Standpunkte 3 Oktober 2021
Mitglieder-Magazin von NORDMETALL
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Menschen und Meldungen
Blei und Zink wieder vereint
Monatelang rang die Weser Metall GmbH um ihre Zukunft,
nun ist die Bleihütte unter Führung des Schweizer
Rohstoffkonzerns Glencore auf die neu gegründete
Firma Nordenham Metall übergegangen und soll nach
und nach mit dem bestehenden Glencore-Unternehmen
Nordenhamer Zinkhütte zusammenwachsen. Bevor
sich die beiden Schwermetallproduzenten im Jahr 2003
trennten, verband sie bereits eine 100-jährige gemeinsame
Geschichte, die nun nach 18 Jahren fortgesetzt wird.
In Nordenham entsteht jetzt ein großer Standort für die
Blei-, Zink- und Edelmetallverarbeitung mit rund 780
Beschäftigten. „Wir werden unsere bisherigen Standards
in allen Bereichen deutlich steigern: im Umweltschutz,
in der Arbeitssicherheit und auch in strukturellen
wie technologischen Fragen. Wir starten einen
echten Neuanfang“, sagt Koen Demesmaeker, Geschäftsführer
der Nordenham Metall. AS
Grüner Stahl
Hoher Energieaufwand, hoher CO 2 -Ausstoß – dieses
Grundmuster der Stahlerzeugung soll sich ändern.
Dazu gibt es jetzt staatliche Förderung für einen emissionsfreien
Erzeugungsprozess: Der Hamburger Standort
von ArcelorMittal erhält für den Bau der ersten
wasserstoffbasierten Produktionsanlage für „grünen“
Eisenschwamm, einem Vorprodukt von Stahl, 55 Million
en Euro von der Bundesregierung. „Seit die Menschheit
Stahl produziert, braucht sie dafür Kohle. Wir helfen
dabei, dass das künftig mit Wasserstoff aus Windund
Sonnenstrom gelingt. Die Bundesregierung wird
die Stahlindustrie bei der Transformation nicht alleine
lassen“, sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze
(SPD) bei ArcelorMittal. Die Herstellung von Stahl
ohne CO 2 -Emissionen erfolgt mithilfe von Elektrolichtbogenöfen,
die mit erneuerbarem Strom betrieben werden.
Anstelle von Erdgas wird Wasserstoff für die Reduktion
von Eisenerz verwendet. „Mit der geplanten
Anlage werden wir erstmals in der Lage sein, 100.000
Tonnen direktreduziertes Eisen für die Stahlerzeugung
unter Verwendung von Wasserstoff zu produzieren –
und das bereits im Jahr 2025“, erklärte Dr. Uwe Braun,
Geschäftsführer von ArcelorMittal Hamburg. AS
Fotos: Clemens von Frentz, Martina Buchholz
36 NORDMETALL Standpunkte 3 / 2021