Pirouette No. 07/2021 September

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Bruno Marcotte in Oakville
Sommertraining
Neues aus der Paarlaufschule von
Bruno Marcotte
Cheftrainer Bruno Marcotte berichtete
der Pirouette telefonisch, was es
Neues in seiner Paarlaufschule in der
200.000-Einwohner-Stadt Oakville etwa
40 Kilometer südwestlich von Toronto
gibt. Die WM-Sechsten Kirsten Moore-
Towers und Michael Marinaro hätten einen
guten Sommer. Sie laufen ein neues
KP und die Kür, die für die ausgefallenen
WM 2020 geplant war, zu „Carry You“
von der US-Sängerin Ruelle. Für Ende August
war wieder das traditionelle Team
Camp geplant, in Anwesenheit der Medien.
Ihr Saisondebüt wollen sie bei der Nebelhorn
Trophy geben, obwohl sie sie dort
eigentlich nicht startberechtigt sind.
Denn sie können weder für Kanada einen
Olympiastartplatz holen (Kanada hat
zwei garantiert) noch lag ein kanadisches
Paar bei der Nebelhorn Trophy 2020 unter
den besten zehn, denn da konnten
wegen der Reisebeschränkungen keine
Kanadier starten. Marcotte: „Aber da die
Starterfelder im Paarlaufen nicht so groß
sind, habe ich einen Antrag auf eine Ausnahmegenehmigung
gestellt. Die Nebelhorn
Trophy ist immer so gut organisiert,
die halbe ISU ist da, und außerdem will
ich, dass mein Paar nach fast zwei Jahren
das übliche Drumherum einer Reise mit
Zeitverschiebung wieder einmal erlebt.“
Aber sie waren nicht gemeldet.
habt, aber nur bei Wettbewerben könnten sie
dazulernen. Er habe ihnen einen fest strukturierten
Zeitplan gegeben, damit sie im Training
blieben. Mayr laufe erheblich besser als
vor zwei oder drei Jahren und sie wollen ihr
Saisondebüt beim Challenger-Wettbewerb
Autumn Classics eine Woche vor der Nebelhorn
Trophy geben.
In Kanada sind die Maßnahmen gegen das
Corona-Virus so streng wie wohl in keinem
anderen westlichen Land. Die Nachwuchsläufer/innen
und die noch jüngeren konnten zum
Beispiel eineinhalb Jahre lang gar nicht in der
Riku Miura und Ryuichi Kihara
Fotos: Hella Höppner
Halle trainieren, daher hat Marcotte nur noch
wenig Paarlaufnachwuchs. Das beste junge Paar
sind Justine Brasseur, die Nichte von Isabelle
Brasseur, der Weltmeisterin von 1983, und Zachary
Daleman, der jüngere Bruder der Einzelläuferin
Gabrielle Daleman. Sie wären bei der
Junioren-WM 2021 gestartet, wenn sie stattgefunden
hätte, sind aber jetzt zu alt für Junioren.
Marcotte war zuversichtlich, dass der Grand
Prix Skate Canada diesmal stattfindet. Vermutlich
in einer ähnlichen „Blase“ (bubble) wie die
WM in Stockholm und nur mit Teilnehmern, die
mit einem in Kanada zugelassenen (westlichen)
Impfstoff geimpft sind. Sonst sei eine zweiwöchige
Quarantäne obligatorisch, da sei Kanada
sehr streng. Was ist dann mit den russischen
oder chinesischen Läufern, die mit ihren nationalen
Stoffen geimpft sind? Nach wie vor keine
Ahnung hatte Marcotte, was aus den Nordkoreanern
geworden ist, die in den Sommern 2016
und 2017 bei ihm trainiert hatten.
Klaus-Reinhold Kany
Überraschend nahe an die Kanadier herangerückt
sind die japanischen WM-Zehnten Riku
Miura und Ryuichi Kihara. Nach der World Team
Trophy in Japan sind sie in ihrem Heimatland
geblieben und durften bis August nicht zurück
nach Kanada. Marcotte hat sie viermal pro Woche
online unterrichtet, aber das war nicht dasselbe.
Daher wollen sie auch beide Programme
der vergangenen Saison („Hallelujah“ im KP und
„Woman“ in der Kür) beibehalten, zumal sie
noch im Dezember die Kür gewechselt hatten.
Im Juli durften sie immerhin in die USA, haben
in Boston bei Bobby Martin und kurz auch bei
Marcotte trainiert, ein Studentenvisum beantragt
und hofften nun auf eine baldige Einreise
nach Kanada schon vor dem 7. September, an
dem Kanada die Grenzen für geimpfte Ausländer
wieder öffnen will.
Kirsten Moore-Towers und Michael Marinaro
Ebenfalls weiterhin bei Marcotte trainieren der
Österreicher Livio Mayr und seine Partnerin
Chloe Choinard. Marcotte sagte, sie hätten ein
schwieriges Jahr ganz ohne Wettbewerbe ge-