LUFT UND LUNGE
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Leiden Sie<br />
an einer<br />
Hausstauballergie?<br />
Symptome<br />
richtig deuten<br />
FOTO: HBRH/SHUTTERSTOCK<br />
Mehrere Millionen<br />
Milben befinden sich<br />
in jedem Bett.<br />
Symptome einer<br />
Hausstauballergie<br />
auf einen Blick<br />
Die ersten Anzeichen einer Hausstauballergie<br />
gleichen denen eines Infektes:<br />
Wer morgens regelmäßig mit Husten,<br />
Kopfschmerzen oder einer tropfenden<br />
Nase aufwacht, hat möglicherweise eine<br />
allergische Atemwegserkrankung.<br />
Text Paul Howe<br />
• Verstopfte oder<br />
laufende Nase<br />
Anschwellende Schleimhäute<br />
und Nasennebenhöhlenentzündungen<br />
können die Folge sein.<br />
• Juckende Nase<br />
und Niesreiz<br />
Im Gegensatz zu einer<br />
Erkältung juckt die Nase<br />
häufig.<br />
Gleich nach Pollen und<br />
Blütenstaub stellen<br />
Hausstaubmilben mit 30<br />
Prozent den zweithäufigsten<br />
Allergieauslöser<br />
dar, der auch chronische<br />
Atemwegserkrankungen, Atemnot oder<br />
Asthma verursachen kann.<br />
Lebensraum für Hausstaubmilben<br />
An einer Hausstauballergie leiden<br />
heute immer mehr Menschen. Allein<br />
in Deutschland sind etwa 4,5 Millionen<br />
Menschen davon betroffen. Der Begriff<br />
„Hausstauballergie“ ist zunächst irreführend,<br />
denn als Auslöser identifiziert<br />
wurde nicht das, was man gemeinhin<br />
mit einem Staubtuch vom Regal wischt,<br />
sondern ein winziges Lebewesen aus der<br />
Gattung der Spinnentiere, die sogenannte<br />
Hausstaubmilbe. Sie lebt bevorzugt<br />
in Haushaltstextilien, wie zum Beispiel<br />
Teppichen und Polstermöbeln, aber auch<br />
in Kopfkissen, Bettdecken und Matratzen<br />
ist sie zu finden.<br />
Mit bloßem Auge nicht zu sehen<br />
Hausstaubmilben loszuwerden, ist eine<br />
fast unlösbare Aufgabe. Nur 0,2 bis ein<br />
Millimeter groß, sind sie mit bloßem<br />
Auge gar nicht zu erkennen. Die Milbe<br />
selbst ist zwar kein Überträger von<br />
Krankheiten, ihr Kot gilt jedoch als<br />
starkes Allergen, auf das eine wachsende<br />
Zahl von Menschen mit verschiedenen<br />
Symptomen reagiert. Die winzigen Kotbällchen<br />
der Milben zerfallen zu Staub<br />
und werden, aufgewirbelt mit der Raumluft,<br />
in die Atemwege aufgenommen.<br />
Kommen menschliche Schleimhäute mit<br />
den Milbenallergenen in Kontakt, werden<br />
Histamine freigesetzt, Entzündungsstoffe,<br />
die als Botenstoffe in unserem<br />
Körper eine Reaktion auslösen. Neben<br />
den bekannten Atemwegsbeschwerden<br />
können auch ständige Müdigkeit oder<br />
Konzentrationsschwäche Anzeichen<br />
einer Hausstauballergie sein.<br />
Millionen Milben in jedem Bett<br />
Wer sich des Nachts allein in seinen<br />
Laken wähnt, der irrt: Mehrere Millionen<br />
Milben befinden sich in jedem<br />
Bett. Hausstaubmilben lieben das<br />
feuchtwarme Milieu der Bettausstattung,<br />
wo sie ideale Bedingungen und<br />
reichlich Nahrung in Form von abgestorbenen<br />
Hautzellen finden. Dort legen<br />
sie ihre Eier und vermehren sich<br />
schnell. Auch Schimmelpilze und<br />
Sporen, die fast überall in unserer<br />
Umgebung sind, fördern die Ausbreitung<br />
von Milben immens. Um eine<br />
Hausstauballergie nachzuweisen, wird<br />
ein Allergietest empfohlen. Dazu<br />
werden Hausstauballergene in gelöster<br />
Form unter die Haut gespritzt und<br />
überprüft, ob und wie stark die Hausstauballergie<br />
anschlägt. In der Regel ist<br />
innerhalb von 15 bis 20 Minuten eine<br />
Reaktion in Form von juckenden,<br />
geröteten Quaddeln zu erwarten. Ist das<br />
Ergebnis nicht eindeutig, werden<br />
zusätzlich Allergene als Augentropfen<br />
oder Nasenspray direkt auf die Schleimhäute<br />
gebracht.<br />
• Tränende, juckende<br />
und gerötete Augen<br />
Der Allergenkontakt<br />
kann eine allergische<br />
Bindehautentzündung<br />
auslösen.<br />
Gut zu wissen: Anders<br />
als bei Heuschnupfen<br />
treten die Symptome<br />
einer Hausstauballergie<br />
meist ganzjährig auf –<br />
verstärkt in Innenräumen<br />
und vor allem morgens<br />
und abends. Zudem kann<br />
die Haustauballergie zu<br />
einer Bronchitis und zu<br />
allergischem Asthma<br />
führen, was schlimmstenfalls<br />
mit akuter Atemnot<br />
einhergeht.<br />
Lisas Sieg über die<br />
Hausstaubmilben-Allergie<br />
Lisa aus Hamburg hat immer versucht, die Kontrolle über ihre Allergie zu behalten – mit symptomlindernden<br />
Medikamenten. Doch ständiges Niesen, Einschränkungen im Job und Alltag wollte<br />
sie nicht länger hinnehmen und entschied sich für eine Allergie-Immuntherapie mit Tabletten. In<br />
einem Interview erzählt Lisa, wie es ihr heute geht.<br />
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FOTO: ANGELINA VERNETTI<br />
Wie und wann hat sich die Allergie bei dir bemerkbar gemacht?<br />
Ich hatte schon immer einige Allergien. Mir waren Allergiesymptome<br />
daher niemals komplett fremd. Dann fiel mir aber auf,<br />
dass ich in der eigentlich allergiefreien Zeit im Herbst trotzdem<br />
Beschwerden hatte. Ich habe direkt einen Allergietest gemacht,<br />
bei dem meine Hausstaubmilben-Allergie festgestellt wurde.<br />
Warum hast du dich für eine Hyposensibilisierung entschieden?<br />
Ich habe mich lange mit Allergie-Medikamenten vollgepumpt.<br />
An vielen Tagen ging es mir nicht gut. Ich hatte verquollene,<br />
rote Augen, meine Nase war komplett zu. Häufig wurde meine<br />
Allergie für eine Erkältung gehalten. Ich hatte<br />
immer die Sorge, beruflich unterschätzt zu<br />
werden. Seit einem dreiviertel Jahr bin ich nun<br />
in Behandlung. Bereits nach einem halben Jahr<br />
habe ich gemerkt, dass sich meine Allergie-<br />
Symptome deutlich gebessert haben. Inzwischen<br />
nehme ich nur noch etwa zehn Prozent meiner<br />
Allergie wahr. Dafür lohnt es sich, diese Behandlung<br />
zu beginnen und durchzuhalten.<br />
Den Film zum Interview<br />
mit Lisa und andere<br />
Allergie-Erfolgsgeschichten<br />
sehen<br />
Sie auf:<br />
allergiecheck.de/<br />
beat-your-allergy<br />
Wieso hast du dich für eine Tabletten-Therapie entschieden?<br />
Die Behandlung lässt sich sehr gut in den Alltag einbinden.<br />
Man nimmt täglich eine Tablette und das war’s. Das ist besonders<br />
sinnvoll für Menschen, die einen gut durchstrukturierten<br />
Alltag haben und flexibel mit Terminen umgehen müssen. Mit<br />
der Tablette ist die Handhabung viel einfacher. Wenn man sie<br />
in seinen Alltag einbaut, zum Beispiel bevor man ins Bett geht,<br />
wird es zur Routine und man vergisst es nicht.<br />
Was rätst du anderen Menschen mit Allergien?<br />
Die Hyposensibilisierung hat viel in meinem Leben verändert –<br />
ich fühle mich so viel besser. Eine Allergie<br />
schränkt im Alltag stark ein, daher empfehle ich<br />
auch anderen Menschen die Therapie mit einer<br />
Hyposensibilisierung. Viele wissen weder von<br />
dieser Behandlung – noch, dass es dafür speziell<br />
ausgebildete Ärzte gibt. Daher möchte ich, dass<br />
auch andere Menschen mit Allergie wissen: „Du<br />
musst nicht unter dieser Allergie leiden. Wenn es<br />
dich stört, dann kannst du etwas dagegen tun.“