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Digitale Helfer<br />
Wie Apps den Umgang mit einer Atemwegserkrankung erleichtern können<br />
Text Hanna Sinnecker<br />
Patient(innen), die an einer chronischen<br />
Atemwegserkrankung<br />
wie beispielsweise Asthma oder<br />
COPD leiden, stehen jeden Tag<br />
vor der Herausforderung, ihren<br />
Alltag mit der Erkrankung zu bestreiten.<br />
Da jeder Patient und jede Patientin einen<br />
ganz individuellen Krankheitsverlauf hat<br />
und damit auch die Therapie entsprechend<br />
angepasst werden muss, ist der enge<br />
Austausch mit dem behandelnden Arzt<br />
oder der behandelnden Ärztin und die<br />
Überwachung der Krankheitsaktivität<br />
sehr wichtig. Besonders in Zeiten der<br />
COVID-19-Pandemie war aber genau das<br />
nicht ganz einfach umzusetzen. Viele<br />
Ärzt(innen) haben daher vermehrt digitale<br />
Sprechstunden angeboten, die Digitalisierung<br />
hat besonders im Gesundheitsbereich<br />
entsprechenden Aufwind bekommen.<br />
Patient(innen) stehen aber zusätzlich zu<br />
den Angeboten der Ärzt(innen) auch vermehrt<br />
digitale Helfer in Form von Apps<br />
zur Verfügung, die dabei helfen können,<br />
die Krankheitsaktivität und den Therapieerfolg<br />
zu tracken. Speziell im Bereich<br />
Asthma Bronchiale gibt es mittlerweile<br />
eine Vielzahl an Apps, die den Betroffenen<br />
die Möglichkeit geben, beispielsweise<br />
krankheitsrelevante Parameter wie<br />
Wetterentwicklungen, Umweltdaten wie<br />
die aktuelle Feinstaubbelastung in der<br />
Luft oder den Pollenflug zu tracken. Das<br />
wiederum gibt Betroffenen die Möglichkeit,<br />
tagesaktuell zu reagieren und die Alltagsplanung<br />
entsprechend anzupassen.<br />
Zudem bieten solche Apps oft auch die<br />
Möglichkeit, die persönlichen Krankheitssymptome<br />
zu tracken und die Medikamenteneinnahme<br />
zu kontrollieren oder<br />
gegebenenfalls anzupassen. Bei Asthmatikern<br />
kann das beispielsweise der Peakflow<br />
sein. Der Peakflow ist, ähnlich wie der<br />
Blutzucker bei Diabetikern, ein Messwert,<br />
um den Krankheitsverlauf zu interpretieren<br />
und zu beobachten. Meist haben diese<br />
Apps auch eine Erinnerungsfunktion, damit<br />
keine Medikamenteneinnahme verpasst<br />
wird. Manche Apps verfügen sogar<br />
über Tutorials zur richtigen Einnahme<br />
der Medikamente oder zu Atemübungen,<br />
die dabei helfen können, den Alltag mit<br />
der Erkrankung besser zu bestreiten. So<br />
kann der individuelle Umgang mit der<br />
Erkrankung ganz einfach in den Alltag<br />
integriert werden und der Patient oder<br />
die Patientin selbst kann einen großen<br />
Teil des Therapiemanagements selbst in<br />
die Hand nehmen. Da diese Apps ganz<br />
einfach auf dem Smartphone installiert<br />
werden, die sowieso mittlerweile fast in<br />
jeder Tasche stecken, hat man seinen<br />
persönlichen Gesundheitsmanager jederzeit<br />
dabei.<br />
Die Nutzung solcher Apps kann<br />
natürlich den Austausch mit dem behandelnden<br />
Arzt oder der behandelnden<br />
Ärztin nicht ersetzen. Die Daten, die der<br />
Patient oder die Patientin in der App<br />
sammelt, können aber durchaus einen<br />
nützlichen Baustein bilden, wenn es um<br />
individuelle Therapieentscheidungen<br />
geht, da die Daten mit dem Arzt oder der<br />
Ärztin gemeinsam in Form eines Reportings<br />
besprochen werden können. So<br />
bekommt der Patient oder die Patientin ein<br />
großes Stück Eigenverantwortung für das<br />
Management der Erkrankung übertragen<br />
und kann mit dem Arzt zusammen gut<br />
informierte Entscheidungen treffen.<br />
FOTO: ELENABSL/SHUTTERSTOCK<br />
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