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Standpunkte 3 Oktober 2021

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Unternehmenspflichten aus

dem LkSG

Geltungsbereich: Von 2023 an unterliegen alle

Unternehmen mit Sitz in Deutschland, die mehr als

3.000 Mitarbeiter beschäftigen, dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

(LkSG). Ein Jahr später sind

auch hiesige Unternehmen betroffen, die 1.000 Mitarbeiter

und mehr beschäftigen.

Um ihren Sorgfaltspflichten nachzukommen, müssen

Unternehmen ein Risikomanagement betreiben, das

die Beschäftigung eines Menschenrechtsbeauftragten,

die Einrichtung eines Beschwerdeverfahrens

und die Veröffentlichung einer Grundsatzerklärung

über die eigene Menschenrechtsstrategie (inkl.

Präventionsmaßnahmen) vorsieht. Zudem muss

das Unternehmen einmal pro Jahr die Risiken von

Verstößen gegen Menschenrechte und Umweltschutzstandards

analysieren und bei Hinweisen auf

Verstöße unverzüglich Abhilfemaßnahmen einleiten.

Die einmal im Jahr anzufertigende Dokumentation

müssen die Unternehmen sieben Jahre lang für mögliche

Kontrollen des Bundesamtes für Wirtschaft und

Ausfuhrkontrolle (BAFA) vorhalten.

Tipps für KMU:

• Informations- und Unterstützungsangebote

auf dem zentralen Online-Portal der Bundesregierung

www.wirtschaft-menschenrechte.de

• Informationsportal

www.business-humanrights.org/

• Kostenlose Erstberatung durch das Helpdesk für

Wirtschaft & Menschenrechte der Bundesregierung

www.wirtschaft-entwicklung.de/wirtschaft-menschenrechte

• Online-Tools des Helpdesk für Wirtschaft & Menschenrechte:

„CSR Risiko-Check“

www.wirtschaft-entwicklung.de/wirtschaft-menschenrechte/csr-risiko-check

und „KMU-Kompass“

www.wirtschaft-entwicklung.de/wirtschaft-menschenrechte/kmu-kompass

• Branchendialoge des Bundesministeriums für Arbeit

und Soziales (BMAS) zur Umsetzung menschenrechtlicher

Sorgfaltspflichten. Für weitere Informationen

E-Mail an: branchendialoge@bmas.bund.de.

• Unternehmensforum Nachhaltigkeit an der

NORDAKADEMIE für Partnerunternehmen der privaten

Hochschule. Kontakt: Prof. Dr. Michael Lühn

michael.luehn@nordakademie.de, Tel.: 04121 4090-411

Maximilian Schnippering

Team Lead Supply Chain

Sustainability and Competence

Management

Siemens Gamesa Renewable Energy

die in- und extern durchgeführten Audits. Auch das Kapitel

Menschenrechte im jährlich erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht

soll deutlich erweitert werden. Das

alles geschieht mit der ausdrücklichen Fürsprache des

Vorstands, dem das Nachhaltigkeitsteam seit wenigen

Monaten direkt unterstellt ist.

Auf strategische Partnerschaften setzen

Kleineren Firmen empfiehlt Henkel zunächst „in die Organisation

hineinzuhorchen“ und sich zudem die Maßstäbe

der Kunden an Sorgfalt und Nachhaltigkeit vor

Augen zu führen. In einem zweiten Schritt sollte dann

ein interdisziplinäres Team aus Einkaufs-, Complianceund

Rechtsabteilung sowie Umwelt- und Arbeitsschutzbeauftragten

einen Lieferantenkodex aufsetzen.

Einen solchen Supplier Code of Conduct gibt es bei Siemens

Gamesa Renewable Energy bereits seit mehreren

Jahren – auch wenn der Windkraftanlagenhersteller in

seiner jetzigen Form, nach Ausgründung aus dem Siemens-Konzern

und Fusion mit dem spanischen Unternehmen

Gamesa Corporación Tecnológica, erst seit 2017

besteht. Wie nachhaltig Siemens Gamesa aufgestellt ist

– und wie erfolgreich die Arbeit von Maximilian Schnippering

ist, Team Lead Supply Chain Sustainability and

Competence Management –, verfolgen Kunden und Finanzmärkte

genau. Das Unternehmen ist an der spanischen

Börse gelistet. Ein Grund, warum eine verantwortungsvolle

Unternehmensführung (Governance) samt

Einhaltung von Sorgfaltspflichten (Due Dilligence) und

Umwelt- und Sozialstandards für Siemens Gamesa das

Rückgrat sämtlicher Einkaufsaktivitäten bildet.

Schnippering empfiehlt KMU, sich eine Lieferantenbasis

aufzubauen, von der sie wissen, wie nachhaltig und

sorgfältig sie arbeitet. Siemens Gamesa

selbst hat rund 19.000 Lieferanten

weltweit, die ein Einkaufsvolumen

von mehr als sieben Milliarden

Euro ausmachen.

Zusammenarbeit ist für

Schnippering das entscheidende

Stichwort: „Ohne Kollaboration

kann Nachhaltig-

Fotos: Siemens Gamesa, thyssenkrupp Marine Systems

16 NORDMETALL Standpunkte 3 / 2021

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