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Wintersport 2021/22

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KUNSTBAHNRODELN<br />

SPORT D | <strong>2021</strong> 43<br />

Kevin Fischnaller<br />

Kritik am Gigantismus<br />

Wenn im Februar die Olympia-<br />

Medaillen im Kunstbahnrodeln<br />

vergeben werden, dann könnte<br />

es durchaus sein, dass auch Kevin<br />

Fischnaller bei der Medaillenvergabe<br />

ein Wörtchen mitredet. Er steht<br />

zwar immer im Schatten seines<br />

Cousins Dominik, aber sein fahrerisches<br />

Können ist unbestritten.<br />

Sein Handicap ist der Start, da<br />

hatte er in den letzten Jahren auch<br />

Probleme, weil ihm eine Rheuma-<br />

Erkrankung zu schaffen machte. Und<br />

diesbezüglich gibt es schon einmal eine<br />

gute Nachricht. „Ich habe keine Probleme<br />

mehr. Zwar bekomme ich noch<br />

eine Spritze einmal im Monat, aber<br />

ich spüre überhaupt keine Schmerzen<br />

mehr“, versichert Kevin Fischnaller.<br />

Weil er in der Bahn besser ist als am<br />

Start, liegen ihm die Sprintrennen besonders<br />

gut. Da kommt es mehr auf die<br />

Endgeschwindigkeit an, und die ist bei<br />

Kevin Fischnaller meistens hoch. Letzten<br />

Winter konnte er sogar gemeinsam<br />

mit Felix Loch die Sprintwertung des<br />

Weltcups gewinnen. Aber Sprintrennen<br />

gibt es bei Olympia leider keines.<br />

Trotzdem könnte die Bahn in Yanqing<br />

ihm sehr entgegen kommen. Es<br />

kommt nicht so sehr auf den Start an,<br />

weil es eher steil los geht. Die Bahn ist<br />

technisch schwierig, was er auch liebt<br />

und schließlich könnte ihm auch das<br />

Wetter in die Karten spielen. „Natürlich<br />

wäre es gut, wenn es kalt ist“, weiß<br />

Fischnaller. Im Februar ist es in Yanqing<br />

normalerweise sehr kalt, sogar jetzt<br />

im November beim Training und beim<br />

ersten Weltcup sind die Temperaturen<br />

nachts auf minus 10 Grad gesunken.<br />

Trotzdem kommt aus seinem Mund<br />

auch Kritik am Gigantismus dieser<br />

Bahn. „Es ist zwar eine gewaltige Anlage,<br />

aber meines Erachtens zu übertrieben.<br />

So etwas braucht es nicht.“<br />

Auch Kevin Fischnaller weiß, dass es<br />

eine besondere Saison ist. „Es geht um<br />

die Wurst. So eine Olympia-Saison ist<br />

einfach wichtiger als die anderen“, stellt<br />

er klar. Deshalb hat auch er viel Material<br />

getestet. Das muss passen, sonst hilft die<br />

beste Fahrlage nichts. Athletisch fühlt<br />

er sich bestens vorbereitet. „Am Start<br />

ist viel weitergegangen. Tatjana Hüfner<br />

bringt viel Wissen mit und hat uns<br />

verbessert“, lobt Kevin Fischnaller die<br />

Olympiasiegerin, die bei Italiens Team<br />

als Teilzeit-Trainerin tätig ist.<br />

Kevin Fischnaller ist nicht einer, der<br />

überall gut fahren kann. Er kann auf gewissen<br />

Bahnen sehr schnell sein, auf anderen<br />

tut er sich schwer. Winterberg und<br />

Igls sind Bahnen, die ihm sehr liegen.<br />

Und hoffentlich auch jene in Yanqing.<br />

Beim ersten Rennen des Winters hat es<br />

noch nicht den Ausreißer nach oben gegeben.<br />

Bei Olympia wird es hoffentlich<br />

mehr als der 10. Platz.<br />

KEVIN FISCHNALLER<br />

Geburtsdatum und -ort:<br />

2. Dezember 1993 in Brixen<br />

Wohnort: Meransen<br />

Sportgruppe: Heer

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