09.11.2021 Aufrufe

Spengler Cup Davos - Jahrbuch 2021 (60-er Jahre)

Turnier musste aufgrund der COVID-Situation am 25.12.2021 abgesagt werden! Im 5. Jahrbuch des Spengler Cup Davos schauen wir aber trotzdem zurück auf die 1960er-Jahre. Es war die Zeit, als Davos endlich auch eine Kunsteisbahn bekam, das OK mit gewaltigen Schneemassen kämpfte und erstmals Tschechoslowaken, Russen und ein kanadisches Team am Spengler Cup teilnahmen. Auch die politische Lage in Europa hatte in den 60ern grosse Auswirkungen auf das Turnier. So wurde Vorjahressieger Lokomotive Moskau aus politischen Gründen 1968 nicht mehr eingeladen, sechs Jahre zuvor verhalf der Davoser Landammann einem Spieler aus Prag sogar zum Absprung in den Westen.

Turnier musste aufgrund der COVID-Situation am 25.12.2021 abgesagt werden!
Im 5. Jahrbuch des Spengler Cup Davos schauen wir aber trotzdem zurück auf die 1960er-Jahre. Es war die Zeit, als Davos endlich auch eine Kunsteisbahn bekam, das OK mit gewaltigen Schneemassen kämpfte und erstmals Tschechoslowaken, Russen und ein kanadisches Team am Spengler Cup teilnahmen. Auch die politische Lage in Europa hatte in den 60ern grosse Auswirkungen auf das Turnier. So wurde Vorjahressieger Lokomotive Moskau aus politischen Gründen 1968 nicht mehr eingeladen, sechs Jahre zuvor verhalf der Davoser Landammann einem Spieler aus Prag sogar zum Absprung in den Westen.

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SIEGER VON DAMALS<br />

67<br />

: Jean Ay<strong>er</strong> – ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> genialsten Torhüt<strong>er</strong> sein<strong>er</strong> Zeit liebte den Eishockeysport. : Eine d<strong>er</strong> vi<strong>er</strong> Goldmedaillen, die Jean Ay<strong>er</strong> für<br />

seine Siege am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> <strong>er</strong>hielt.<br />

kannte bald die Tricks d<strong>er</strong> grossen<br />

Scor<strong>er</strong>, die <strong>er</strong> regelmässig zur V<strong>er</strong>zweiflung<br />

brachte.» Auch tüftelte <strong>er</strong><br />

an sein<strong>er</strong> Ausrüstung, bastelte eine<br />

besond<strong>er</strong>s leichte Brustpanz<strong>er</strong>ung und<br />

schliesslich war <strong>er</strong> ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Ersten,<br />

d<strong>er</strong> eine Fib<strong>er</strong>glasmaske konzipi<strong>er</strong>te.<br />

Doch setzte <strong>er</strong> trotz 17 Narben im<br />

Gesicht meist weit<strong>er</strong>hin auf sein Markenzeichen,<br />

seine Dächlikappe. Ay<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>reichte viel, nur ein Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong>titel<br />

blieb ihm v<strong>er</strong>wehrt. Sechsmal<br />

v<strong>er</strong>passte <strong>er</strong> diese Auszeichnung um<br />

einen Punkt.<br />

Seine 23-jährige Karri<strong>er</strong>e beendete <strong>er</strong><br />

in Villars im Alt<strong>er</strong> von 39 <strong>Jahre</strong>n nach<br />

dem Aufstieg in die Nationalliga B. Als<br />

<strong>er</strong> die gewonnene Erstliga-Meist<strong>er</strong>schaftsmedaille<br />

betrachtete, sah <strong>er</strong><br />

darauf einen Goalie mit ein<strong>er</strong> Dächlikappe.<br />

Sein eigenes Porträt. Jean Ay<strong>er</strong><br />

war b<strong>er</strong>eits zu Lebzeiten zur Legende<br />

geworden.<br />

D<strong>er</strong> Kreis schliesst sich<br />

Jean Ay<strong>er</strong> war ein Sporttalent. Er spielte<br />

auch Tennis (Numm<strong>er</strong> acht d<strong>er</strong><br />

Schweiz als beste Klassi<strong>er</strong>ung) und<br />

frönte dem damals sehr beliebten Rollhockey<br />

ebenso wie Basketball und Fussball.<br />

Ihm war die Vielseitigkeit wichtig –<br />

und so sind auch seine Söhne aufgewachsen.<br />

«Uns<strong>er</strong> Vat<strong>er</strong> hat v<strong>er</strong>sucht,<br />

uns jeden Sport näh<strong>er</strong>zubringen», <strong>er</strong>zählt<br />

Alain. Er selbst begann als Sechsjährig<strong>er</strong><br />

mit Judo, war im Turnv<strong>er</strong>ein und<br />

spielte Eishockey, Badminton, Fussball<br />

und Tennis.<br />

Nach dem Karri<strong>er</strong>eende von Jean Ay<strong>er</strong><br />

wohnte die Familie in Bachenbülach: «Er<br />

hat entschieden, dass es für uns Kind<strong>er</strong><br />

bess<strong>er</strong> ist, zweisprachig aufzuwachsen.»<br />

Jean Ay<strong>er</strong> arbeitete als Prokurist<br />

und als Tennislehr<strong>er</strong>. «Er hat diesen<br />

Sport bis ins hohe Alt<strong>er</strong> geliebt», <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>t<br />

sich sein Sohn. Nach d<strong>er</strong> Pension<br />

lebte Jean Ay<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> in Lausanne und<br />

starb am 15. Juni 2012 in dem Ort, in<br />

dem <strong>er</strong> auch geboren wurde. Heute gehört<br />

sein Sohn Alain b<strong>er</strong>eits zu den Idolen<br />

schlechthin – so wollte es jedenfalls<br />

das legendäre Spiel des EHC Arosa vom<br />

Dezemb<strong>er</strong> 2019, in dem unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en<br />

Mario Patt (Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> mit dem<br />

EHC Arosa 1982 und mit Lugano 1988),<br />

Beni Neining<strong>er</strong> und Reto Dekumbis (beide<br />

Meist<strong>er</strong> mit dem EHC Arosa 1980<br />

und 1982) od<strong>er</strong> Renato Tosio (vi<strong>er</strong>fach<strong>er</strong><br />

Schweiz<strong>er</strong> Meist<strong>er</strong> mit dem<br />

SC B<strong>er</strong>n) auf dem Eis standen. Alain<br />

Ay<strong>er</strong> spielte in sein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e für den<br />

EHC Kloten und den HC La Chaux-de-<br />

Fonds in d<strong>er</strong> Nationalliga A sowie für<br />

den EHC Bülach, Grasshopp<strong>er</strong> Club Zürich,<br />

HC Ajoie, Hockey Club <strong>Davos</strong> und<br />

EHC Olten in d<strong>er</strong> NLB. Ay<strong>er</strong> v<strong>er</strong>misste in<br />

sein<strong>er</strong> Eishockeylaufbahn das Skifahren:<br />

«Deshalb wechselte ich in d<strong>er</strong> letzten<br />

Station mein<strong>er</strong> Karri<strong>er</strong>e zum EHC<br />

Arosa, wo ich 2006 in d<strong>er</strong> Erstliga zurücktrat.»

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