Bild fehlt noch Aufblühen : Erfolg, dank Spass – Jörgen Jönsson ist üb<strong>er</strong>zeugt, dass Lachen En<strong>er</strong>gie gibt
AUFBLÜHEN 73 : Auf dem Weg zum Erfolg darf auch d<strong>er</strong> Spass nicht zu kurz kommen Jörgen Jönsson befindet sich als Assistenztrain<strong>er</strong> des Hockey Club <strong>Davos</strong> inmitten eines neuen Abenteu<strong>er</strong>s. D<strong>er</strong> schwedische Rekordint<strong>er</strong>nationale (285 Länd<strong>er</strong>spiele), Olympiasieg<strong>er</strong> und Weltmeist<strong>er</strong>, d<strong>er</strong> 1998 mit Färjestad auch am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> teilnahm, möchte neue Erfahrungen sammeln: «Ich will eine neue Kultur, ab<strong>er</strong> auch v<strong>er</strong>schiedene Spiel - systeme kennenl<strong>er</strong>nen.» Dabei darf d<strong>er</strong> Spass nicht zu kurz kommen: «Die Spiel<strong>er</strong> können am meisten En<strong>er</strong>gie einbringen, wenn sie ein Lächeln auf dem Gesicht haben.» Jörgen Jönsson war ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>er</strong>folgreichsten Spiel<strong>er</strong> sein<strong>er</strong> Zeit. Schon als 46-Jährig<strong>er</strong> wurde <strong>er</strong> 2019 in die IIHF Hall of Fame aufgenommen. Dies aus gutem Grund: Er führte das schwedische Team Färjestad als Kapitän zu sechs Meist<strong>er</strong>titeln, <strong>er</strong>rang mit d<strong>er</strong> schwedischen Nationalmannschaft zwei Olympiasiege, zwei Weltmeist<strong>er</strong>titel, drei WM-Silb<strong>er</strong>medaillen und vi<strong>er</strong> WM- Bronzemedaillen. Während ein<strong>er</strong> Saison spielte <strong>er</strong> zudem in d<strong>er</strong> NHL bei den New York Island<strong>er</strong>s. Jetzt will <strong>er</strong> den Hockey Club <strong>Davos</strong> zu grossen Erfolgen führen. Doch zu<strong>er</strong>st ein Blick zurück auf eine Zeit, in d<strong>er</strong> <strong>er</strong> als Spiel<strong>er</strong> in <strong>Davos</strong> weilte. : Jörgen Jönsson, es ist bald ein Vi<strong>er</strong>teljahrhund<strong>er</strong>t h<strong>er</strong>, seit Sie 1998 mit Färjestad am <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> teilnahmen. Was ist Ihnen in Erinn<strong>er</strong>ung geblieben? Jönsson: (lacht) Das ist schon lange h<strong>er</strong>. Es war eine tolle Zeit! Das Publikum war grossartig. Die Stimmung in d<strong>er</strong> Stadt ausgelassen. Ich habe ab<strong>er</strong> auch die Spiele genossen. Diese waren intensiv und mit hohem Tempo geführt. Die Offensive stand imm<strong>er</strong> wied<strong>er</strong> im Mittelpunkt. Es war eine Symbiose aus Spass haben und dennoch dem Erwartungsdruck mit guten Spielen Stand halten. : Färjestad gewann den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> kurz vor Ihr<strong>er</strong> Zeit – 1993 und 1994. Wurde danach noch öft<strong>er</strong> üb<strong>er</strong> diese Siege gesprochen? Jönsson: Es war üb<strong>er</strong> all die <strong>Jahre</strong> dieselbe Ausgangslage: Die Spiel<strong>er</strong> reisten nach <strong>Davos</strong>, um den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> zu gewinnen. Das galt auch zu mein<strong>er</strong> Zeit. Wir haben nicht im Speziellen üb<strong>er</strong> diese Siege gesprochen. Wir wollten jedoch die Erfolge wied<strong>er</strong>holen, einen guten Eindruck hint<strong>er</strong>lassen und so W<strong>er</strong>bung für uns<strong>er</strong>en V<strong>er</strong>ein machen. : Welche Bedeutung hatte d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> für Sie als zweifach<strong>er</strong> Olympiasieg<strong>er</strong> und Weltmeist<strong>er</strong>? Jönsson: Es ist klar, dass Olympische Spiele od<strong>er</strong> Weltmeist<strong>er</strong>schaften einen höh<strong>er</strong>en sportlichen Stellenw<strong>er</strong>t haben. Dennoch <strong>er</strong>inn<strong>er</strong>e ich mich, dass d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> für uns ein wichtiges Turni<strong>er</strong> war. Wir wollten nicht nur teilnehmen, wir wollten gewinnen. Auch wenn es gegen die starken Gegn<strong>er</strong> nicht einfach war. : <strong>2021</strong> ist für den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> kein einfaches Jahr. Jönsson: Trotz d<strong>er</strong> schwi<strong>er</strong>igen Situation aufgrund von COVID-19 hoffe ich, wied<strong>er</strong> die enthusiastischen und lautstarken Fans sowie die einmalige Atmosphäre <strong>er</strong>leben zu können. Ich w<strong>er</strong>de sich<strong>er</strong> einmal durch die Strassen von <strong>Davos</strong> schlend<strong>er</strong>n, um die «hohe Eishockeytemp<strong>er</strong>atur» zu spüren. In d<strong>er</strong> Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr liegt eine ganz spezielle En<strong>er</strong>gie in d<strong>er</strong> Luft. : Eine En<strong>er</strong>gie, mit welch<strong>er</strong> d<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> auch weit<strong>er</strong>hin attraktiv bleiben kann? Jönsson: Ich habe den <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> seit meinen Teilnahmen als Spiel<strong>er</strong> nicht mehr vor Ort v<strong>er</strong>folgt. Dah<strong>er</strong> bin ich in <strong>er</strong>st<strong>er</strong> Linie gespannt, wie sich das Turni<strong>er</strong> dieses Jahr präsenti<strong>er</strong>t. Ich hoffe, dass die Fans in grösstmöglich<strong>er</strong> Zahl zurückkehren können. Die Reputation des Turni<strong>er</strong>s in d<strong>er</strong> Eishockeywelt ist h<strong>er</strong>vorragend. Diese sollte dazu führen, dass Teams unbedingt daran teilnehmen möchten. Dieses Jahr ist beispielsweise mit dem Frölunda HC das schwedische Eishockey wied<strong>er</strong> v<strong>er</strong>treten. Das freut mich sehr. : Was macht das schwedische Eishockey aus? Jönsson: In d<strong>er</strong> schwedischen Liga wird heute mit eng<strong>er</strong> Manndeckung und hohem Druck gespielt. Die Spiel<strong>er</strong> haben wenig Zeit und Platz auf dem Eis, um den Puck zu führen. Sie müssen schnelle Entscheidungen treffen und mit diesem Druck umgehen können. In Summe ist das schwedische Eishockey sehr gut strukturi<strong>er</strong>t. : Wie unt<strong>er</strong>scheidet es sich vom Eishockey in d<strong>er</strong> Schweiz od<strong>er</strong> vom <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Titelv<strong>er</strong>teidig<strong>er</strong> Team Canada? Jönsson: Die Teams arbeiten gen<strong>er</strong>ell gut strukturi<strong>er</strong>t. In Schweden legt man grossen W<strong>er</strong>t auf eine solide Defensivarbeit. In and<strong>er</strong>en Länd<strong>er</strong>n ist dies auch wichtig. Vielleicht wird ab<strong>er</strong> zu<strong>er</strong>st üb<strong>er</strong> die Offensive nachgedacht. : Wie schätzen Sie das <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Feld <strong>2021</strong> ein? Jönsson: Das Teilnehm<strong>er</strong>feld ist sehr stark und weist eine hohe Qualität auf. Int<strong>er</strong>essant ist zudem, dass die Teams v<strong>er</strong>schiedene Spielsysteme pflegen. Diese Mischung macht es auch für mich als Coach int<strong>er</strong>essant. Ich bin gespannt, wie sich die Spiele entwickeln.