Stahlreport 2021.11
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Stahlproduktion<br />
Bericht<br />
Bild: voestalpine AG<br />
Spatenstich am voestalpine-Standort Linz: Mit der Investition in Beize und Kaltwalzwerk verringert<br />
der österreichische Stahlhersteller die Durchlaufzeit und erhöht die Qualität der Stahlbänder.<br />
voestalpine investiert 188 Mio. € in Kaltwalzwerk<br />
Spatenstich für neue Beize<br />
Anfang Oktober erfolgte der Spatenstich für ein Millionenprojekt der voestalpine AG: Am Standort Linz wird derzeit<br />
eine neue Beize im Kaltwalzwerk Beta 3 errichtet. Das Beizen ist bei der Herstellung kaltgewalzter Stahlbänder ein<br />
wesentlicher Prozessschritt zwischen Warm- und Kaltwalzen. Die Anlage , die auf ca. 2 Mio. t Produktionskapazität<br />
pro Jahr ausgelegt ist, wird voraussichtlich Ende 2023 in Betrieb gehen.<br />
Die vollautomatisierte Beize-<br />
Tandemverbindung, die dem Unternehmen<br />
zufolge höchste Industrie-<br />
4.0-Standards erfüllt, ermöglicht eine<br />
Qualitätssteigerung bei der Herstellung<br />
hoch- und höchstfester Stähle<br />
für die Automobil-, Haushaltgeräteund<br />
Bauindustrie sowie von Elektroband<br />
für die E-Mobilität.<br />
Durchlaufzeit verrringert<br />
Beim Beizen der Stahlbänder zwischen<br />
Warm- und Kaltwalzen wird<br />
der Zunder mittels Säure entfernt.<br />
Bisher erfolgte dieser Schritt in einer<br />
Beizanlage, die seit 1953 in Betrieb<br />
ist (Beize 1). Mit der Investition können<br />
künftig alle notwendigen Prozessschritte<br />
in einer Gesamtanlage<br />
integriert werden, wodurch die Gesamtdurchlaufzeit<br />
gekürzt und der<br />
Logistikaufwand verringert wird,<br />
teilte das Unternehmen mit. „Die neue<br />
Anlage ist sowohl hinsichtlich der<br />
Digitalisierung der Prozesse als auch<br />
hinsichtlich Nachhaltigkeit State-ofthe-Art.<br />
Die Investition ist ein wichtiger<br />
Schritt zur weiteren Stärkung<br />
unserer führenden Position in unseren<br />
wichtigsten Märkten“, betonte<br />
Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine<br />
AG. „Zukunftsinvestitionen<br />
wie jene in die neue Beizanlage in<br />
Linz steigern die Prozesseffizienz, erhöhen<br />
die Produktqualität und tragen<br />
maßgeblich dazu bei, die hohen Anforderungen<br />
unserer Kunden zu erfüllen.<br />
Solche Projekte stärken den<br />
Standort Linz langfristig“, sagte Hubert<br />
Zajicek, Vorstandsmitglied der<br />
voestalpine AG und Leiter der Steel<br />
Division.<br />
Bislang mussten etwa die<br />
Warmbandbunde zwischen der<br />
Beize 1 und dem Kaltwalzwerk 3<br />
transportiert werden, dieser Logistikschritt<br />
ist nun nicht mehr nötig.<br />
Zudem ermögliche Beta 3 eine bessere<br />
Bearbeitung von Stahlbändern<br />
mit höchsten Festigkeiten, größeren<br />
Bandbreiten und geringeren Banddicken.<br />
Nachhaltiges Investment<br />
Statt mit Schwefelsäure beizt Beta<br />
3 gemäß Kundenanforderungen<br />
künftig mit Salzsäure. Diese wird in<br />
einem Kreislaufsystem regeneriert,<br />
d. h. die Abbeize wird aufbereitet<br />
und im Beizprozess wieder eingesetzt.<br />
Dazu wird am Standort auch<br />
eine neue Salzsäure-Regenerationsanlage<br />
errichtet. Eine weitere Maßnahme<br />
zum Schutz der Umwelt ist<br />
die Errichtung eines Stauraumkanals:<br />
Die Niederschlagswässer werden<br />
nicht mehr in das Kanalsystem<br />
abgeleitet, sondern können durch<br />
die Errichtung einer neuen Versickerungsanlage<br />
in den Untergrund,<br />
also in den natürlichen Kreislauf,<br />
abfließen. 2<br />
[ Kontakt]<br />
voestalpine AG<br />
voestalpine-Straße 1<br />
4020 Linz /Österreich<br />
+43 50304 15-0<br />
www.voestalpine.com<br />
www.goldbeck.de<br />
<strong>Stahlreport</strong> 11|21<br />
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