Glanz und Gloria : Er weiss, wie sich <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Siege anfühlen
GLANZ UND GLORIA 45 : Die Arbeit mit einem Titel krönen Jan Alston weiss, wie sich <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Siege anfühlen: Mit dem Team Canada gewann <strong>er</strong> zweimal die Trophäe. Jetzt ist <strong>er</strong> für die sportlichen Belange des Hockey Club <strong>Davos</strong> v<strong>er</strong>antwortlich und will vor allem eines: siegen. Es war beim <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> 2002, als Jan Alston vor ausv<strong>er</strong>kauft<strong>er</strong> Kulisse das Team Canada mit zwei Toren zum 3 : 2-Sieg im Finale gegen den Hockey Club <strong>Davos</strong> schoss. Ein Jahr spät<strong>er</strong> – bei d<strong>er</strong>selben Paarung – v<strong>er</strong>teidigte das Team Canada mit Alston den Titel mit einem 7 : 4-Sieg. Insgesamt sechsmal spielte d<strong>er</strong> kanadisch-schweiz<strong>er</strong>ische Doppelbürg<strong>er</strong> am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> – mit dem Team Canada (vi<strong>er</strong>mal), Adl<strong>er</strong> Mannheim und dem Hockey Club <strong>Davos</strong>. Wied<strong>er</strong> mit den ehemaligen Teamkollegen arbeiten Auch in dies<strong>er</strong> Saison wird d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> wied<strong>er</strong> eines d<strong>er</strong> Highlights w<strong>er</strong>den. Jan Alston ist seit dem 1. Mai <strong>2021</strong> Gen<strong>er</strong>al Manag<strong>er</strong> (Sportchef) des Traditionsclubs. Für ihn war es eine Rückkehr in v<strong>er</strong>traute Gefilde: In d<strong>er</strong> Saison 1995/96 lief <strong>er</strong> in 35 Spielen für den Hockey Club <strong>Davos</strong> auf, <strong>er</strong>zielte 29 Treff<strong>er</strong> und gab 21 Assists. Nando Wies<strong>er</strong>, Beat Equilino, René Müll<strong>er</strong>, Marc Gianola und Reto von Arx in sein<strong>er</strong> all<strong>er</strong><strong>er</strong>sten Nationalliga-A-Saison standen damals unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>em für die <strong>Davos</strong><strong>er</strong> auf dem Eis. «Ich finde es sehr b<strong>er</strong>eich<strong>er</strong>nd und bin froh, dass ich heute mit CEO Marc Gianola und Nachwuchschef René Müll<strong>er</strong> und damit mit zwei ehemaligen Teamkollegen zusammenarbeiten kann», <strong>er</strong>zählt Jan Alston. Er lacht und <strong>er</strong>wähnt im selben Atemzug: «Wir haben sehr viel zu tun.» Nach neun <strong>Jahre</strong>n als Sportchef beim HC Lausanne ist Jan Alston nach <strong>Davos</strong> gekommen, um zu siegen: «Egal ob in d<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>schaft od<strong>er</strong> im <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>. Wir sind eine sehr junge, dynamische Mannschaft, wollen jeden Tag und in jedem Spiel uns<strong>er</strong>e beste Leistung bringen. Dann kommt es gut.» Wohl kommen Ziele wie <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Sieg od<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel noch zu früh, sind ab<strong>er</strong> in Zukunft unbedingt wied<strong>er</strong> anzustreben. Weltmeist<strong>er</strong> und Champions Hockey League-Sieg<strong>er</strong> Sein Blick nach vorne und sein Bestreben, das Beste aus sich h<strong>er</strong>auszuholen, waren auch die Eigenschaften, die Jan Alston in seinem Leben imm<strong>er</strong> weit<strong>er</strong>brachten. Als Sohn von Baseball-Profi Matt Alston wuchs <strong>er</strong> in Québec auf. Im Somm<strong>er</strong> spielte <strong>er</strong> Baseball, im Wint<strong>er</strong> Eishockey. Als 16-Jährig<strong>er</strong> entschied <strong>er</strong> sich für das Eishockey, als 20-Jährig<strong>er</strong> dafür, seine Karri<strong>er</strong>e in Europa fortzusetzen: «Damals, als es noch kein Int<strong>er</strong>net gab, um regelmässig mit d<strong>er</strong> Familie in Kontakt zu sein, kam ich in ein neues Leben voll<strong>er</strong> Üb<strong>er</strong>raschungen.» Dieses ein bis zwei <strong>Jahre</strong> auszukosten war sein Ziel. Die Schweiz ist zum Lebensmittelpunkt geworden 32 <strong>Jahre</strong> spät<strong>er</strong> ist Europa, respektive die Schweiz, zu seinem Lebensmittelpunkt geworden. Er heiratete 2002 eine Schweiz<strong>er</strong>in, sein Sohn und seine drei Töcht<strong>er</strong> sind b<strong>er</strong>eits <strong>er</strong>wachsen. Nach dem Start in d<strong>er</strong> zweithöchsten Liga Italiens spielte <strong>er</strong> in Deutschland und d<strong>er</strong> Schweiz. Er fei<strong>er</strong>te mit Adl<strong>er</strong> Mannheim zweimal den deutschen Titel (1999 und 2001), wurde mit Kanada Weltmeist<strong>er</strong> 2003, den ZSC Lions Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> 2008 und gewann mit den ZSC Lions 2009 auch die Champions Hockey League. 15 Stationen umfasste seine Karri<strong>er</strong>e als aktiv<strong>er</strong> Sportl<strong>er</strong>. «Ich bin froh darüb<strong>er</strong>, wie sie v<strong>er</strong>laufen ist, denn ich konnte von jedem Ort etwas mitnehmen: die Sprache, v<strong>er</strong>schiedene kulinarische Spezialitäten – und vor allem viele Freundschaften. Für mich ist es ein Geschenk, dass ich diese Erfahrungen machen konnte.» Eishockey stand für Jan Alston imm<strong>er</strong> im Mittelpunkt – ob damals als Dreikäsehoch in Québec od<strong>er</strong> spät<strong>er</strong> in Italien, Deutschland und d<strong>er</strong> Schweiz. Eishockey bedeutet für ihn Spass und Leidenschaft. Auch heute traini<strong>er</strong>t <strong>er</strong> für sich selb<strong>er</strong> noch regelmässig. «Ich brauche den Sport für meine Fitness und meine mentale Stabilität», <strong>er</strong>zählt <strong>er</strong>. Auf dem Golfplatz zählen für ihn nicht nur die p<strong>er</strong>fekte Technik od<strong>er</strong> das V<strong>er</strong>bess<strong>er</strong>n des Handicaps. Hi<strong>er</strong> kann <strong>er</strong> auch das Eishockey ausblenden und vom Alltag abschalten. Ein Fest in Kanada und d<strong>er</strong> Schweiz In sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e nicht wegweisend, ab<strong>er</strong> doch in best<strong>er</strong> Erinn<strong>er</strong>ung, ist die <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Zeit: «Weihnachten zusammen mit Familie und Mannschaftskollegen in d<strong>er</strong> kaum zu üb<strong>er</strong>treffbaren Atmoshäre <strong>er</strong>leben zu dürfen ist einmalig.» Dazu kam die wund<strong>er</strong>schöne B<strong>er</strong>gwelt mit Schnee, die fantastische Stimmung im Stadion und die Möglichkeit, viele Menschen kennenzul<strong>er</strong>nen: «Es war imm<strong>er</strong> eine Freude, hi<strong>er</strong> zu spielen und damit ein Teil d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Familie zu sein.» Ein Fest sei d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> ab<strong>er</strong> auch stets für seine Familie in Kanada gewesen: «Da das Turni<strong>er</strong> live nach Kanada üb<strong>er</strong>tragen wird, hatte sie die Möglichkeit, mich spielen zu sehen.» Das Niveau war und ist unv<strong>er</strong>mind<strong>er</strong>t hoch: «Deshalb ist es sehr schwi<strong>er</strong>ig, den Titel dieses Traditionsturni<strong>er</strong>s zu gewinnen. Uns<strong>er</strong>e Arbeit eines Tages mit einem Titel krönen Dennoch bin ich zuv<strong>er</strong>sichtlich, dass dies dem Hockey Club <strong>Davos</strong> mit d<strong>er</strong> entsprechenden Einstellung nach zehn <strong>Jahre</strong>n Unt<strong>er</strong>bruch in nah<strong>er</strong> Zukunft bald wied<strong>er</strong> einmal gelingen wird», sagt <strong>er</strong> und schiebt gleich nach: «Auch d<strong>er</strong> letzte Meist<strong>er</strong>titel aus d<strong>er</strong> Saison 2014/15 ist schon einige Zeit h<strong>er</strong>. Hoffentlich können wir uns<strong>er</strong>e Arbeit eines Tages wied<strong>er</strong> einmal mit dem Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel krönen.»