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db 4-2021 WEB-Ansicht+

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durch<br />

blick<br />

Autorenzeitschrift<br />

Seit 1986<br />

Nr. 4/<strong>2021</strong><br />

kostenlos<br />

Seite 26<br />

Verrückte Spinnereien


Siegen-Weidenau<br />

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- Erbrecht<br />

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Nikita Miller<br />

Sa., 11.12.<br />

Sa., 04.12. So., 05.12. Fr., 10.12.<br />

Frank Sauer<br />

Bücher-Brunch: Tom Liwa<br />

Sa., 18.12.<br />

SSW-Trio<br />

Reverend Rusty & The Case<br />

ONKeL fiSCH<br />

Fr., 26.11. Sa., 27.11.<br />

Mo., 27.12.<br />

Sissi Perlinger<br />

Die Hörtheatrale<br />

Di., 28.12.<br />

Inhaltsübersicht<br />

Kurz berichtet<br />

Kurz berichtet4<br />

Ein Junge wartet16<br />

Weihnachten alleine im Paradies 18<br />

So ist's rechte Weihnacht19<br />

Von Engeln und Göttern20<br />

Mundart22<br />

Verrückte Spinnereien 26<br />

Kinderwinter28<br />

War ich eine Hochstaplerin?30<br />

Bunte Hammerhütte 32<br />

Das Telefon / Glücksmomente 34<br />

Annetee von Droste-Hülshoff und Katharina Diez36<br />

Ein Gender Albtraum 38<br />

Gedächtnistraining40<br />

Erinnerungen42<br />

Anna Boghiguian 45<br />

40 Jahre Frauenmuseum Bonn 46<br />

Buchbesprechungen48<br />

Das Hummerservice 50<br />

Das Portrait 52<br />

Hier liegt die D-Mark begraben 54<br />

Echte Briefe – wie früher 56<br />

Freundlich und Hilfsbereit 57<br />

Ich tanzte nur einen Winter lang 58<br />

Berührendes60<br />

Maskenprobleme61<br />

Alte – Klimasünder !62<br />

Venedig64<br />

Der Boom geht weiter66<br />

Alternativer Kulturkeller 68<br />

Kaan-Ranger wurden 50 69<br />

Wiederkehrende Termine 70<br />

durchblick verlost Freikarten72<br />

Seniorenbegegnungszentrum Haus Herbstzeitlos“ 73<br />

Veranstaltungen in Siegen-Wittgenstein 74<br />

Leserbeitag78<br />

Neujahrsgrüsse der Reaktion80<br />

Es fiel uns auf / Lösungen / Zu guter Letzt / Impressum82<br />

Aus der Redaktion<br />

Titelfoto: Archiv M.Lauber<br />

Unmittelbar nach Erscheinen des letzten durchblick erkundigte sich Jörn Heller,<br />

Literat, Kunstliebhaber, Buchhändler und Autor vieler im <strong>db</strong> veröffentlichter Gedichte,<br />

wer die auf dem Titelbild (3/21) abgebildete Dame sei. Er habe im Heft keinen<br />

Hinweis darauf gefunden, was die Redaktion bedauert. Inzwischen hat er sich schlau<br />

gemacht und einen persönlichen Beitrag zur besagten Adeligen geschrieben (S. 78), die<br />

dem Pinsel des niederländischen Porträtmalers Jan Mijtens entstammt. Diesen Beitrag<br />

haben wir ungekürzt abgedruckt, wie auch einen Artikel von Gudrun Fokken, die den<br />

durchblick gelegentlich mit kurzen Texten und wunderbaren Bildern bereichert. Sie hat<br />

auf Seite 79 einen bereits in der Ausgabe 2/21 veröffentlichten Text über Sophie Scholl<br />

zum Anlass genommen, an Cato Bontjes van Beek zu erinnern, die, wie Sophie Scholl,<br />

einer Widerstandsbewegung angehörte und ebenfalls hingerichtet wurde.<br />

Ein Unternehmen der<br />

Marien Gesellschaft Siegen<br />

Mehr für<br />

Menschen.<br />

Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

möchten mit<br />

Ihnen in den nächsten aktiven<br />

Lebensabschnitt starten.<br />

• Marienheim, Weidenau<br />

• Haus St. Elisabeth, Netphen<br />

• Haus St. Raphael, Burbach<br />

• Haus St. Klara, Friesenhagen<br />

• Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />

• Haus St. Anna, Netphen<br />

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Telefon 0271 231 2126<br />

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4/<strong>2021</strong> durchblick 3


Seniorenbeiratsvorsitzender<br />

Armin Maxeiner<br />

Siegen. Auf der Sitzung des Siegener<br />

Seniorenbeirates im September beglückwünschte<br />

der erste Vorsitzende Armin<br />

Maxeiner das langjährige Beiratsmitglied<br />

Alfonso Lopez-Garcia zur Verleihung des<br />

NRW-Verdienstordens durch den Ministerpräsidenten.<br />

Im sozialen Miteinander<br />

Kurz berichtet<br />

Siegener Seniorenbeirat<br />

Seniorenvertretung tagte nach Sommerpause<br />

Neuer Ordensträger<br />

Alfonso Lopez-Garcia<br />

habe der Geehrte besonders im Bereich<br />

der Integration und der Verständigung<br />

verschiedener Kulturen ideenreiche Vorhaben<br />

frühzeitig angestoßen und zielstrebig<br />

umgesetzt sowie unterschiedliche<br />

Projekte organisiert und geleitet.<br />

Damit sei auch der Seniorenbeirat stolz,<br />

so Maxeiner, ein derart engagiertes Mitglied<br />

in seinen Reihen zu haben.<br />

Mit dem Seniorenbeauftragten Volker<br />

Reichmann wurden Schwerpunkte<br />

für öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen<br />

festgelegt. Weitere künftige<br />

Themen, zu denen die Öffentlichkeit<br />

herzlich eingeladen ist, sind: Radverkehrskonzept<br />

der Stadt Siegen, Patientenverfügung<br />

und Sterbehilfe, Sicherheit<br />

im und ums Haus sowie veränderte<br />

Rechtsvorschriften im Straßenverkehr.<br />

Anregungen für weitere seniorenrelevante<br />

Themen nimmt der Seniorenbeirat<br />

gerne entgegen. Konkrete Informationen<br />

erfolgen zeitnah.<br />

Eine verstärkte Teilnahme am „Rudelturnen“<br />

wird angestrebt. Die bewährten<br />

Notfallausweise, nicht nur für<br />

die ältere Generation, werden in neuer<br />

Auflage erhältlich sein. Das bewährte<br />

Han<strong>db</strong>uch „Älter werden in Siegen“<br />

wird noch in diesem Jahr als aktualisierte<br />

Neuauflage erscheinen. eg<br />

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„NULLTARIF“.<br />

Senioren-Service-Stelle im Haus Herbstzeitlos<br />

Nach Corona-Pause wieder geöffnet<br />

Seniorenbeauftragter<br />

Volker Reichmann<br />

Siegen. Im städtischen Senioren- und<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos,<br />

Marienborner Str. 151 in Siegen-<br />

Hain, finden seit dem 06. Oktober <strong>2021</strong><br />

wieder persönliche Beratungen für die<br />

ältere Generation und deren Familienangehörigen<br />

statt. Das Büro der Senioren-Service-Stelle<br />

im Haus Herbstzeitlos<br />

ist montags und mittwochs von<br />

Verwaltungsmitarbeiterin<br />

Gabriele Sturm<br />

Seniorenfachberater<br />

Udo Knopp<br />

9–12 Uhr geöffnet. Termine zu anderen<br />

Zeiten können mit Frau Sturm von der<br />

Geschäftsstelle der Beiräte und Beauftragten<br />

der Universitätsstadt Siegen<br />

telefonisch unter 0271/404-2202 vereinbart<br />

werden.<br />

In der Senioren-Service-Stelle erhalten<br />

Sie Informationen zu Hilfen bei der<br />

Alltagsbewältigung, Informationen zu<br />

Entlastungsdiensten sowie Hilfen für<br />

pflegende Angehörige und Kontaktdaten<br />

für ambulante, teilstationäre und<br />

stationäre Pflegeangebote. Für Fragen<br />

zum Thema Wohnraumanpassung, gesetzliche<br />

Betreuung oder Vorsorgevollmachten<br />

erhalten Sie auf Wunsch hilfreiche<br />

Unterlagen.<br />

Die Fachberater der Universitätsstadt<br />

beraten über aktuelle Bildungsund<br />

Begegnungsangebote für die<br />

nachberufliche Generation in Siegen<br />

und stehen für Fragen zu nachbarschaftlichen<br />

Projekten wie z.B. das<br />

Heinzelwerk Rede und Antwort. Bei<br />

Interesse selbst eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit auszuüben, haben die städtischen<br />

Mitarbeiter während der Beratung<br />

immer die passenden Angebote.<br />

Die Sprechstunden werden im Wechsel<br />

vom Fachberater Seniorenarbeit Udo<br />

Knopp und dem Seniorenbeauftragten<br />

der Universitätsstadt Siegen, Volker<br />

Reichmann, durchgeführt. Anfragen können<br />

auch per E-Mail an: v.reichmann@<br />

siegen.de gesendet werden. <strong>db</strong><br />

4 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

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Wir beraten Sie gerne – in unserem<br />

Kundenzentrum, am Telefon unter<br />

0271 3307-280 oder im Internet auf<br />

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Kurz berichtet<br />

Kurz berichtet<br />

Bettina Großhaus-Lutz Seniorenbeauftragte<br />

der Gemeinde Neunkirchen<br />

Kurberaterinnen (v.lks.) Monika Jung-Bieker, AWO Kreisverb. Si.-Wittgenstein/Olpe;<br />

Barbara Müller, Caritas Wenden; Anne Ploch, Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V..<br />

„Café Auszeit“<br />

Ratgeber bietet Wissen, Tipps und Formulare<br />

Neunkirchen. Das neue „Café Auszeit“<br />

öffnet immer am letzten Dienstag<br />

eines Monats in der Zeit von 14.30<br />

bis 16.00 Uhr im Seminarraum des<br />

Otto-Reiffenrath-Hauses. Während<br />

die demenzkranke Person z. B. die<br />

Betreuungszeit der Demenzgruppe<br />

„Lebensfreude“ wahrnimmt oder sich<br />

in einer Tagespflege aufhält, besteht<br />

für deren Angehörige die Möglichkeit,<br />

bei einer Tasse Kaffee für eine Weile<br />

abzuschalten, gemeinsam mit den anderen<br />

Besucherinnen und Besuchern<br />

über persönliche Erfahrungen zu<br />

Eine Auszeit vom Alltag<br />

Kuren für pflegende Angehörige<br />

Siegen-Wittgenstein/Olpe. Menschen,<br />

die ihre Angehörigen pflegen,<br />

sind im Alltag großen Belastungen ausgesetzt.<br />

Was viele nicht wissen: Pflegende<br />

Angehörige haben einen gesetzlichen<br />

Anspruch auf eine Kur. Wie man<br />

diese wichtige Auszeit erfolgreich beantragt,<br />

erklären die Kurberatungsstellen<br />

der Caritasverbände und der AWO in<br />

Siegen-Wittgenstein/Olpe.<br />

„Viele Menschen umsorgen ihre pflegebedürftigen<br />

Angehörigen in ihrer<br />

häuslichen Umgebung. Dahinter steht<br />

der Wunsch, einem geliebten Menschen<br />

die bestmögliche Versorgung<br />

und Pflege zu bieten“, weiß Anne Ploch,<br />

Beraterin beim Caritasverband. „Die<br />

Pflege nahestehender Menschen kostet<br />

unglaublich viel Kraft und Energie. Die<br />

körperlichen, psychischen und physischen<br />

Belastungen sind immens“, so<br />

Monika Jung-Bieker, Beraterin bei der<br />

AWO. Kuren für pflegende Angehörige<br />

könnten hier das Richtige sein, um die<br />

eigene Gesundheit und die Pflegefähigkeit<br />

zu erhalten.<br />

Informationen: AWO Siegen,<br />

Koblenzer Str. 136, 0271/3386167,<br />

Caritasverband e. V., Siegen,<br />

Häutebachweg 5 0271/23602-31<br />

Caritas-AufWind, Wenden,<br />

Hauptstr. 87 02762/987634-19<br />

reden oder sich über weitere Angebote<br />

in der Demenzbetreuung zu informieren.<br />

Diplom-Sozialpädagogin Bettina<br />

Großhaus-Lutz bietet diese Begleitung<br />

an. Dabei wird sie unterstützt von den<br />

Betreuungskräften der Gruppe Lebensfreude,<br />

die während des Nachmittags<br />

ebenfalls für Fragen zur Verfügung stehen.<br />

Eine Anmeldung ist erforderlich.<br />

Weitere Infos gibt es in der Senioren-<br />

Service-Stelle, Bettina Großhaus-Lutz,<br />

02735 767-200 oder per E-Mail:<br />

b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de.<br />

Unterstützung<br />

durch DigitalPakt<br />

Bonn. Älteren Menschen fehlt es<br />

häufig an spezifischem Wissen, an<br />

ratgebender Unterstützung und an<br />

Geld für Geräte, um auch digital am<br />

Leben teilzunehmen. Deshalb starten<br />

das Bundesministerium für Familie,<br />

Senioren, Frauen und Jugend (BMFS-<br />

FJ) und die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

der Seniorenorganisationen)<br />

gemeinsam mit den Partnern<br />

Bitkom und der Bundesvereinigung<br />

kommunaler Spitzenverbände die Initiative<br />

DigitalPakt Alter.<br />

Der DigitalPakt Alter greift dabei<br />

die im Achten Altersbericht genannten<br />

Herausforderungen auf: Ältere<br />

Menschen sollen beim Einstieg und<br />

im Umgang mit digitalen Medien unterstützt<br />

werden und geeignete Lernangebote<br />

erhalten. Die vielen bestehenden<br />

Ansätze zur Stärkung der<br />

digitalen Teilhabe Älterer sollen gesammelt<br />

und es soll aufgezeigt werden,<br />

wo genau Handlungsbedarf besteht.<br />

Die Initiative versteht sich als<br />

Bündnis, dem sich bereits jetzt schon<br />

zehn Partnerorganisationen aus Bund,<br />

Ländern, Kommunen, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Zivilgesellschaft<br />

angeschlossen haben.<br />

BAGSO-Vorsitzender Franz Müntefering<br />

verweist auf die vielfältigen Initiativen:<br />

„Die 100 Erfahrungsorte zeigen,<br />

wie Digitalisierung vor Ort gelingen<br />

kann. Mit dem DigitalPakt Alter sollen<br />

die vielen bereits bestehenden Initiativen<br />

sichtbar gemacht werden". <strong>db</strong><br />

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DRK-Präsidiumswahlen<br />

Versammlung würdigt alten Vorstand<br />

Andreas Müller, Daniel Müller, Annemarie Bender, Fritz Bosch,<br />

Sylvia Schürg, Christian Buch. (v.lks.)<br />

Herrenkonfektion<br />

und Jeanswear<br />

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In ihrem Fachgeschäft „Jeans 66” bietet<br />

Inhaberin Petra Poggel klassische Herrenkonfektion<br />

sowie klassische Jeanswear von<br />

führenden Markenherstellern an.<br />

Hier sind Hosen in allen Größen, Längen,<br />

Schnitten und Formen verfügbar. In allen Konfektionsgrößen<br />

gibt es eine einzigartige Auswahl<br />

von ca. 60 kg bis ca. 300 kg Körpergewicht,<br />

bzw. ca. 160 cm bis ca. 220 cm Körpergröße.<br />

Oberteile sind in den Größen von M bis XXL sowie<br />

von 3XL bis 10XL erhältlich.<br />

Die außergewöhnliche Fachkompetenz sowie<br />

das unglaublich umfangreiche und hochwertige<br />

Sortiment vom Slip bis zum Sakko hat sich weit<br />

herumgesprochen: Die Kunden kommen aus<br />

dem gesamten Bundesgebiet. Das komplette<br />

Sortiment, von der Badeshort über weiße Hosen<br />

bis zur Winterjacke, ist ganzjährig erhältlich.<br />

Übrigens: Jeder Kunde wird bei Jeans 66<br />

von der Chefin persönlich von A-Z bedient.<br />

– So soll´s sein!<br />

Fr. 24.12.21 + Fr. 31.12.21 geschlossen<br />

Siegen. Bei den Präsidiumswahlen<br />

auf der Jahresversammlung des DRK-<br />

Kreisverbands Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

wurde Andreas Müller als Präsident bestätigt.<br />

Amtsinhaberin Annemarie Bender<br />

freute sich über ihre Wiederwahl<br />

als Vizepräsidentin.<br />

Beide Wahlen erfolgten einstimmig.<br />

Neu als Vizepräsident ist Christian<br />

Buch aus Erndtebrück. Als weitere<br />

Präsidiumsmitglieder wurden bestätigt:<br />

Schatzmeister Daniel Müller, Justiziar<br />

Fritz Bosch sowie Sylvia Schürg als Vertreterin<br />

der Frauenvereine. Der bisherige<br />

Vizepräsident Andreas Weber stand<br />

aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

mehr zur Wahl und wurde für seine<br />

Verdienste zum Ehrenmitglied ernannt.<br />

Jeans -<br />

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Inhaberin Petra Poggel<br />

Marburger Str. 66<br />

57223 Kreuztal<br />

Tel. 0 27 32 / 32 66<br />

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Seit<br />

1990<br />

Der stellvertretende Bürgermeister<br />

der Universitätsstadt Siegen, Jens Kamieth,<br />

lobte in seinem Grußwort das<br />

ehrenamtliche Engagement des DRK<br />

und sprach den Helferinnen und Helfern<br />

seine Anerkennung aus.<br />

Die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbands<br />

Westfalen-Lippe, Nilgül Özel,<br />

dankte den Ortsverbänden im Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein für ihren wichtigen<br />

Einsatz bei der Pandemiebekämpfung.<br />

Sie stellte fest, dass auch bei der jüngsten<br />

Überschwemmungskatastrophe 43<br />

Helferinnen und Helfer aus dem Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein im Einsatz waren.<br />

Thomas Krämer vom Ortsverein Burbach<br />

erhielt aus den Händen der Vizepräsidentin<br />

in Anerkennung seiner<br />

besonderen Verdienste die Verdienstmedaille<br />

des DRK-Landesverbands.<br />

Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums<br />

des DRK Kreisverbands gab Vorstand<br />

Dr. Martin Horchler einen Überblick<br />

über Vergangenheit und Gegenwart des<br />

DRK in Siegen-Wittgenstein, das derzeit<br />

14.200 Mitglieder zählt und damit<br />

der mitgliederstärkste Kreisverband in<br />

Westfalen-Lippe ist. Über fünf Prozent<br />

der Bewohner des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

sind Mitglied im DRK. <strong>db</strong><br />

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Bademäntel 3 XL bis 10 XL<br />

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Damen-Größen: Größe 34 bis Größe 48<br />

Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10 bis 18 Uhr I Samstag 10 bis 13 Uhr<br />

Betriebsferien 2022: Mo. 7.2. bis Sa. 12.3. und Mo. 5.9. bis Sa. 8.10.<br />

6 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 7


Kurz berichtet<br />

AWO Brückenbauer gewürdigt<br />

Ehrenamtliche engagieren sich seit zehn Jahren<br />

Siegerlandmuseum<br />

Ansturm auf Angebot<br />

<br />

Begleitung zu<br />

Behörden, Informationen<br />

zu<br />

Sozialleistungen,<br />

Vermittlung an<br />

andere Fachdienste<br />

im Sinne<br />

einer Lotsenfunktion<br />

oder<br />

einfach nur mal<br />

zuhören – die<br />

Brückenbauer<br />

helfen kostenfrei<br />

und unbürokratisch.<br />

Das<br />

Angebot ist offen<br />

für alle Altersgruppen<br />

Gruppe der Brückenbauer<br />

und<br />

Nationalitäten.<br />

Siegen. Ratsuchende bei der Bewältigung<br />

einer schwierigen Lebenssituation<br />

oder eines scheinbar unlösbaren<br />

Problems zu unterstützen, das ist seit<br />

inzwischen zehn Jahren das Anliegen<br />

von Ehrenamtlichen, die sich im Bürgerservice<br />

Im Grunde verkörpern die Brückenbauer<br />

das, wofür der AWO Kreisverband<br />

steht: Ein Stück gelebte Tradition, weil<br />

jedermann ganz unkompliziert nach<br />

Hilfe fragen kann“, sind sich Andreas<br />

Neumann und Jens Hunecke, Gewohlfahrt<br />

Brückenbauer der Arbeiterschäftsführer<br />

der Arbeiterwohlfahrt,<br />

Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />

und Vorsitzender Völkel einig. Auch die<br />

engagieren.<br />

Im Rahmen einer Feierstunde im Hotel<br />

Fünf10 wurde der Einsatz der bürgerschaftlich<br />

Brückenbauer selbst erleben ihr Engagement<br />

sinnstiftend und persönlich bereichernd.<br />

Ratsuchende in Notlagen zu<br />

Engagierten gewürdigt. unterstützen, soziale Verantwortung<br />

Die Ehrenamtlichen beraten persönlich<br />

und telefonisch an Standorten in<br />

Siegen, Kreuztal, Netphen, Hilchenbach,<br />

Freudenberg, Olpe und Wenden. Ob<br />

zu übernehmen macht das Ehrenamt<br />

lohnend. Regelmäßiger Erfahrungsaustausch<br />

und Schulungen erweitern außerdem<br />

das Wissen der Beteiligten.<br />

Hilfe beim Ausfüllen von Formularen, Infos unter 0271/3386-144. <strong>db</strong><br />

Siegen. Eine erfreulich große Resonanz<br />

fanden im September, dem Tag<br />

des offenen Denkmals, die Angebote<br />

des Siegerlandmuseums.<br />

Bei freiem Eintritt besichtigten<br />

knapp 300 Besucher/-innen, darunter<br />

viele Familien, die Ausstellungen im<br />

Oberen Schloss. Komplett ausgebucht<br />

waren die Führungen im ehemaligen<br />

Luftschutzbunker an der Burgstraße.<br />

Aus bauaufsichtsrechtlichen Gründen<br />

können hier nur jeweils maximal<br />

10 Personen an Gruppenführungen<br />

teilnehmen. Die wesentlich höhere<br />

Nachfrage wird das Siegerlandmuseum<br />

nun durch Sondertermine in den<br />

nächsten Wochen auffangen.<br />

Der Bunker Burgstraße soll zum<br />

Erweiterungsbau des Siegerlandmuseums<br />

werden. Dies, so Astrid<br />

Schneider, Leiterin der Kulturabteilung,<br />

lockt viele Besucher/-innen. Vor<br />

allem aber sei das Interesse groß,<br />

den Originalzustand des Bunkers zu<br />

sehen, in dem 1944 /45 hunderte von<br />

Siegener/-innen die Bombenangriffe<br />

auf die Stadt überstanden.<br />

Die gerade frisch sanierte Fürstengruft<br />

im Unteren Schloss zog<br />

besonders viele Geschichtsinteressierte<br />

an. Annähernd 400 Gäste<br />

besichtigten die Grabstätte von<br />

Fürst Johann Moritz, die nun auch<br />

auf Informationstafeln über Leben<br />

und Sterben der Landesherren aufgeklärt.<br />

Noch eingehender konnten sich<br />

die Gäste bei Führungen unterrichten<br />

lassen, die mehrfach am Nachmittag<br />

des 12. September stattfanden.<br />

Mit insgesamt rund 700 Besucher/-<br />

innen, so Astrid Schneider, ist das<br />

Siegerlandmuseum äußerst zufrieden.<br />

Nach Monaten des Lockdowns<br />

und der zaghaften Wiederannäherung<br />

des Publikums an das Museum<br />

macht die Bilanz des Aktionstags<br />

zuversichtlich, statistisch bald<br />

wieder Anschluss an pandemiefreie<br />

Zeiten zu finden.<br />

Sowohl im Bunker Burgstraße als<br />

auch in der Fürstengruft finden regelmäßige<br />

Führungen statt.<br />

Die Gruft ist jeden Sonntag von<br />

11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.siegerlandmuseum.de. <strong>db</strong><br />

<br />

8 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

4/<strong>2021</strong> durchblick 9


Kurz berichtet<br />

Neue Verbandführer ernannt<br />

Verstärkung der ehrenamtlichen Führungskräfte<br />

VdK-Studie<br />

Wunsch und Wirklichkeit<br />

Kurz berichtet<br />

Drei-Sterne-Auszeichnung<br />

für das Hotel Fünf10 in Netphen-Deuz<br />

Siegen. Sieben neue Verbandführerinnen<br />

und Verbandführer freuten sich<br />

auf der Jahresversammlung des DRK<br />

Kreisverbands Siegen-Wittgenstein<br />

über ihre Ernennung, sie ging an die<br />

Funktionäre Dr. Katharina Fries, René<br />

Achenbach, Jannik Pritzel und Marco<br />

Scheffel sowie Alexander Bassil, Bernd<br />

Wilbert Müller und Marc Steinbrück.<br />

Voraussetzung für die Ernennung war<br />

einerseits der mehrjährige Einsatz als<br />

aktive Führungskraft im Sanitätsdienst<br />

und Katastrophenschutz und andererseits<br />

der erfolgreiche Abschluss einer<br />

anspruchsvollen Führungskräfteausbildung<br />

in Münster. Damit sind sie nun berechtigt,<br />

die Leitung von Einsätzen zu<br />

übernehmen, bei denen die Zugstärke<br />

von 33 Kräften überschritten wird.<br />

Zu der Ernennungsurkunde erhielten<br />

die ehrenamtlichen Führungskräfte<br />

ihre neuen Schulterklappen. <strong>db</strong><br />

Andreas Müller, Stefan Bassil, Bernd Wilbert Müller, René Achenbach,<br />

Dr. Katharina Fries, Marc Steinbrück, Marco Scheffel, Alexander Bassil,<br />

Wolfgang Joksch und Petra Trogisch. (von lks.)<br />

DRK-Frauenverband<br />

sucht helfende Hände<br />

Lara Schürg, Susanne Reichmann, Anja Büsel und Sylvia Schürg.<br />

Als Gäste Carsten Jochum (hinten li.) und Dr. Martin Horchler (hinten re.).<br />

NRW. Wunsch und Wirklichkeit in der<br />

häuslichen Pflege gehen oft weit auseinander.<br />

Wie sich die Pflege zuhause gestaltet<br />

und woran es konkret mangelt,<br />

wissen meist nur die Betroffenen selbst.<br />

Im Auftrag des Sozialverbands VdK hat<br />

die Hochschule Osnabrück 16.000 Pflegebedürftige<br />

und pflegende Angehörige zu<br />

ihrer persönlichen Situation während der<br />

Pandemie befragt. Mehr als zwei Drittel<br />

der Befragten gaben an, sehr unter der<br />

psychischen Belastung gelitten zu haben.<br />

Gleichzeitig seien dringend notwendige<br />

Entlastungsangebote weggefallen, so der<br />

VdK. Als Konsequenz aus der, so wörtlich,<br />

„politischen Ignoranz der häuslichen Pflege“<br />

kündigte der VdK juristische Schritte<br />

an. Gleichzeitig startet der VdK eine große<br />

Pflege-Kampagne mit den wichtigsten<br />

Erkenntnissen der Pflegestudie Die<br />

Endergebnisse der Befragung werden im<br />

Frühjahr 2022 vorgestellt.<br />

<strong>db</strong><br />

Siegen. Die Vorsitzende des DRK-Frauenvereins<br />

Siegen, Sylvia Schürg, konnte<br />

im September rund 20 Mitglieder<br />

des Vereins sowie auch Gäste begrüßen.<br />

Aktuell hat der DRK-Frauenverein<br />

Siegen 381 Mitglieder. Da die Aufgaben<br />

vielfältig sind, werden weitere helfende<br />

Hände gebraucht. Eine Mitgliedschaft<br />

ist nicht zwingend notwendig. Bei Interesse<br />

kann Kontakt mit der Vorsitzenden<br />

oder dem Kreisverband aufgenommen<br />

werden.<br />

Insgesamt wurden im letzten Jahr 156<br />

Blutspendetermine durchgeführt. Es<br />

kamen 3.910 Spender. Im Jahr 2020<br />

spendete der DRK-Frauenverein der<br />

Siegener Kinderklinik 10.000 Euro für<br />

Projekte der Klinik und der MS-Kreis<br />

Siegen erhielt 1.000 Euro für seine<br />

Aufgaben.<br />

Zum Abschluss ehrte Sylvia Schürg<br />

die aus dem Vorstand ausscheidende<br />

Marita Hapke für ihre jahrzehntelange<br />

Tätigkeit und ihr Engagement als stellvertretende<br />

Vorsitzende. <br />

<strong>db</strong><br />

Netphen-Deuz. Endlich konnten<br />

die MitarbeiterInnen und Beschäftigten<br />

des neuen Inklusionshotels<br />

HOTEL FÜNF10 in Netphen-Deuz<br />

und der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt<br />

Kreisverband Siegen-<br />

Wittgenstein/Olpe, Dr. Andreas Neumann,<br />

die begehrte DEHOGA drei<br />

Sterne Auszeichnung in Empfang<br />

nehmen. Diese strengen Kriterien<br />

zeichnen das Haus als „Unterkunft<br />

für gehobene Ansprüche“ aus und<br />

sind ein wichtiger Meilenstein für das<br />

neue Konzept.<br />

Lars Martin, stellvertretender Geschäftsführer<br />

der DEHOGA Westfalen,<br />

übergab die Urkunde und lobte<br />

die Ausstattung des Hotels. Es ist<br />

eines von 19 zertifizierten Häusern<br />

im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

und eine Bereicherung für die Tagungs-<br />

und Touristikbranche. „Wir<br />

werden diese Sterne mit unserem<br />

TEAM hegen und pflegen und freuen<br />

uns, all unseren Gästen diese<br />

Klassifizierung zu beweisen“, so<br />

Neumann.<strong>db</strong><br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des Inklusionshotels FÜNF10<br />

in Netphen-Deuz freuen sich<br />

über die Auszeichung.<br />

Rentner können Steuern sparen<br />

Ratgeber bietet Wissen, Tipps und Formulare<br />

Siegen.<br />

Haushaltshilfe,<br />

Kuraufenthalt,<br />

Spenden<br />

oder Beiträge<br />

für<br />

die Kranken-<br />

und<br />

Pflegeversicherung<br />

– auch<br />

Seniorinnen<br />

und Senioren können Ausgaben von<br />

der Steuer absetzen. Der Bundesrat hat<br />

einer dreimonatigen Verlängerung bis<br />

Ende Oktober <strong>2021</strong> zugestimmt. De gilt<br />

für alle, die für 2020 eine Steuererklärung<br />

abgeben müssen. An der Beschäftigung<br />

mit der Steuererklärung führt kein<br />

Weg vorbei. Mit Praxiswissen, Spartipps<br />

und Formularen erleichtert der Ratgeber<br />

„Steuererklärung für Rentner und Pensionäre“<br />

der Verbraucherzentrale den Papierkram.<br />

Zunächst werden die verschiedenen<br />

Einkunftsarten erklärt und aufgezeigt,<br />

wie das zu versteuernde Einkommen<br />

berechnet wird. Der zweite Teil zeigt<br />

auf, wie die Steuerlast reduziert werden<br />

kann, etwa durch Werbungskosten,<br />

Sonderausgaben, oder auch für energetische<br />

Maßnahmen. Im Anhang finden<br />

sich die nötigen Formulare. Der Ratgeber<br />

hat 240 Seiten und ist Online unter<br />

www.ratgeber-verbraucherzentrale.de,<br />

telefonisch unter 0211/38 09-555 oder<br />

im Buchhandel zu finden.<br />

<strong>db</strong><br />

Wohnungsunternehmen<br />

gegründet 1909<br />

An der Alche 7<br />

57072 Siegen<br />

• Telefon: 02 71/33 58 70<br />

• Fax 02 71/ 3 35 87 23<br />

• www.wgseg.de<br />

• E-Mail: info@wgseg.de<br />

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genossenschaft<br />

Siegen eG<br />

Wir stellen Ihnen<br />

guten und sicheren<br />

Wohnraum zur Verfügung.<br />

Rufen Sie uns an<br />

oder besuchen Sie uns.<br />

Besucherzeiten:<br />

Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />

Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

10 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

4/<strong>2021</strong> durchblick 11


Kurz berichtet<br />

Kurz berichtet<br />

Gesund und beweglich bleiben<br />

Senec@fé Teil eines Bündnisses<br />

Zur Stärkung digitaler Handhabe Älterer<br />

Verabschiedet<br />

vom Seniorenbeirat<br />

Musikwerkstatt<br />

Laien musizieren mit der Philharmonie<br />

Praxis für chinesische Medizin<br />

Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />

Herborner Str. 2<br />

57250 Netphen-Deuz<br />

Tel. 02737/3180<br />

Einer von bundesweit 100 Erfahrungsorten ist das Senec@fé.<br />

Siegen. Als einer von 100 Erfahrungsorten<br />

ist das Senec@fé seit August<br />

<strong>2021</strong> offiziell Teil der bundesweiten Initiative<br />

DigitalPakt Alter. Mit ihren Angeboten<br />

unterstützen sie ältere Menschen<br />

dabei, sich im digitalisierten Alltag zurechtzufinden.<br />

Konkret können ältere<br />

Menschen den Umgang mit Laptop, Tablet<br />

und Smartphone erlernen, die Programme<br />

und Apps kennen und handhaben<br />

lernen. „Wir freuen uns, Teil eines<br />

großen Bündnisses zur Stärkung digitaler<br />

Teilhabe Älterer zu sein. Gemeinsam<br />

können wir es schaffen, die älteren<br />

Generationen, die teilweise noch wenig<br />

Erfahrung im Umgang mit digitalen Medien<br />

haben, in die digitale Welt zu begleiten“,<br />

sagt Antonie Dell, Leiterin des<br />

Senec@fés. Eingeladen werden ältere<br />

Menschen aus der Region, um erste<br />

Erfahrungen mit digitalen Medien zu<br />

machen. Ehrenamtliche unterstützen<br />

sie dabei, ein Smartphone zu bedienen,<br />

Online-Banking zu verstehen oder digitale<br />

Amtstermine wahrzunehmen.<br />

Bundesweit werden 100 Erfahrungsorte<br />

finanziell gefördert, sie erhalten<br />

Knowhows beim Auf- und Ausbau ihres<br />

„Digitalen Erfahrungsortes“ sowie<br />

Materialien für die Lernbegleiter und<br />

die Lernenden, um den Auf- und Ausbau<br />

digitaler, lokaler Lernangebote für<br />

Ältere zu stärken.<br />

Gesucht werden Ehrenamtliche für<br />

die Betreuung von Besuchern. Wer<br />

Interesse an der Arbeit mit PC, Tablet<br />

und Smartphone und es gerne mit<br />

Menschen zu tun hat, kann sich bewerben.<br />

<br />

<strong>db</strong><br />

Kontakt: Antonie Dell, Senecafe Treffpunkt<br />

Neue Medien, 0271/2503239,<br />

E-Mail senecafe@senioren-siegen.de,<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen.<br />

Geöffnet: montags 14-18 Uhr, dienstags<br />

9-12 mittwochs 9-12 u. 14-18 Uhr.<br />

www.digitalpakt-alter.de<br />

Kreuztal. Im Rahmen der Seniorenbeiratssitzung<br />

am Freitag, den 10.<br />

September, hat Frau Stadträtin Edelgard<br />

Blümel die ausgeschiedenen Beiratsmitglieder<br />

der letzten Wahlperiode<br />

verabschiedet und das ehemalige Vorstandsteam<br />

gewürdigt.<br />

Sie betonte, dass sie sich sehr freue,<br />

den ausgeschiedenen Beiratsmitgliedern<br />

sowie dem ehemaligen Vorstandsteam<br />

für ihre ehrenamtliche Arbeit<br />

ihren Dank auszusprechen und for-muliert:<br />

„Ihr Engagement hat in den vielen<br />

zurückliegenden Jahren zahlreiche kulturelle<br />

und soziale Angebote ermöglicht<br />

und Sie machen mit Ihrer Arbeit die<br />

Stadt Kreuztal lebens- und liebenswert!<br />

Der heutige Tag sei eine Gelegenheit,<br />

diese Arbeit zu würdigen und sichtbar<br />

zu machen! Sie nehme die Gelegenheit<br />

sehr gerne wahr, „danke“ zu sagen,<br />

auch im Namen des Bürgermeisters<br />

und der Politik und der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der Verwaltung für<br />

das große und beständige Engagement.“<br />

Folgende Mitglieder des Kreuztaler Seniorenbeirats<br />

haben das Gremium verlassen:<br />

Rosemarie Achenbach, Eckhard<br />

Dippel, Heidemarie Keller, Angelika Kontowt,<br />

Helmut Krämer, Hannelore Mankel<br />

und Rosalinde Sauer.<br />

Mit Blick auf das Vorstandsteam betont<br />

Stadträtin Blümel, dass dies immer<br />

ein verlässlicher Partner für die Verwaltung,<br />

insbesondere für die Geschäftsstelle<br />

des Seniorenbeirates, gewesen<br />

sei. Aus dem Seniorenbeiratsvorstand<br />

wurden verabschiedet:<br />

Fritz Großmann, ehemaliger Vorsitzender.<br />

Manfred Albertin, 1. Stellvertreter.<br />

Jutta Siebel, 2. Stellvertreterin und<br />

Rudolf Müller 3. Stellvertreter.<br />

Abschließend dankt Stadträtin Blümel<br />

Frau Jutta Siebel sowie Herrn Hartmut<br />

Klein für 15 Jahre ehrenamtliche<br />

Tätigkeit im Seniorenbeirat und für die<br />

engagierte Mitarbeit. <strong>db</strong><br />

Hartmut Klein<br />

Jutta Siebel<br />

Auch Sängerinnen und Sänger der Kantorei Siegen werden<br />

am „Mahler“-Projekt der Musikwerkstatt teilnehmen.<br />

Hilchenbach. Zum dritten Mal bietet<br />

die Philharmonie Südwestfalen ein großes<br />

Mitmachprojekt für Laien aller Altersgruppen<br />

in ganz Südwestfalen an:<br />

2017 spielten fast 70 Instrumentalisten<br />

Seite an Seite mit den Profis der<br />

PhilSW ein Konzert in der Siegerlandhalle.<br />

2019 kamen zu den Instrumentalisten<br />

vier Projektchöre dazu, mit denen<br />

die „Carmina Burana“ in Attendorn,<br />

Meschede und Soest aufgeführt wurde.<br />

Intendant Michael Nassauer ist dabei<br />

besonders wichtig: „Die Musikwerkstatt<br />

Südwestfalen bietet ambitionierten Laien<br />

Werke, die man ansonsten in seiner<br />

gesamten Amateurlaufbahn nicht spielen<br />

kann. Und es ist für die Teilnehmer<br />

ein besonderes Erlebnis, Seite an Seite<br />

mit den Profis der PhilSW musizieren zu<br />

können.“ Für die PhilSW als Landesorchester<br />

ist die Arbeit mit erwachsenen<br />

musikalischen Laien ein wichtiger<br />

Baustein ihrer Education-Arbeit. Deren<br />

Schwerpunkt liegt naturgemäß auf Angeboten<br />

für Kinder und Jugendliche.<br />

Mit Gustav Mahlers „Auferstehungssinfonie“<br />

hat Chefdirigent Nabil Shehata<br />

ein ausgesprochen anspruchsvolles<br />

Werk ausgewählt, dass auch wegen<br />

seiner großen Besetzung nur selten zur<br />

Aufführung kommt.<br />

„Ich bin seit Kindesalter großer Mahler-Fan“<br />

sagt Nabil Shehata, „die Musikwerkstatt<br />

ist eine tolle Chance, diese<br />

große und schwere Sinfonie mit Profis<br />

und Laien gemeinsam aufzuführen.“<br />

Und er wird nicht nur die künstlerische<br />

Gesamtleitung haben und die Konzerte<br />

dirigieren: „Ich möchte auch selber bei<br />

den Proben anwesend sein, um die Laien<br />

am besten zu fördern.“<br />

Für die Bildung und Einstudierung des<br />

großen Werkstattchores mit bis zu 150<br />

Sängerinnen und Sängern sind KMD Ute<br />

Debus aus Siegen sowie der Kreischorleiter<br />

im Sängerkreis Soest, Michael<br />

Busch, verantwortlich. „Das Werk ist ein<br />

tolles Training für das eigene Singen im<br />

Chor. Wir werden viel Stimmbildung und<br />

Hörtraining machen, um die schwierigen<br />

filigranen Einsätze souverän hinzubekommen,“<br />

so Michael Busch. Und<br />

Ute Debus konkretisiert: „Ich werde<br />

in den eigenen Ensembles werben und<br />

gezielt Menschen ansprechen, die das<br />

anspruchsvolle Werk unterstützen. Für<br />

Sängerinnen und Sänger sind Notenkenntnisse<br />

sehr hilfreich.“<br />

Bereits bei der vergangenen Musikwerkstatt<br />

hatten die Volksbanken in<br />

Südwestfalen eine Kooperation zur Unterstützung<br />

gebildet. Obwohl die Konzerte<br />

der Musikwerkstatt erst im Juni<br />

2022 in Schmallenberg, Lüdenscheid<br />

und Soest stattfinden werden, beginnt<br />

die Anmeldephase bereits jetzt. Das Anmeldeformular<br />

wurde auf www.philsw.<br />

de freigeschaltet. Alle Informationen für<br />

die Interessenten finden sich ebenfalls<br />

auf der Website der PhilSW sowie in einem<br />

Flyer, der über kamenik@philsw.de<br />

angefordert werden kann.<br />

<strong>db</strong><br />

Akupunktur- und<br />

chinesische Heilkräuter bei<br />

• Augenerkrankungen<br />

• insbesondere<br />

Makuladegeneration<br />

• Erschöpfungs- und<br />

Anspannungszuständen<br />

• Befindlichkeitsstörungenund<br />

Bewegungsschmerz in<br />

allen Gelenken<br />

Wir haben Zeit für unsere Gäste!<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />

Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />

Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />

Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />

benötigt.<br />

Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />

anvertrauten Menschen als Einheit von<br />

Körper und Seele zu sehen.<br />

Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />

seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />

in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />

gefördert.<br />

VILLA BOHN<br />

Tagespflege<br />

Tagespflege in freundlichem,<br />

familärem Ambiente<br />

tagsüber sinnvoll betreut<br />

am Abend wieder im eigenen Haus<br />

Tagespflege Villa Bohn<br />

Marburger Str. 21<br />

57250 Netphen-Deuz<br />

(Inhaber: Dr. med. H.-J. Kraemer)<br />

Tel. 02737-592870<br />

Eigener Fahrdienst.<br />

Fast völlige Übernahme aller Kosten<br />

durch Ihre Krankenkasse.<br />

12 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

4/<strong>2021</strong> durchblick 13


Kurz berichtet<br />

Alzheimer Gesellschaft e.V.<br />

Kontaktbüro in Siegen eröffnet<br />

Stefanie Kremer, 1.Vors.; Lutz Stähler, 2.Vors.; Stephanie Mülln,<br />

Leitung Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe Siegen; Ulrike von Bünau, Beisitzerin (v.l.)<br />

Siegen. Überlastung, Isolation, Hilflosigkeit-<br />

Gefühle, die viele pflegende<br />

Angehörige kennen. Zur Entlastung<br />

und Unterstützung der pflegenden Angehörigen<br />

wurden in Siegen- Wittgenstein<br />

in den letzten Jahren mehrere<br />

Pflegeselbsthilfegruppen ins Leben gerufen.<br />

Hier finden die Betroffenen die<br />

Möglichkeit zum Austausch mit Menschen,<br />

die sich in einer vergleichbaren<br />

Situation befinden.<br />

Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen<br />

nimmt stetig zu. Der überwiegende<br />

Anteil der pflegebedürftigen<br />

Menschen wird von ihren Angehörigen<br />

im häuslichen Umfeld gepflegt. Allein<br />

in Nordrhein- Westfalen gibt es derzeit<br />

cirka eine Millionen pflegende Angehörige.<br />

Der Begriff „pflegende Angehörige“<br />

wird oft gleichgesetzt mit der unmittelbaren<br />

Tätigkeit der Pflege, wie beispielsweise<br />

die Körperpflege, das Kleiden<br />

oder das Anreichen der Nahrung.<br />

Dadurch fühlen sich viele von dem<br />

Angebot der Pflegeselbsthilfe nicht angesprochen.<br />

Die Betreuung, Versorgung<br />

und Pflege eines älteren Pflegebedürftigen<br />

oder eines Kindes betrifft jedoch<br />

alle Familienmitglieder, ob sie nun direkt<br />

pflegen und betreuen oder indirekt am<br />

Pflegegeschehen beteiligt sind. Die Pflege<br />

eines Angehörigen kann eine große<br />

Herausforderung und Belastung darstellen.<br />

Viele pflegende Angehörige fühlen<br />

sich mit der Situation überfordert und<br />

alleine gelassen. An diesem Punkt setzt<br />

das Angebot der Pflegeselbsthilfegruppen<br />

an. Diese bieten den Angehörigen<br />

einen geschützten Raum, um sich mit<br />

anderen Betroffenen auszutauschen.<br />

Das Angebot der Pflegeselbsthilfegruppen<br />

richtet sich ausdrücklich auch<br />

an pflegebedürftige Menschen selbst,<br />

da auch sie durch die Gemeinschaft<br />

und den Austausch in der Gruppe profitieren<br />

können. Die Gruppentreffen bieten<br />

die Möglichkeit, in vertrauensvoller<br />

Atmosphäre über die eigenen Gefühle<br />

und Probleme, die durch die Pflegesituation<br />

entstehen, zu sprechen. Auf diese<br />

Weise entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft<br />

und darüber hinaus können die<br />

Gruppenmitglieder von den Erfahrungen<br />

und Ideen der anderen Teilnehmenden<br />

profitieren. Um eine bessere<br />

Unterstützung und eine Stärkung von<br />

Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen<br />

zu ermöglichen, fördern das<br />

Land NRW und die Landesverbände<br />

der Pflegekassen Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe<br />

(KoPS).<br />

Im Sommer dieses Jahres wurde<br />

für den Kreis Siegen- Wittgenstein ein<br />

Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe (KoPS)<br />

gegründet. Träger des Kontaktbüros ist<br />

die Alzheimer Gesellschaft Siegen e.V.,<br />

die sich bereits seit vielen Jahren engagiert<br />

für die Interessen von Menschen<br />

mit Demenz sowie deren Angehörigen<br />

einsetzt. Die Aufgaben des Kontaktbüros<br />

bestehen darin, Interessierte über<br />

bestehende Pflegeselbsthilfeangebote<br />

zu informieren, Gruppen in ihrer Arbeit<br />

zu beraten sowie bei der Gründung von<br />

neuen Selbsthilfeangeboten zu unterstützen.<br />

Des Weiteren organsiert das<br />

Kontaktbüro die finanzielle Förderung<br />

der bestehenden Gruppen.<br />

Ansprechpartnerinnen:<br />

Stephanie Mülln und Stefanie Kremer,<br />

57076 Siegen, Weidenauer Straße 202,<br />

Telefon: 0271- 67347239, E-Mail:<br />

Pflegeselbsthilfe@alzheimer-siegen.de<br />

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden<br />

Die Senioren- und Pflegeberatung<br />

des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

informiert und berät zu:<br />

• Finanzierungsmöglichkeiten der Pflege und<br />

sozialen Leistungen im Alter<br />

• Vorbereitung auf Pflegegutachten und<br />

Anträge für Pflegeleistungen<br />

• Angeboten und Organisation von Pflege-,<br />

Hilfe und Unterstützungsmöglichkeiten<br />

• Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />

• Altersgerechtem Wohnen<br />

• Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige<br />

Für wen?<br />

Ältere Menschen, Pflegebedürftige,<br />

Angehörige und Bezugspersonen<br />

Was?<br />

Kostenlose, vertrauliche und<br />

anbieterneutrale Beratung<br />

Wann?<br />

Vor Eintritt der Pflegebedürftigkeit<br />

oder bei bestehendem Pflegebedarf<br />

Wo?<br />

Kreisweit in allen Regionen,<br />

bei Bedarf auch zuhause<br />

Kompetente Ansprechpartnerinnen für<br />

Alterszahnheilkunde<br />

Dr. Silja Stötzel & Dr. Cynthia Six<br />

57080 Siegen ● Eiserfelder Str. 429 • Tel. 0271 / 35 60 50<br />

Öffnungszeiten: Mo.–Do. 7:30–19:30 Uhr • Fr. 7:30-13:30 Uhr<br />

Hausbesuche sind möglich<br />

Ansprechpartnerinnen<br />

Sonja Irle: 0271 333-2729<br />

Heike Dielmann: 0271 333-2728<br />

Katharina Massong: 0271 333-2723<br />

Gaby Jakobs: 0271 333-2722<br />

Dienstgebäude<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Bismarckstraße 45, 57076 Siegen<br />

(Zugang barrierefrei)<br />

E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />

www.siegen-wittgenstein.de/pflegeberatung<br />

14 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

4/<strong>2021</strong> durchblick 15


Ein Junge wartet<br />

24. Dezember 1952<br />

Dieses Mal sollte es aber doch gelingen!<br />

Dieses Mal wollte er das Christkind<br />

auf jeden Fall sehen. Die vergangenen<br />

Jahre war der Plan immer misslungen.<br />

Nun gut, die ersten Jahre im O-Lager nach<br />

der Vertreibung war er einfach zu klein und<br />

unbedarft gewesen. Anfangs ging er ja noch<br />

nicht einmal in den Kindergarten. Da hält man<br />

angestrengtes Wachen eben nicht aus. Außerdem<br />

konnte man sich im O-Lager nicht konzentrieren.<br />

Es war zu viel los. In dem großen<br />

Zimmer lebte er mit seinen Großeltern und<br />

seinen Urgroßeltern. Hinter dem Vorhang aus<br />

Armeedecken wohnten die alte Frau Schober<br />

und ihr Mann. Sie war diejenige, die ihre<br />

Schokolade immer unter der Schürze versteckte<br />

und heimlich aß, damit sie nichts abgeben<br />

musste. Das hatte er rausgekriegt, als er durch<br />

den Spalt zwischen zwei Decken gelinst hatte.<br />

Die Sache mit dem Christkind hatte er aber<br />

noch nicht rausgekriegt. Man war einfach zu<br />

abgelenkt mit den vielen Leuten. Küche und<br />

Toiletten gab es in gesonderten Räumen. Der<br />

Platz war schon gespart. Sie lebten eigentlich<br />

nicht schlecht im O-Lager. Jeder hatte sein<br />

eigenes Bett. Die Großmutter breitete sonntags<br />

sogar eine Decke auf dem Tisch aus. Das<br />

machte alles viel festlicher. Die Metallhocker,<br />

gefertigt aus Bombenschwänzen, verschwanden<br />

unter dem Tisch, wenn niemand darauf<br />

saß. Alles gut. Aber das Christkind schaffte<br />

es vielleicht gerade wegen der Enge und der<br />

vielen Menschen in dem riesigen Kasernengebäude<br />

unerkannt zu bleiben.<br />

Dann kam im letzten Herbst der Umzug<br />

in das Siegerländer Bauernhaus - geschiefert,<br />

weiße Fenster, mit Fachwerk ochsenblutrot.<br />

Welch ein Unterschied! Ein ganzes Haus für<br />

nur zwei Familien! Oben wohnte er mit Mutti<br />

und Vati. Er hatte sogar ein eigenes Zimmer.<br />

Unten wohnten der andere Opa und die andere<br />

Oma mit den zwei Tanten. Die hatten genau so<br />

viel Platz – märchenhaft. Ganz unten standen<br />

im Stall zwei Kühe und zwei Schweine. Im<br />

Garten scharrten die Hühner und in der riesigen<br />

Scheune konnte man vortrefflich spielen.<br />

Nur die Sache mit dem Christkind ging wieder<br />

daneben.<br />

Foto: Archiv Schöllchen<br />

Die Beobachtungstechnik war auch wirklich<br />

nicht ausgereift. Er war seit dem Vormittag<br />

durchs Haus geschlichen, immer bemüht nicht<br />

im Wege zu stehen. So konnte er seine jeweiligen<br />

Kontrollstellen nach eigener Entscheidung<br />

einnehmen und verlassen. Das hatte recht gut<br />

geklappt. Doch am frühen Nachmittag war die<br />

Spannung wirklich nicht mehr auszuhalten gewesen<br />

und er beschloss ein bisschen zu schlafen,<br />

damit die Zeit schneller verging. Und die<br />

Zeit verging wirklich schneller.<br />

Ausgerechnet diese Beobachtungslücke<br />

musste das Christkind genutzt haben. Wieder<br />

unerkannt!<br />

Jedenfalls fand die Bescherung statt. Zum<br />

Essen saßen sie auf richtigen Stühlen aus Holz<br />

an einem richtigen Holztisch, nicht auf dreibeinigen<br />

abgeschnittenen Bombenschwänzen.<br />

Trotz aller Verbesserungen war es ihm nicht<br />

gelungen, das Geheimnis des Christkindes zu<br />

lüften.<br />

Also dieses Jahr galt es: Neue Technik, neues<br />

Glück.<br />

Neulich nachts weckten ihn fremde Geräusche.<br />

Ein ungünstiger Zeitpunkt so mitten<br />

in der Nacht zwischen neun und zehn Uhr.<br />

Schlaftrunken war er nach nebenan ins Wohnzimmer<br />

getappt, fast sicher das Christkind zu<br />

sehen. Doch da waren nur die Eltern, die etwas<br />

ausprobierten, was er nicht kannte. Das<br />

brummte und bewegte sich. Sie hatten ihm sofort<br />

die Sicht verstellt und ihn wieder ins Bett<br />

geschickt. Das Christkind jedenfalls befand<br />

sich nicht in dem Zimmer, denn das Christkind<br />

brummte nicht.<br />

Heute galt es nun. Er würde sich nicht<br />

austricksen lassen. Frühzeitig gebadet und in<br />

Feiertagskleidung bezog er seinen Beobachtungsposten<br />

am Küchenfenster. Zur Sicherheit<br />

war er nochmal pieseln gegangen. Für den<br />

Rest des Tages wuchs er auf seinem Posten<br />

fest. Das Küchenfenster gab den Blick auf die<br />

Haustüre und den zum Haus führenden Weg<br />

frei. Niemand, der das Haus betrat, oder verließ,<br />

entkam seinem Adlerblick.<br />

Im Hause liefen die letzten Vorbereitungen.<br />

Hühner, Kühe, Schweine wurden gefüttert<br />

und getränkt, Kartoffelsalat geschnippelt,<br />

Geschirr gespült, Küche und Flur geputzt. Vor<br />

dem Haus fegte eine der Tanten das Flusssteinpflaster.<br />

Das Christkind ließ auf sich<br />

warten. Irgendwer badete, es roch nach Rasierwasser,<br />

die Kirchenglocke schlug – nichts<br />

konnte ihn von seiner selbst gewählten Aufgabe<br />

ablenken. Ganz sicher war das Christkind<br />

noch nicht im Haus. Die Erwachsenen<br />

stimmten schon während der letzten Vorbereitungen<br />

Weihnachtslieder an. Die hatten<br />

vielleicht Nerven, so ganz ohne Christkind.<br />

Zur Beruhigung kam der Großvater immer<br />

noch nicht in die Socken. Das war schon<br />

im Vorjahr so gewesen. Schwächen haben<br />

auch ihr Gutes. Immer noch keine Spur vom<br />

Christkind. Es dunkelte schon. Die Straße<br />

war völlig leer. Hinter einzelnen Fenstern in<br />

der Nachbarschaft brannten schon die Kerzen<br />

am Weihnachtsbaum. Das Christkind musste<br />

in unmittelbarer Nähe sein. Sicherheitshalber<br />

sollte der trödelnde Großvater doch in die<br />

Socken kommen. Die Erwachsenen hatten<br />

Recht. Viel Zeit war nicht mehr!<br />

Die Kirchenglocken läuten, aus dem<br />

Wohnzimmer tönt ein Glöckchen. Das muss<br />

ein Irrtum sein. Das Christkind wird doch<br />

noch in der Nachbarschaft aufgehalten.<br />

Sicher ist sicher. Der Junge verlässt seinen<br />

Beobachtungsposten und läuft ins Wohnzimmer.<br />

Nicht zu fassen! Die Kerzen am Baum brennen,<br />

Lametta glitzert im Schein, Glaskugeln<br />

schimmern und unter dem Baum liegen bunte<br />

Päckchen. Wie konnte das geschehen? Jedenfalls<br />

nicht durch die Haustüre!<br />

Egal, jetzt wurde gesungen, „Frohe Weihnachten“<br />

gewünscht, gebetet, gegessen, gefeiert.<br />

Aber nächstes Jahr – nächstes Jahr ganz<br />

bestimmt.... Tilla-Ute Schöllchen


Weihnachten<br />

alleine im<br />

Paradies<br />

von Beethovens Sinfonien betören lassen, erfüllte sich<br />

bisher nicht. Doch diesmal nimmt das Wetter allen die<br />

Entscheidungen ab. Eine Radiomeldung: „Ganz Bayern<br />

ist im Schnee versunken, kaum eine Straße ist passierbar<br />

und auch die Bus- und Bahnverbindungen sind still ge-<br />

Weihnachten<br />

legt!“ In dieser Situation können sich nur ganz Mutige<br />

zu Fuß aufmachen, um am Weihnachtsabend noch bei<br />

der Familie zu sein. Und Greta ist gar nicht traurig, denn<br />

nun hat sie Weihnachten mit ihrem Beethoven ganz für<br />

sich alleine.<br />

Ulla D’Amico<br />

So ist’s rechte Weihnachten<br />

Greta kommt gerade vom Schneefegen ins warme<br />

Wohnzimmer und schimpft laut vor sich hin: „Ach<br />

ist das kalt draußen! Ich möchte mal gerne wissen,<br />

was der Himmel sich dabei denkt, solche Schneemengen<br />

auf uns niedersinken zu lassen! Manche finden diese weiße<br />

Pracht ja herrlich, unglaublich! Die müssen wahrscheinlich<br />

nicht mit dem Auto los und haben sicherlich starke Männer<br />

zu Hause!“ Doch es nützt alles Schimpfen nichts. Sie geht<br />

wieder nach draußen und bahnt sich mit dem Schneeschieber<br />

einen Weg von der Hintertüre bis zur Garage. Nach<br />

einer Weile hat sie schon rechts und links weiße Wände<br />

errichtet, doch das alles ist nur ein Bruchteil dessen, was sie<br />

in den nächsten Stunden noch bewältigen muss.<br />

Am Tag zuvor war traumhaftes Wetter. Klirrend kalt,<br />

blauer Himmel, Sonne. Doch über Nacht hatte sich das<br />

Wetter verändert. Gut, das Problem hatte sie nicht alleine,<br />

überall hörte man Schneeschieber im Einsatz. Greta glaubte<br />

aber nach wie vor, hier auf dem Lande das Paradies gefunden<br />

zu haben. Hatte sie ja eigentlich auch. Sie genoss<br />

den Frühling, wenn überall die Natur zu neuem Leben erwachte.<br />

Den Sommer liebte sie hier ganz besonders, wenn<br />

der Duft der Blumenvielfalt ihre Sinne belebte. Und wenn<br />

im Herbst die Ernten eingebracht wurden und das Grün der<br />

Wälder sich für kurze Zeit in eine traumhafte Farbpalette<br />

verwandelte, dann wünschte sie sich, dass es noch ganz<br />

lange so bliebe. Und im Winter, wenn die Fröste die Luft<br />

klar und rein fegten und der Schnee ganz langsam auf die<br />

Erde fiel und alle Felder, Wege und Wälder in eine weiße<br />

Decke eingehüllt wurden, dann wusste sie immer, dass dieses<br />

hier ihr Paradies ist! Doch vergangene Nacht könnte<br />

auch eine Lawine für diese Schneemengen gesorgt haben.<br />

Bei dem Versuch die Haustüre zu öffnen, stellte sie fest,<br />

dass sich diese keinen Zentimeter bewegte. Schnell rannte<br />

sie in die obere Etage des Hauses, wo sich die Fenster<br />

nach innen öffnen ließen. Aber auch davor war alles zugeweht.<br />

Schnell zog sie sich warm an, drückte mit Mühe den<br />

Schnee beiseite und rutschte dann in die Tiefe.<br />

Auch wenn sie die Haustüre nicht sehen konnte, Greta<br />

war sich sicher, genau davor gelandet zu sein. Ja, da schaute<br />

der Stiel einer Schaufel aus dem Schnee. Und so ging<br />

es ans Werk, einen Weg Richtung Straße frei zu schaufeln.<br />

Nach anstrengender Arbeit, erkannte man den Weg. Nun<br />

hatte Greta sich eine Pause verdient und somit kochte sie<br />

sich einen heißen Tee. Nur eine Tasse Tee und ein bisschen<br />

verschnaufen, mehr Zeit gönnte sie sich nicht, bevor sie<br />

weiter schaufelte. Dann fiel ihr ein, dass sich ihre Eltern<br />

zum Weihnachtsbesuch angesagt haben. Und genau in diesem<br />

Moment war ihr überhaupt nicht mehr klar, ob sie den<br />

Besuch zu Weihnachten will. Das Fest der Liebe – welche<br />

Liebe, ihre oder meine?<br />

Irgendwann sitzt sie völlig erschöpft in ihrer Küche.<br />

Wie spät es ist, weiß sie nicht. Es wird schon dunkel und<br />

der Tag neigt sich dem Ende zu – und es ist Weihnachten,<br />

jetzt, heute! Ach und die Eltern? Jedes Jahr stellt sie sich<br />

die gleiche Frage: „Kommt Ihr, oder sollen wir kommen?“<br />

Das Greta vielleicht mal ein Weihnachtsfest mit Freunden<br />

oder gar ganz alleine verbringen möchte, verstehen<br />

sie nicht. Nicht das Greta ihre Eltern nicht mag. Sie besucht<br />

sie ab und an auch gerne. Auch wenn sie mal bei ihr,<br />

in ihrem Paradies, sind, empfindet sie das als angenehm.<br />

Doch Weihnachten möchte sie so gerne mal nur nach ihren<br />

eigenen Vorstellungen verbringen. Einfach mal nicht<br />

das Fest der Geschenke, der großen Küche, und alles<br />

muß immer gut und besonders sein. Nur mal Nudelsalat<br />

... oder eine Tiefkühlpizza? Doch nicht an Weihnachten!<br />

Da müssen doch Gänse und Enten auf den Tisch!<br />

Nein, Gretas Traum, mal alleine vor dem Kaminfeuer<br />

zu sitzen, mit einem Glas Wein im Kerzenschein und sich<br />

ICH SCHREIBE GESCHICHTE!<br />

FÜR SIE.<br />

Damit sich Tradition entfalten kann.<br />

Damit Erlebtes Ordnung gewinnt.<br />

Damit Sinn wächst.<br />

Biografie • Portrait<br />

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Adele von Bünau<br />

Redakteurin und Biografin<br />

www.ihre-autobiografie.de<br />

Telefon: 02 71-67 34 67 06<br />

Es hat ganz fein angefangen zu schneien, gerade rechtzeitig<br />

zu Heiligabend. Ich bin auf dem Rückweg von<br />

einem netten Besuch bei einer lieben Bekannten am<br />

Ende unserer Straße und genieße es sehr in dem leichten<br />

Flockenwirbel unterwegs zu sein. Ein kleines Stück vor mir<br />

nehme ich eine ältere Dame wahr, die sich offensichtlich<br />

mit ihrem Rollator abmüht und sich schließlich daraufsetzt.<br />

„Guten Abend“, spreche ich sie freundlich an. „Kann ich<br />

Ihnen irgendwie behilflich sein?“ „Ach, nein danke“, sagt<br />

die Dame. Ich kann keine Erschöpfungszeichen bemerken.<br />

„Wissen Sie, das mache ich die letzten Jahre jeden Heiligabend,<br />

dass ich hier die Straße entlang gehe, wenn die Lichter<br />

in den Häusern angehen. Ich bin allein, und so nehme ich<br />

teil an den Festlichkeiten in den Wohnungen.“<br />

„Wie?“, frage ich irritiert. „Ja, wissen Sie. Ich stelle mir die<br />

Familien vor, wie sie jetzt bei den letzten Vorbereitungen sind.<br />

Und manchmal kann ich auch schon Lichter an Weihnachtsbäumen<br />

sehen und Kinderlachen hinter den Scheiben hören.<br />

Das ist für mich dann Heiligabend. Was will ich allein in meiner<br />

Wohnung? Einen Weihnachtsbaum kann ich nicht mehr<br />

selbst herbeischleppen, und nachher entsorgen – na, dafür<br />

habe ich auch niemanden. Ich bin glücklich, wenn die anderen<br />

glücklich sind. So ist’s doch rechte Weihnachten, nicht?“<br />

Mir ist etwas beklommen zumute.„Ach, kommen Sie<br />

doch heute Abend zu uns“, schlage ich ihr vor. „Unsere<br />

Kinder feiern dieses Weihnachten irgendwo in der Welt,<br />

und mein Mann und ich sind auch alleine. Sie machen uns<br />

eine große Freude, wenn Sie den Abend mit uns gemeinsam<br />

verbringen würden.“ „Ja – ich ... ich weiß nicht. Ich<br />

kenne Sie zwar. Sie gehen öfter an meinem Fenster vorbei<br />

zum Einkaufen. Aber ich möchte nicht in Ihre Heiligabend-<br />

Stimmung hereinplatzen. Nee, nee, das geht nicht.“<br />

Es geht eine Weile hin und her, bis ich die Dame überzeugen<br />

kann, dass es für uns ein Geschenk wäre, sie heute<br />

Abend bei uns zu haben. „Was wird Ihr Mann dazu sagen?“<br />

fragt sie zögerlich, während sie sich langsam aufrichtet<br />

und sich in Gang setzt. „Ich heiße übrigens Hanna.“ „Mein<br />

Mann? Der wird sich genauso freuen wie ich. Der begießt<br />

jetzt schon seit Stunden die Gans im Ofen. Das muss für ihn<br />

traditionell so sein, obwohl wir in diesem Jahr ja gar nicht<br />

die Familie dabei haben. Da ist er sicher froh, wenn noch ein<br />

Esser mehr kommt. Und ich heiße Susanne.“<br />

So gehen wir gemeinsam die paar Schritte noch bis zu<br />

unserem Haus, und ich sehe im Schein der Straßenlaternen<br />

ihre Augen leuchten. Mein Mann ist zwar überrascht, jedoch<br />

heißt er Hanna herzlich willkommen. Und für Hanna ist es<br />

der erste Heiligabend seit Jahren, dass sie diesen Abend so<br />

richtig genießen kann, erst zögerlich zwar, aber im Laufe<br />

des Abends taut sie immer mehr auf. Wir haben soviel Spaß<br />

miteinander und laden sie für den nächsten Tag zu Mittag<br />

ein. „Aber nur noch morgen“, lacht sie verschmitzt, „den<br />

zweiten Feiertag bleibe ich zu Hause, sonst schaffe ich die<br />

Portionen, die ihr mitgebt, ja gar nicht. Und vielen, vielen<br />

Dank. Mein schönstes Weihnachtsfest seit Jahren.“<br />

„So ist’s doch rechte Weihnachten“, flüstert mein Mann<br />

und bringt Hanna nach Hause. Marie Haberland<br />

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18 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 19


Gesellschaft<br />

Von Engeln und Göttern<br />

Himmlische Gedanken in einer finsteren Zeit<br />

Mohammed empfängt seine erste Offenbarung vom Engel Gabriel.<br />

Engel kommen in vielen Religionen vor: im Christentum<br />

und Judentum bekanntlich, aber auch im Islam.<br />

Es existiert z.B. eine wunderschöne Abbildung von<br />

islamischen Engeln aus dem 13. Jahrhundert im Irak.<br />

Die Vorstellungen der Menschen über diese Engel sind<br />

im Wesentlichen gleich. Der Gestalt nach sind es menschenähnliche<br />

Wesen, allerdings mit Flügeln. Die Flügel<br />

brauchen sie, weil sie im Himmel zu Hause sind, in der<br />

Nähe Gottes und daher nur mit Hilfe der Flügel zu den<br />

Menschen auf die Erde kommen können. Würde man sich<br />

Gottes Wohnsitz nicht im Weltall vorstellen, sondern z.B.<br />

in den Weltmeeren, so brauchten seine Engel keine Flügel,<br />

sondern Flossen, um sich fortzubewegen. Das wären<br />

naturgemäß andere Wesen, vielleicht ähnlich einer Meerjungfrau.<br />

Der römische Gott Neptun war so ein Gott des<br />

Meeres, der dort auch seinen Wohnsitz hatte.<br />

Die Griechen und Römer hatten ihre Götter in der Nähe,<br />

auf der Erde jedenfalls, im Meer z.B. oder im Gebirge (auf<br />

dem Olymp). Erst die monotheistischen Religionen haben<br />

ihren Gott nach draußen in den Himmel – ins Universum<br />

verlegt. Die Frage ist, brauchten die Menschen damals nun<br />

die Distanz zu ihrem Gott – oder glaubten sie, der Gott<br />

brauchte sie zu ihnen? Sie statteten ihn allerdings auch<br />

mit überirdischen Eigenschaften<br />

aus, die aus<br />

der Nähe – auf der Erde<br />

– wohl keinen Bestand<br />

hätten haben können.<br />

Allmacht und Allwissenheit<br />

z.B. im Christentum.<br />

Dagegen waren die<br />

Götter des Altertums viel<br />

menschlicher, auch mit<br />

menschlichen Fehlern<br />

behaftet, z.B. lasterhaft,<br />

neidisch (der Neid der<br />

Götter ist ja sprichwörtlich<br />

bekannt), habgierig,<br />

rachsüchtig; allerdings<br />

rachsüchtig war auch der<br />

christliche Gott des Alten<br />

Testaments: „Mein ist die<br />

Rache“ spricht der Herr.<br />

Weil sie ihren einzigen<br />

Gott außerirdisch beheimateten,<br />

brauchten die<br />

Menschen Verbindungswesen<br />

zu ihm: und das<br />

sind eben die Engel – mit<br />

Flügeln für den Langstreckenflug vom Himmel zur Erde<br />

und zurück. Bei den antiken Göttern wäre dies überflüssig<br />

gewesen, denn die waren ja nahe – zwar auch nicht<br />

zum Anfassen- aber doch erreichbar in der Vorstellung der<br />

Gläubigen. Manchmal kamen sie auch zu den Menschen zu<br />

Besuch, einfach so – unerkannt als verkleidete Wanderer –<br />

jedenfalls hatte der Gott Apoll diese Gewohnheit; daher<br />

stammt auch die griechische Gastfreundschaft bis heute.<br />

Man weiß nie, ob der Fremde nicht ein verkleideter Gott<br />

ist. Dass sich ein Fremder, auch als ein verkleideter Teufel,<br />

entpuppen könnte, kam ihnen wohl nicht in den Sinn – mit<br />

vielen Göttern gesegnete Optimisten, die Griechen.<br />

Was die Problematik „Alte Götter/Neue Götter“ angeht,<br />

so haben sich die Brasilianer dazu Folgendes ausgedacht:<br />

wenn man in ihre offiziell christlich/katholische<br />

großartige Kathedrale in Salvador di Badia eintritt, kann<br />

man an der holzgeschnitzten Abstützung der Empore und<br />

auch an der Kanzel kleine afrikanische Schutzgötter sehen,<br />

an deren Hilfe wohl immer noch ebenfalls geglaubt<br />

wird. (Viele Brasilianer stammen ja aus Afrika.) Nicht:<br />

„Entweder-oder, sowohl-als auch ist meist das Rechte“<br />

wie J.W. Goethe sagte. Ob man dies in dem Zusammenhang<br />

auch gelten lassen will, ist nachdenkenswert.<br />

<br />

Addy Knabe<br />

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Oberes Schloss 3 • 57072 Siegen<br />

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Konrad Stöckel:<br />

„Umwelt - Wir und die Welt (um uns herum)”<br />

Termin: 20. Februar 2022, 15 Uhr<br />

Gebrüder-Busch-Theater, Dahlbruch<br />

In dieser amüsanten und spektakulären Wissenschaftsshow<br />

lüftet der quirlige Wissenschafts-<br />

Comedian wieder so manche Geheimnisse, über die<br />

wir schon lange gegrübelt haben – z.B.: „Was hat<br />

Alkohol mit dem Wetter zu tun?”<br />

Kooperationsveranstaltung mit kreuztalkultur<br />

20 durchblick 4/<strong>2021</strong>


Ech woar ugefähr siwwe Joahr alt un ging oam Heilichowend<br />

unnerns wie jedes Joahr bet meinem Vadder<br />

noom Padde Hermann un dr Gothe Klara. Dr Babba<br />

blieb doo un ech ging weirer noo dr Weihnachtsfeier voa dr<br />

Sunnichsschuel. Dodroff freide ech mich emmer schwäer,<br />

nämlich ie dr Sunnichsschuel kridde mr Chresdachs emmer e<br />

schie Geschenk – irjendwatt zum schbilln – annerscht wie im<br />

Kindergottesdienst, wu et nur e Beechelche orer e Dällerche<br />

goob. Dr Ongel Robert luus de Weihnachtsgeschichde fier un<br />

et wuar gesunge un gebäet un endlich wuern de Geschenke<br />

verdaalt. Glecklich lief ech dorch de<br />

Dunkelheit noom Padde Hermann.<br />

Die Menner sooßen ie dr Kiche un<br />

rauchden un verzuule sich, de Gothe<br />

Klara hadde ie dr Woahnschdoab<br />

ze duu, un mei Vädder Manfred, dä<br />

foffze Joahr alt woar, sooß im Eern<br />

off dr Trabbe un luus ie seine Tarzanheftcher.<br />

No ner Zeit rief de Gothe<br />

Klara us rie. De Chresbaumkeerze<br />

brannden, om Desch looche schie<br />

verpackde Geschenke, un ez sull<br />

gesunge un bescheert wäern. Awwer<br />

ierscht wuer us Manfred noch gescholle,<br />

weil hä net herbeikoom un<br />

net betsenge wull.<br />

Endlich woarn mir all em de<br />

Chresbaum versammelt un et kunn<br />

gesunge wäern. Dono kridde jeder<br />

sei Chreskinnche . Ech wußde schue<br />

watt ech kridde: En Schloofoazuch,<br />

wie jedes Joahr, un en Dodde bet<br />

Schogeloot un Greeweplätzcher.<br />

Endlich ging et berm Babba no<br />

Haam, dorch datt ruhije Doorf. Kei<br />

Mensch begäände us, awer ech<br />

hadde kaa Angst – oa dr Hand voa<br />

meinem grueße , schdarge Vadder<br />

kunn mir naut passiern. Dr Schnee<br />

glitzerde im Leecht, datt aus de Fisdern schien, un ie mancher<br />

Schdoab sooch mr en Chresbaum leuchde. Et woar richdich<br />

feierlich, sue wie ie däem Gedicht „Markt und Straßen stehn<br />

verlassen, still erleuchtet jedes Haus…“<br />

Wie mr dehaam woarn bewunnerde mei Mudder däen<br />

neie Schloofoazuch:“Dä es jo schie woarm un schie grueß.<br />

Dä basst dir minnisdens zwei Joahr“ saade se un ging ie de<br />

Schdall zum melge. Oaschließend wuer gäeße – Doffelsaloot<br />

un Fleischworscht, un da mußde ech iet Bädde – bei us woar<br />

de Bescherung nämlich ierscht oam Chresdachsmorje.<br />

Offgereecht wie ech woar kunn ech lang net ieschloofe.<br />

Moar nse Morje kridde ech jo beschdimmt däen Mecki, däen<br />

ech mir sue gewünscht hadde! Datt ganze Joahr hadde ech<br />

Mundart<br />

Chresdach<br />

oa meiner Mudder gebäerelt:“Mama, ech wünsche mir voam<br />

Chreskinnche weirer naut , wie sue en Mecki, wie Kassejudts<br />

Ingrid en hat – sost well ech goargoarnaut. -bitte, bitte saa<br />

gät Chreskinnche, et sill mir en Mecki brenge – ech well och<br />

emmer ardich sei!“ Nur noch eimol schloofe – da hädde ech<br />

endlich en Mecki fier mich. “ Off de Obba falln ech desmol<br />

net rie,“doachde ech noch. Dr Obba hadde mich nämlich<br />

letzdes Joahr ie dr Adventszeit ie de Vierkeller geroofe, wu<br />

hä oam Saidoffeln schdotze woar. „Sigrid, willst du wissen,<br />

was du zu Weihnachten kriegst?“ Nadürlich wull ech! „Darfst<br />

aber keinem sagen, daß ich dir´s<br />

verraten habe!“ Un dr Obba wunk<br />

mich ganz dicht zo sich un saade<br />

mir hälich iet Uehr: „Du kriegst<br />

ein Karusellchen!“ Watt hadde ech<br />

mich off datt Karusellche gefreit!<br />

Un wie ech de Chresdach kei sieh<br />

kunn un froochde „Wu es da mei<br />

Karusellche?“ Wuer ech dumm<br />

oageluggt – nur dr Obba laachde<br />

hälich, datt sei digger Buch waggelde<br />

– du märkde ech, datt hä<br />

mich veräbbelt hadde. Desjoahr<br />

hat hä dattselwe wirrer gä mich<br />

gesaad: E Karusellche bet Holzgailcher,<br />

wu drei Kenner droffsetze<br />

kunne. Awer datt glaawe ech net<br />

mie – orer doch? Bet däen Gedanke<br />

schlief ech ie.<br />

Oam annern Morje wuer ech<br />

ganz freeh waggerich, et woar<br />

kalt un dunkel ie dr Schloofschdoab.<br />

Endlich muuch de Mama<br />

Leecht un schdunn off. De Fisdern<br />

woarn bis oawehie voll Eisblume.<br />

Mir därfden noch net offschdoo.<br />

Ierscht muuch de Mama datt Fauer<br />

ie dr Kiche oa un ging ie de Schdall<br />

nohm melge. Da endlich klingelde<br />

datt Gläggelche, un dr Baba saade:“ Hiert ihr, datt Chreskinnche<br />

woar do!“ Un mir därfden endlich offschdoo. Dr Chresbaum<br />

woar schie geschmückt un de Keerze schimmerden<br />

dorcht Engelhoahr. Un all woarn se versammelt: Dr Obba un<br />

de Oma, dr Babba un de Mamma, us klaa Irmtraudche un ech.<br />

Ez wuar gebäet un gesunge: „Stille Nacht“ un“Oh du fröhliche“<br />

mehrschdimmich! Datt hierde sich sue schie oa, datt ech<br />

en Hiehnerhaut kridde.<br />

Donoo wuer sich gedreckt un „Frohe Weihnachten“ gewünscht.<br />

Schue beim Senge hadde ech noo däen Päggelcher<br />

unnerm Chresbaum geluggt. Ie welchem sill woahl meine<br />

Mecki sei? Nadürlich woar weit un breit kei Karusellche<br />

zo sieh! Endlich kridde jeder sei Geschenk: Ech kridde en<br />

braunkarierde Wenderjacke bet Knewelknäbbe un en bassende<br />

Metsch, un de Mama saade:“Sigrid, datt Chreskinnche hat<br />

dir noch en Koarde gescheckt.“ – un goob mir en Koarde bet<br />

nem Mecki droff. Ech kunn die Koarde goarnet goot oalugge<br />

– da brannde mir datt Wasser ie de Aache un de Mama sull net<br />

märge, wie traurich ech woar! Mir woar klar, datt e Mecki<br />

daier woar – datt Geld hadde eifach net gescheckt!<br />

Ech hoa die Geschichde schbärer meine Kenner verzallt –<br />

mr kaa net emmer alles kreje, watt mr sich wünscht. Wie ech<br />

foffzich Joahr alt woar, kridde ech voa meinem Sohn oam<br />

Chresdach en Mecki!<br />

Sigrid Kobsch, Burbach<br />

Mundart<br />

Owendgebäd<br />

von Florentine Soswin-Benfer<br />

Liewer Gott itz ärres Owend<br />

Un ech wäll etz Bädde genn<br />

Loß zwee Engel wenn ech schlofen<br />

Be mer o meim Lager stenn.<br />

Dar ech wos – dos nett wul döge<br />

Rech mersch liewer Gott net o<br />

Un vo rothgeheilte Oege<br />

Nämm de letzte Tränn davo.<br />

Herbst<br />

Als Kinger reefe mir Juchhee,<br />

wenn‘t Chresdaach wor, bet recht veel Schnee.<br />

Em Ahler häd mr nur dän Wonsch:<br />

en Dännebaum, e Gläsje Punsch,<br />

dän Duft va ächde Kerze noch,<br />

on Chresdaachsfrere, dat es jenoocht.<br />

Bruno Steuber, Littfeld<br />

Alle Mänsche bräng no heme<br />

Die sein häure fortgewäst.<br />

Un mech los e schene Treme<br />

Wesse, däs dü bei mer bäst.<br />

Loß mech werra mornze Morje<br />

Munder un gesund offstenn<br />

Deß ech froh un ohne Sorje<br />

kann da o mei Ärwed genn.<br />

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22 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 23


Mundart<br />

Noachbern ah dr Schneebar<br />

Mundart<br />

Di Saujonge fam Vogelsang<br />

Tradizionell ömmer em Janewar, wenn dr Schnee<br />

usreicht on e besselche „babbich“ es, bout min Noachber<br />

en originelle Schneebar, macht e paar Fläsche<br />

Glöhwih heiß, on fröjjt sech, wenn möchlechst veele<br />

Gäsde ser moal e paar Stonne Zitt nämme öm werrer moal<br />

berrenanger ze schwätze. Wä noch’n Fläsche Objesadde<br />

örrer sösd’n gore Drobbe em Keller häd, spendiert dän nadürlech<br />

gerne. Dat sorjt för gore Stömmung am flackernde<br />

Füerche, on öwer kale Fösse beschwert sech och keiner.<br />

Dä eine es froh, darre moal us dm Hus kömmt, wo äm de<br />

Degge o de Kopp fällt, weil hä alt wüerd on allääng wournt,<br />

dä anger es de ganze Woche beroflech ungerwäjes on häd<br />

kum Zitt bet de Noachbern ze schwätze, weil hä meisdens<br />

erschd em Düsdern noa Heim kömmt. Da si doa de Froue<br />

bet äre kleine Kinger, die och dr lewe lange Daach bet dän<br />

ze do ha, on da es doa noch os ällster Noachber, dä vör<br />

ludder Rheuma on Wiere em Krüzze kum noch us dm Hus<br />

kömmt. So häd bal jeder en Grond, dat mr sech zwar kennt<br />

on gäjesiddich Gon Dach säd falls mr sech süd, awer sösd<br />

weiß mr kum wat vananger.<br />

Secher, et es net ze öwerseh’, dat dä Jung va e paar<br />

Hüser wierer en höbsche junge Frou häd. Awer erschd gösdern<br />

noa ohjefähr zwo drejj Joahrn hanech dt erschdemoal<br />

bet däm Mädche jeschwadd on erfahr’n, dat et wie ech eh<br />

Kassel jeborn es, de Ällern us Nigeria stamme, on et e akzentfrejjes<br />

Dütsch schwätzt. Noam dredde Glas Glöhwih<br />

koam ech bet der anger junge Frou et Jespräch, froawde<br />

wie se eijendlech heeß, on erfuhr, dat se en russische<br />

Name häd, on och selwer Worzeln doa häd. Mr süd sech,<br />

on weiß doch nix vananger. On da worne die beire angern<br />

bet ärem drejjjöhrije Enkelche. Ech moß wourl zemlech<br />

domm jeguggt ha, wie se mir sädde, dat är Sohn doch so<br />

alt wör wie dr ose, on no eh dr Stadt wournt. Lewe Lüh,<br />

wozo so’n Oawend ah dr Schneebar doch all god si ka. Bet<br />

minnem diregde Noachber treffe ech mech jo jede Woche<br />

Sonnoawends zor Bundeslijazitt. Da wüerd bi ner Fläsche<br />

Bier aldemoal wahne dommes Züch jelellt, weil mir jo alles<br />

besser mache wüere wie die Trainer, die jo sowieso kä<br />

Ahnung vam Fußball ha. Na ja, dat häd och wat, on es os<br />

privates Ritual. Etz neulech moßde dr Frieder moal oahne<br />

mech Fußball gugge. Hä soaß bet sinner Frou om Sofa, on<br />

fröjjde sech wie de Schalker e Dor schosse, on e ganzer<br />

Höbbel va Speeler sech ob dän Dorschötze störzde on än<br />

sogar küssde.<br />

„Frieder“, sädde sin Frou, „no besech dr dat emoal, so<br />

häst Du mech jo noch nie jeküsst“. „Du häst jo och noch kä<br />

Dor jeschosse“ koam de korde Antwort. Jede Woche dt selwe<br />

Thema, awer hiddi Jespräche a dr Schneebar, die hadde<br />

doch en ganz angern Gwaledät. Mr es sech menschlech nöahjer<br />

komme, on häd sech fesde vörjenomme, dat mr demnächst,<br />

wenn mr sech nochemoal ob dr Stroaße begähnt,<br />

net nur flüchdech Gon Dach säd, sondern ochemoal e paar<br />

Minudde stoahbliewt on e paar persönleche Worde wierselt.<br />

Dat häd nix bet Nöjjschier ze do! Et es zwar schüer<br />

on wechdich, dat mr gäjesiddich dr Husdörschlössel häd,<br />

falls moal wat es. Et es och schüer, dat mr ser gäjesiddich<br />

aldemoal e paar Eier örrer e Stögge Brourt usliernt. Awer<br />

dat berrenanger Schwätze on dat Jeföhl, dat mr sech obenanger<br />

verloaße ka, dat rondet die Sache erschd af. On wenn<br />

dä eine so’n Schneebar, dä anger e Sommerfest am Gardekamin,<br />

örrer wie bi os de jüngere Lüh alle paar Joahr e<br />

Stroaßefest organisiern, da macht dat Läwe om Dorf rechdech<br />

Spaß, on mr ka vör e paar entspannde Stonne moal de<br />

Finanzkrise, de grourße Boledig, on de Katastrophe eh dr<br />

wiere Welt vergesse. God, darret Noachbern göd.<br />

Bruno Steuber, Littfeld<br />

Foto: Schmissberg.de<br />

Ech feng da och aines Daches ah ze arwe. Min Mamme<br />

woll, dat ech e Beamter wuer. Dozo hadde ech<br />

kenn Lost. So kome mir zo nem Kompromiss; ech<br />

soll ob e Büro eh de Industrie. Bi ner groase Schdaalroahr-<br />

Fabrik eh Wierernau feng ech als kaufmännischer Learjong<br />

ah. Awer eh ech en dat Büro kom, hadde min Babbe<br />

met däm Brokerist ussgemachd, dat ech eh de örschde dräj<br />

Monade eh d`r Fabrik arwe mossde. Dat wor dearwäje, domet<br />

ech Reschbäckt for di schwere Arwet on di „Fabriker“<br />

kräj, wann ech hennerher em Büro arbde. Min Babbe hadde<br />

sin ganzes Läwe lank schwer arwe mosse.<br />

No dräj Monade kom ech eh de „Paus-Abteilung“. Do<br />

machde m`r Kopie fa technische Zaichnonge on so. Min<br />

Scheff wor det klaj Pfaus Hermännche. Hä zajde mir, wat zo<br />

do wor. Af on zo awer ha mir Learjonge det Hermännche geärjert<br />

– weil hä so klaj wor. Aimohl soll ech de „Ammoniak-<br />

Flüssigkeit“ eh d`r Pausmaschin ussweaseln. Det Hermännche<br />

hadde mir net gesähd, dat et bässer wer, d`r Schdrom<br />

abzeschdälln, wann m`r dat machde. So weaselde ech dat<br />

Ammoniak onner folle 230 Volt. Ech kräj so en Schlach, dat<br />

ech duerch de ganze Pausraum flouw on met minnem Arsch<br />

em Babierkoarf landete. Hennerher ha ech det Hermännche<br />

net meh geärjert – mir worn schdrack.<br />

Dohnoh kom ech eh de „Verkauf-Export-Abteilung“ on<br />

doh hadde m`r en Herr Kauffer, dä et Säh hadde. Hä wor so öm<br />

de drissich Joar on hadde och schor mol eh Paris – eh Frankreich<br />

– gearbt. Hä wor sozesäh e Weldmah on boxe do hä och.<br />

Aines Dachs scheckde hä mech zom Rheika. Ech soll fresche<br />

Brörtcher on Fleischwuerscht kaufe. Hä sähde: „Awer mach<br />

secher, dat se dir fresche Brörtcher gä.“ Ech geng also rewer<br />

on hollde di Sache. Et wor ze erwarde, dat mir di Mädcher<br />

ahle Brörtcher eh de Dudde gepackt hadde. Ech kom zerögge,<br />

d`r Kauffer guggde eh di Dudde, hä dreckde ob di Brörtcher<br />

on brellde: „Ech ha d`r doch gesähd, du sallt fresche Brörtcher<br />

brenge – itz brängste se zerögge on brengst fresche!“<br />

Zo där Zitt wor ech noch e bessje schäjj on ech schämde<br />

mech zerögge ze go. D`r Kauffer sähde: „Hässde Schess, din<br />

Mull obzedoh?“ Ech guggde ganz ferläje. „O.k.!“, sähde hä,<br />

„ech wearn dir zajje wi m`r Ehkaufe döt – one beschesse ze<br />

wearn!“ Hä nom de Dudde on ech mossde met äm go. Wi m`r<br />

eh d`r Ehgang fa`m Rheika kome, ress hä de Dür ob, schmess<br />

de Dudde met dä ale Brörtcher duerch d`r ganze Lare on<br />

bäksde: „Wann ech dä Jong schegge for fresche Brörtcher, da<br />

well ech och fresche Brörtcher ha!“ Di Mädcher susden loss<br />

wi d`r Wirbelwend on packte fresche Brörtcher eh di Dudde.<br />

On da gonge mir werrer.<br />

D`r anner Dach scheggde hä mech werrer zom Rheika for<br />

fresche Brörtcher. Awer ech föhlde mech so blamiert, dat ech<br />

net do hin go konn. Ech leef de Schdrose nof on kaufde eh<br />

nem annern Lare. Ech sin dohnoh och nimols werrer eh däm<br />

Rheika gewäse. Gerhard Peysar ENDE<br />

Zum Autor Gerhard Peysar (Bild): Jahrgang 1942,<br />

wuchs auf im Weidenauer Ortsteil Vogelsang – auf der<br />

westlichen Giersbergseite gelegen. Wie er selbst schildert,<br />

prägte ihn die Literatur seiner Jugendzeit nachhaltig. Vor<br />

allem Karl Mays „Winnetou“ und der „Horst“ aus der<br />

Erich-Kloss- Försterhaus-Reihe weckten in ihm das Interesse<br />

an fremden Ländern. Als Folge reiste er schon im<br />

jugendlichen Alter als Anhalter kreuz und quer durch Europa.<br />

Den entscheidenden Impuls für sein späteres Leben<br />

erhielt der 79-Jährige, als ihm seine Firma vorschlug, die<br />

englische Sprache zu erlernen, um eine Tätigkeit in deren<br />

Export-Abteilung anzutreten. Sein Entschluss, für ein Jahr<br />

nach Kanada zu gehen und Englisch zu lernen, war rasch<br />

gefasst. Aus dem einen Jahr sollte bis heute ein 56-jähriger<br />

Daueraufenthalt werden.<br />

Aus dem Weidenauer Jungen wurde ein „richtiger“<br />

Kanadier. Beruflich arbeitete er sich unter anderem dank<br />

14 Jahren Abendschule, College und Uni nach oben und<br />

wurde schließlich „Technischer Superintendant“ in einer<br />

großen Firma. Daheim ist er in einer Stadt im Südosten<br />

der Provinz Ontario, die bis 1917 „Berlin“ genannt wurde.<br />

„Mein neuer Beruf erlaubte mir, einen großen Teil meiner<br />

Freizeit der Jagd und der Erforschung dieses Riesenlandes<br />

mit Kanu und Buschflugzeug zu widmen“, sagt Peysar. Seinen<br />

Vorlieben aus der Jugendzeit in der alten Heimat konnte<br />

er somit auch in der neuen Umgebung frönen. Und er ergänzt:<br />

„Rund 6.600 Kilometer bin ich insgesamt gepaddelt<br />

– war oft wochenlang im Busch bei Hitze, Regen, Schnee und<br />

Eis. Und ganz gewiss schmeckt ein Lachs- oder Elchbraten<br />

dann extra gut.“<br />

Auf den Gedanken, seine Geschichten als „Saujong<br />

fam Vogelsang“ aufzuschreiben, brachten ihn seine sechs<br />

Enkel. Leider können diese als in Kanada Geborene und<br />

– natürlich – englisch Sprechende kein einziges Wort seiner<br />

Schilderungen verstehen.<br />

Ulli Weber<br />

24 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 25


Die Auswanderer<br />

Verrückte Spinnereien<br />

Mechthild Lauber und ihre Leidenschaft<br />

Historisches Spinnrad<br />

Kleine feine Gespinste und Objekte aus selbst gesponnenen<br />

Wollfäden, auch in Kombination mit Metall<br />

oder Kunststoff füllen ihr Werkstattatelier, wo sie<br />

gerne auch mit anderen experimentiert. Schon früh lernte<br />

die 1956 in Winterberg geborene und in Bad Berleburg aufgewachsene<br />

Mechthild das Handweben und Spinnen in Siegen.<br />

Sie blieb dieser Leidenschaft mit Unterbrechungen ein<br />

Leben lang treu.<br />

Mit ihrer sozialen Einstellung<br />

entschied sie, sich weiterführend zur<br />

Ergotherapeutin ausbilden zu lassen.<br />

Das war im Siegerland damals nicht<br />

möglich. Aber in Hannover. Dorthin<br />

kam Mechthild 1978 und blieb.<br />

Nach ihrer Ausbildung praktizierte<br />

sie in verschiedenen Krankenhäusern.<br />

Anfangs war ihr Berufsbild<br />

noch handwerklich orientiert. Dann<br />

entschied sie sich für den Verein<br />

„beta 89“, der sich für psychisch Gesundende<br />

und deren Wiedereingliederung<br />

in den Beruf einsetzt. Hier<br />

erweiterte sie ihr Aufgabengebiet<br />

zwischen Psychiatrie und Wirtschaft.<br />

Außerdem absolvierte sie eine Sozialpsychiatrische<br />

Zusatzausbildung,<br />

ließ sich zur systemischen Organisationsberaterin<br />

und Focusing Begleiterin<br />

schulen. Diese anspruchsvollen Aufgaben ließen ihr nur<br />

wenig Zeit für ihr altes Hobby. „Spinnen aber bleib meine<br />

Leidenschaft“, sagt Mechthild Lauber. Während eines Sabbaticals<br />

nahm sie diese Tätigkeit und den kreativen Umgang<br />

mit Fäden und Garnen wieder auf. In diesem Zusammenhang<br />

wurde sie auch Mitglied in der Handspinngilde. Seit<br />

sieben Jahren bietet sie Workshops in ihrem Atelier und in<br />

Kleine Schnecken aus Merinowolle<br />

Mit Wolle ummantelter Draht<br />

verschiedenen Kreativzentren im<br />

Raum Hannover an. Aktuell lebt<br />

sie in Wennigsen am Deister und<br />

ist gerade in Ruhestand gegangen.<br />

Jetzt hat sie noch mehr Zeit für ihr<br />

Hobby.<br />

Wennigsen ist ein kreatives<br />

Pflaster, im Ort gibt es allein<br />

drei weitere Handweberinnen.<br />

„Hirngespinste“ oder „Wolle im<br />

Dialog mit Metall“, heißen einige<br />

Arbeiten der Künstlerin, die<br />

sie auch seit Jahren auf Ausstellungen<br />

zeigt. Effektspinnerei<br />

bzw. „Art Yarn“ sei besonders<br />

interessant. So kombiniert sie<br />

immer wieder weiche Wolle mit<br />

ausrangieren Materialien, wie<br />

Schrott oder Papier, um neue<br />

Objekte zu gestalten. Sie erinnert<br />

noch einmal an die 70-iger Jahre,<br />

als Spinnen, Stricken und Weben bei Hippies und anderen<br />

eine angesagte Kreativwelle war. So liebt Mechthild<br />

Lauber bunte Farben, schätzt aber auch die leisen Töne der<br />

Natur. „Tradition und experimentelles Arbeiten lässt sich<br />

beim Spinnen wunderbar verbinden“. So wird sie auch<br />

weiter ihre Workshops mit Engagement veranstalten: Ihr<br />

uraltes Handwerk weitergeben und es mit anderen Menschen<br />

mit viel Fantasie und Kreativität im 21. Jahrhundert<br />

weiterentwickeln. Daneben beschäftigt sie sich auch mit<br />

dem Thema Filz und kombiniert dies mit ihren Spinnereien.<br />

Über Mechthild Lauber kann man sich im Internet unter<br />

www.hirngespinste.info informieren. Tessie Reeh<br />

Wollknäuel unterwegs<br />

Skulptur Kokon<br />

Spiralgarn auf Metall<br />

Edelgarn und Dose<br />

Skulptur Spirale<br />

Spinnprozess<br />

Alle Bilder: Archiv M. Lauber<br />

26 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 27


Erinnerungen<br />

Kinderwinter<br />

Kinderjahreslauf in den fünfziger Jahren<br />

Weihnachtsfeiern<br />

In den fünfziger Jahren des Zwanzigsten Jahrhunderts<br />

boten in Burbach nur wenige Vereine Freizeitaktivitäten.<br />

Das störte nicht weiter. Neben Berufstätigkeit und<br />

Kleinlandwirtschaft blieb wenig Freizeit. Für christlich<br />

orientierte boten sich CVJM und Posaunenchor an. Weltliche<br />

traten dem Fußballverein „Adler Burbach“ bei. Nicht<br />

alle Eltern begrüßten solche Kontakte ihres Nachwuchses,<br />

denn da kam es schon mal vor, dass jemand „Sau“ oder<br />

„Arschloch“ sagte. Außerdem tranken Spieler und Zuschauer<br />

Bier. Die Mitgliedschaft im Fußballverein ließ<br />

sich mit der im Posaunenchor oder CVJM kaum verbinden.<br />

Diese Möglichkeit bot neben dem Spielmannszug der<br />

Männergesangverein. (Nur zur Erinnerung: Ist Ihnen aufgefallen,<br />

dass kein Verein für Frauen erwähnt wird? Es gab<br />

die Frauenhilfe, aber die wurde vom Herrn Pastor geleitet.)<br />

Emanzipatorischer aufgestellt zeigte sich der Frauenverein<br />

des Deutschen Roten Kreuzes, ursprünglich gegründet<br />

von Kaiserin Auguste Viktoria als „Vater(!)ländischer<br />

Frauenverein“.<br />

Das Bindeglied für alle Dorfbewohner bot der Männer(!)gesangverein.<br />

Bodenständig, ländlich, sittlich mit<br />

langer Tradition, Jung und Alt integrierend. Es gab und<br />

gibt wirklich gute Sänger in Burbach.<br />

Dieser Verein verstand es, Weihnachtsfeiern abzuhalten,<br />

stimmungsvoll, niveauvoll, familiär.<br />

In Kochs Saal (heute „Am Römer“, ganz früher „Hotel<br />

Dilthey“) wurden die Tische mit Kerzen und Tannengrün<br />

gedeckt. Das große Licht blieb aus. Stimmungsvolle<br />

Beleuchtung, Kaffee und Kuchen, auch mal ein Bierchen,<br />

gekonnte Liedvorträge, gemeinsames Singen. Kinder rezitierten<br />

Gedichte und holten sich Tüten mit Äpfeln, Apfelsinen,<br />

Plätzchen und Nüssen ab. Und dann trat ein Quartett<br />

vier junger Männer auf: Wilhelm Becker, Walter Becker,<br />

Werner Becker und Waldemar Herr sangen die „Petersburger<br />

Schlittenfahrt“ von Richard Eilenberg:<br />

Schön ist’s im Winter,<br />

schön ist’s im Winter!<br />

Fängt es erst an zu schnei’n,<br />

dann freun sich Groß und Klein.“<br />

Wer das gehört hat, vergisst es nicht wieder.<br />

Weihnachten<br />

Den absoluten Höhepunkt des Jahres bildete das Weihnachtsfest.<br />

Da war früher wirklich mehr Lametta oder Engelhaar.<br />

Nehmen Sie alle bürgerlichen Beschreibungen,<br />

die Sie kennen. Sie passen alle. Genauso bezaubernd für<br />

uns Kinder so geheimnisvoll, aufregend war es. Egal ob<br />

sich die Familie am Heiligabend versammelte oder am<br />

„Ierschde Chrösstaach“. Am Ersten Weihnachtsfeiertag traf<br />

sich das halbe Dorf um 15 Uhr in der Kirche. Das halbe<br />

Dorf deshalb, weil mehr Leute nicht reinpassten. Der Rest<br />

musste sich mit dem 17-Uhr-Gottesdienst begnügen oder<br />

am Zweiten Feiertag kommen.<br />

Wie hatten wir unsere Gedichte gelernt, die Reihenfolge<br />

der Auftritte und Abgänge geübt. Wie viele Sonntage<br />

hatten wir uns bei der Kindergottesdiensthelferin Waltraud<br />

Klein am Eicher Weg im Wohnzimmer getroffen, Lieder<br />

gesungen, lauten, vernehmlichen Vortrag gelernt!<br />

Da standen wir nun vor dem um eine Stufe erhöhten Altarraum,<br />

bebend vor Furcht, Aufregung und Ungeduld, nur beruhigt<br />

durch den warmen Luftstrom, den die Heizungsanlage<br />

uns durch den Gitterfußboden von unten unter den Rock blies.<br />

Sylvester<br />

Auch das Siegerland schloss das Jahr mit Sylvester ab.<br />

Es wurde natürlich auch in Wirtschaften gefeiert. Meistens<br />

trafen sich jedoch Familien in einem Haushalt, froh gestimmt<br />

und entschlossen, sich auf etwas Neues, Besseres<br />

einzulassen. Man traf sich um acht Uhr abends, aß Würstchen<br />

mit Kartoffelsalat, ließ das Jahr Revue passieren,<br />

trank etwas und gegen Zwölf wurde es auch Zeit, dass es<br />

Zwölf wurde, weil alle schon etwas getrunken hatten. Deshalb<br />

gab es um diese Zeit auch noch etwas zu essen.<br />

Um zwölf Uhr wurde dann geknallt, genau wie heute.<br />

Natürlich gab es Neumodische, die Böller und Raketen gekauft<br />

hatten. Wer aber auf sich und Tradition hielt, stellte<br />

sich auf die Straße und „schnalzde böd der Gaissel“. Das<br />

vertrug das Vieh viel besser.<br />

Meistens waren jetzt Feier, Spuk und Jahr zu Ende. Es<br />

soll aber auch Leute gegeben haben, die vor dem Schlafen<br />

noch schnell die Kühe molken...<br />

Neujahr<br />

Unser Jahr begann mit einem fulminanten Auftakt. Während<br />

Erwachsene grüßten mit: „Prost Neujahr“ und entspannt<br />

antworteten mit: „Prost zwei“, donnerten wir Kinder:<br />

„ProstNeujahrichhabeeinenGroschengewonnen!“, manchmal<br />

bekamen wir den auch wirklich, allerdings nur wenn<br />

wir uns um gute Kinderstube keine Gedanken machten und<br />

sofort losbrüllten. Nur die Schnellsten gewannen, nicht die<br />

Höflichen. Unter uns Kindern lief der Wettbewerb auch,<br />

aber ohne Preisverteilung. Onkel, Tante, Großeltern galt es<br />

zu besiegen. Die ließen durchaus schon mal einen Groschen<br />

springen, der dann zügig in „Schluch“ investiert wurden.<br />

Schnee im Februar<br />

Im Februar lag immer Schnee. Auf dem Westerwald,<br />

also auf der Lippe, nicht selten über mannshoch. In Burbach<br />

auf den Straßen immerhin noch als geschlossenen<br />

Der Burbacher Postbote im Schnee.<br />

Schneedecke, vom Schneepflug platt gewalzt. Nur wenige<br />

Autos fuhren. Selbst der Postbote schob die Pakete mit<br />

Muskelkraft in der gelben Paketkarre.<br />

Wir hatten „Mühl auf“: Auf den Straßen fuhren wir mit<br />

Gleitschuhen, auf dem zugefrorenen Badeweiher Schlittschuhe.<br />

– Ach, das finden Sie gefährlich? Spaßbremse!<br />

– Auf der Sayn’schen Bitze fuhren wir Schlitten oder Schi<br />

(Stemmbogen! Alopp, Eierkopp). Das Gebiet wird heute<br />

vom Gänsestück durchschnitten.<br />

Das Glanzstück bot sich aber in einem schneelosen Winter:<br />

Die Wasserlinse, die noch heute den Born im Burgweg<br />

speist, hatte sich oberhalb des Gänsestücks einen Ausgang<br />

Winterdienst auf Gehwegen<br />

und Fahrbahnen<br />

Die Bürgersteige bzw. Fahrbahnränder<br />

bei fehlenden Gehwegen müssen in<br />

einer Breite von 80 Zentimetern entlang<br />

des Grundstückes freigehalten werden.<br />

An Bushaltestellen sind Zugänge zu den<br />

Ein- und Ausstiegen freizuhalten. An<br />

gekennzeichneten Fußgängerüberwegen<br />

muss ein gefahrloses Betreten der<br />

Fahrbahn möglich sein.<br />

Räum- und Streupflicht besteht in der Zeit<br />

von 7.00 Uhr (an Sonn- und Feiertagen<br />

von 8.00 Uhr) bis 19.30 Uhr, unverzüglich<br />

nach Beendigung des Schneefalls bzw.<br />

nach dem Entstehen der Glätte.<br />

Salz oder sonstige auftauende Stoffe sind<br />

grundsätzlich verboten, ausgenommen<br />

auf Treppen, Rampen, Brücken, starken<br />

Steigungsstrecken und ähnlichem. Beim<br />

Parken ist darauf zu achten, dass für<br />

Räumfahrzeuge mindestens drei Meter<br />

Durchfahrbreite frei gehalten werden.<br />

Universitätsstadt<br />

Siegen<br />

Die Stadtreinigung informiert<br />

Wofür die Winterdienstgebühr<br />

erhoben wird<br />

Die Winterdienstgebühr ist eine Gegenleistung<br />

für die Reinigung der Straße im<br />

Ganzen. Daher sind auch Grundstücke<br />

gebührenpflichtig, die nicht direkt an die<br />

Straße grenzen (sogenannte Hinterlieger).<br />

Die Gebühr fällt auch dann an, wenn<br />

unmittelbar vor dem Grundstück keine<br />

Leistung erbracht wird, z. B. weil dort ständig<br />

Autos parken.<br />

Für alle Fragen rund um den Winterdienst<br />

hält die Stadt Siegen ein Informationsblatt<br />

bereit, das in allen Bürgerbüros und bei der<br />

Stadtreinigung erhältlich ist.<br />

Sicheres Gehen und Fahren im Winter kann<br />

durch Ihre Mithilfe erreicht werden!<br />

Skifahren ging mitten durchs Dorf.<br />

an die Oberfläche gespült, überflutete den Burgweg und gefror<br />

zu einem holprigen Eisgebilde, das man auf Pappedeckeln<br />

runterbollern konnte. (Plastiktüten gab es noch nicht.)<br />

Es ist sogar ein Fall verbürgt, dass ein Junge zu Ebeners<br />

ins Geschäft (heute Volksbank, Ecke Fußgängerüberweg)<br />

marschierte und sich einen stabilen Persilkarton erbat. Die<br />

Verkäuferinnen kamen dem gerne nach, wollten aber wissen,<br />

wofür das denn nun gut sei. Er überzeugte die Frauen, indem<br />

er sich mitten im Geschäft in sein erbetteltes Sportgerät<br />

setzte, es einer professionellen Materialprüfung unterzog<br />

und mittels einer Trockenübung die zukünftige Verwendung<br />

demonstrierte. <br />

Tilla-Ute Schöllchen<br />

Anliegerpflichten<br />

Laut städtischer Satzung ist die Winterwartung<br />

auf Gehwegen grundsätzlich auf<br />

die Anlieger übertragen. Sofern ein Anlieger<br />

der Räumpflicht nicht nachkommt, kann er<br />

im Schadensfall haftbar gemacht werden.<br />

Eine Räumpflicht besteht grundsätzlich<br />

immer, selbst wenn der Verantwortliche wegen<br />

Gebrechlichkeit, Urlaub oder aus sonstigen<br />

Gründen nicht dazu in der Lage ist.<br />

In diesen Fällen muss eventuell ein Dritter<br />

mit den Arbeiten beauftragt werden.<br />

Müllabfuhr 2022<br />

Der Terminplan für die<br />

Müllabfuhr wird vor<br />

Weihnachten an alle<br />

Haushalte verteilt und liegt<br />

in den Bürgerbüros aus.<br />

Die konkreten Termine<br />

für Ihre Straße finden Sie<br />

auch bequem auf der<br />

Internetseite der Stadt<br />

Siegen unter<br />

www.siegen.de<br />

im Abfallkalender.<br />

28 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 29


War ich eine Hochstaplerin?<br />

Das waren damals, 1945 grausame Zeiten! Als wir, das<br />

deutsche Volk, den Krieg verloren hatten, in den uns<br />

unsere Machthaber gehetzt hatten. Vai Victis - wehe<br />

den Besiegten! Hunger, Armut, Elend, Ruinen, wohin man<br />

blickte! Wollte man in dem allgemeinen Chaos nicht untergehen,<br />

musste man sich irgendwie durchmogeln. Auch ich ,,segelte“<br />

damals auf dieser Welle mit, im Kampf ums Überleben,<br />

nicht nur für mich selbst, blieb mir gar nichts Anderes übrig.<br />

Das, was ich in diesem gesetzlosen Chaos einsetzen konnte,<br />

das waren meine Sprachkenntnisse: Englisch vor allem,<br />

aber auch Französisch, ein paar Brocken Russisch und Italienisch<br />

aus der Gesangstunde. Richtig angewandt retteten sie<br />

mir manchmal das Leben. So einmal, als ich auf dem Weg<br />

nach Hause, durch die französische Zone treckte. Da stand<br />

ein baumstarker Marokkaner in französischer Uniform vor<br />

mir und würgte meinen Hals, um an meine Korallenkette<br />

zu kommen. Da stieß ich, in höchster Todesangst, das Wort<br />

,,merde“ hervor, das auf Deutsch ,,Scheiße“ heißt. Augenblicklich<br />

ließ der französisch- afrikanische Söldner, wie vom<br />

Blitz getroffen, meinen Hals los und stieß eine halbwegs nach<br />

Französisch klingende Entschuldigung hervor.<br />

Gerettet!<br />

War ich damals, in Zeiten der Not, eine Hochstaplerin?<br />

Muss ich mich noch heute, wegen fehlender Moral, schämen?<br />

Böse Zeiten gebären solche Auswüchse bei sonst ehrenhaften<br />

Menschen. Nein, ihr heutigen Frauen und Mädchen, hättet Ihr<br />

damals in meiner Haut gesteckt, hättet Ihr anders gehandelt?<br />

,,Werft alle Skrupel über Bord“, so hieß es damals, „und lasst<br />

Erinnerung<br />

Erinnerung<br />

euch von den ,Trümmerfrauen‘ nicht beschämen!“ Und auch<br />

nicht von den Männern, die elend, fast verhungert, damals<br />

aus russischer Kriegsgefangenschaft heimkehrten!<br />

Sie waren, noch mehr als die Soldaten, die der Krieg ausgespien<br />

hatte (von der Abiturklasse meiner ,,Heimkehrers“<br />

waren es fünf von 25 Klassenkameraden), auf die Hilfe von<br />

uns Frauen angewiesen, sie wollten doch leben! War das der<br />

Beginn der Emanzipierung der deutschen Frauen, die noch<br />

heute in Politik und Gesellschaft herrscht?<br />

Unter unsern ,,Siegern“ waren es besonders die Engländer,<br />

die sich solidarisch mit uns fühlten, besonders mit den Heimkehrern<br />

aus russischer Gefangenschaft, die mit den tapferen<br />

deutschen Frauen fühlten, die halfen, wo sie konnten. Unter<br />

der amerikanischen Besatzung waren es auch Einzelne, denen<br />

unsere Not nicht gleichgültig war. So rettete mich einmal ein<br />

amerikanischer General vorm Hungertod, als ich, entkräftet,<br />

im Strasßengraben lag. Vor allem war es der Marschall-Plan<br />

des amerikanischen Außenministers, der uns, Widerständen<br />

zum Trotz, mit seinem ,,European Recovery Program“ das<br />

Weiterleben möglich machte. Menschliche, christliche Hilfsbereitschaft<br />

bei unseren ehemaligen Feinden! Aber auch ein<br />

Bollwerk gegen den Weltkommunismus als Gefahr aus dem<br />

Osten! „Der Kalte Krieg!“ hatte eingesetzt.<br />

Ich war damals, als Leiterin des englischen Informationscenters<br />

meiner Heimatstadt, auch ein kleines Rädchen im<br />

„Kalten Krieg“. Aber, abgesehen von ihren politischen Zielen,<br />

nahmen meine englischen Vorgesetzten Anteil am Kriegsschicksal<br />

meiner Familie. Sie luden mich und meine Freunde<br />

in ihre Familien ein. Da war ein alter Colonel mit seiner Frau,<br />

die mich wie eine Tochter umarmten, wenn sie zur Inspektion<br />

in die „Brücke“ kamen. Und als ich mich 1948 mit meinem<br />

Heimkehrer verlobte, brachten sie jedesmal Zigaretten mit für<br />

ihn. Um ihn besuchen zu können in seiner ersten Anstellung<br />

in Essen, schickten sie mir ein Auto mit Chauffeur, ja ihre<br />

tätige Hilfsbereitschaft ging noch weiter: Ohne mein Zutun<br />

erhöhten sie dreimal mein anfangs dürftiges Gehalt und ermöglichten<br />

damit unsere Heirat. Auch später in Essen hielten<br />

sie fürsorglich ihre Hand über uns. Aber nicht nur über uns,<br />

auch vielen ehemaligen Soldaten, gleich, aus welcher Gefangenschaft<br />

sie heimkehrten, es wurde geholfen. Das englische<br />

Arbeitsamt vermittelte ihnen Arbeit und Lohn. Ich bin noch<br />

heute dankbar für alles, was damals unsere „Sieger“ für uns<br />

taten. Sie nahmen uns das Gefühl der Demütigung.<br />

Doch das Gefühl der Dankbarkeit hinderte mich nun damals<br />

keineswegs daran, wenn es nötig war, mich als „Hochstaplerin“<br />

zu betätigen. Das war schon 1945, kurz nach<br />

Kriegsende, als ich in Bremerhaven als „Abgesandte der<br />

Britischen Zone“ mit dem amerikanischen Marinekommandanten<br />

verhandelte. Um meinen Vater, der in einem Gefangenenlager<br />

bei Bremerhaven saß, noch, bevor das Lager<br />

nach Amerika ausgeschifft werden sollte, frei zu bekommen.<br />

Da log ich das Blaue vom Himmel herunter, dass die<br />

Geschlechtskrankheiten ohne seine ärztliche Hilfe nicht nur<br />

die deutsche Bevölkerung lahm legen würden, sondern besonders<br />

die englische Besatzung. Ob sie das alles glaubten,<br />

was ich ihnen vorschwindelte? Es wurde jedenfalls eine Konferenz<br />

einberufen, Landkarten wurden entrollt, und ich, die<br />

„Abgesandte der Britischen Zone“ stand da im Dirndl, einen<br />

Begrüßungstrunk in der Hand und redete drauf los. Ob mein<br />

Lügengespinst geglaubt wurde? „We‘ll do our best!“ so wurde<br />

ich verabschiedet.<br />

Aber das Wunder geschah: Nachdem das Lager aufgelöst<br />

und bevor es nach Amerika ausgeschifft wurde, kehrte mein<br />

Vater heim. Dort kam eine schwere Zeit für uns, als wir die<br />

zerstörte Praxis wieder aufbauten.<br />

Auch in eigener Sache musste ich damals, 1947 war das,<br />

kämpfen. Ich fuhr, zwei Jahre nach Kriegsende, nach Marburg,<br />

meiner Universitätsstadt während des Krieges. Dort hatte ich<br />

bis Ende 1944, als Hitler auch alle Studierenden als „Letztes<br />

Aufgebot“ an die Heimatfront schickte, studiert. Da war ich<br />

„Zwangsarbeiterin“ in einem Rüstungswerk, Magd auf einem<br />

hessischen Bauernhof. Nichts hatte ich damals beenden können,<br />

weder meine Studien noch meine Doktorarbeit. Nun<br />

ging es mir um diese Dissertation und meine Studienpapiere.<br />

Mitglieder der VVN (Verfolgte des Naziregimes), denen ich<br />

mal geholfen hatte, wollten mir nun helfen, weiterstudieren<br />

zu können. Sie (die meisten waren Kommunisten) hatten damals<br />

das Heft in der Hand. Dazu brauchte ich aber vor allem<br />

meine Studienpapiere. Die lagen, so vermutete ich, in einem<br />

der von der amerikanischen Besatzung beschlagnahmten<br />

Häuser. Auch das Haus, in dem ich drei Jahre gewohnt hatte,<br />

gehörte dazu. Ich suchte also den amerikanischen Kreiskommandanten<br />

in seiner Residenz, dem ehemals schönsten<br />

Gebäude der Universität, auf. Ich trat nicht etwa als Bittstellerin<br />

auf, sondern ich verlangte, dass er mir helfen müsse. Bei<br />

einem Begrüßungstrunk brach ich in die theatralischen Worte<br />

aus: „Soll ich denn meine Papiere auf dem Mond suchen?“<br />

Der amerikanische Gentleman lachte und beorderte einen<br />

Jeep mit zwei „GI‘s“, die sollten mich bei der Suche begleiten.<br />

Wir fuhren nun zu dem Haus im „Köhlergrund“, in dem<br />

Mitarbeiter der Behring-Werke und ich gewohnt hatten. Nun<br />

war es beschlagnahmt für Mitglieder der amerikanischen Militärverwaltung.<br />

Meine Begleiter brachen das Siegel an der Haustür,<br />

schlossen auf und wir stiegen hinauf auf den Speicher. Dort<br />

fand ich, säuberlich in Kisten verpackt, meine Studienpapiere<br />

und auch das Exposé meiner Dissertation. Ich nahm alles an<br />

mich und auch noch ein Paar Schneestiefel, die dort herrenlos<br />

herumstanden. Was ich aber nicht geahnt hatte: Einer der beiden<br />

GI‘s zückte einen Filmapparat und, während der andere<br />

sich übermütig auf ein Schaukelpferd schwang, filmte er einen<br />

Streifen für die amerikanische „Wochenschau“:<br />

,,Wie eine deutsche Studentin, zwei Jahre nach Kriegsende,<br />

ihre Studienpapiere wieder findet.“ So wurde ich, die „Hochstaplerin“<br />

der Nachkriegsjahre, zum „Filmstar!“<br />

Elisabeth Hengstenberg<br />

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30 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 31


Aus der Region<br />

Aus der Region<br />

Bunte Hammerhütte<br />

Mit dem Heimatpreis der Stadt Siegen ausgezeichnet<br />

Eine proaktive, weltoffene, die nachbarschaftliche Kultur fördernde Gemeinschaft im Quartier<br />

wünschen sich die Mitglieder des Vereins „Bunte Hammerhütte e.V.“.<br />

Einen Raum der Teilhabe, Demokratie und Vielfalt<br />

schaffen – das möchte der Verein „Bunte Hammerhütte<br />

e.V.“ im ehemaligen Arbeiterviertel der Stadt<br />

Siegen etablieren und das sowohl für die BewohnerInnen<br />

des Viertels als auch für alle SiegenerInnen.<br />

Gegründet hat sich der gemeinnützige Verein im August<br />

2020 aus einer bunten Mischung von AnwohnerInnen,<br />

Studierenden, KünstlerInnen und SozialarbeiterInnen,<br />

die ihre verschiedenen Stärken und Ideen mit dem Quartier<br />

teilen möchten. Bei der Suche nach Räumlichkeiten<br />

wurde man in der alten Pelzfabrik, am Effertsufer 104,<br />

fündig: zwei Zimmer, Küche, Bad und ein Ausblick übers<br />

gesamte Quartier inklusive. Den Herbst und Winter über<br />

waren die Mitglieder damit beschäftigt Boden zu verlegen,<br />

zu streichen, zu bauen und zu gestalten – aus<br />

kahlen renovierungsbedürftigen Räumlichkeiten<br />

wurde ein gemütliches Zuhause für den Verein.<br />

Der Boden war da – endlich – für Workshops<br />

und Vereinstreffen, Nachbarschaftscafé usw. …<br />

eigentlich … doch Corona bremste das ein oder<br />

andere Event aus, schob es auf unbefristet nach<br />

hinten und machte gleichzeitig neuen Ideen Platz.<br />

Es entstand das „Buntehütte Radio“, welches regelmäßig<br />

seine kleine Zuhörerschaft, mittwochs zum<br />

Feierabend, mit MusikerInnen und andere Künstler<br />

Innen aus der Region und ihren sehr unterschiedlichen<br />

Programmen begeisterte.*<br />

*Wenn Sie nachträglich einen der Abende miterleben möchten, finden<br />

Sie die Möglichkeit unter: www.mixcloud.com/bunte_huette_radio/.<br />

Nun, in <strong>2021</strong>, ging man mit einem mehrteiligen geförderten<br />

Projekt den nächstgrößeren Schritt Richtung Öffentlichkeit.<br />

Unter dem Thema „Leben in der Hammerhütte“<br />

lernten Menschen die Historie des Stadtteils kennen, in<br />

Podcasts mit BewohnerInnen des Viertels sprach man über<br />

die Gegenwart und nach verschiedenen Kunstworkshops<br />

mit der Künstlerin und Mitglied Mirjam Elburn bereichern<br />

heute Kunstobjekte die eine oder andere Ecke der Hammerhütte.<br />

Krönender Abschluss des Projektes war ein Nachbarschaftsfest<br />

im September diesen Jahres, gemeinsam mit<br />

dem Löschzug Hammerhütte, der Kletterhalle, der Arbeiterwohlfahrt<br />

und verschiedenen anderen Akteuren des Viertels.<br />

Es gab Musik und Graffiti mit Style Fiasko e.V., frische<br />

Waffeln und Falafel, verschiedene Vereine und Initiativen<br />

stellten sich vor und es gab das lang ersehnte<br />

gemütliche Zusammensein. Der Hinterhof war<br />

gefüllt von Lachen und Schmatzen, guten Gesprächen<br />

und informativem Austausch. Wer<br />

wollte, konnte auch die Räume begutachten,<br />

eine filmische Zusammenfassung des Projektes<br />

anschauen und oder sich eine Erinnerung aus<br />

der Fotobox mitnehmen; „Besser hätten wir es<br />

uns nicht wünschen können!“, freuen sich die<br />

Mitglieder des Vereins. „Und so soll es auch<br />

weitergehen, still gestanden wird nicht!“<br />

In Aussicht stehen weitere künstlerische<br />

Workshops für Kinder und Jugendliche, in<br />

Kooperation mit „Style Fiasko e.V.“ und der<br />

Jugendkunstschule Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

(z.B. „Stadt Raum für uns“) sowie die Vernetzung<br />

mit verschiedensten Siegener Gruppen,<br />

(z.B. „Rabauki e.V.“ und „Zusammenleben<br />

Willkommen Siegen“), die die Räumlichkeiten<br />

am Effertsufer für ihre Planungstreffen nutzen<br />

möchten. Die „Bunte Hütte“ darf gerne noch<br />

bunter und voller, das Lachen lauter und der<br />

Austausch größer werden. Das wünscht sich der<br />

Verein. Ein erstes Zeichen, dass auch die Stadt<br />

Siegen von dem neuen Verein überzeugt ist und<br />

dieses Lachen länger hören möchte, zeigt der<br />

Heimatpreis <strong>2021</strong>, den die „Bunte Hammerhütte<br />

e.V.“ am 28. September <strong>2021</strong> feierlich entgegennahm.<br />

<br />

Nina Gersdorf<br />

Workshops bereichern das Vereinsleben<br />

Die Mitglieder sind damit beschäftigt Böden zu verlegen,<br />

zu streichen, zu bauen und zu gestalten.<br />

Aus den renovierungsbedürftigen Räumlichkeiten wurde<br />

ein gemütliches Zuhause für den Vereine.<br />

Aufruf des Vereins<br />

Seien auch Sie dabei! Der Verein freut sich über jeden, der<br />

Lust und Zeit hat, den Verein zu bereichern – sei es mit Ihren<br />

Ideen und einer Mitgliedschaft oder einem finanziellen<br />

Zuschuss für neue Projekte und Miete! Schaut vorbei:<br />

auf Facebook (Bunte Hammerhütte e.V.), Instagramm<br />

#buntehuette oder auch über unsere eigene Homepage:<br />

www.buntehammerhuette.de . Wer die Bunte Hammerhütte<br />

und seine Mitglieder nach so vielen digitalen Semestern<br />

und Zeiten lieber live kennenlernen möchte, ist<br />

herzlich eingeladen, am Plenum teilzunehmen. Dieses<br />

findet in der Regel immer am letzten Montag des Monats<br />

in den Vereinsräumlichkeiten in Siegen, Effertsufer<br />

104 statt, auch eine gute Möglichkeit das Herzblut zu<br />

bewundern, welches hier hineingesteckt wurde!<br />

32 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 33


Gesellschaft<br />

Das Telefon<br />

Gesellschaft<br />

Glücksmomente<br />

Ich rufe dich an, hatte sie gesagt. Immer wieder sah er sie<br />

vor sich, wie sie ihr blondes halblanges Haar mit demselben<br />

Schwung zurückwarf, mit dem sie dann durch die Tür<br />

verschwunden war, nicht ohne ihn mit den hellblauen Augen<br />

zuvor halb spöttisch, halb verheißungsvoll anzublicken, als<br />

wolle sie sagen: Wie wär‘s mit uns?<br />

Er stellte das Radio leiser, damit er das Telefon keinesfalls<br />

überhören konnte. War es überhaupt auf ‚laut‘ gestellt? Er<br />

ging ans Regal, auf dem das rote Telefon stand, nahm es in<br />

die Hand und drehte es um. Der breite Pfeil auf der Unterseite<br />

zeigte auf die große Glocke: maximale Lautstärke. Solange er<br />

den Staubsauger nicht in Betrieb nahm, konnte er das Läuten<br />

einfach nicht überhören. Die Kaffeemaschine hingegen würde<br />

nicht zu laut sein. Mechanisch goss er Milch in eine Tasse,<br />

schob die Tasse für 20 Sekunden in die Mikrowelle, dann unter<br />

die Kaffeemaschine. Er nahm den Kaffee und setzte sich.<br />

Wann würde sie endlich anrufen? Es war doch schon drei Tage<br />

her. Und zwischen sechs und acht war doch eine gute Zeit?<br />

Noch kannten sie sich nicht so gut, aber das würde sich ändern,<br />

da war er sicher. Sie hatten nur kurz mit einander getanzt, drei<br />

oder vier Sätze gesprochen, was man halt so sagt. Bis sie dann<br />

plötzlich gehen musste. Und ihn da stehen ließ - aber nicht<br />

ohne diesen Blick zurück über die Schulter. Wie ein elektrischer<br />

Schlag hatte es ihn getroffen.<br />

Er ging ans Fenster und schaute hinaus, ohne etwas zu sehen.<br />

Die Tasse war beinahe leer, ohne dass er sich erinnern<br />

konnte, davon getrunken zu haben, während er mit der linken<br />

Hand auf dem kalten Marmor der Fensterbank getrommelt<br />

hatte. Ganz langsam nahm er den letzten Schluck. Sie würde<br />

anrufen, bestimmt. Dieser Blick war ein Versprechen gewesen!<br />

„Die Frau meines Lebens“ – wie hörte sich das an? Irgendwie<br />

kitschig. Oder pathetisch. Aber wenn sie es nun wäre? Es hatte<br />

sich angefühlt, als ob sie ganz tief in ihn hineingeschaut hätte.<br />

Hastig ging er in die Küche, spülte die Tasse aus und stelle<br />

sie zu den anderen. Im Radio sang Elton John: „Blue Eyes“<br />

– bitte nicht! Er drückte den AUS-Knopf, ging ins Schlafzimmer,<br />

strich die Bettdecke glatt. Faltete die Wäsche, die dort<br />

noch im Korb lag, legte die Stapel in den Schrank. Er schaute<br />

auf die Uhr: kurz nach halb sieben. Setzte sich in den Sessel,<br />

stand wieder auf, ging zum Fenster, öffnete es. Der Himmel<br />

hinter der Birke war inzwischen leicht rötlich; auf der Spitze<br />

sang eine Amsel; ihr Gesang machte die Welt um ihn herum<br />

weiter und offener. Die Luft roch frisch und erdig. Warum eigentlich<br />

wartete er darauf, dass sie ihn anrufen würde? Hieß es<br />

nicht, Frauen wollten umworben werden? Plötzlich spürte er<br />

sein Herz schlagen und richtete sich auf. Er hatte doch diesen<br />

Zettel. Im Flur nahm er die Gel<strong>db</strong>örse aus der Jacke; das Papier<br />

war immer noch im Geldscheinfach. Ein schmaler Zettel,<br />

abgerissen von einem Block, wie ihn Kellnerinnen verwenden,<br />

etwas zerknittert, oben das Logo einer Brauerei. Er strich ihn<br />

glatt. 3177098 stand da. Die Nummer, die er von einer Freundin<br />

erfragt hatte. 3177098 also.<br />

Mit festen Schritten ging er zurück ins Zimmer und schaute<br />

das Telefon an: rot – bordeauxrot hieß das wohl. Rechteckig,<br />

aber angenehm gerundet, hinten auf der leicht schrägen und<br />

ein wenig gewölbten Oberfläche lag quer der Hörer. Davor,<br />

mitten auf der Oberfläche, warteten die rechteckigen Tasten,<br />

in vier Reihen jeweils zu dritt von 1 bis 9, ganz unten in der<br />

Mitte die Null. Er mochte dieses Telefon und hatte es sich ausgesucht.<br />

Hatte es nicht schon mal einen Designpreis bekommen?<br />

Heute aber betrachtete er es skeptisch; war es Freund<br />

oder Feind, Tor zum Himmel oder zur Hölle? Er schob den<br />

Zettel ein Stück weit unter eines der Gummifüßchen des Telefons,<br />

so dass er die Nummer gut sehen konnte, und nahm den<br />

Hörer ab. 3 – 1 – 7 … Er zögerte. Wenn sie abheben würde,<br />

was konnte er sagen? Er legte auf und ging zum Kühlschrank.<br />

Kurz dachte er daran, sich ein Bier aufzumachen, griff dann<br />

aber doch nach der Tüte mit der Buttermilch, schüttete sich<br />

ein Glas ein und atmete tief durch, während er die weißen<br />

Schlieren beobachtete, die an der Innenseite des Glases herunterliefen.<br />

‚Hallo, ich bin der‘ – ‚Wir haben uns neulich abend-‘<br />

– ‚Ich wollte mal fragen, ob wir nicht-‘…<br />

Gut, also jetzt! Er setzt sich wieder neben das Telefon,<br />

nimmt den Höher ab, schaut auf den Zettel daneben, als ob<br />

er die Zahlenfolge nicht längst auswendig wüsste, beginnt die<br />

Tasten zu drücken: 3 – 1 – 7 – 7 – 0 – – plötzlich wird es eng<br />

um ihn herum, er spürt, wie er die Luft anhält. Rasch legt er<br />

wieder auf, schaut auf die Uhr, atmet tief aus, schließt die Augen<br />

und massiert mit den Fingerspitzen seine Schläfen. Was<br />

wenn sie nicht will? Keine Zeit für ihn hat?<br />

Er steht auf, geht zum Kühlschrank, öffnet ihn, schließt<br />

ihn wieder, geht zurück zum Fenster, reißt es wieder auf. Von<br />

draußen kommt Kühle herein. Er nimmt das Telefon, greift im<br />

Stehen zum Hörer und tippt – diesmal die ganze Zahlenfolge.<br />

In die Pausen zwischen den Freizeichen schmettert die Amsel<br />

hinein. Dann sagt eine helle Stimme: „Ja, bitte?“<br />

<br />

Friedrich Ochsmann<br />

Die dunkle Jahreszeit ist wieder angebrochen. An<br />

Tagen, an denen es nicht richtig hell werden will,<br />

packt mich manchmal der „Winterblues“. Dann<br />

sehe ich alles schwarz, sehne mich nach Vergangenem,<br />

bin traurig. In den letzten Jahren habe ich jedoch eine<br />

Strategie entwickelt, mit der ich mich (meistens) aus<br />

dem Stimmungstief herausziehen kann. In Gedanken<br />

habe ich mir ein Schränkchen aufgebaut, mit verschiedenen<br />

Schubladen. Auf einer steht „Glücksmomente“.<br />

Dort hinein lege ich alle Situationen,<br />

in denen ich glücklich<br />

war. Ich suche mir eine Begebenheit<br />

aus. Jedoch genügt es<br />

nicht, mal eben daran zu denken.<br />

Nein, ich muss mir diesen<br />

Moment geistig „downloaden“,<br />

mich also richtig in die damalige<br />

Lage versetzen.<br />

Folgende Szene schaue ich<br />

mir gerne an, und danach geht<br />

es mir wieder gut: Ich stehe auf<br />

der Holzbrücke und lausche<br />

dem Gemurmel und Geplätscher<br />

des kleinen Bächleins<br />

unter mir. Es ist Frühling. Über<br />

mir spannt sich der blaue Himmel,<br />

die Sonne wärmt mein Gesicht.<br />

Überall blüht und duftet<br />

es. Erste Bienchen summen.<br />

Mir fällt das Gedicht von Eduard<br />

Mörike ein „Frühling lässt<br />

sein blaues Band wieder flattern<br />

durch die Lüfte...“. Schöner<br />

und treffender kann man<br />

einen so herrlichen Tag nicht<br />

beschreiben.<br />

Ich will schon weitergehen,<br />

als ich aus dem Augenwinkel<br />

eine Bewegung in der Luft<br />

wahrnehme: Ein Vögelchen,<br />

das sich ungefähr in zwei Meter<br />

Entfernung auf einem Ast niederlässt.<br />

Ich stehe mucksmäuschenstill<br />

und beobachte das<br />

Tierchen. Es ist ein Zaunkönig –<br />

wie lange habe ich keinen mehr<br />

gesehen.<br />

Auf einmal fängt das Vögelchen<br />

an zu singen. So schön und<br />

laut, dass ich mich wundere, wie so ein kleines Geschöpf,<br />

das grade mal zehn Gramm wiegt, so singen kann. Ich<br />

lausche wie gebannt. Der Kleine singt mit einer solchen<br />

Inbrunst, dass er sogar mit den Flügelchen zittert. „Was<br />

bringst du mir ein schönes Ständchen“, denke ich. „Aber<br />

ganz bestimmt singst du auch Gottes Lob! Wie auch ich<br />

Ihm für dieses herrliche Erlebnis danke!“<br />

Husch, schwirrt der Zaunkönig fort und ich gehe<br />

glücklich nach Hause.<br />

Sigrid Kobsch<br />

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34 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 35


Aus der Region<br />

Annette von Droste-Hülshoff<br />

und Katharina Diez<br />

Zwei bekannte Dichterinnen des 19. Jahrhunderts<br />

Die Biographien<br />

der beiden<br />

Schriftstellerinnen<br />

könnten unterschiedlicher<br />

nicht sein. Annette<br />

wurde als Tochter des<br />

Barons Clemens-August<br />

von Droste Hülshoff am<br />

10. oder 12. Januar 1797<br />

auf dem Wasserschloss<br />

Hülshoff bei Havixbeck,<br />

westlich von Münster,<br />

geboren. Ihre schulische<br />

Unterweisung erfuhr sie, Annette Droste Hülshoff<br />

standesgemäß, durch Privatlehrer.<br />

Latein und Mathematik gehörten ebenso zu dem<br />

Lehrstoff wie Philosophie und Literaturgeschichte.<br />

Bei Katharina Diez ist alles wesentlich bescheidener. Sie<br />

wird 12 Jahre später, am 2. Dezember 1809 als Tochter des<br />

Rentmeisters Johann Gregorius Diez am Marktplatz in Netphen,<br />

unterhalb der alten Martini-Kirche, geboren. Dessen<br />

bürgerliche Familie ermöglichte ihren beiden Söhnen eine<br />

gymnasiale Schulbildung, Katharina und ihre beiden Schwestern<br />

besuchten die einklassige Schule von Obernetphen. Dass<br />

Katharina durch Eigenstudium bereits in frühen Jahren eine<br />

ausgezeichnete Allgemeinbildung erreichte, ist in höchstem<br />

Tagespflege<br />

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Katharina Diez<br />

Maße anerkennenswert.<br />

Annette von Droste zu<br />

Hülshoff erlangte bereits<br />

recht früh eine breite<br />

Anerkennung in einem<br />

Bereich, der nahezu ausschließlich<br />

von Männern<br />

dominiert war, der<br />

Schriftstellerei und der<br />

Dichtung.<br />

Als Annette im Jahr<br />

1841 eines ihrer Hauptwerke,<br />

„Die Judenbuche“,<br />

veröffentlichte, war Katharina<br />

32 Jahre alt. Sie<br />

lebte bei ihrem Vater in Netphen. Bereits 11 Jahre zuvor war<br />

ihre Mutter verstorben. Drei Jahre danach, in 1845, erschien<br />

eine ihre bekanntesten Darstellungen: „Die heilige Elisabeth,<br />

Landgräfin von Thüringen.“ Es folgten viele weitere Veröffentlichungen,<br />

unter anderem über den alttestamentlichen<br />

Josef und über Jung-Stilling, den bekannten Augenarzt und<br />

Universalgelehrten. Im Jahr 1876 stellte sie ihre Biographie<br />

über Annette von Droste-Hülshoff vor. Neidlos bezeichnet sie<br />

Annette als die „bedeutendste Dichterin Deutschlands“.<br />

Einfühlsam und voller Hochachtung beschreibt Katharina<br />

deren Jugendjahre auf der Wasserburg im Münsterland, ihr<br />

Klettern auf Mauern, Balken und Gesimsen. Annettes Vater<br />

war davon begeistert, die Mutter beobachtete es sorgenvoll.<br />

Katharina verschweigt die mannigfachen Erkrankungen von<br />

Annette nicht. Hier sind durchaus Parallelen zu ihr selbst zu<br />

finden. Beide, Annette und Katharina, liebten ihre Heimat<br />

und brachten dies vielfach literarisch zum Ausdruck.<br />

Annette veröffentlichte 1833 ihre Darstellung vom „Hospiz<br />

auf dem Großen St. Bernhard“. Es folgten unter anderem<br />

„Des alten Pfarrers Woche“ und die Gedichte des „Geistlichen<br />

Jahres“ sowie viele weitere Werke.<br />

Mehrfach reiste Annette nach Meersburg am Bodensee.<br />

Dort wohnte sie im Schloss, welches ihrem Schwager und<br />

ihrer Schwester gehörte. Im Jahr 1843 kaufte sie das „Fürstenhäusle“,<br />

in den Weinbergen von Meersburg gelegen. Dort<br />

stirbt sie, erst 51 Jahre alt, am 24. Mai 1848. Auf dem Friedhof<br />

von Meersburg hat sie ihre letzte Ruhe gefunden.<br />

Katharina Diez verstarb am 23. Januar1882 in ihrem Geburtsort<br />

Netphen. Auf dem Friedhof an der alten Martini-Kirche<br />

befindet sich ihr Grab, welches bis heute gepflegt wird.<br />

Zu einer persönlichen Begegnung der beiden Schriftstellerinnen<br />

ist es vermutlich nicht gekommen Heinz Stötzel<br />

Bequem<br />

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36 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 37


KREUZTAL OLPE SIEGEN LIMBURG HAGEN<br />

Ein Gender-Albtraum<br />

Seit dem Jahr 1867 verlegt der Reclam-Verlag seine<br />

Bücher. Diese fanden (und finden) nicht nur in der<br />

schulischen, sondern auch in der universitären Bildung<br />

Verwendung. Über 600 Millionen der preisgünstigen<br />

Hefte wurden bis heute verkauft.<br />

Gesellschaft<br />

Foto: Ulli Weber<br />

Auf der Suche nach einem älteren Buch fiel mir<br />

kürzlich beim Stöbern auf unserem „Ollern“ ein<br />

kostbarer Schatz in die Hände. Dieser bestand aus<br />

zwei Dutzend elfenbeinfarbener Reclam-Hefte aus meiner<br />

Schulzeit. Und kostbar war er schon alleine deshalb, weil<br />

mir die verblassten Erinnerungen an den Deutsch-Unterricht<br />

nach etlichen Jahrzehnten beim Anblick der Titel augenblicklich<br />

wieder ins Gedächtnis kamen.<br />

Ganz oben lag Schillers „Wilhelm Tell“. Meine Güte,<br />

was hat uns der Bursche in Atem gehalten. Bei irgendeinem<br />

Schulfest musste meine Klasse dieses Bühnenwerk aufführen.<br />

Ich spielte einen der Eidgenossen, die unter anderem gemeinsam<br />

den „Rütli-Schwur“ ablegen mussten. Und dessen Wortlaut<br />

fiel mir sogleich wieder ein: „Wir wollen sein ein einzig<br />

Volk von Brüdern, in keiner Not uns trennen und Gefahr…“<br />

Auch mit dem nächsten Heft war eine besondere Bewandtnis<br />

verbunden. Die Freilichtbühne auf dem Loreleyfelsen<br />

bei St. Goarshausen war das Ziel eines Klassenausflugs.<br />

Das Schauspiel „Götz von Berlichingen“ kam an diesem geschichtsträchtigen<br />

Ort zur Aufführung. Goethes Hauptwerk<br />

in seiner „Sturm-und-Drang-Zeit“ hatte in den Wochen zuvor<br />

unseren Deutsch-Unterricht bestimmt. Ich erinnere mich<br />

noch an den riesigen Jubel des meist jungen Publikums im<br />

weiten Rund, als Ritter Götz sein derbes – und wohl gerade<br />

deshalb so berühmtes – Zitat hinauswetterte.<br />

Die Erinnerungen waren freilich nicht dazu angetan,<br />

dass ich das Bedürfnis verspürt hätte, mich intensiver mit<br />

den Dramen, Schau- und Trauerspielen zu befassen. Und<br />

so kamen der Ritter mit der eisernen Hand, Tells Wilhelm,<br />

Stuarts Mariechen, Romeo und sein Julchen nebst der französischen<br />

Jungfrau wieder in den Schrank.<br />

Anders verhielt es sich allerdings mit den Novellen. Michael<br />

Kohlhaas und sein übers Knie gebrochener Rachefeldzug,<br />

die liebliche Undine aus dem Spukwald und die gespenstische<br />

Geschichte vom Schimmelreiter weckten sogleich meine<br />

Leselust und ich nahm mir vor, alle Erzählungen nach und<br />

nach noch einmal zu lesen. Und – ich habe es nicht bereut!<br />

Und weil man im Ruhestand über die entsprechende Zeit verfügt,<br />

habe ich die meisten Werke in einem Zug durchgelesen.<br />

Wir hatten uns im Unterricht eingehend mit den Inhalten<br />

beschäftigt. Stichwort: Was will der Dichter uns damit sagen?<br />

Ein Beweis waren die mit Bleistift unterstrichenen Worte,<br />

die Ran<strong>db</strong>emerkungen, Ausrufezeichen und dergleichen.<br />

Deren Bedeutung konnte ich oft nicht mehr nachvollziehen.<br />

Was aber von Heft zu Heft klarer wurde, das war – unabhängig<br />

von den jeweiligen Besonderheiten – die Reinheit und<br />

Vielfältigkeit der deutschen Sprache. Die von mir gelesenen<br />

Werke – allesamt aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammend<br />

– waren zugleich durch die Klarheit ihres Stils geprägt. Es<br />

machte einfach Freude, meine freie Zeit hiermit auszufüllen.<br />

Dass ich meiner Lehrerin im Nachhinein noch dankbar für<br />

die Hinführung zu Verständnis und Gebrauch der Werke unserer<br />

Dichter bin, lässt sich sicherlich nachvollziehen.<br />

Als eines der letzten Hefte nahm ich mir „Gustav Adolfs<br />

Page“ vor. In einer Textstelle beschreibt Conrad Ferdinand<br />

Meyer, der Dichter, wie der schwedische König von einer<br />

pompösen Predigt erzählt, die er einst in der Berliner Hofkirche<br />

gehört habe. Sie habe das Leben einer Bühne verglichen:<br />

mit den Menschen als Schauspieler, den Engeln als Zuschauer,<br />

dem den Vorhang senkenden Tode als Regisseur.<br />

Ich kann mir selbst nicht erklären, warum es geschah<br />

– aber plötzlich erlebte ich einen Albtraum am helllichten<br />

Tag; urplötzlich stand vor meinem geistigen Auge<br />

diese Textstelle in einer Form, die uns seit wenigen Jahren<br />

– gefühlt – immer öfter heimsucht. Ich sah: „… mit<br />

den Menschen als Schauspieler*innen, den Engeln als<br />

Zuschauer*innen, dem den Vorhang senkenden Tode als<br />

Regisseur*in.“ Entschuldige vielmals, lieber Conrad Ferdinand.<br />

Ich weiß, dass du über deine Novelle bemerkt hast:<br />

„Jedes Wort ist individuell; es ist nichts Überflüssiges darin.“<br />

Mir ist ja auch keineswegs beim Lesen ein fehlendes<br />

Wort aufgefallen. Wie gesagt: Ich kann mir meine Sinnestäuschung<br />

auch nicht erklären. Mein Lesevergnügen war<br />

jedenfalls dahin. Nach einer Woche erst habe ich die mit<br />

dem Tod des Königs endende Novelle fertig gelesen.<br />

Der Stern, den Sie, liebe Leserinnen und Sie, verehrte Leser,<br />

in den obigen Begriffen sehen, steht für „divers“ und soll<br />

für eine sogenannte Gendergerechtigkeit sorgen. Beim Sprechen<br />

soll nicht „Stern“ gesagt werden, sondern man soll eine<br />

Pause machen. So haben es sich die Erfinder*innen jedenfalls<br />

ausgedacht. „Diverse“ sind Menschen, die weder dem männlichen<br />

noch dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden<br />

können. Der Bundestag hat eine Bestandsaufnahme gemacht,<br />

in der festgehalten wurde, dass immerhin 69 Personen in ganz<br />

Deutschland sich als „divers“ eintragen ließen. Eine solche<br />

Anhäufung fordert natürlich eine Verniedlichung des Sterns<br />

geradezu heraus. Und daher steht zu vermuten, dass man gerade<br />

deshalb durchweg von einem „Gendersternchen“ spricht.<br />

Erfolgsautor Andreas Hock schreibt in dem gemeinsam<br />

mit Monika Gruber verfassten Bestseller „Und erlöse<br />

uns von den Blöden“: „SprachforscherInnen erfanden das<br />

Binnen-I, Kolleg_innen den Unterstrich und wiederum<br />

andere Wissenschaftler*innen das besonders entsetzliche<br />

Gendersternchen, das uns in letzter Zeit auch aus immer<br />

mehr allgemeinen Publikationen entgegenlacht.“ Und<br />

bei Wikipedia steht als ein Beispielsatz: „Alex ist ein*e<br />

Künstler*in.“ Nicht nur ich empfinde solches als ein ästhetisches<br />

Attentat und die Frage drängt sich auf: „Muss<br />

unsere schöne deutsche Sprache wirklich ganz eng in den<br />

moralischen Schraubstock eingezwängt werden?“<br />

Immerhin hat der „Rat der deutschen Rechtschreibung“<br />

sich festgelegt: „Der Umgang mit dem Genderstern ist nicht<br />

Bestandteil der offiziellen Rechtschreiberegeln.“ Dennoch<br />

erreichen den durchblick vor allem aus öffentlichen Verwaltungen<br />

seit wenigen Jahren immer wieder Pressemitteilungen,<br />

in denen der Genderstern eingesetzt ist. Wie fast<br />

alle Organe der schreibenden Zunft formulieren wir diese<br />

Texte nach der gängigen Rechtschreibung um. Anstatt<br />

„Leser*innen“ steht bei uns „Leserinnen und Leser“.<br />

Hierzu passt auch ganz gut, dass im Oktober die Justizministerin<br />

Christine Lambrecht in einem Schreiben an das<br />

Kanzleramt, an die Ministerien und an die obersten Bundesbehörden<br />

die Empfehlung ausgesprochen hat, in offiziellen<br />

Schreiben auf Sonderzeichen der oben geschilderten Art<br />

gänzlich zu verzichten. Eine sehr große Mehrheit in unserer<br />

Bevölkerung – man spricht von bis zu 80 Prozent – lehnt zudem<br />

diese Art zu sprechen und zu schreiben ab.<br />

Ich schließe diesen Beitrag mit zwei Sätzen aus einem mir<br />

ausgezeichnet gefallenden Kommentar der „Frankfurter Allgemeinen“:<br />

„Aus ihrer (Lambrechts) Anweisung spricht die aus<br />

pragmatischen Gründen nur zu begrüßende Auffassung, dass<br />

es genüge, sprachlich zwei Geschlechter vorkommen zu lassen<br />

und alle weiteren stillschweigend mitzumeinen, ohne dafür<br />

jedes Mal ein Sonderzeichen zu setzen. Was immer sprachlich<br />

nun wird – man kann vielleicht von keiner Stern-, aber immerhin<br />

von einer Sternchenstunde sprechen.“ Ulli Weber<br />

SONNTAG, 07.11.‘21 - 18 UHR - WEISSE VILLA, DRESLERS PARK<br />

VINCENT PEIRANI & ÉMILE PARISIEN<br />

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DO, 18.11.‘21 - 20 UHR - TURN- & FESTHALLE BUSCHHÜTTEN<br />

CHRISTIAN EHRING ANTIKÖRPER<br />

SA, 27.11.‘21 - 20 UHR & SO, 28.11.‘21 - 18 UHR<br />

OTTO-FLICK-HALLE KREUZTAL<br />

HERBERT KNEBELS AFFENTHEATER<br />

AUSSER RAND UND BAND<br />

FREITAG, 10.12.‘21 - 20 UHR - EV. KIRCHE HILCHENBACH<br />

REBEKKA BAKKEN WINTER NIGHTS<br />

SAMSTAG, 08.01.‘22 - 20 UHR - EICHENER HAMER<br />

MAXI GSTETTENBAUER NEXT LEVEL<br />

SONNTAG, 09.01.‘22 - 17 UHR - KREUZKIRCHE KREUZTAL<br />

PHILHARMONIE SÜDWESTFALEN<br />

KREUZTALER NEUJAHRSKONZERT<br />

FREITAG, 21.01.‘22 - 20 UHR - EICHENER HAMER<br />

FRONTM3N UP CLOSE<br />

SAMSTAG, 29.01.‘22 - 20 UHR - WEISSE VILLA, DRESLERS PARK<br />

CHRISTOPH REUTER<br />

ALLE SIND MUSIKALISCH! (AUSSER MANCHE)<br />

SONNTAG, 06.02.‘22 - 18 UHR - KROMBACHER BRAUEREI<br />

RENÉ STEINBERG FREUWILLIGE VOR<br />

FREITAG, 11.02.‘22 - 20 UHR - WEISSE VILLA, DRESLERS PARK<br />

RAFAEL CORTÉS TRIO SPANISH NIGHT<br />

SONNTAG, 13.02.‘22 - 15 UHR - OTTO-FLICK-HALLE KREUZTAL<br />

KREUZTALER TEDDYBÄRENKONZERT<br />

RHYTHMIX - FÜR KINDER AB 3 JAHREN<br />

DONNERSTAG, 03.03.‘22 - 20 UHR - EICHENER HAMER<br />

KONSTANTIN WECKER<br />

LESUNG: AUS DEM SCHRECKLICH SCHÖNEN LEBEN<br />

FREITAG, 11.03.‘22 - 20 UHR - EICHENER HAMER<br />

JÜRGEN BECKER<br />

DIE URSACHE LIEGT IN DER ZUKUNFT<br />

SAMSTAG, 12.03.‘22 - 20 UHR - CAFÉ BASICO, KREUZTAL<br />

TANGO DE CONCIERTO<br />

HOMAGE Á PIAZOLLA<br />

FREITAG, 25.03.‘22 - 20 UHR - EICHENER HAMER<br />

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FREITAG, 01.04.‘22 - 20 UHR - EICHENER HAMER<br />

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...und unter Tel. 02732 - 5 14 29, sowie bei allen bekannten VVK-Stellen.<br />

38 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

4/<strong>2021</strong> durchblick 39


Gedächtnistrai ning<br />

Lösungen<br />

Seite 82<br />

Die Übungen<br />

wurden zusammengestellt<br />

von:<br />

Gedächtnistrainerin<br />

Bernadette von<br />

Plettenberg<br />

Mitglied im Bundesverband<br />

Gedächtnistraining<br />

e.V.<br />

02732 / 590420<br />

bernadette@<br />

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Gedächtnistrainingskurse<br />

auf<br />

Anfrage<br />

Drachen<br />

Früher ließen viele Kinder im<br />

Herbst ihre Drachen steigen.<br />

Die gesuchten Füllwörter sollen<br />

jeweils zwischen den zwei<br />

vorgegebenen Wörtern so<br />

eingefügt werden, dass sich<br />

zwei sinnvolle zusammengesetzte<br />

Wörter ergeben.<br />

Bsp.: Drachen Fels gestein<br />

1. Drachen ____________arzt<br />

2. Drachen _________ gehilfe<br />

3. Drachen ___ (s)führerschein<br />

4. Drachen ________ schmerz<br />

5. Drachen ___________ rede<br />

6. Drachen _________ gruppe<br />

7. Drachen _________ schlag<br />

8. Drachen ________ mischer<br />

9. Drachen _________ gerade<br />

Trainingsziele: Wortfindung,<br />

Fantasie und Kreativität<br />

Redensarten – Tiere abgeben<br />

Jedes Jahr vor den Reisezeiten werden viele Tiere im Tierheim abgegeben. Sie wurden<br />

an den verschiedensten Orten gefunden. Wo, das verraten Ihnen Redensarten.<br />

Tiere<br />

Fundort<br />

1. Floh im Ohr (Beispiel) 6. Elefant im<br />

2. Frosch im 7. Schäfchen im<br />

3. Hase im 8. Katze im<br />

4. Hecht im 9. Affe auf dem<br />

5. Ochs vor dem 10. Häschen in<br />

Laternenzumzug<br />

Bilden Sie aus den Buchstaben des Wortes<br />

„Laternenumzug“ so viele Wörter, wie möglich.<br />

(Ein liniertes Blatt im Querformat wäre hier hilfreich.)<br />

L z.B.: Leute (usw.)<br />

–––––––––––––—–—<br />

A<br />

––––––––––––––—––<br />

T<br />

––––––––––––––––—<br />

E<br />

––––––––––––––––—<br />

R<br />

––––––––––––––––—<br />

N<br />

––––––––––––––––—<br />

E<br />

––––––––––––––––—<br />

N<br />

––––––––––––––––—<br />

U<br />

––––––––––––––––—<br />

M<br />

––––––––––––––––—<br />

Z<br />

––––––––––––––––––<br />

U<br />

––––––––––––––––––<br />

G<br />

––––––––––––––––––<br />

Trainingsziel: Fantasie<br />

und Wortfindung<br />

Trainingsziele: assoziatives Denken, Denkflexibilität, Wortfindung<br />

Das Büblein<br />

auf dem Eise<br />

Kennen Sie das Gedicht von Friedrich<br />

Güll? Fügen Sie in diesem Auszug die<br />

fehlenden Wörter ein.<br />

Gefroren hat es _____ 1<br />

noch gar kein ______ 2 Eis.<br />

Das _______ 3 steht am Weiher<br />

und spricht zu sich ganz ____ 4 :<br />

„ Ich will es ______ 5 wagen,<br />

das Eis, es ____ 6 doch tragen.<br />

Wer weiß!“<br />

Das Büblein stapft und ______ 7<br />

mit ______ 8 Stiefelein.<br />

Das Eis auf einmal _______ 9 ,<br />

und krach! Schon _______ 10 hinein.<br />

Das Büblein platscht und krabbelt,<br />

mit Arm und ____ 11 .<br />

„O helft ich muss versinken<br />

in lauter ____ 2 und Schnee!<br />

O helft, ich muss ertrinken<br />

im tiefen, tiefen ___ 13 !“<br />

Wär nicht ein ____ 14 gekommen<br />

der sich ein ____ 15 genommen,<br />

o weh!<br />

Der _____ 16 es bei dem Schopfe<br />

und zieht es dann ______ 17 ,<br />

vom ____ 18 bis zum Kopfe<br />

wie eine Wassermaus.<br />

Das _______ 19 hat getropfet,<br />

der _____ 20 hat´s geklopfet<br />

zu Haus.<br />

Trainingsziel: Wortfindung<br />

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40 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 41


Kultur<br />

Kultur<br />

Erinnerungen<br />

Im 4Fachwerk Museum Freudenberg ist man bemüht,<br />

kunstinteressierten Besuchern ein anspruchsvolles<br />

vielseitiges Ausstellungsprogramm zu bieten.<br />

Tradition ist inzwischen, Ende des Jahres bereits<br />

verstorbene Siegerländer Künstler und Künstlerinnen<br />

durch Präsentation ihrer Werke zu ehren und die Erinnerung<br />

an sie wach zu halten. Diesmal fiel die Wahl auf<br />

zwei Persönlichkeiten, den Meister und seine Schülerin,<br />

- Theo Meier-Lippe und Ruth Fay.<br />

Meier-Lippe<br />

wurde am 17. Februar<br />

1907 in Hohenhausen<br />

bei Lemgo,<br />

Kreis Lippe, geboren.<br />

Schon früh entdeckte<br />

er die Liebe zur<br />

Malerei. Zur Freude<br />

seiner Mitschüler<br />

zeichnete er heimlich<br />

freche Karikaturen<br />

auf die Schultafel.<br />

Auf Empfehlung<br />

des Zeichenlehrers<br />

ermöglichten die Eltern<br />

ihrem Sohn eine<br />

künstlerische Ausbildung.<br />

Stationen seines<br />

Kunststudiums<br />

waren ab 1926 die<br />

Kunstgewerbeschule in Kassel, von 1930 bis 1932 die Rijksakademie<br />

für bildende Künste in Amsterdam, und anschließend<br />

die Academie Grande Chaumière in Paris, dem<br />

damaligen Zentrum der europäischen Kunst. Die Zeit in der<br />

Seinemetropole prägte und beeindruckte ihn nachhaltig, -<br />

eine neue Welt der Farben tat sich dem jungen Maler auf.<br />

1933 kehrte er in die Heimat zurück. Im Schloss Varenholz<br />

an der Weser richtete er sich im Turmzimmer ein<br />

eigenes Atelier ein. Er schuf großflächige Landschaften<br />

und figürliche Kompositionen<br />

im Sinne<br />

der Kunstrichtung<br />

„Neue Sachlichkeit“.<br />

Politische Veränderungen<br />

zwangen<br />

ihn bereits 1934 sein<br />

Domizil aufzugeben<br />

und hatten die<br />

Übersiedlung nach<br />

Siegen zur Folge.<br />

Hier schloss er sich<br />

der „Arbeitsgemeinschaft<br />

Siegerländer<br />

Künstler“ an, deren<br />

Mitglied mit zeitweiligem<br />

Vorsitz er<br />

bis zu seinem Tod<br />

blieb. Beeinflusst<br />

von der neuen Umgebung<br />

malte er<br />

Ruth Fay,<br />

am 5. Februar 1923 in<br />

Siegen geboren, war<br />

nach Schulzeit und Lehre<br />

in der Stadtverwaltung<br />

beschäftigt. Von 1948<br />

bis 1951 besuchte sie als<br />

Schülerin von Theo Meier-Lippe<br />

die Fachschule<br />

für Malen und Zeichnen<br />

in Weidenau.<br />

Anschließend belegte<br />

sie sechs Semester an<br />

den Kölner Werkschulen<br />

bei Joseph Jäkel, Professor<br />

für Metall-Bildhauerei.<br />

Nach Studienende<br />

richtete sie sich ein Atelier<br />

in Siegen ein, zunächst<br />

im elterlichen Haus am<br />

Rosterberg, und später in<br />

der Marburger Pforte des<br />

Oberen Schlosses.<br />

Ab 1957 unternahm sie längere Reisen, u. a. nach<br />

Berlin, wo sie Kontakt zur Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte aufnahm. Im Laufe ihrer künstlerischen<br />

Karriere hat sie für Kliniken der BfA mehrere Wandteppiche<br />

entworfen.<br />

zunächst Landschaften und Blumenaquarelle von lichter<br />

Farbgebung. Aufträge für Portraits und Wandmalereien<br />

halfen den schweren Anfang zu überwinden.<br />

1936 heiratete er, ein Sohn wurde dem Ehepaar geboren.<br />

Das Künstlerleben wurde durch Ausbruch des 2. Weltkrieges<br />

unterbrochen, fast alle Arbeiten durch Kriegseinwirkung<br />

zerstört.<br />

Der Neubeginn fiel schwer, schon durch die fehlenden<br />

Materialien. Die ersten Bilder entstanden mit eigenhändig<br />

hergestellten Pastellstiften auf präpariertem Zeitungspapier.<br />

Unter anderen Voraussetzungen malte er später überwiegend<br />

Landschaften in Öl und Tempera.<br />

Ab 1950 wandte sich der Künstler der abstrakten Malerei<br />

zu. Er schuf intensiv farbige Flächenkompositionen,<br />

entdeckte aber dann die Grafik als ein ihm adäquates Ausdrucksmittel.<br />

Nach anfänglich kleinen Federzeichnungen<br />

folgten großformatige Arbeiten mit Pinsel, Feder und Tusche.<br />

Theo Meier-Lippe war ein Meister im Experimentieren.<br />

In den sechziger Jahren wurden unter dem Begriff<br />

„Kunst am Bau“ zahlreiche Aufträge vergeben. Es entstanden<br />

zum Teil recht großflächige, Stadtbild prägende<br />

Kunstwerke an öffentlichen Gebäuden wie Schulen,<br />

Krankenhäusern, Banken und Wohnblöcken, z. B. in der<br />

Wenscht. Einige sind noch erhalten und erinnern u. a. auch<br />

an Meier-Lippe. Der Künstler befasste sich bei Ausführung<br />

dieser Arbeiten mit der Sgraffito-Technik, die sich<br />

besonders für Außenwände eignet. Er gestaltete Mosaiken<br />

und Kombinationen aus Mosaiken und Messing.<br />

Durch Teilnahme an größeren Ausstellungen wurde er<br />

über den westfälischen Raum hinaus vor allem in Norddeutschland<br />

bekannt. Seine Kunstwerke präsentierte er<br />

auch auf Gruppenausstellungen in Frankreich, Holland,<br />

Belgien, Dänemark und Schweden.<br />

Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als bildender<br />

Künstler war es Theo Meier-Lippe auch ein Anliegen, sein<br />

Wissen und Können anderen Menschen zu vermitteln. Nach<br />

Kriegsende gab er Fachunterricht für Auszubildende im Maler<br />

– und Anstreicherhandwerk an der Berufsschule in Weidenau.<br />

Am Städtischen Mädchengymnasium und am Löhrtor-Gymnasium<br />

Siegen lehrte er das Fach Kunsterziehung.<br />

Die anspruchsvollste Lehrtätigkeit begann er als Mitbegründer<br />

der Fachschule für Malen und Zeichnen in Siegen.<br />

Hier förderte er die unterschiedlichsten Talente und gab nicht<br />

nur jungen Kunstmalern und Malerinnen, sondern auch anderen<br />

in gestalterischen Berufen tätigen Menschen das Rüstzeug<br />

für ihren beruflichen Werdegang mit auf den Weg.<br />

Am 1. Februar 1980 starb Theo Meier-Lippe im Alter<br />

von 73 Jahren. Im Siegerland war er als Repräsentant der<br />

Bildenden Kunst eine herausragende Persönlichkeit. Der<br />

Nachwelt hat er ein großes Erbe hinterlassen. •<br />

Von 1960 bis 1970 war Ruth Fay an der Städtischen<br />

Volkshochschule Siegen beschäftigt. In den Jahren 1975<br />

bis 1984 gab sie als nebenamtliche Lehrkraft Kurse in<br />

„Keramik“ und „Plastischem Gestalten“ an der Berufsschule<br />

für Technik in Siegen.<br />

<br />

42 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 43


Ihr erstes größeres Kunstwerk schuf sie 1951. Während<br />

eines achtwöchigen Praktikums in einer Eisengießerei<br />

entstand der Gipsentwurf und das Eisengussmodell<br />

„Der Walzwerker“. Die Statue wurde 1957 in Bronze gegossen.<br />

Sie ist Symbol eines jungen Menschen am Beginn<br />

seiner Berufsausbildung und kennzeichnet einen<br />

Abschnitt des künstlerischen Werdegangs von Ruth Fay.<br />

Terrakotta, getönter Gips, Speckstein, Keramik,<br />

Bronze und Kupfer sind lange Jahre die Materialien der<br />

Künstlerin gewesen, mit denen sie Tierfiguren, Brunnen,<br />

Plastiken, Portraits und Bildnisbüsten modellierte.<br />

Viele Kunstwerke sind noch erhalten, wenn auch „der<br />

Zahn der Zeit ihnen zugesetzt hat“, zumal wenn sie der<br />

Witterung ausgesetzt waren.<br />

Hervorzuheben sind Kriegsopfermale, die Ruth Fay<br />

in den Jahren 1962 für Freudenberg, 1967 für Kaan-Marienborn,<br />

und 1970 für Dillenburg gestaltet hat.<br />

Die Gedenkstätte auf dem Freudenberger Friedhof<br />

inmitten der Kriegsgräber und der Gräber russischer<br />

Zwangsarbeiter ist eine kreuzförmige Bronzeskulptur<br />

Kultur<br />

mit christlicher Symbolik . In Erinnerung an die Toten<br />

soll sie als dauerndes Mahnmal für den Frieden der Völker<br />

zur Besinnung und Einkehr aufrufen.<br />

Als Zeichen der Wachsamkeit wird ein Hahn dargestellt.<br />

(Er soll uns Mut geben, für unsere Erkenntnis einzutreten<br />

und sie nicht zu verleugnen). Der Pelikan steht<br />

in seiner vielfachen Selbstlosigkeit als uraltes Symbol<br />

für das Opfer. (Thomas von Aquin: „Gleich dem Pelikane<br />

starbst Du, Jesu mein“) Die Gerechtigkeit findet in<br />

der Darstellung der Waage ihren Ausdruck. Ein Abbild<br />

der Erlösung ist die Dornenkrone. Das alles einschließende,<br />

weltumspannende Zeichen Alpha und Omega<br />

steht über den Symbolen, die durch die Kreuzform getragen<br />

werden.<br />

Die Kunst von Ruth Fay ist äußerst vielseitig. Seit<br />

1970 hat sie schwerpunktmäßig textile Kreationen gestaltet:<br />

Zarte Seidenmalereien, sowie phantasievolle<br />

Entwürfe für zauberhafte Wan<strong>db</strong>ehänge mit Pflanzen<br />

– und Vogelmotiven. Ihr Teppich „Verzauberter Garten“<br />

fand auf einer Bundesgartenschau allgemeine Bewunderung<br />

und große Wertschätzung. Die Künstlerin ist am<br />

3. Juli 2008 verstorben.<br />

Dr. Ingrid Leopold<br />

Stellv. Vorsitzende des 4Fachwerk Vereins<br />

Die Ausstellung ist noch bis zum 23. Januar 2022 im 4Fachwerk Museum, mitten in der Altstadt Freudenbergs zu besichtigen<br />

Öffnungszeiten sind: mittwochs, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr. Der Eintritt beträgt 3,00 Euro.<br />

Unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Unsicherheiten durch die Corona-Bedingungen ist eine<br />

Verschiebung der Ausstellung nicht auszuschliessen.<br />

Anna Boghiguian<br />

im Museum für Gegenwartskunst Siegen<br />

Für vielfache Überraschungen sorgt das umfangreiche<br />

Werk der armenisch-ägyptisch-kanadischen Künstlerin.<br />

Sie ist eine Geschichtenerzählerin und füllt die<br />

Ausstellungsräume mit Papierarbeiten, Collagen, Installationen,<br />

Malereien und Künstlerbüchen. Das erst chaotisch anmutende<br />

Durcheinander zeigt bei näherer Betrachtung aber<br />

eine gut durchdachte Ordnung. Temperamentvoll erklärt die<br />

Künstlerin auf der Pressekonferenz auf Englisch ihr Anliegen:<br />

Sie, eine Nomadin in dieser Welt, zeigt aus ihrer ganz<br />

persönlichen Perspektive die Vergangenheit in Bezug auf die<br />

Gegengenwart. Sie untersucht hierfür Auswirkungen von historischen,<br />

ökonomischen und politischen Ereignissen. Die extra<br />

für Siegen weiterentwickelte Arbeit „Gewebte Winde. Der<br />

Aufbau einer Wirtschaft - kostspielige Rohstoffe“ setzt sich<br />

mit der Ausbeutung von Sklaven und Raub von Rohstoffen<br />

in der Zeit des Kolonialismus und Imperialismus auseinander.<br />

Unsere globale Wirtschaft wird davon bis heute geprägt. Hier<br />

geht es um erzwungene Arbeitskraft und Plünderung kostbarer<br />

Güter wie Gewürze, Baumwolle, seltene Rohstoffe, die<br />

Europas und Amerikas Wohlstand erst ermöglichten und die<br />

Folgen für die Kolonialisierten. Anna Boghiguian redet sich<br />

in Rage, wenn sie auf diese Ungerechtigkeit hinweist, die sie<br />

mit bunten Farben in diesem Extrastudio im Museum für die<br />

Ausstellung frisch an die Wand gepinselt hat.<br />

Ihre Arbeit rund um „Nietzsche und die Leprakranken“<br />

(2008 bis 2017) lässt die Betrachter verstört zurück. So bezeichnete<br />

er menschenverachtend die Leprakranken als Parasiten<br />

einer „gesunden“ Gesellschaft. Boghiguian dagegen<br />

sieht Lepra als ein gesellschaftliches Symbol. „Die Krankheit<br />

repräsentiert hier einen Gesellschaftskörper, dessen Strukturen<br />

sich im Auflösen befinden“. Die Bildersammlung zum<br />

Kultur<br />

Foto: Tessie Reeh<br />

Thema „Ein Unfall im Leben eines Philosophen“ zeigt die<br />

Wende in Nietzsches Leben nach einem Zusammenbruch,<br />

den er in Turin erlebte – hin zu einer mehr empathischen<br />

Sichtweise. Er, der hochintelligente und sensible Philosoph,<br />

erlitt 1889 nun selbst die Abkehr von seinem bisherigen Leben<br />

und Schaffen. Es folgte bis zum Tod 1900 ein Leben in<br />

geistiger Umnachtung und Demenz.<br />

Der passionierten Künstlerin gehen die Themen nicht aus.<br />

Aktuell erzählt sie <strong>2021</strong> vom Bau des Suez-Kanals, der bis<br />

heute eine Schaltstelle des Handels von Ost nach West ist. Mit<br />

dem Werk „Egos und Spiegel“ zeigt sie die Zeit der Spanischen<br />

Grippe in Europa und ihre Folgen für die Weltpolitik<br />

bis hin zum Vertrag von Versailles und seinen verheerenden<br />

Folgen wie dem Aufkeimen vom Nationalsozialismus. Die<br />

Malereien und Collagen – wie Kulissenteile im Saal aufgehängt<br />

- beziehen auch uns, die Zuschauer, beim Betrachten<br />

der Installation durch die dahinter montierte Spiegelwand mit<br />

ein. Es ist eine Warnung an uns, sie zieht eine Prallelle zum<br />

Heute mit Corona und unserer fragilen Demokratie.<br />

Wie eine Hirtin im weiten Umhang gekleidet, will die<br />

75-jährige Anna Boghiguian das Publikum aufklären und<br />

wachrütteln. Denn „Manchmal trifft die Gegenwart unerwartet<br />

auf die Vergangenheit“, so der Titel ihrer Ausstellung<br />

Tessie Reeh.<br />

FACHBERATER<br />

für Testamentsvollstreckung<br />

und Nachlassverwaltung<br />

(DStV. e.V.)<br />

Vorsorgevollmacht,<br />

Patientenverfügung,<br />

Testament<br />

„Möchten Sie auf diesen<br />

Gebieten beraten werden und<br />

brauchen Unterstützung, um<br />

die Dinge zu regeln, die Ihren<br />

Nachlass betreffen? Sollte es<br />

Ihnen schwerfallen, mich aufzusuchen,<br />

komme ich auch<br />

gerne zu Ihnen und berate Sie<br />

in Ihrer vertrauten Umgebung<br />

oder in einem Heim. Bei Bedarf<br />

melden Sie sich bitte.“<br />

Klaus Ißling<br />

c/o Advisio Im Elzgarten (früher: Ißling 10 ·57234 &Partner Wilnsdorf Steuerberater)<br />

Telefon 02739-470884·Mobil An der Alche 15, 57072 Siegen 0171-2166475<br />

Telefon: E-Mail: 02 71 /23657-81, klaus.issling@web.de<br />

Mobil 01 71-2 16 64 75<br />

Termine bitte E-Mail: vorher klaus.issling@web.de<br />

telefonisch vereinbaren!<br />

44 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 45


40 Jahre Frauenmuseum Bonn<br />

„Göttinnen im Rheinland“ und „Langeweile im Paradies“<br />

Ich weiß nicht mehr, in welcher Zeitung ich die Anzeige<br />

gelesen habe, aber sofort war der Wunsch geweckt: Da<br />

will ich hin, und zwar mit meiner Freundin Gabi!<br />

Es ist über 20 Jahre her, dass wir beide das erste Mal das<br />

Frauenmuseum in Bonn besucht haben. Auch damals war es<br />

das Thema einer Ausstellung, das uns gelockt hat: Schwellenübergänge,<br />

oder so ähnlich. Das entsprach unserer Lebenssituation<br />

und der damit verbundenen Unsicherheit durch<br />

Scheidung, Einstieg in einen neuen Beruf und was damit so<br />

zusammenhängt. Wir waren damals tief beeindruckt vom<br />

Konzept des Museums und angerührt von den Darstellungen<br />

der ausstellenden Künstlerinnen und ihrer Botschaft: Keine<br />

Angst, nur Mut, ihr schafft das, und ihr gewinnt neue Kraft.<br />

Meine Freundin war sofort bereit: Ein „Mädels Tag“ in<br />

Bonn, Kunstgenuss, Bummeln, einmal wieder raus aus der<br />

gleichförmigen Einerlei, super Idee! Am vereinbarten Tag<br />

geht es morgens los. Da das Museum aber erst um 14.00<br />

Uhr öffnet, starten wir unsere Tour zunächst im Zentrum<br />

von Bonn. Unser vorwiegendes Interesse gilt hier der Atmosphäre<br />

in den belebten Straßen und natürlich den Auslagen in<br />

den Schaufenstern der Geschäfte, vor allem der Boutiquen.<br />

Hier finden wir noch Originalität und ein reichhaltigeres<br />

Angebot als in unseren Siegener Läden, die fast ausschließlich<br />

von Ketten betrieben werden. Ja, wir sind auch fündig<br />

geworden und haben uns was gegönnt. Das Mittagsessen<br />

im Freien auf dem Platz vor dem alten Bonner Rathaus, ein<br />

Kultur<br />

Beeindruckende Papiermatronen von Marianne Pitzen. Die Künstlerin und gleichzeitig auch<br />

Direktorin des Frauenmuseums zieht die Blicke auf sich.<br />

weiteres Highlight, macht uns fit für den Museumsbesuch.<br />

Das Frauenmuseum in Bonn hat sich vor 40 Jahren gegründet,<br />

um Künstlerinnen einen Ort zu geben, wo sie ihre<br />

Kunst öffentlich machen können. Dahinter steht die Erfahrung,<br />

dass in unserer westlichen Welt die Kunst männlich dominiert<br />

ist und Frauen kaum ein Forum haben, sich mit ihren<br />

weiblichen Ausdrucksweisen zu präsentieren.<br />

So hat das Frauenmuseum auch sein ganz eigenes, sehr<br />

feminines Flair. Ein freundlicher Empfang, im Eingangsbereich<br />

verteilte Tische mit Stühlen und einem Angebot zum<br />

Verzehr von Kaffee und Kuchen, dazu ein Verkaufsbereich,<br />

wo es neben entsprechender Literatur auch wunderschönen<br />

Schmuck und auserlesene Kleidung zu kaufen gibt. Da lacht<br />

das Frauenherz!<br />

Und dann stößt man direkt auf die erste Gruppe der beeindruckenden<br />

Papiermatronen von Marianne Pitzen, der Direktorin<br />

des Museums. Frau Pitzen selbst ist anwesend und<br />

zieht sofort unsere Blicke auf sich: Eine große, elegante Frau<br />

im langen schwarzen Kleid mit einem Haaraufbau, wie ihn<br />

ihre papierenen Matronen auch tragen. In einer Beschreibung<br />

wird erklärt, wie dieser mächtige Aufbau der Haare zustande<br />

kommt und wer ihn tragen darf, denn er ist das Kennzeichen<br />

einer Matrone.<br />

Laut der Museumsinfo wurden die Matronen als Muttergöttinnen<br />

verehrt, ihnen wurden Steinstelen gewidmet, von<br />

denen man über 800 im Bereich des Niederrheinischen Römi-<br />

Foto: Frauenmuseum Bonn<br />

schen Reiches gefunden hat.<br />

Sie waren zuständig für die<br />

Fruchtbarkeit, aber auch für<br />

den Tod und stehen wohl in<br />

der Tradition von Frau Holle<br />

und Hel. Laut der Beschreibung<br />

waren sie ein Symbol<br />

für Nachhaltigkeit, weiblichen<br />

Geist und Weisheit.<br />

Wir finden sie überall<br />

verteilt, die Gruppen würdevoller<br />

Matronen, die laut<br />

Information vom ersten<br />

bis zum dritten Jahrhundert<br />

nach Christus verehrt<br />

wurden und großen gesellschaftlichen<br />

Einfluss<br />

hatten. Alle diese Papiermatronen<br />

sind sehr individuell<br />

gestaltet, wirken ausgesprochen<br />

lebendig und<br />

als Gruppe sehr machtvoll.<br />

Man, bzw. frau kann nicht<br />

anders als sie schmunzelnd<br />

und erheitert zu betrachten. Sie dominieren die Ausstellung<br />

neben all den anderen sehenswerten Objekten anderer<br />

Künstlerinnen.<br />

Die zweite Ausstellung, „Langeweile im Paradies“, ist<br />

etwas komplexer und unterteilt in Unterthemen. Unter dem<br />

Thema „Die Gärten der Göttinnen“ beginnt sie mit heiteren,<br />

üppigen paradiesischen Darstellungen in Form von Gemälden,<br />

Plastiken und Installationen verschiedenster Künstlerinnen.<br />

Dann folgt unter dem Thema „Forschung und Kulturvergleich“<br />

auch ein Beitrag der Siegener Künstlerin Dr. Marlies<br />

Obier zu bekannten und auch weniger bekannten Botanikerinnen<br />

wie zum Beispiel Hildegard von Bingen u.a. Ihre<br />

Tochter Eve D’Obier ist beteiligt mit drei Collagen. Sie beschäftigt<br />

sich mit dem alten Schöpfungsmythos, nachdem die<br />

Neugier Evas angeblich die Ursache für alles Leid der Welt<br />

sein soll, was die zukünftige Geschlechterrolle bestimmen<br />

sollte. D‘Obier setzt dagegen, dass es doch das Streben nach<br />

neuen Erkenntnissen und schöpferische Kreativität ist, das<br />

uns vorwärtsbringt, das nicht zerstört, sondern schafft.<br />

Weitere Unterthemen sind „Urmütter, Erde und Gold“<br />

mit wunderschönen, üppigen Darstellungen und „Paradiesverlust<br />

und Tod“. Sehr beeindruckend, wie nach all den bunten<br />

und lebendigen Bilder langsam die Farbe verschwindet,<br />

beispielhaft gezeigt an einer Installation zu den Ergebnissen<br />

des Braunkohle Tagebaus. Und am Ende der Reihe bleibt<br />

da ein farbloser Baum, die Fläche davor mit farblosen Steinen<br />

bedeckt und darauf eine farb- und leblose Schlange. Der<br />

Kommentar dazu: „Selbst die Schlange verlässt das Paradies“.<br />

Langeweile im Paradies.<br />

Korrespondierend zur „Langeweile im Paradies“ befindet<br />

sich im zweiten Stock das „Männer-Museum“. Hier<br />

Kultur<br />

Üppige Darstellungen aus den „Gärten der Göttinnen“.<br />

Fotos: Anne Alhäuser<br />

werden, auf einem umlaufenden Bord aneinandergereiht,<br />

„auslaufende Männer-Modelle“ gezeigt, allesamt Flohmarkt-<br />

Fundstücke aus der Sammlung Michael Fehrs. Geht es dem<br />

alten Adam, dem Patriachat an dem Kragen?<br />

Auf der Website des Frauenmuseums in Bonn gibt es zur<br />

Ausstellung Informationen und verschiedene sehr informative<br />

Videos. Hier kommen auch Dr. Marlies Obier und ihre<br />

Tochter Eve D’Obier zu Wort. Anschauen lohnt sich.<br />

Das war ein wunderbarer Tag für uns! Der Besuch im Bonner<br />

Frauenmuseum ist eine wahre Energiespritze und nur zu<br />

empfehlen. Fahren Sie einfach mal hin. Anne Alhäuser<br />

VdK Soziale Sicherheit in einer<br />

großen Gemeinschaft<br />

Kreisverband<br />

Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />

57072 Siegen Morleystr.15-17<br />

Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />

Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />

e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />

Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />

wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />

an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />

46 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 47


Buchbesprechung<br />

Des Wassers Art und Gütte…<br />

Von Christian Sigismund Richter<br />

(1672 – 1739), Arzt am Waisenhaus<br />

in Halle, stammt die Gedichtzeile<br />

„Des Waßers Art und Gütte<br />

beweget manch Gemüthe.“ Und einer,<br />

dessen „Gemüthe“ zumindest bildhaft<br />

unter dem Sternbild des Wassermanns<br />

steht, ist Mathias Döring. Der<br />

in Ferndorf Aufgewachsene hat seiner<br />

Heimat unter anderem mit dem Buch<br />

„Eisen und Silber, Wasser und Wald“<br />

ein einmaliges Geschenk gemacht.<br />

Die hierin enthaltene Geschichte der<br />

Gruben, Hütten und Hammerwerke<br />

im Bergbaurevier Müsen ist leider nur<br />

noch zu horrenden Preisen im Antiquariat<br />

erhältlich.<br />

Bereits als Zwölfjähriger erkundete<br />

er gemeinsam mit seinen Freunden<br />

die stillgelegten Bergwerke der<br />

Martinshardt. Seitdem fühlt sich der<br />

Professor für Wasserbau unter der Erdoberfläche wohl und<br />

die „Faszination der untertägigen Welt“ (Döring) hat den<br />

Ferndorfer bis heute nicht losgelassen. So teilte er mir mit,<br />

dass er erst kürzlich wieder einmal die Martinshardt aufgesucht<br />

habe. Hier seien – wie von ihm früher schon vermutet<br />

– mittelalterliche Relikte im Abraham-Sonnenberg-<br />

Pingenfeld entdeckt worden.<br />

Vor einigen Jahren haben wir bereits den im Harz heimisch<br />

Gewordenen<br />

bei der Dokumentation<br />

„Wasser für<br />

die Dekapolis“ in<br />

Jordanien begleitet.<br />

Damals erkundete<br />

er den mit 86<br />

km längsten bisher<br />

bekannten Tunnel<br />

der Antike. Das<br />

sich hieran anschließende<br />

Projekt<br />

befasste sich mit<br />

„Archäologischen<br />

Untersuchungen<br />

im Stadtgebiet von<br />

Das Buch ist im Buchhandel unter<br />

der ISBN 978-3-9815362-4-9 erhältlich<br />

(oder direkt beim Parmenios-<br />

Verlag „parmenios@t-online.de“),<br />

hat 272 Seiten und kostet 36 Euro.<br />

Antiochia“ und<br />

führte nach dem<br />

Abschluss der Feldarbeiten<br />

zum Buch<br />

„Antiochia – Wasser<br />

im Überfluss“.<br />

Vielen unter unseren Lesern ist Antiochia sicherlich aus<br />

dem Buch und dem Film „Ben Hur“ bekannt. Im Zirkus<br />

dieser Stadt ließ der Autor Lewis Wallace das berühmte<br />

Wagenrennen mit dem Titelhelden und seinem Widersacher<br />

Messala stattfinden. Und das geschah nicht ohne<br />

Grund, denn das blühende und bevölkerungsreiche Antiochia<br />

am Ende der Seidenstraße betrachtete man vor zwei<br />

Jahrtausenden als die „Königin des Ostens“. Am damals<br />

noch mit Schiffen befahrbaren Fluss Orontes erbaut, galt<br />

die im nördlichen Syrien gelegene Metropole zudem als<br />

wasserreichste Stadt des Vorderen Orients.<br />

Mathias Döring kommt das Verdienst zu, erstmals eine<br />

systematische Bestandsaufnahme der antiken wasserbaulichen<br />

Infrastruktur vorgenommen zu haben. Bei den Untersuchungen<br />

der aus großen Quellen gespeisten Aquädukte, die<br />

das Wasser in die Metropole brachten, wurde unter anderem<br />

seine Mutmaßung, dass es sich bei dem sogenannten „Eisernen<br />

Tor“ um eine Bogenstaumauer und um eine der am<br />

besten erhaltenen Talsperren des Altertums handelt, bestätigt.<br />

Eine derartige – zur Wasserseite hin gekrümmte – Staumauer<br />

aus der Antike ist nur in einem einzigen weiteren Fall bekannt.<br />

Von der Stadtgeschichte und den Handelsbeziehungen<br />

bis nach China und Sri Lanka sowie über die Tektonik und<br />

Geologie bis zum Überseehafen Seleukia werden die Ergebnisse<br />

anschaulich dargestellt. Eine große Anzahl Fotos<br />

in hervorragender Qualität nebst Skizzen, Grafiken, Statistiken<br />

sowie beiliegenden Plänen lassen die römische Zivilisation<br />

vor dem geistigen Auge des Betrachters wiederaufleben.<br />

<br />

Ulli Weber<br />

Foto: Archiv Mathias Döring<br />

Unser langjähriges Redaktionsmitglied Eberhard<br />

Freundt legt eine aktualisierte Neuauflage seines<br />

erstmals 2006 erschienen Buchs über Reflexionen<br />

und Gedanken über „Gott und die Welt“ vor.<br />

Wie der Autor im Vorwort angibt, sollen seine Gedanken<br />

und Fragen in erster Linie eine Anregung zum eigenen<br />

Nachdenken sein. Er will mit seinen Überlegungen keinen<br />

wissenschaftlichen Anspruch erheben; beim Lesen der Aufsätze<br />

erkennt man jedoch sein profundes Wissen – zum Beispiel<br />

auf dem Gebiet der Hirnforschung. Der Leser findet<br />

in diesem Band tiefgründige, aber verständliche Abhandlungen<br />

,,zum Beispiel über die Menschenwürde, den freien<br />

Willen des Menschen, die Frage nach der Religiosität und<br />

dem Sterben. Besonders menschlich beeindruckend ist die<br />

tagebuchartige Rekapitulation der Zeit, als seine Frau lebensbedrohlich<br />

erkrankte. Das erzwungene Innehalten und<br />

das Nachdenken über das geschenkte Leben durch eine erfolgreiche<br />

Operation geben dem Leser eine ganz andere<br />

Sicht auf sein Leben.<br />

Das Buch enthält auch einen Aufsatz über das Für und<br />

Wider der modernen Transplantationsmedizin. Wer sich mit<br />

Buchbesprechung<br />

Nachgedacht<br />

Gedanken über Gott und die Welt<br />

Wir bieten Ihnen Stationäre Pfl ege und Kurzzeitpfl ege.<br />

Seniorenzentrum Erndtebrück<br />

Struthstraße 4 • 57339 Erndtebrück<br />

Fon: 0 27 53 - 507 74-0<br />

sz-erndtebrueck@awo-ww.de<br />

Frage einer Organspende beschäftigt hat oder sich mit dieser<br />

Frage auseinandersetzen möchte, erhält hier wertvolle<br />

Denkansätze. Der wohl<br />

umstrittenste Punkt in<br />

der Transplantationsmedizin,<br />

an dem sich die<br />

Geister scheiden, ist der<br />

Hirntod. Freundt setzt<br />

sich auch mit dieser<br />

Problematik ausführlich<br />

auseinander.<br />

So kann man dieses<br />

Buch allen Lesern empfehlen,<br />

die sich einmal<br />

Gedanken über den Sinn<br />

des Lebens machen wollen.<br />

Zu erhalten ist das<br />

Buch bei den Siegener<br />

Buchhandlungen und<br />

beim durchblick direkt.<br />

Horst Mahle<br />

Hans-Georg-Vitt-Seniorenzentrum<br />

Ziegeleifeld 9 • 57223 Kreuztal<br />

Fon: 0 27 32 - 20 10<br />

sz-kreuztal@awo-ww.de<br />

Mehr zu uns unter: www.awo-ww.de/Seniorenzentren<br />

228 Seiten sind für 14,95 Euro<br />

im Buchhandel erhältlich.<br />

ISBN-Nr.:978-3-947599-02-8<br />

SICHER,<br />

GEBORGEN<br />

UND<br />

ZU HAUSE.<br />

Fritz-Fries-Seniorenzentrum<br />

Rosterstraße 186 • 57074 Siegen<br />

Fon: 02 71 - 3 30 30<br />

sz-siegen@awo-ww.de<br />

48 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 49


Unterhaltung<br />

Unterhaltung<br />

Das<br />

Hummerservice<br />

Charlotte, genannt Charly, war neu in der süddeutschen<br />

Großstadt, fühlte sich umarmt von den Menschen,<br />

von Kunst, Kultur und Lebensart. Ein Job<br />

musste her, denn ihr Budget war äußerst schmal. Da hörte<br />

sie von einem Antiquitätenhändler in der historischen Altstadt,<br />

der für sein Geschäft eine Assistentin suchte. In den<br />

70iger Jahren gab es noch kein Handy oder Internet. Man<br />

musste sich gut umhören. Sie hatte Glück und es kam zu<br />

einem Vertrag mit Herrn Nürnberger, per Handschlag.<br />

Sein Geschäft lag mitten in der verwinkelten Altstadt,<br />

nah am Domplatz. Sie hatte gehört, dass es hier unterirdische<br />

geheime Verbindungsgänge gab, zum Schloss und<br />

zum gotischen Dom. Auch Katakomben mit Nischengräbern<br />

sollte es geben. Hier war das Bermudadreieck zwischen<br />

den erzkonservativen Katholiken und den liberalen<br />

Bayern, die viel fürs Feiern, Kneipen, Kabarett und Kunst<br />

übrig hatten. Irgendwie ergänzte sich beides.<br />

„Antiquitäten und Auktionen – Salo Nürnberger“ stand auf<br />

dem Messingschild an der Tür. Vorn waren helle Geschäftsräume,<br />

nach hinten wurde es immer dunkler. Eher verborgen,<br />

hinter einem alten Perserteppich als Vorhang, war das Büro<br />

mit einem kleinen Barocksekretär, einem bequemen Sofa und<br />

einem kleinen goldenen Besucherstuhl. Stahlaktenschränke<br />

mit der offiziellen Buchhaltung und der geheimen Kasse, den<br />

Finanzunterlagen, Schuldscheinen und am Wichtigsten: Hier<br />

bewahrte er seine Korrespondenz mit Simon Wiesenthal auf,<br />

dem international erfolgreichen Nazijäger. Mit ihm arbeitete<br />

Herr Nürnberger eng zusammen, um seinem Volk und seiner<br />

Familie Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Er zeigte ihr<br />

alte schwarz-weiße Familienfotos aus glücklichen Tagen vor<br />

Adolf Hitler. Seine Großeltern, Eltern und auch Geschwister<br />

verschwanden nach und nach in Dachau oder anderen Lagern.<br />

Nur wenigen war die Flucht in die USA gelungen. Charly<br />

wagte nicht zu fragen, was er wohl in dieser Zeit miterleben<br />

musste. Sie hatte Respekt<br />

vor ihm. Die alte Synagoge<br />

der Stadt war 1938 von<br />

den Nazis zerstört worden.<br />

Aber das jüdische Leben<br />

erwachte auch hier ganz<br />

langsam wieder.<br />

Ein Raum mit riesigen<br />

Tischen war für die<br />

eingehenden Bilder und<br />

Kunstgegenstände für die<br />

nächste Auktion reserviert:<br />

Judaika, Gemälde,<br />

Barock- und Biedermeiermöbel,<br />

Jugendstilvasen,<br />

eher versteckt auch Militaria<br />

und unter der Hand<br />

auch Sammlerstücke aus<br />

der Nazizeit. Fast alles<br />

fein sortiert in einzelne<br />

Konvolute. Dazu wurde<br />

ein Katalog erstellt, der an Interessenten verschickt wurde<br />

mit der Bitte um Vorbesichtigung an nur wenigen Tagen.<br />

Die einzelnen Adressen waren auf kleinen Metallplättchen<br />

eingraviert und es war ein Fleißakt, die Adressaufkleber zu<br />

drucken und mit Leim auf die vorbereiteten Buchsendungen<br />

zu kleben. Zu seiner Kundschaft gehörten erstaunlich viele<br />

Namen aus Wirtschaft, Kunst und Kultur aus München und<br />

Wien. Für die Vorbesichtigungen machte sich Herr Nürnberger,<br />

der alte Fuchs, richtig schick mit Krawatte, passendem<br />

Einstecktuch und Blazer. Er dozierte gern und war charmant<br />

zu den Damen. Meist lief er in abgetragenen Sachen umher,<br />

echtes Understatement. Denn er war auch Burgherr. Eineinhalb<br />

Stunden von der Stadt entfernt gehörte ihm eine Burg,<br />

zu der er jedes Wochenende mit vollgepacktem Kombi, oft<br />

mit Anhänger sowie mit seiner Geliebten, dem Hund und<br />

Proviant aufbrach. Zu der Zeit brachte er tonnenweise Solnhofener<br />

Natursteine zu seiner Baustelle. Vielleicht war sein<br />

„Schloss“ doch noch eher eine Ruine.<br />

Prunkstücke in den Ausstellungsräumen waren große barocke<br />

Tabernakelschränke mit vielen Geheimfächern und<br />

Frankfurter Schränke als repräsentative Hingucker für große<br />

Eingangshallen. Deren Verkauf brachten auch richtig viel<br />

Geld in die Kasse. Aber: aus einem echten Stück wurden wunderbarerweise<br />

mit viel Geduld und Geschick gleich drei. Ein<br />

alter, drahtiger Mann mit verhärmtem Gesicht und in einem<br />

von Dreck strotzenden, ehemals grauen Kittel verschwand an<br />

manchen Tagen husch in ein Kellergewölbe unter dem Geschäft,<br />

wo er nach sechs oder mehr Stunden wieder auftauchte,<br />

um möglichst ungesehen durch die Rücktür des Ladens zu verschwinden.<br />

Er wurde Waja genannt. Unheimlich für Charlotte.<br />

Sehr effektiv für den Händler. Hier wurde gesägt, gehämmert,<br />

neu zusammengesetzt. Mit Farben, Lacken, Beizen wurde restauriert.<br />

Der Holzwurm wurde mit giftigen Säuren behandelt.<br />

Manche Teile oder Bretter nahm Herr Nürnberger dann gern<br />

Zeichnung: Matthias Neuser<br />

auch mit aufs Land, um sie dort längere Zeit in einem Ziegenstall<br />

zu lagern, um die gewünschte antike Patina zu erreichen.<br />

Auch zarte Biedermeiermöbel aus Kirschholz hatte<br />

Herr Nürnberger im Angebot sowie Stillleben und Landschaftsbilder<br />

alter niederländische Meister. Sogar Senta<br />

Berger liebäugelte schon Mal mit dem Kauf einer Winterlandschaft<br />

mit Eisläufern im Stil eines Pieter Breugel.<br />

Eine Spezialität seines Geschäfts war der Handel mit jüdischen<br />

Kultgegenständen. Verarmte Menschen kamen zu ihm,<br />

um diese besonders begehrten Silberstücke wie Gewürzdosen,<br />

Menora- und Chanukka-Leuchter oder Silberbecher zu<br />

verkaufen. Diese Gegenstände blieben nicht lange in den<br />

Vitrinen. Eins musste seine neue Verkaufsassistentin ganz<br />

schnell lernen: die Geheimschrift der Preise. BORGENICHT<br />

und ein X war sein Entschlüsselungscode. Sorgfältig und<br />

handgeschrieben waren die Buchstaben auf kleinen Zetteln<br />

an jedem Gegenstand angebracht. Da kam die neue Charlotte<br />

ins Schwitzen. BORGENICHT: Jeder Buchstabe bedeutete<br />

der Reihe nach die Zahlen 1 bis 9 und T und X bedeuteten<br />

nochmal eine 0. Jeder und jede Kundin fragte natürlich nach<br />

dem Preis. Dem „viel zu teuer“ folgte dann immer „Wie sieht<br />

es mit einem Nachlass aus?“ Nur Charly durfte natürlich keine<br />

Prozente gewähren. Allein der „Herr Chef“.<br />

Ein peinlicher Moment war für sie, damals allein im Geschäft,<br />

als ein Beamter mit Ausweis den Laden betrat: ein<br />

Gerichtsvollzieher. Gezielt ging er an eine Vitrine und wollte<br />

den Preis einer wunderbar blau schillernden Jugendstilvase<br />

wissen. Es war ein Preis mit vielen X und T: einige Tausend<br />

D-Mark. Die wollte er sofort mitnehmen. Herr Nürnberger<br />

hatte wohl nicht rechtzeitig seine Einkommenssteuer-Vorauszahlung<br />

geleistet. Charly kam ins Schwitzen und versuchte,<br />

ihren Chef oder den Steuerberater telefonisch zu erreichen.<br />

Gott sei Dank konnte ein Gespräch mit dem Buchhalter die<br />

Wogen erstmal glätten und der Gerichtsvollzieher zog wieder<br />

ab. So war es nie langweilig im Antiquitätengeschäft.<br />

Bei der ersten Auktion im Herbst, die Charly miterlebte,<br />

war sie erstaunt, wie viele Interessenten es gab, aber auch<br />

viele Gesellschaftslöwen füllten die nun beengten Räume.<br />

Die eigentliche Auktion führte ein Freund von Herrn Nürnberger<br />

durch. Es ging Schlag auf Schlag. Herr Nürnberger<br />

heizte die Stimmung schon mal mit Scherzen oder Zwischenrufen<br />

auf. Alles sollte seinen Käufer finden. Charlotte<br />

musste hauptsächlich aufpassen, dass ja nichts in die Hände<br />

von Langfingern geriet. Oder sie durfte auch mal verschiedene<br />

Konvolute oder Bilder präsentieren und lächeln.<br />

Dann passierte es. Sie musste ein han<strong>db</strong>emaltes Hummerservice<br />

aus feinstem Nymphenburger Porzellan auf einen<br />

Tisch platzieren. Teller und Sauciere waren schon gefällig<br />

aufgestellt, die verschiedenen zum Teil lebensgroßen Malereien<br />

gut sichtbar. Dann holte sie die große Servierplatte<br />

und rumms, sie fiel zu Boden in tausend Splitter. Die feine<br />

fast lebensechte Malerei eines Hummers mit Knopfaugen,<br />

scharfen Scheren und filigranen Fühlern lag in Scherben.<br />

„O Gott“ raunte es durch den Saal. Charlys Kopf lief rot an –<br />

es war eben passiert. „Shit happens“ war ihr erster Gedanke.<br />

Und so kam es nach der Auktion noch zu einem ernsten<br />

Gespräch mit dem Chef hinter dem Perserteppich. „Nein<br />

Fräulein Charlotte, das kann ich nicht durchgehen lassen.<br />

Aber vielleicht habe ich eine Alternative für Sie. Mit ihren<br />

kurzen Haaren, den Miniröcken und Stiefeln passen sie<br />

vielleicht besser in eine Galerie für moderne Kunst. Ich<br />

habe schon eine Idee.“<br />

Gleich ums Eck gab es Gott sei Dank ein beliebtes Café,<br />

um sich vom Stress mit der Kundschaft oder dem Chef und<br />

vom Warten auf Interessenten zu erholen. Hier wurde man<br />

schnell in ein nettes Gespräch verwickelt und erfuhr allerhand<br />

neuen Tratsch aus der Kunst- und Antiquitätenszene.<br />

Langsam kannte sie viele der Verkäufer und Assistentinnen<br />

der umliegenden Geschäfte. Heute hatte sie Glück und<br />

konnte ihr Herz bei ihrer Freundin Nina ausschütten.<br />

Es klappte und sie wurde Assistentin in der nah gelegenen<br />

Galerie „Modern Art“, die auf Bilder der österreichischen<br />

Moderne spezialisiert war. Mit den erotischen, pompösen<br />

Gemälden von Ernst Fuchs an den Wänden. „Ein<br />

bisschen kitschig – aber egal“, dachte sie, denn damals war<br />

Ernst Fuchs ein gefeierter Star der Kunstszene und seine Bilder<br />

absolute Verkaufsschlager. Hutter und Gütersloh, viele<br />

bekannte Namen des Wiener fantastischen Realismus waren<br />

hier vertreten. Hier fühlte sie sich viel wohler als zwischen<br />

den Antiquitäten. Und ihre Liebe zur modernen Kunst war<br />

entfacht. Ihr neuer Chef hieß Carlo Ranzoni, ein Schweizer<br />

so um die 30 Jahre: elegant, immer seinen italienischen Akzent<br />

pflegend, ein Dandy, Charmeur und Abenteurer. Man<br />

munkelte, er sei auch Croupier in einer außerhalb liegenden<br />

Spielbank und habe versucht, das Spiel zu manipulieren. Zutrauen<br />

könnte man es ihm allemal. Legenden umrankten hier<br />

viele Menschen, die in der Altstadt so dicht gedrängt ihre Geschäfte<br />

hatten. Charly passte nun gut auf, wie das Business<br />

mit der Galerie und den Vernissagen so organsiert war. Wie<br />

verhandelt man erfolgreich mit Künstlern, Agenten und Interessenten?<br />

Denn eines Tages – das war nun ihr Ziel – wollte<br />

sie auch Chefin ihrer eigenen Galerie werden. Mit dem Messingschild<br />

an der Tür: „Art Galerie – Charlotte Blumenthal“.<br />

Wo? Ja, hier im Schatten des gotischen Doms in der magischen,<br />

alten Stadt am großen blauen Fluss. Tessie Reeh<br />

50 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 51


Das Portrait<br />

Klaus Reifenrath<br />

Das Portrait<br />

Ulla Schreiber<br />

Jahrgang: 1959, geboren in Hilchenbach, seit 2014 wieder<br />

im Siegen Beruf: Maschinenschlosser, Fahrlehrer, Allrounder.<br />

Er ist ein „Held des Alltags“, könnte man so sagen. Seit<br />

2014 ist er im Ruhestand und engagiert sich ehrenamtlich<br />

sozial in verschiedenen Bereichen. Respekt vor<br />

dem anderen leitet sein Handeln. Im Rahmen der Flüchtlingshilfe<br />

ist er zu ALTERAktiv gekommen. Er hat Patenschaften<br />

ins Leben gerufen, einige Familien betreut er auch heute<br />

noch. Klaus ist ein richtiger Netzwerker im sozialen Bereich.<br />

Außerdem hat er gute Verbindungen zur Uni und zu den örtlichen<br />

Medien. Schon vor seiner Zeit bei ALTERAktiv hatte<br />

er das „Dschungelbuch“ ins Internet gestellt, eine Orientierungshilfe<br />

für alle bedürftigen Siegener über Behörden, Vereine<br />

und sonstige Stellen, die Hilfen anbieten (www:krwe.de).<br />

Er leitet seit 2017 den „Fahrrad-Reparatur-Treff“ (eine<br />

Initiative der gemeinnützigen Einrichtung von ALTERAktiv)<br />

in Siegen, gemeinsam mit neun ehrenamtlichen Kollegen,<br />

denen das Schrauben ebenso viel Spaß macht wie ihm. Inzwischen<br />

ist Klaus Reifenrath in Siegen ganz ohne Auto unterwegs,<br />

denn Radfahren ist für unsere Natur und Umwelt gut.<br />

So möchte er möglichst vielen Menschen, die bedürftig sind<br />

– etwa Obdachlosen, Studenten, Hartz 4-Empfängern oder<br />

Flüchtlingen – zu einem kostenlosen, fahrtüchtigen Drahtesel<br />

verhelfen, der ein kleines Stück Freiheit bedeutet. Seit 2017<br />

konnten etwa 400 bis 500 Fahrräder repariert und verschenkt<br />

werden. Die Werkstatt ist im Hinterhof des ehemaligen Möbelhauses<br />

Wonnemann in der Sandstraße untergebracht. Leider<br />

muss das Team im Laufe des nächsten Jahres neue Arbeitsräume<br />

suchen, weil das Gebäude benötigt wird.<br />

„Radeln ohne Alter“ ist ein anderes Projekt, an dem<br />

Klaus Reifenrath aktiv ehrenamtlich beteiligt ist. Der Start<br />

des Projekts in Siegen fiel leider in den Corona-Sommer<br />

2020. „Trotz der Beschränkungen hatte der Start der Rikscha-Fahrten<br />

mit Senioren eine klasse Resonanz im TV und<br />

in allen Siegerländer Zeitungen“, freut sich Klaus Reifenrath.<br />

Das Fee<strong>db</strong>ack der Senioren, die kostenlose Rikschafahrten<br />

buchen können, war überwältigend. „Es macht<br />

die alten Damen und Herren einfach glücklich, wenn sie<br />

bis zu einer Stunde mal mit der Rikscha durch die nähere<br />

Umgebung einen spektakulären Ausflug machen können“,<br />

mit einem Team von ehrenamtlichen Fahrern. Für Siegen<br />

wurde die erste Rikscha mit 10.800 Euro von der Bürgerstiftung<br />

Siegen finanziert, die zweite Rikscha wurde durch<br />

Einzelspenden realisiert. Ein großer Erfolg!<br />

Ein weiteres Projekt von Klaus Reifenrath ist ebenfalls<br />

das „Repair-Café“ in der St.-Johann-Straße. Seit circa<br />

zehn Jahren organisiert er ein Team von Tüftlern und einer<br />

Tüftlerin, das defekte Radios, Kaffeemaschinen oder<br />

Staubsauger repariert. Angeschlossen ist ein kleines Café,<br />

das auch ein beliebter Treffpunkt zum Klönen geworden<br />

ist. Mit seiner lustigen, freundlich zugewandten Art finden<br />

die Menschen schnell Vertrauen zu dem hilfsbereiten<br />

Klaus und schütten ihm auch schon mal ihr Herz aus. •<br />

Sie sei die Freundin von ihrem Mann, ihren zwei Katzen,<br />

von Senioren und Kindern, fasst Ulla Schreiber augenzwinkernd<br />

ihr Leben zusammen.<br />

Ob Enkeltrick, falsche E-Mails von Banken, Telekom<br />

und Co., Handtaschenraub, falsche Rohrreiniger: Seniorinnen<br />

und Senioren sind in der Stadt, an der Haustür, am Telefon<br />

und vermehrt im Internet Opfer von skrupelloser Kriminalität.<br />

Wie können wir uns schützen? Antwort weiß Ursula<br />

Schreiber, die seit 2018 Seniorensicherheitsberaterin für die<br />

Polizei Siegen-Wittgenstein im Ehrenamt ist. Viel besucht<br />

sind ihre Vorträge im Raum Kreuztal bei Veranstaltungen<br />

für Senioren oder bei kirchlichen Treffen in Gemeinden.<br />

Denn Sensibilisierung ist wichtiger denn je. Immer wieder<br />

liest man von Anrufen von falschen Polizisten oder von<br />

Schockanrufen von vermeintlichen Verwandten mit dem<br />

Ziel, Geld zu ergaunern. Ganz persönlich können die Senioren<br />

ihre Probleme schildern und gezielt Fragen stellen, die<br />

Ulla Schreiber gern, kompetent und auch mal mit eine Prise<br />

Humor beantworten kann.<br />

„Ein Problem “ erklärt mir die Beraterin „ist oft die Einsamkeit<br />

von über 80-Jährigen. Die freuen sich über jeden Anruf.<br />

Außerdem sind sie familienbezogener und sehr hilfsbereit<br />

Wenn jemand am Telefon weint, werden sie oft schwach.“<br />

Ihr Angebot: „Ich komme auch sehr gern zu Ihnen nach<br />

Hause. Rufen Sie mich an unter 0160-977 86115 oder<br />

schreiben Sie mir per Mail: schreiber-kreuztal@ web.de.“<br />

Doch sie ist auch eine Freundin der Kinder: Seit 2016<br />

engagiert sie sich ehrenamtlich als Lernpatin an der Bodelschwingh-Schule<br />

in Buschhütten. Hier unterstützt sie Schüler<br />

und Schülerinnen mit erhöhtem Lernbedarf ganz individuell.<br />

Die quirlige Ulla Schreiber ist redegewandt und schlagfertig.<br />

Deshalb engagiert sie sich schon seit 2005 beim Bürgerfunk<br />

in Kreuztal, aus dem 2016 eine eigene Radiogruppe<br />

wurde. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jens Schwarz moderiert<br />

und recherchiert sie Themen und Geschichten, die<br />

einen Bezug zu Siegen-Wittgenstein haben. Eine der letzten<br />

Sendungen war ein Bericht über Utho Ngathi, ein Verein, der<br />

behinderten Menschen in Südafrika hilft, gegründet von Andreas<br />

Wörster aus dem Siegerland. Der „Lokalreport Kreuztal“<br />

wird im Wechsel mit anderen Bürgerfunk-Radiogruppen<br />

wöchentlich bei Radio Siegen am Sonntag ab 19:04 Uhr gesendet.<br />

Da wundert es nicht, dass ihr erster Berufswunsch Reporterin<br />

und Moderatorin war. Nachhören kann man den Lokalreport<br />

übrigens unter buergerfunk-siegen.jimdofree.com.<br />

Ihre berufliche Karriere startete sie 1971 als Pharmazeutisch-technische<br />

Assistentin und ist bis heute in der Apotheke<br />

tätig. Seit ihrem Ruhestand natürlich mit reduzierter<br />

Arbeitszeit. Es ist ein Wahnsinn, wie viele Termine Ursula<br />

Schreiber in ihre wöchentliche Agenda packt. Unterstützt<br />

wird sie bei ihren vielen Aktivitäten von ihrem Ehemann.<br />

<br />

Fotos und Texte: Tessie Reeh<br />

Jahrgang 1952, in Siegen geboren, seit 1980 in Kreuztal,<br />

Beruf: Pharmazeutisch-technische Assistentin<br />

52 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 53


Erinnerungen<br />

Hier liegt die D-Mark begraben<br />

Symbolischer Grabstein im Mühlenmuseum in Gifhorn.<br />

Sie war mir sehr ans Herz gewachsen und zuweilen trauere<br />

ich ihr immer noch nach. Bin ich eine „ewig Gestrige“?<br />

Meine Marotte wird oft belächelt, wenn ich mich,<br />

ab und zu über ihren Verlust ereifere.<br />

In meiner Erinnerung blieben mir einige kleine Episoden<br />

erhalten. So zum Beispiel jene, wie ich sie als Kind kennenlernte.<br />

Ich war gerade sechs Jahre alt geworden. Wir waren<br />

damals als Familie auf dem Heimweg aus einem Park, als<br />

ich im Kies eine kleine silbern schimmernde Münze fand. In<br />

der üblichen Manier eines neugierigen Kindes hob ich sie auf,<br />

blieb stehen, um sie näher zu betrachten. Mutti hatte es mitbekommen<br />

und ermahnte mich: „Kind, komm und beeil dich,<br />

und heb nicht alles was auf dem Wege liegt auf“.<br />

Auf einer Parkbank sitzend, hatte es ein älterer Herr beobachtet.<br />

Er erhob sich und bat mich: „Zeig mir mal was<br />

du gefunden hast“. Er schien ebenso interessiert zu sein wie<br />

ich. Es seien gültige fünfzig Pfennige erklärte er mir. Es sei<br />

die Hälfte einer Deutschen Mark. Ich empfand es als einen<br />

großen Schatz und wurde natürlich von der<br />

Neugier gepackt, wie sich der Wert denn<br />

nun umsetzen ließe.<br />

Am Rande des Parks fanden wir einen<br />

kleinen Kiosk und ich quengelte solange,<br />

bis Mutti endlich einwilligte und ich<br />

erstand meine allererste Tafel Schokolade.<br />

Eine kleine fünfzig Gramm Tafel der Marke<br />

Carina. Sie schmeckte vorzüglich. Ach, es<br />

war ein Hochgenuss und bis heut habe ich<br />

diesen Geschmack nicht vergessen. Wie es<br />

jedoch in damaliger Zeit üblich war, hieß es<br />

auch bei uns: Unter den Geschwistern wird<br />

alles geteilt, so auch die Schokolade. Mutti<br />

probierte, wir Kinder bekamen unseren Anteil<br />

und ehe wir uns versahen waren die geschmackvollen<br />

Gaumenfreuden im Munde<br />

geschmolzen und die Schokolade verzehrt.<br />

Dieses Erlebnis aus den Septembertagen<br />

1953 ist nun 68 Jahre her. Inzwischen ist<br />

der Genuss für Schokolade, dem ich immer<br />

noch nicht wiederstehen kann, jedoch ein<br />

größeres Übel geworden, denkt man an die<br />

entsetzlichen Kalorien, die sich so nachhaltig<br />

und negativ auswirken.<br />

Während der Schulzeit hatten wir Kinder<br />

wenig Bezug zum Geld. Taschengeld?<br />

So etwas kannten wir nicht. Aber wir hatten<br />

ein Sparschwein und um alles Weitere kümmerten<br />

sich unsere Eltern. Sie ermahnten<br />

uns und hielten uns jedoch stets zum sorgsamen<br />

Umgang, vor allem zum sparsamen<br />

Handeln in allen Bereichen an.<br />

In der Lehre erhielt ich mein erstes eigenes Geld. Es reichte<br />

jedoch nur für die monatliche Fahrkarte in die Stadt.<br />

Ach und wie stolz und glücklich war ich, als ich dann<br />

nach erfolgter Lehre meinen ersten Verdienst in Händen hielt.<br />

Spontan eröffnete ich ein Sparbuch und nachdem ich volljährig<br />

geworden war, auch mein erstes Girokonto. Der Verdienst<br />

war gering, aber der Grundsatz hieß: Spare in der Zeit,<br />

dann hast du in der Not und es war ein erhabenes Gefühl mit<br />

der Mark. Es beinhaltete ein gewisses Vertrauen und von der<br />

ersten ersparten Summe ließ sich der Führerschein machen.<br />

Für ein Auto reichte es aber längst noch nicht, also musste<br />

weiter gespart und gerechnet werden. Mit jeder Mark wuchs<br />

die Spannung und das Quäntchen Hoffnung: Das Auto kam<br />

langsam näher….<br />

Ich schloss meinen ersten Bausparvertrag ab und als er<br />

dann nach langen sieben Jahren ausgezahlt wurde, befand ich<br />

mich in einem jubilierendem Glücksrausch. Tagelang regte<br />

ich mit meinem Gesang die Familie auf .Träum oder wach'<br />

Foto: Mühlenmuseum Gifhorn<br />

ich, zittre und zag' ich, wein' oder lach' ich, Götter, was mach'<br />

ich?“ Götter, was mach› ich? Die Arie aus dem Wildschütz<br />

von Albert Lorzing fand ich so herrlich in meiner glücklichen<br />

Stimmung. „Wahr bleibt es ewig doch, das Glück ist kugelrund,<br />

vor kurzem war ich noch ein rechter Lumpenhund;<br />

nicht sehr viel mehr als Mensch und Christ, ..und nun auf einmal<br />

– Kapitalist! Dir dank‘ ich, ew‘ges Fatum, jetzt meines<br />

Glückes Statum“!<br />

Ja, es war ein ganz erhabenes und besonderes Glücksgefühl<br />

plötzlich über 5000 Taler, sprich Mark verfügen zu können,<br />

die mit geringen Beträgen langsam angespart und stetig<br />

gewachsen waren. Über kurz oder lang entwickelte sich aber<br />

auch der Mut zu kleineren Risiken. Wenn es um Sparzinsen<br />

ging, ließ sich kurzfristig „Geld umschichten“. Mit Tagesgeldverträgen<br />

oder Sonderkonditionen ließen sich ein paar<br />

Prozente mehr für das Angesparte erwirtschaften. Derartige<br />

kleinere Transaktionen tätigte ich mit einem gewissen Stolz.<br />

Mit den Ersparnissen, dem Gefühl der Sicherheit wuchs der<br />

Mut erste Bauvorhaben umzusetzen. Ich renovierte, wir bekamen<br />

Zentralheizung, usw. All dies umspannt einen Teil meines<br />

Lebens und in meinem Unterbewusstsein blieb mit der<br />

Deutschen Mark eine gewisse Wertigkeit erhalten.<br />

Als gesetzliches Zahlungsmittel wurde die Deutsche<br />

Mark am 21. Juni 1948 eingeführt und sie blieb auch nach<br />

der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai<br />

1949 die Währungseinheit in der Bundesrepublik, einschließlich<br />

West-Berlin. Sie überstand nicht nur die eigen „ersten<br />

Lebensnöte“ sondern auch die großen innerdeutschen Krisen,<br />

wie den 17. Juni 1953, den Bau der Mauer 1961, den Kalten<br />

Krieg und vieles, vieles mehr, und sie blieb immer ein Garant<br />

für Stabilität.<br />

Als vor dreißig Jahren<br />

die Mauer fiel, stand als<br />

Erstes die Mark für die gesamtdeutsche<br />

Einheit, denn<br />

noch vor dem Einigungsvertrag<br />

war sie begehrt und<br />

sie wurde auf friedlichem<br />

Wege die einheitliche Währung<br />

für Ost und West. Die<br />

Mark der DDR wurde mit<br />

dem Inkrafttreten der Währungs-,<br />

Wirtschafts- und<br />

Sozialunion im wiedervereinigten<br />

Deutschland als<br />

gesetzliches Zahlungsmittel<br />

abgelöst. Der damals noch<br />

sich in weiter Ferne befindliche<br />

Jahrtausendwechsel<br />

brachte eine weitere Wende.<br />

Treu und brav, vor allem<br />

wertbeständig, stand und<br />

blieb uns Bürgern die „gute<br />

alte Mark“ 53 Jahre lang erhalten.<br />

Erinnerungen<br />

Mit der Errichtung der Europäischen Wirtschafts- und<br />

Währungsunion mussten wir uns von der vertrauten Währung<br />

trennen und tauschten sie gegen den „schnöden“ Euro.<br />

Der Euro galt ab dem am 1. Januar 1999 zunächst nur als<br />

Buchgeld. Ab dem 1. Januar 2002 ersetzte er auch als Bargeld<br />

die Deutsche Mark. Zum Weihnachtsfest schenkten Eltern<br />

und Großeltern ihren Sprösslingen jeweils ein, von den Banken<br />

heraus gegebenes, Starterpaket mit den ersten Euromünzen.<br />

Es enthielt alle neuen Münzen, von einem Cent bis zur<br />

zwei Euro-Münze und hatte einen Wert von € 3,88.<br />

Euphorisch und viel versprechend klangen die Befürworter.<br />

Ja! Aber es gab damals auch einige Kritiker und nüchtern<br />

mussten wir erkennen, alles was mit dem Wert unseres<br />

bewährt-vertrauten Zahlungsmittel zusammenhing, hatte sich<br />

über Nacht halbiert.<br />

Zunächst glänzten und lockten die erkennbar verminderten<br />

Preise im Handel zum Kauf. Es hatte anfangs auch eine<br />

sehr beruhigende Wirkung. Doch bezüglich der Wertbeständigkeit<br />

kamen „der einfachen Hausfrau“ nach einiger Zeit<br />

gewisse Zweifel. Manch eine meinte in dem vielgepriesenen<br />

Euro einen Teuro zu erkennen. Längst sind heute die Preise<br />

ebenso hoch wie die einst in Mark ausgezeichnetete Ware.<br />

Dabei verkennt die sogenannte „einfache Hausfrau“, dass die<br />

Wirtschaftsleistung (auch durch unseren Erfolg im Export) so<br />

gestiegen ist, dass wir heute ein Lohnniveau haben, das die<br />

Inflation der letzten zwanzig Jahre mehr als ausgeglichen hat.<br />

Ich erinnere mich aber gerne an die Zeiten mit der guten<br />

alten Deutschen Mark. Ich lebe mit dem Euro, aber so von<br />

Herzen mag ich ihn immer noch nicht.<br />

Eva-Maria Herrmann<br />

Im Mühlenmuseum Gifhorn trug man am 31.12.2001 die DM symbolisch in einem festlichen<br />

Trauerzug zu Grabe. Bei diesem bundesweit einzigartigen Spektakel kam auch eine achtzig<br />

Jahre alte Trauerkutsche noch einmal richtig zur Geltung. Dem illustren Trauerzug, für den<br />

man die Zugpferde geschmückte hatte, folgten die Herren in schwarzem Frack nebst Zylinder,<br />

die Frauen weinten in große Handtücher an dieser prominenten Grabstätte.<br />

Foto: Mühlenmuseum Gifhorn<br />

54 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 55


Echte Briefe – wie früher<br />

Schreibstunden, die entspannen.<br />

Als junges Mädchen hatte Margot<br />

eine Brieffreundin aus Lemgo.<br />

Sie hieß Charlotte, beide<br />

waren 14 Jahre alt und große Fans der<br />

gleichen Popgruppe. Während Margots<br />

Mutter und auch ihre Lehrerin begeistert<br />

von diesem Hobby waren, reduzierten<br />

sich ihre Briefe relativ schnell<br />

auf die mitgeschickten Bilder aus verschiedenen<br />

Zeitschriften und selbstgemalten<br />

Herzchen mit den Initialen<br />

ihrer „Popgötter“. Irgendwann hatte<br />

Margot unendlich viele Fotos, aber in<br />

Geschichte immer noch eine Vier. Und<br />

schließlich, als die heißgeliebte Band<br />

sich auflöste, beendeten die beiden ihren<br />

Briefwechsel.<br />

Doch was Margot in Erinnerung geblieben ist, dieses<br />

Gefühl der Aufregung und Freude, wenn ein Brief aus<br />

Lemgo kam. Die Nachricht ihrer Mutter: „Du hast Post!“<br />

war damals einer ihrer liebsten Sätze, auch wenn ihr das<br />

erst kürzlich wieder eingefallen war. Nämlich an einem<br />

Tag, als sie tatsächlich Post von einer alten Freundin bekam.<br />

Es war ein richtiger Brief, kein Vordruck, keine gedruckte<br />

Einladung – sondern ein mit Füllfederhalter geschriebener<br />

Brief. Vier Seiten lang, auf denen sie Margot<br />

erzählte, was bei ihr in den letzten Jahren so los war, was<br />

ihre Kinder so machten, wie ihr Urlaub war und dass sie<br />

zum letzten Geburtstag einen Füller geschenkt bekommen<br />

hätte. Und nun möchte sie wieder richtige Briefe schreiben,<br />

statt der ewigen WhatsApp-Nachrichten und E-Mails, an<br />

die sich ja schon fast die ganze Welt gewöhnt habe. Margot<br />

freute sich total. Dieser Brief war seit langer Zeit der erste,<br />

den jemand einfach so an sie geschrieben hatte. So wie<br />

früher! Das machte sie richtig wehmütig.<br />

Am nächsten Tag setzte Margot sich hin und schrieb einen<br />

Brief zurück. Ach, war ihre Schrift schlecht geworden.<br />

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Unterhaltung<br />

Foto: Tessie Reeh<br />

Man sah, dass sie handschriftlich völlig<br />

aus der Übung war. Nach ein paar Zeilen<br />

bemerkte sie selber, dass ihr Text<br />

kaum lesbar war und sie startete einen<br />

zweiten Versuch, bei dem sie sich<br />

richtig anstrengen musste. Im nächsten<br />

Urlaub kaufte sie zu „Schreib-Übungszwecken“<br />

etliche Postkarten. Statt mit<br />

dem Smartphone Fotos zu versenden,<br />

unter die ein eiliges „Toll hier, bis bald“<br />

getippt wurde, suchte sie wunderschöne<br />

Kartenmotive aus, die sie an ihre Familie<br />

und Freunde schrieb und verschickte.<br />

So schnell sie Kurzmitteilungen tippen<br />

konnte, so schwer fiel es ihr, mit dem<br />

wenigen Platz auf den Karten auszukommen.<br />

Das alles hatte zur Folge, dass<br />

Margot sich nach ihrem Urlaub wieder richtiges Briefpapier<br />

kaufte. Sie wollte das Schreiben wieder üben. Sie schrieb an<br />

Freunde und Bekannte, was gerade so in ihrem Leben passierte.<br />

Mal kürzere, mal längere Briefe, je nachdem, was alles<br />

so los war. Sie machte das alles ganz in Ruhe und dachte<br />

auch des Öfteren nochmal über die geschriebenen Ereignisse<br />

nach, die sie auf dem Papier erzählte. Sie freute sich total<br />

über gute Formulierungen, die ihr immer schneller einfielen<br />

und die sie dann aufs Papier brachte.<br />

Nach solchen „Schreibstunden“ ging sie glücklich und<br />

zufrieden zum Briefkasten. Ja sie bemerkte immer öfter, wie<br />

entspannt sie wurde. Und sehr häufig kam schon nach einigen<br />

Tagen ein Antwortbrief zurück. Den las sie immer in aller<br />

Ruhe, gemütlich im Sessel sitzend bei einer Tasse Kaffee<br />

oder Tee. Und so langsam bekam sie das Gefühl, dass sich<br />

das alles fast wieder wie früher anfühlte, nur leider rief niemand<br />

mehr: „Du hast Post!“ Und immer öfter wurde ihr klar,<br />

wie schade es doch ist, dass sie aus der Mode gekommen<br />

sind, die echten Briefe, auf Papier, von Hand und mit Liebe<br />

und Zeit geschrieben.<br />

Ulla D’Amico<br />

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Früher war nicht alles besser<br />

Der Wetterdienst<br />

hatte<br />

es vorausgesagt:<br />

„Es wird<br />

ein wunderschöner,<br />

warmer und sonniger<br />

Sonntag.“ Und<br />

so kam es dann auch.<br />

Ich zog die Rollos<br />

in meiner Wohnung<br />

hoch und durch alle<br />

Fenster drang der<br />

helle Sonnenschein<br />

herein. So schnell<br />

wie möglich ab in<br />

die Natur, war mein<br />

erster Gedanke. Ich<br />

telefonierte mit meinen Wander-Freundinnen, bekam aber<br />

nur Absagen. Für mich war das kein Problem. Dann fahre<br />

ich eben alleine, dachte ich.<br />

Mein Ziel war das Vorstaubecken der Biggetalsperre in<br />

Olpe. Zuerst drehte ich eine Runde mit meinen Wanderstöcken,<br />

kehrte dann in einem Lokal ein und wollte mir etwas<br />

Leckeres gönnen. „Sie müssen mindestens eine Stunde auf<br />

Ihr Essen warten“, wurde ich vom Kellner gewarnt. So<br />

trank ich nur ein Wasser und begab mich auf den Heimweg.<br />

Wegen einer unangenehmen Hustenattacke musste ich<br />

eine Pause machen. Als ich meinen Wagen wieder starten<br />

wollte, gab er zwei undefinierbare Geräusche von sich.<br />

Ich versuchte es ein zweites Mal – das Gleiche. Für mich<br />

war das unbegreiflich, hatte doch mein bis dahin so treues<br />

Gefährt erst vor einigen Wochen seinen TÜV-Stempel bekommen.<br />

Ziemlich hilflos stand ich da. Ich hatte auch nur<br />

die nötigsten Unterlagen für einen kurzen Trip eingesteckt<br />

und wurde zunehmend nervöser. Jetzt die Ruhe bewahren ,<br />

waren meine ersten Gedanken.<br />

Auf der gegenüberliegenden Seite sah ich langsam einen<br />

PKW den Berg hinunterkommen, der auf die Vorfahrt<br />

der Hauptstraße achten musste und anhielt. Ich winkte ihm<br />

erfolgreich zu mir. Jetzt konnte<br />

ich erkennen, dass eine junge<br />

Frau am Steuer saß.<br />

Aus dem offenen Fenster<br />

fragte sie mich: „Brauchen Sie<br />

Hilfe?“ Ich erklärte ihr mein<br />

Problem. Sie versuchte ihr Glück<br />

- aber mein Auto sprang auch bei<br />

ihrem Versuch nicht an. Die nette<br />

Frau rief jemanden an, erklärte<br />

die Situation, und ich hörte sie<br />

Unterhaltung<br />

(0271)<br />

87 00 87<br />

sagen – wir müssen das<br />

Auto der älteren Dame<br />

abschleppen. Ich war<br />

angenehm überrascht<br />

über ihre bedingungslose<br />

Hilfsbereitschaft, was<br />

ich ihr auch sagte: „Sie<br />

schickt der Himmel!“<br />

waren meine Worte.<br />

Nach einigen Minuten<br />

kam ein junger Mann angefahren,<br />

stieg aus seinem<br />

Auto und beruhigte mich<br />

mit den Worten: „Ich bin<br />

gelernter KFZ-Mechaniker“,<br />

öffnete die Motorhaube<br />

und warf einen<br />

kurzen Blick auf die Kabel. Auch er konnte spontan nichts<br />

finden und meinte: Abschleppen! Ein weiterer Freund mit<br />

einem größeren Auto und Abschleppseil wurde angerufen<br />

und gebeten zu kommen. Mir gab man zwischendurch Wasser<br />

zu trinken und kümmerte sich rührend um mich und<br />

mein Auto. Nun musste ich in den Abschleppwagen einsteigen,<br />

denn mein Wagen hing am Seil und wurde von dem<br />

Mechaniker gelenkt. Nach wenigen Metern bekamen wir<br />

ein Zeichen anzuhalten. Mein Auto war sehr schnell angesprungen.<br />

Und nun wieder zurück in den eigenen Wagen.<br />

„Bitte nicht wieder anhalten – hier ist unsere Handy-<br />

Nummer. Wir schleppen Sie überall wieder ab, wenn Sie in<br />

Not sind!“, waren die letzten Worte meiner Helfer.<br />

Ich tat, was man mir gesagt hatte und fuhr ohne Zwischenstopp<br />

bis in die Garage meines Hauses.<br />

Ein neuer Anlasser ist bestellt.<br />

Am nächsten Tag habe ich meine Helfer angerufen und<br />

mich tausendmal bedankt für die Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft<br />

und Nächstenliebe, die sie mir gegeben haben.<br />

Ich habe erlebt, dass junge Leute sehr viel Respekt und<br />

Achtung vor dem Alter haben. Der Vorfall hat mich sehr<br />

bewegt.<br />

Helga Siebel-Achenbach<br />

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4/<strong>2021</strong> durchblick 57


Ich tanzte nur<br />

einen Winter lang<br />

In den 50er Jahren gingen die Leute viel und gern ins<br />

Kino. Es gab ja so kurz nach dem Krieg kaum eine andere<br />

Unterhaltungsmöglichkeit. Zunächst wurden im Provisorium<br />

„Charlottenbunker“ Filme vorgeführt. Im Laufe der<br />

Jahre folgten das „Krönchen“ in der Oberstadt, das „Central“<br />

an der Sandstraße und das Apollo-Theater. Ein schwedischer<br />

Film mit Ulla Jacobsson aus dem Jahr 1951 war besonders<br />

beliebt. Er hieß: „Sie tanzte nur einen Sommer.“ Davon leite<br />

ich den Titel meiner Geschichte „Ich tanzte nur einen Winter<br />

lang“, ab. Und das kam so: Ich war nach sechsjähriger Abwesenheit<br />

aus der „großen, weiten Welt“ zurückgekehrt mit<br />

der Absicht, in der ortsansässigen, damals sehr populären und<br />

angesagten Sprachenschule Dr. Bode, mindestens zwei, wenn<br />

nicht gar drei Sprachenabschlüsse zu machen. Gespart hatte<br />

ich jahrelang dafür. Das war mein ganz großer Traum. Mit<br />

dieser Rückkehr nach Siegen aber hatte sich auch meine Welt<br />

von einer ganz großen in eine ganz kleine zurückverwandelt.<br />

Meine Mutter, die mir schriftlich zugesichert hatte, ein Zimmer<br />

in der elterlichen Wohnung beziehen zu dürfen, um dort<br />

lernen zu können, machte einen Rückzieher. Gelernt habe ich<br />

dabei immerhin, keinem Menschen mehr zu vertrauen. Eine<br />

große Stütze in dieser Zeit der Enttäuschung war meine beste<br />

Freundin mit ihrer Familie sowie ihre ungefähr gleichaltrigen<br />

Kolleginnen und Kollegen, die sie zu sich nach Hause einladen<br />

durfte. Sie arbeitete damals bei den Stahlwerken Südwestfalen.<br />

Das Wirtschaftswunder war in vollem Gange, auch bei<br />

anderen Industriebetrieben. So kam es, dass man im Siegerland<br />

kaum noch auf ausreichend Personal zurückgreifen konnte.<br />

Gut ausgebildete Industriekaufleute wurden aus der „Insel“<br />

Westberlin engagiert und es kamen bereits die ersten Spanier<br />

für die manuelle Arbeit an den Hochöfen nach Geisweid.<br />

Jetzt war es aber auch notwendig geworden, einen Punkt<br />

unter meinen sechs Jahre lang ausgeübten schönen und interessanten<br />

Beruf als Hotelfachfrau zu machen, denn die Zeit<br />

des Familie-Gründens schien gekommen. Auch ich wollte –<br />

genau wie mein Siegener Freundeskreis – an Wochenenden<br />

mal frei haben, um genau wie diese an Tanzvergnügungen<br />

teilnehmen zu können. Damals gab es noch keine Diskotheken.<br />

Man tanzte gerne in der Oberen Hengsbach und im Cafe<br />

Wagener in der Achenbacher Straße. Die Teenager wurden<br />

oftmals noch von ihren Eltern begleitet. Es gab eine Tanzfläche<br />

mitten im Raum und Tische rund herum, an denen man<br />

bevorzugt Cola mit Rum und andere Getränke konsumierte.<br />

Als „Snacks“ waren Würstchen mit Kartoffelsalat und „Toast<br />

Hawaii“ bei den Jüngeren beliebt. Auch volles Licht gab es<br />

und wunderschöne Tanzmusik, wie Walzer, Foxtrott, Slow<br />

Fox, Tango und andere. Einem Pärchen, das gut tanzen konnte,<br />

sah man gerne zu und freute sich darüber.<br />

Über meine beste Freundin lernte ich einen jungen Mann<br />

aus Berlin kennen, der gerade erst als Industriekaufmann<br />

bei den Stahlwerken angefangen hatte. Er konnte wunderbar<br />

tanzen. Auf dem weiten Nachhauseweg mitten im Winter<br />

blieben wir an jeder Litfaßsäule stehen, um dort ausgiebig<br />

zu knutschen. Ein Auto besaß damals kaum jemand – außer<br />

Eberhard Knorr, der bereits einen kleinen NSU-Prinz sein Eigen<br />

nannte. Auf dem weiten Weg in sein Untermietezimmer<br />

in der Wenscht blieben wir auf halbem Weg an der Wohnung<br />

meiner Eltern stehen. Inzwischen war es Mitternacht geworden.<br />

Weil es so bitterkalt war, wollte ich in die Wohnung<br />

meiner Eltern gehen, um dort wenigstens einen heißen Tee<br />

zu kochen. Mein Vater aber erschien in einem langen weißen<br />

Nachthemd mit roter Paspelierung und verwies meinen Verehrer<br />

des Ortes.<br />

So grausam waren damals die Zeiten und diese Prüderie<br />

war ein junger Mann aus Berlin sicher nicht gewöhnt. Ich war<br />

damals 27 Jahre alt und Trude Herr sang immer das Lied: „Ich<br />

will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann, ich will einen,<br />

der mich küssen und um den Finger wickeln kann“. Da<br />

Foto: Sammlung Stoffers (Münsterländische Bank – Stadtarchiv)<br />

war ich doch der gleichen Meinung. Der „Vatter“ meiner besten<br />

Freundin allerdings wollte mich auch warnen mit den Worten:<br />

„Näh Erni, lass da man die Finger von. Dat is e Bellamie“.<br />

Ich war über beide Ohren verknallt – aber das Kind war<br />

schon in den Brunnen gefallen. Leider hatte ich nämlich -<br />

noch bevor dieses Wintermärchen stattfand – einen Arbeitsvertrag<br />

mit dem „Hotel am Königssee“ abgeschlossen, einem<br />

400-Betten-Betrieb. Dieser bestand aus vier verschiedenen<br />

Gebäuden: dem „Haus am See“, dem Sporthotel, dem Landhaus<br />

und dem Bergsteiger-Hotel, von dem aus immer die<br />

Bergsteiger auf den Watzmann stiegen. Diesen Vertrag musste<br />

ich nun auch erfüllen und arbeitete wieder von früh bis spät,<br />

wie das in meinem Beruf so üblich war. Mein Verehrer und<br />

ich wechselten ständig Briefe und konnten es kaum erwarten,<br />

uns wiederzusehen.<br />

Im Hotel waren wir drei Sekretärinnen mit den dort verlangten<br />

– und auch notwendigen – Sprachenkenntnissen. Eine<br />

der Damen kam aus Bad Godesberg, dann kamen ich und eine<br />

Kollegin aus Berlin. Diese wurde schon Anfang August ständig<br />

von ihrem Vater angerufen, der damals mutmaßte, dass<br />

sich in Berlin politisch irgendetwas Unverständliches abspiele.<br />

Es wäre besser, wenn sie vorzeitig nach Hause käme, auch<br />

wenn der Arbeitsvertrag damit gebrochen werden müsste. Tatsächlich<br />

wurde am 13. August 1961 dann in Berlin die Mauer<br />

gebaut. Von meinem Verehrer habe ich danach, außer einem<br />

kurzen Telefonat, nichts mehr gehört. Erna Homolla<br />

Unterhaltung<br />

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Wer Pflegegeld im Rahmen einer häuslichen Pflege erhält,<br />

ist verpflichtet, regelmäßig einen Beratungseinsatz<br />

in Anspruch zu nehmen. Der Beratungsbesuch sichert<br />

die Qualität der Pflege und dient der Beratung von pflegenden<br />

Angehörigen. Ziel ist es, alle an der Pflege beteiligten<br />

Personen zu entlasten, indem hilfreiche Tipps<br />

und Hinweise zur häuslichen Pflege vermittelt werden.<br />

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58 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 59


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Gesellschaft<br />

Der Kommentar<br />

Berührendes<br />

und unsere Angst davor<br />

Foto: Pixabay<br />

Maskenprobleme<br />

Unter allen „Errungenschaften“, die als Begleiterscheinung<br />

der Pandemie bei uns Einzug hielten, ist der<br />

Mundschutz die wohl am meisten ins Auge fallende.<br />

Gut, ganz neu war die Maske für uns nicht, dafür sorgten<br />

Fernsehbilder aus Fernost. Hier gehören sie schon lange zum<br />

öffentlichen Bild. Und bei der Luftunreinheit durch die dortigen<br />

Fabriken und den unglaublich starken Verkehr in den<br />

großen Städten hat das ja auch seinen guten Grund.<br />

Dass die Masken auch gegen das Virus schützen können,<br />

bestritten zu Beginn der traurigen Zeit nicht nur die für deren<br />

Fehlen verantwortlichen Politiker, sondern sogar das Robert-<br />

Koch-Institut war skeptisch. Nach und nach begegnete der<br />

schlauere Teil der Bevölkerung der Knappheit medizinischer<br />

Masken durch selbstgenähte Mundschutze. Und im Netz kursierten<br />

Schnittmuster und Faltanleitungen, die selbst vor dem<br />

Zurechtschneiden von Damenbinden nicht zurückschreckten.<br />

Und Politiker baten schon mal vorsorglich um Absolution.<br />

Als endlich genügend FFP2-Masken zur Verfügung standen<br />

und die Maskenpflicht Einzug gehalten hatte, habe ich<br />

all diejenigen mächtig bedauert, die viele Stunden oder ganze<br />

Tage lang mit diesen Dingern Mund und Nase bedecken mussten.<br />

Atemprobleme waren bei manchen Personen unausweichlich.<br />

Ich jedenfalls war froh, wenn ich nach einem Arztbesuch<br />

und dem Einkauf im Supermarkt oder sonstwo das Teil wieder<br />

ins Handschuhfach legen konnte. Worüber freilich kaum einmal<br />

berichtet wird, das sind<br />

die Vorteile der Maske, die<br />

über den Schutz vor Ansteckungen<br />

hinausgehen. Gute<br />

Bekannte wird man trotz<br />

Mundschutz erkennen. Aber<br />

denjenigen, die einem nicht<br />

guttun, weil sie garantiert<br />

wieder einmal eine halbe<br />

Heute von Ulli Weber<br />

Stunde lang von ihren Krankheiten faseln, kann man aus dem<br />

Weg gehen. Man hat sie ja wegen ihres Mundschutzes nicht<br />

erkannt. Der Gegenbeweis ist schwer zu führen.<br />

Und überhaupt muss es kein Nachteil sein, wenn man die<br />

Gesichter mancher Mitmenschen gar nicht sieht. Mir fällt da<br />

eine Bekannte mittleren Alters ein, die bei ausufernden Lippenpiercings,<br />

Tatoos im Gesicht und Talibanbärten bei jungen<br />

Männern für eine dauerhafte Maskenpflicht der – ihrer<br />

Meinung nach – Verunstalteten plädiert. Und nicht vergessen<br />

werden sollten auch die bei manchen Personen aus Mund und<br />

Nase tropfenden Flüssigkeiten. Diese sind doch auf der Maskeninnenseite<br />

viel besser aufgehoben, als auf dem Kinn oder der<br />

Brust der Gesprächspartner. Auch an der Käse-, Wurst- oder<br />

Brottheke muss man sich hinsichtlich der Hygiene wesentlich<br />

weniger Gedanken machen. Denken sie, liebe Leserinnen und<br />

verehrte Leser, mal darüber nach. Nodda!<br />

•<br />

Man trifft sich wieder unter Freunden. Verstohlen<br />

die Haushalte zählend, aus denen die Ge-<br />

Portion Auflauf für seine Mikrowelle nimmt er etwas spä-<br />

stellt er jetzt eingetuppert vor die Tür der Freundin, die<br />

ladenen kommen. Die Masken, an der Haustür ter von der gleichen Schwelle wieder mit. Gemeinsames<br />

noch getragen, sind inzwischen in den Hosentaschen verschwunden.<br />

ohne Begegnung.<br />

Inzwischen spielen Inzidenzen keine Rolle mehr, so-<br />

„Ilse, dich habe ich lange nicht gesehen!“ Auf die Wiedersehensfreude<br />

folgt die Unsicherheit, welche Begrü-<br />

Orchester geben Konzerte. Aber das Publikum kommt nur<br />

lange der G-Wert stimmt. Die Theater spielen wieder, die<br />

Leidenschaftlich lokal.<br />

ßungsform gewünscht wird. Der kumpelhafte Ellenbogenstüber,<br />

das zarte Stupsen mit der geschlossenen Faust vielen Menschen, die Türklinken, die jeder anfasst, auch<br />

Menschen hört nicht bei der Energie -<br />

zögerlich. Ist es nicht besser, man bleibt zu Hause? Die<br />

Unsere Liebe zur Region und ihren<br />

oder sogar – was soll’s! – die altgewohnte Umarmung? getestet und geimpft: Was weiß man schon, wer Virusträger<br />

ist? Bleibt nicht immer ein Restrisiko?<br />

wir uns direkt vor Ort und sind Ihr<br />

versorgung auf. Deswegen engagieren<br />

Ilse reißt sofort die Arme auseinander: Sie will gedrückt<br />

werden. „Dat bruche mer itz!“, macht die Siegerländerin<br />

unmissverständlich klar. Menschen brauchen Berühoffice,<br />

Homeshopping, Zoom-Konferenzen und Strea-<br />

Man braucht ja auch kaum noch aus dem Haus: Home-<br />

starker regionaler Partner.<br />

rungen! Der Tastsinn ist der erste Sinn des Menschen, der ming-Dienste bringen alles, was den Tag füllt, digital bis<br />

schon ab dem zweiten Monat der Embryonalentwicklung an die Bettkante. Aufmerksamkeit, Streicheln, körperliche<br />

funktioniert. Einen solchen Stellenwert gibt ihm die Natur. Nähe – viele suchen sich diesen Zuspruch jetzt bei Tieren:<br />

Ohne den ausreichenden und wohlmeinenden Körperkontakt<br />

Seit dem ersten Lockdown gibt es eine anhaltend hohe<br />

von nahestehenden Anderen geraten zentrale Körperfunktionen<br />

Nachfrage nach Kätzchen, Welpen und anderen kuschelimunsystem<br />

durcheinander wie der Wärmehaushalt, das Imgen<br />

Kleintieren.<br />

oder der Kreislauf. Vom Herzen in allen seinen Wir haben unsere Routinen so geändert, dass es unerwartet<br />

Facetten ganz zu schweigen, wir brauchen Herzlichkeit!<br />

schwer fällt, sich wieder aufzuraffen und echte Be-<br />

Doch in den vergangenen Monaten haben sich die Berührungsängste<br />

gegnungen zu wagen. Wie sieht es mit Ihrer eigenen Bework-Beziehung,<br />

breit gemacht. Da ist der Mann in Patchrührungsempfindlichkeit<br />

aus?<br />

dessen Beutekinder ihn plötzlich nicht Wovon lassen Sie sich berühren? Wo fehlt Ihnen die<br />

mehr am gemeinsamen Tisch haben wollen: Ist er nicht Nähe und wozu halten Sie gerne die Distanz? Schreiben<br />

ein fremder Haushalt? Zur Sicherheit soll er wieder in seinen<br />

Sie Ihre berührende Geschichte, ohne Mindestabstand,<br />

eigenen vier Wänden leben. Die geschnippelte Paprika ohne Desinfektion!<br />

Adele von Bünau<br />

westenergie.de<br />

60 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 61


Schmerzenskinder der Industrie (2)<br />

Alte —<br />

Klimasünder !<br />

Der Kinderchor des Westdeutschen Rundfunks<br />

(WDR2) ereiferte sich Ende 2019 über das rücksichtslose<br />

und umweltschädigende Verhalten einer<br />

„Oma“. Das bekannte Kinderlied „Meine Oma fährt<br />

im Hühnerstall Motorrad“ war mit neuem Text ausgestattet,<br />

der mit deftigen Worten den Fleischkonsum der alten<br />

Dame kritisierte, ebenso ihre Benutzung von Benzin-/<br />

Dieselautos und Flugzeugen sowie von Kreuzfahrten. Die<br />

„Oma“ war stellvertretend für alle alten Menschen angesprochen<br />

und das Lied daher als böswilliger Versuch zu<br />

verstehen, die Jungen gegen die Alten aufzubringen.<br />

Wenige Tage nach diesem Ärgernis brach die Corona-<br />

Pandemie aus und ab sofort galt „den Alten“ die größtmögliche<br />

Rücksichtnahme. Bald darauf, im Bundestagswahlkampf,<br />

wurden höhere Renten versprochen und deren<br />

Finanzierbarkeit sogleich in Frage gestellt.<br />

„Nichts was wir taten oder dachten, spielt eine Rolle angesichts<br />

des Alters. Der Wert unseres gelebten Lebens wird durch<br />

andere Informationen ausgelöscht: Falten, graue Haare und<br />

das Datum unserer Geburt. Die Knechtschaft unter diesem<br />

System wird unsere Gesellschaften schlichtweg zerstören“. (1)<br />

Kein Mensch zweifelt mehr daran, dass wir in eine neue<br />

Ära eingetreten sind. Ein „weiter so!“ ist nicht möglich. Aber<br />

es ist falsch und ungerecht, die alte Generation unterschwellig<br />

Alte Grube San Fernando, ca. 1900, in Herdorf<br />

für alle möglichen Fehlentwicklungen (z.B. für Ursachen des<br />

Klimawandels) verantwortlich zu machen. Es ist irreführend,<br />

weil Sonderinteressen – auch das Versagen – der Finanzindustrie<br />

und anderer Akteure nicht ausreichend hinterfragt werden.<br />

Und es ist gefährlich, weil diese dann auch weiterhin wirken.<br />

Dennoch stellt sich die Frage nach der Verantwortung<br />

früherer Generationen. Welches Weltbild, welches Mensch-<br />

Natur-Verhältnis stand zur Verfügung und welche Handlungsmöglichkeiten<br />

bestimmten das Verhältnis zwischen<br />

Staat, Wirtschaft und bürgerlicher Gesellschaft?<br />

….im Siegerland<br />

Bereits in der vorindustriellen Zeit, seit dem ausgehenden<br />

Mittelalter beruhten Wohlstand und überregionale Bedeutung<br />

des Siegerlandes auf Erzbergbau und Metallproduktion. In einem<br />

in sich geschlossenes Nutzungssystem mit der Forst- und<br />

Landwirtschaft dominierten jedoch die Belange der Montanwirtschaft,<br />

so dass man von einer Umwelt-Beherrschung<br />

durch die Eisenindustrie sprechen muss (2) . Vor allem bei der<br />

Aufbereitung sowie beim Röst- und Verhüttungsprozess traten<br />

seit alters her Umweltprobleme auf. Andererseits bildete<br />

‚die Natur‘ und insbesondere<br />

das Holz die<br />

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Bild: Archiv Karl Heupel oder Peter Weller 1940<br />

Das „Rösten von Erzen“ ist als<br />

eine wichtige Vorstufe zur Erzverhüttung<br />

zu sehen. Das Erz wurde<br />

bis unter den Schmelzpunkt<br />

auf ca. 700 Grad erhitzt. Dabei<br />

konnten unerwünschte Bestandteile<br />

wie Wasser und Schwefelbestandteile<br />

verdampfen. Durch die<br />

Schwefelabgase kam es in der<br />

Regel zu sichtbaren Umweltschäden.<br />

Kahle, baumlose Berghänge<br />

waren ein Zeichen für eine Röstofenanlage<br />

und deren schwefelhaltigen<br />

Abgase. (3)<br />

Man war sich der gesetzten Grenzen bewusst und versuchte,<br />

innerhalb dieser natürlichen Grenzen haushälterisch<br />

zu wirtschaften. Die sich daraus ergebenden Stillstandsperioden<br />

sind aus heutiger Sicht als „Umweltschutzmaßnahmen“<br />

zu bewerten.<br />

„Innerhalb dieses Wirtschaftssystems, das ökonomische<br />

Probleme nicht durch Wachstum, sondern vielmehr durch<br />

Reduzierung und Kontingentierung der Produktion zu lösen<br />

suchte, stellen ökologisch motivierte Stillstandsperioden<br />

eine optimal angepasste, komplementäre Maßnahme dar.<br />

Während das Wirtschaftssystem aus energetischen Gründen<br />

nach eingeschränkter Arbeitszeit und Produktionskontigentierung<br />

verlangte, erzwangen der natürliche jahreszeitliche<br />

Rhythmus und die Saisonarbeit im Agrarsektor eine<br />

ebensolche Einschränkung der gewerblichen Produktion.<br />

Eine permanente Umweltbelastung war auf diese Weise im<br />

vorindustrielen System noch nicht gegeben“. (Gilhaus, S. 45)<br />

Mit der Einführung der Gewerbefreiheit (1810/11) entfielen<br />

die vorher von den Zünften sowie von staatlicher<br />

und religiöser Obrigkeit durchgesetzten Produktionsbeschränkungen<br />

weitgehend.<br />

In der Mitte des 19. Jahrhunderts (1845) folgte die<br />

„Allgemeinen Gewerbeordnung“. Hiermit verbunden waren<br />

Einspruchsfristen für private Dritte sowie öffentliche<br />

Anhörungsverfahren.“ (2) Die genossenschaftlich organisierte<br />

Produktionsweise wurde von der kapitalistischen<br />

Wirtschaft verdrängt. Mit dem Ziel einer stetigen Gewinnmaximierung<br />

wurden Stillstandsperioden endgültig unvereinbar.<br />

(Gilhaus, S.54 (2) ). Die Einstellung gegenüber der<br />

Natur änderte sich, denn deren Gebrauchswert sank und<br />

damit ihre Schutzwürdigkeit. Die sich entwickelnde Industrialisierung<br />

– verbunden mit zunehmendem Einsatz von<br />

Steinkohle und Dampfmaschinen – verleitete zu der Illusion,<br />

von der Natur unabhängig werden zu können.<br />

Zu ernsten Konflikten kam es mit der Fertigstellung<br />

der Ruhr-Sieg-Bahn (1861); denn die vorher rationierte<br />

Holzkohle wurde durch scheinbar unbegrenzt verfügbare<br />

Steinkohle ersetzt. Durch den Verlust der früheren Abnehmer<br />

– war z.B. die natürliche Verjüngung der Hauberge<br />

unwichtig geworden. Deren Schädigung – vor allem im<br />

Umkreis der Hütten – war seit den 1870er Jahren unübersehbar,<br />

denn die Zahl der Röstbetriebe nahm ständig zu.<br />

„Die Verschmutzung der natürlichen Umwelt durch die<br />

Industrie und die daraus resultierenden Schäden und Gefahren<br />

für die Lebewelt haben bereits die Zeitgenossen des 19.<br />

und frühen 20. Jahrhunderts tief bewegt ...“ (2)<br />

Die Hauptursache für die mangelhafte Berücksichtigung<br />

scheint in der noch lange gültigen, im 18. und 19.<br />

Jahrhundert entwickelten Fortschrittsgläubigkeit zu liegen.<br />

Zunehmendes Umweltbewusstsein löste u.a. die Biologin<br />

Rachel Carson 1962 mit ihrer Anklage den Einsatz von<br />

Pestiziden aus: „Der stumme Frühling“. Verstärkt wurde<br />

dies 1972 durch die Prognose des ‚Club of Rome‘, mit<br />

dem bedrohliche Folgewirkungen industrieller Produktion<br />

offen gelegt wurden.<br />

Erich Kerkhoff<br />

1) Schirrmacher, Frank „Das Methusalem Komplott“ München, 2004.<br />

2) Gilhaus, Ulrike, „Schmerzenskinder der Industrie“ Schöningh, Paderborn 1995.<br />

3) www.karl-heupel.de/dokuwiki/doku.php?id=roesten_der_erze#rostspat<br />

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62 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 63


Venedig<br />

ist einen Besuch wert<br />

Das Gesetz der Lagune<br />

oder verschwiegene Kanäle<br />

In dieser Überschrift stecken zwei Titel der Bücher von<br />

Donna Leon, die bisher 30 Romane geschrieben hat, die<br />

in Venedig spielen. Leon ist eine Vielschreiberin und in<br />

der Regel erscheint jedes Jahr ein neues Buch. Die letzte<br />

Ausgabe „Flüchtiges Begehren“ erschien in diesem Jahr.<br />

Der Protagonist all dieser Kriminalromane ist der kultivierte<br />

und bescheidene Commissario Guido Brunetti, der unbeirrbar<br />

alle kniffligen Verbrechen löst. Viele dieser Romane<br />

sind verfilmt worden und dürften durch die Fernsehsendungen<br />

sicher den meisten Lesern und Leserinnen bekannt sein.<br />

Dabei beeindrucken immer wieder die herrlichen Aufnahmen<br />

von vielen Teilen Venedigs.<br />

Wenn man selbst die Gelegenheit zu einem Besuch dieser<br />

Lagunenstadt hat, entwickelt diese noch einen einmaligen<br />

Charme mit seinen weltberühmten Sehenswürdigkeiten<br />

wie Markusplatz, Seufzerbrücke und singenden Gondolieri.<br />

Venedig steht für Romantik, Kanäle und ganz viel Geschichte.<br />

Paläste, Kirchen und Brücken geben der Stadt ihr historisches<br />

Gesicht, was sie für Besucher so anziehend macht.<br />

Venedig wurde ursprünglich auf etwa 120 Inseln erbaut.<br />

Dabei muss aber bemerkt werden, dass die Aufschüttung<br />

von vielen Kanälen die Anzahl der Inseln, auf denen das<br />

heutige Venedig liegt, auf 18 verringert hat. Von den Kanälen<br />

ist, was die Länge (ca. 3800 km) und die Breite (zwischen<br />

30 und 70 m) anbelangt, der größte der Canal Grande.<br />

Die Hauptwasserstraße schlängelt sich komplett durch das<br />

Stadtzentrum und teilt es in zwei Teile. In ihn münden zahlreiche<br />

andere, kleinere Kanäle. Das Ufer des Canal Grande<br />

wird gesäumt von wunderschönen Palästen und imposanten<br />

Kirchen. Ihn überspannen außerdem vier Brücken.<br />

Die berühmteste und älteste dieser Brücken ist sicher die<br />

Rialtobrücke. Mit 48 Metern Länge und 22 Meter Breite<br />

erstreckt sich diese Steinbrücke über den Kanal. Die Bauzeit<br />

betrug drei Jahre. Zum einen ist sie also sehr groß, zum<br />

anderen waren Brücken aus Stein damals (16. Jahrhundert)<br />

nicht üblich, sondern bestanden vorrangig aus Holz. Damals<br />

sollte sie den Verkehr auf der Hauptwasserstraße besser<br />

regeln, weshalb ihre Durchfahrtshöhe 7,50 Meter beträgt.<br />

Foto: Wikipedia<br />

Rialtobrücke über den Canal Grande Dogenpalast Markusplatz<br />

Zu den Hauptzeiten des Tages findet man kaum einen Platz,<br />

um von der Brücke einen Blick auf den Canal Grande zu<br />

werfen oder ein Foto zu machen. Und das, obwohl die japanischen<br />

Touristen wegen der Pandemie weitgehend fehlten,<br />

wimmelte es trotzdem nur so von Besuchern.<br />

Ein weiteres weltberühmtes Bauwerk ist der Dogenpalast.<br />

Es ist der ehemalige Sitz des Staatsoberhauptes, dem Dogen<br />

von Venedig und heute ein imposanter Gebäudekomplex am<br />

Markusplatz. Er ist nicht nur von außen beeindruckend, sondern<br />

soll auch im Inneren durch prunkvolle Räume mit Stuck,<br />

vergoldeten Elementen und wunderschönen Gemälden glänzen.<br />

Leider hatten wir für den Besuch keine Zeit, da wir mit<br />

einer Reisegruppe unterwegs waren. Der heutige Dogenpalast<br />

stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die ursprünglichen Gebäude<br />

mussten nach Bränden erneuert und wieder aufgebaut<br />

werden. Die Dogen regierten Venedig bis 1797. Danach wurde<br />

die Macht an Napoleon Bonaparte übergeben, der diese<br />

an die Habsburger weiterreichte. Damit endete die Republik<br />

Venedig. 120 Dogen residierten dort zwischen 679 und 1797.<br />

Eine kleine, unscheinbare Brücke, die vom Dogenpalast abgehend<br />

den Rio di Palazzo überspannt, gehört ebenfalls zu den<br />

berühmtesten Denkmälern der Stadt. Die Berühmtheit dieser<br />

Brücke ist nicht so sehr auf die besonderen architektonischen<br />

Formen zurückzuführen, sondern eher auf die Schriftsteller<br />

des 19. Jahrhunderts, die sie oft in ihren Werken erwähnt<br />

und auch den einprägsamen Namen erfunden haben. Für die<br />

Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten über diese<br />

Brücke geführt wurden, wenn sie vom benachbarten Kerker<br />

zum Verhör und nach dem Urteil zurück in die Zelle mussten,<br />

war es wohl ein Weg voller Seufzer. Die Angst und die<br />

Gewissheit, den Rest des Lebens in engen, dunklen Zellen<br />

verbringen zu müssen, wird ihnen so manchen Seufzer entrungen<br />

haben. Das Gefängnis war zwischen dem 16. Und 17.<br />

Jahrhundert auf der anderen Seite des Rio di Palazzo erbaut<br />

worden, und der Doge Marino Grimani hatte infolgedessen<br />

die Entscheidung getroffen, die Brücke zu bauen.<br />

Der Platz, wo man sich trifft in Venedig, ist natürlich<br />

der weltberühmte Markusplatz. Er ist 176 Meter lang, an<br />

seiner breitesten Stelle misst er 82 Meter, hat die Form eines<br />

Trapezes und wird im Laufe eines Jahres von Millionen<br />

64 durchblick 4/<strong>2021</strong><br />

von Touristen und Tausenden von Tauben bevölkert. Mehrmals<br />

im Jahr wird er vom Hochwasser überschwemmt. Wer<br />

will, kann hier in den ansässigen Cafes den wahrscheinlich<br />

teuersten Kaffee seines Lebens genießen. Im 12. Jahrhundert<br />

war er der größte Platz der Welt. Wenn man als Tourist<br />

zum Markusplatz geht, fällt einem sofort der mächtige<br />

Markusturm ins Auge, außer dem schiefen Turm von Pisa<br />

gibt es wohl keinen Campanile der Welt, der so oft für die<br />

unterschiedlichsten Zwecke genutzt worden wäre wie dieser<br />

98,60 Meter hohe, mächtige Glockenturm. Nachdem er<br />

1902 eingestürzt war, haben ihn die venezianischen Stadtväter<br />

bei ununterbrochener, zehn Jahre währenden Tages- und<br />

Nachtarbeit „so, wie er war“ wiederaufbauen lassen.<br />

An der Stirnseite des Platzes steht die ebenso berühmte<br />

Basilica di San Marco, eine monumentale Stadtkirche, aber<br />

auch Zeichen der politischen Macht, denn sie entstand als<br />

Kapelle der Dogen und erst im 19. Jahrhundert wurde sie<br />

Sitz des Patriarchats. Die Markuskirche war der Mittelpunkt<br />

Venedigs, sein Herz, wo das Leben pulsierte. In San<br />

Marco wurde den neu gewählten Dogen Beifall gespendet<br />

und der Doge verabschiedete hier feierlich diejenigen, die<br />

Schiffe und Truppen der Republik Venedig in den Krieg<br />

führten. Die Kirche ist in ihrer Bauweise mit den prunkvollen<br />

Elementen beeindruckend. Fünf Portale öffnen sich auf<br />

der Frontseite und fünf Kuppeln orientalischen Charakters<br />

zieren das Dach. Auf jedem Portal sind Episoden aus der<br />

Geschichte des Evangelisten Markus dargestellt.<br />

Über die vielen beeindruckenden Kirchen und prunkvollen<br />

Paläste Venedigs wie den Palazzo Grassi, der als letzter<br />

großer Palast am Canal Grande errichtet wurde, sind viele<br />

Bücher geschrieben worden. Die Monumentalität und der<br />

Prunk dieser Gebäude Venedigs erschlägt einen als Touristen<br />

förmlich. Allerdings sind viele dieser Gebäude auch<br />

durch das häufige Hochwasser, das sich als ein großes Problem<br />

Venedigs erweist, in Mitleidenschaft gezogen. Die untere<br />

Etage kann häufig nicht bewohnt werden.<br />

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Über<br />

Venedig gibt es vieles zu berichten – ein Besuch dieser durch<br />

sein Inseldasein und vielen Kanälen außergewöhnlichen und<br />

prunkvollen Stadt ist sehr zu empfehlen. Horst Mahle<br />

„WENN DIE BRILLE<br />

NICHT MEHR AUSREICHT…“<br />

Endlich wieder lesen und fernsehen können!<br />

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Der Boom geht weiter<br />

E-Bikes sind gefragt wie nie zuvor und mittlerweile<br />

ein gewohntes Bild auf Radwegen, im Wald, in den<br />

Bergen und an der See. E-Bikes werden auch dieses<br />

Jahr der Verkaufsschlager des Fachhandels sein, der Zweirad-<br />

Industrie-Verband ZIV schätzt für <strong>2021</strong> den Verkauf von 1,9<br />

Mio E-Bikes; wobei hier die aktuellen Lieferprobleme bzgl.<br />

Rohstoffen, Komponenten und Teilen noch eine schwer zu<br />

kalkulierende Bremse sind.<br />

E-Bikes heißen eigentlich Pedelecs – Pedal Electric Cycles.<br />

ein Pedelec gibt dem Radfahrer nur dann Unterstützung<br />

durch einen Elektromotor, sobald der Radler in die Pedale<br />

tritt. E-Bikes hingegen sind in der ursprünglichen Definition<br />

Räder, die auf Knopfdruck ohne Pedalunterstützung fahren.<br />

Deshalb ist das eigentliche E-Bike bereits ab sechs Kilometer<br />

pro Stunde zulassungspflichtig. Der Begriff Pedelec hat sich<br />

im Alltagsgebrauch allerdings nicht durchgesetzt, wir reden<br />

jetzt nur noch von E-Bikes und meinen eigentlich Pedelecs.<br />

Fahrrad fahren mit Motorunterstützung ist natürlich gerade<br />

bei uns im Siegerland mit den manchmal knackigen Anstiegen<br />

besonders interessant; vom Löhrtor Hallenbad hoch<br />

bis zum Marktplatz oder auch oberen Schloss, von Deutz<br />

hoch zur Siegquelle – mit dem E-Bike Genuss pur! Aber<br />

selbst in den Niederlanden<br />

sind E-Bikes mittlerweile<br />

weit verbreitet,<br />

immerhin war hier der<br />

Anteil der verkauften E-<br />

Bikes am Gesamtfahrradmarkt<br />

2020 44%!<br />

In Deutschland haben<br />

übrigens in den Jahren<br />

2019 und 2020 E-Bikes<br />

die Verkaufszahlen von<br />

Diesel-Pkws übertroffen.<br />

E-Bikes sind auch<br />

weiterhin auf der Überholspur,<br />

sind wir auf<br />

dem Weg zu einer Fahrradnation?<br />

Auf der diesjährigen<br />

EUROBIKE Fahrradmesse<br />

in Friedrichshafen standen deshalb auch E-Bikes im<br />

Mittelpunkt des Interesses; neue starke Motoren und stärkere<br />

Akkus einerseits und leichte Motoren und kleine/leichte Akkus<br />

andererseits sind die beiden sehr unterschiedlichen Trends,<br />

die sich hier bei den auf dieser internationalen Leitmesse der<br />

Fahrradwelt gezeigten Innovationen/Trends abzeichnen.<br />

Bei den Elektromotoren und den Akkus gibt es einmal<br />

die Entwicklung in Richtung starke Motoren in kompakter<br />

Bauweise in Kombination<br />

mit leistungsfähigen<br />

Akkus. Die<br />

neuen Mittelmotoren<br />

(der Motor sitzt am<br />

Tretlager) haben mittlerweile<br />

ein Drehmoment<br />

von bis zu<br />

max. 85 – 90 Nm, sie<br />

bieten also eine starke<br />

Beschleunigung und kräftigen Schub bergauf. Aber hier<br />

gleich schon mal ein wichtiger Hinweis: Alle Fahrrad E-Motoren<br />

brauchen Kurbelumdrehungen von ca. 65 bis 85 Umdrehungen<br />

pro Minute, um ihre volle Kraft auch tatsächlich<br />

zur Verfügung zu stellen, also schalten, schalten, schalten!<br />

Diese starken Motoren und großen Akkus sind in unserer<br />

Region für E-MTBs und E-Allroundräder sicherlich sinnvoll,<br />

mit einem 750 Wh Akku z. B. kann ich im Siegerland/Rothaargebirge<br />

auch schon mal eine 80 km Tour fahren, der starke<br />

Motor mit 85 Nm ist an jedem Berg eine spürbare Hilfe.<br />

Diese Räder wiegen dann aber auch schon mal 25 bis 27 kg,<br />

der große Akku allein kommt auf ein Gewicht von ca. 4,5 kg.<br />

Die Akkus werden bei den aktuellen und neuen Modellen<br />

in der Regeln mittlerweile in den Rahmen eingebaut, können<br />

zum Laden aber auch entnommen werden. Die aktuellen Motoren<br />

sind noch mal deutlich leiser als die Vorgängermodelle,<br />

die Motoren reagieren sehr schnell auf den Kurbeldruck und<br />

der Übergang zu Geschwindigkeiten jenseits der 25 kmh ist<br />

auf ebener Strecke kaum noch spürbar.<br />

Die Allroundräder dieser Kategorie sind in der Regel mit<br />

Schutzblechen, Licht und Gepäckträger ausgerüstet, haben<br />

E-Bikes werden immer attraktiver<br />

breite oder auch mal etwas schmalere Reifen und sind auch sehr<br />

gut für mehrtägige Touren mit Gepäck geeignet. Eine spezielle<br />

Gruppe dieser starken E-Bikes ist mit den sogenannten SUV<br />

E-Bikes entstanden – in Anlehnung an die SUV-Autos. Starke<br />

Alleskönner mit exklusiver Ausstattung, die auf Asphalt oder<br />

Schotterpiste souverän zurecht kommen; ausgestattet mit breiten<br />

Reifen, starken Motoren und weitreichenden Akkus, sehr<br />

stabilen Rahmen, Gepäckträger und Schutzblech und Lichtanlage,<br />

häufig auch mit Federgabel oder sogar vollgefedert/Fully<br />

– also Federgabel<br />

und gefederter<br />

Hinterbau.<br />

Mittlerweile<br />

gehören Scheibenbremsen<br />

bei<br />

E-Bikes zur Standardausrüstung,<br />

aus unserer Sicht<br />

haben normale<br />

Felgenbremsen<br />

an E-Bikes nichts zu suchen, die schweren Räder in Kombination<br />

mit der Geschwindigkeit brauchen stabile und „griffige“<br />

Bremsen. Ebenso Standard bei E-Bikes sind mittlerweile<br />

die verschiedenen Rahmenformen wie Tiefeinsteiger, Trapez-<br />

und Diamantrahmen<br />

bei einer Ausstattungsvariante.<br />

Die neuen Motoren<br />

können jetzt<br />

auch bei Bedarf<br />

per Bluetooth und<br />

App mit dem Handy<br />

vernetzt werden;<br />

die Fahrdaten<br />

werden dann auf<br />

dem Handy dargestellt<br />

und die Motordaten können auch teilweise konfiguriert<br />

werden. Die nötigen Apps werden von Bosch, Shimano,<br />

Yamaha und Brose schon angeboten, anderen Motorenhersteller<br />

folgen in Kürze. Diese Vernetzung funktioniert aber<br />

leider nur mit den aktuellen/neuen Motoren.<br />

Leider sind mit dem E-Bike Boom und dem Einsatz dieser<br />

starken Motoren plus dem hohen Gewicht der Räder<br />

auch die Unfall- und Verletzungszahlen gestiegen; ein E-<br />

Bike Fahrsicherheitstraining ist hier sicherlich sinnvoll. Der<br />

ADFC Kreis Siegen-Wittgenstein oder die Verkehrswacht<br />

Siegerland Wittgenstein sind hier Ansprechpartner.<br />

Der zweite aktuelle Trend der E-Bike Entwicklung sind<br />

leichte Räder mit relativ kleinen Motoren und Akkus; sog.<br />

Fitness e-Bikes, City E-Bikes, Gravel E-Bikes und auch<br />

E-Renner. Diese Räder sind mit Motoren ausgerüstet, die<br />

kleiner und leichter sind und ein Drehmoment von 40 oder<br />

45 Nm haben. Zusammen mit einem kleineren Akku mit<br />

vielleicht 240 Wh wiegt hier das gesamten Antriebssystem<br />

Gesundheit<br />

ca. 3,5 bis 4 kg, soviel wie bei den starken Antriebssystemen<br />

allein der Akku. Die Räder sind relativ schlank und<br />

wiegen deutlich unter 20 kg; die Motoren und auch die<br />

Akkus kommen aber bei uns hier im Siegerland im Dauerbetrieb<br />

doch nach 40-50 km an ihre Grenzen.<br />

Wer also gern auch mal sportlich unterwegs ist, der hat<br />

mit diesen Rädern<br />

ein interessantes<br />

Angebot mit einem<br />

Motor, der eigentlich<br />

nicht für<br />

den Dauerbetrieb<br />

gedacht ist, der<br />

aber bei steilen<br />

oder auch langen<br />

Anstiegen eine<br />

sehr hilfreiche Unterstützung<br />

bietet.<br />

Zusätzlich zu diesen beiden großen Trends wurden auf<br />

der EUROBIKE in Friedrichshafen auch viele neue Fahrrad<br />

Komponenten vorgestellt. Sehr massive und damit relativ<br />

aufbruchssichere Fahrradschlösser sind für die ja doch relativ<br />

teuren E-Bikes unverzichtbar, es gibt aber auch zusätzlich<br />

kleine Alarmanlagen, die, irgendwo am Rahmen befestigt,<br />

bei geringer Erschütterung einen akustischen Alarm<br />

auslösen; eine solche Alarmanlage gibt es auch an einem<br />

sehr stabilen Bügelschloss – mehr Sicherheit geht nicht.<br />

Und ich kann jetzt mein Rad im Falle eines Diebstahls per<br />

GPS Tracking europaweit orten; ein im Motor verbauter<br />

GPS Sender sendet bei unerlaubter Bewegung des Rads einen<br />

Bewegungsalarm auf die zugehörige App, und über das<br />

gesendete Signal kann das Rad dann genau geortet werden.<br />

Gute Beleuchtung ist immer auch ein Sicherheitsgewinn,<br />

mittlerweile gibt neben sehr lichtstarken Frontscheinwerfer<br />

mit 2 oder 3 Lichtstufen auch Rücklichter mit Bremslichtfunktion,<br />

beides für den Dynamobetrieb, hier auch<br />

mit Standlichtfunktion, wie auch mit Akku oder koppelbar<br />

mit dem E-Bike Akku.<br />

E-Bikes sind unzweifelhaft ein wesentliche Bereicherung<br />

für unsere Freizeit, unsere Mobilität und vielleicht<br />

auch in Zukunft ein nicht unwichtiger Beitrag<br />

zur Verkehrspolitik; auf jeden Fall ist es immer wieder<br />

schön, dass ich während einer 50 km Runde durch unser<br />

Siegerland mit fast 1 000 Höhenmetern die Landschaft<br />

genießen kann und ziemlich entspannt zu Hause ankomme<br />

oder aber<br />

auch mit weniger<br />

Motorunterstützung<br />

diese Runde<br />

sportlich fahren<br />

kann – das<br />

E-Bike macht es<br />

möglich.<br />

Text: Klaus Hüner<br />

Fotos: Archiv Hüner<br />

66 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 67


Kultur<br />

Alternativer Kulturkeller<br />

Vier Preisträgerinnen wurden ausgezeichnet<br />

Unterhaltung<br />

Kaan-Ranger wurden 50<br />

Wandergruppe ein halbes Jahrhundert auf Tour<br />

Die Preisträgerinnen: Maria Kolesnikowa aus Belarus. Pastorin Annette Behnken, Studienleiterin der ev. Akademie<br />

Loccum. Pfarrerin Kerstin Grünert, Erndtebrück. Melinda Sterrett, Programmleiterin der Young Ambassadors, USA,<br />

tätig für die gleichnamige Gruppe in Wittgenstein. (v.lks.)<br />

Fotos: Wikipedia<br />

Es war wieder so weit. Der kleine Bad Berleburger alternative<br />

Kulturkeller im Haus des europäischen Versprechens<br />

informierte über die vier Preisträgerinnen 20/21.<br />

Coronabedingt wurde im Jahr 2020 keine Preisverleihung<br />

vorgenommen. Frau Behnken war dafür eigentlich<br />

vorgesehen. Sie hat den Preis per Post erhalten, als Dokument<br />

mit ausführlicher Begründung, ebenso wie Kerstin<br />

Grünert und Melinda Sterrett. Daher ist – ebenfalls coronabedingt<br />

– in diesem Jahr keine öffentliche Verleihung<br />

vorgesehen. Annette Behnken spricht mit anderen das<br />

Wort zum Sonntag. Ihre Sprache ist unverblümt und geradeaus.<br />

Sie scheut sich nicht, Unbequemes in deutlicher<br />

Alltagssprache auszusprechen – und unter dem Arbeitstitel<br />

Schuld das krasse Versagen deutscher und ausländischer<br />

Politiker in Afghanistan bei extremer Gefahr für Frauen<br />

und Kinder durch die Taliban anzuprangern.<br />

Voll kommt die Sehnsucht der Menschen nach Liebe<br />

zum Ausdruck in dem Beitrag „Angedacht“ von Pfarrerin<br />

Kerstin Grünert vom 13. Februar <strong>2021</strong>, einen Tag vor<br />

dem Valentinstag, als Tag der Liebenden – mit dem Hinweis,<br />

keine Angst vor Leidenschaft und erotischem Feuer<br />

(weil auch das ein Geschenk Gottes ist) zu haben. Melinda<br />

Sterret schließlich rückt mit ihrem „angedachten“ Beitrag,<br />

ohne es wissen zu können, die vom Kulturkeller entfachte<br />

Diskussion über die Namenserweiterung des Goetheplatzes<br />

„Platz des Friedens und der Liebe“ in den Blickpunkt:<br />

Weltweit ein Alleinstellungsmerkmal. Ihr Andachtstitel<br />

„Gottes Liebe mit der ganzen Welt teilen“ – ein Artikel speziell,<br />

voll von Engagement auf Wittgenstein und die Ambassadors<br />

zugeschnitten und damit eine Empfehlung für<br />

die Namenserweiterung. Ernesto Cardenal hätte seine helle<br />

Freude daran. Aus naheliegenden Gründen kann Maria<br />

Kolesnikowa die Benachrichtigung über die Preisverleihung<br />

nicht zugestellt werden. Maria hat für ihre Zivilcourage<br />

auch mehr verdient als bloß diese Auszeichnung, eine<br />

internationale Auszeichnung bis hin zum Friedensnobelpreis<br />

wäre angemessen. Zur Anteilnahme könnte folgendes<br />

passieren: Jeden 19. September, könnte immer, solange<br />

Maria in Haft ist, symbolisch für sie zur Unterstützung<br />

zwischen 12.15 und 12.30 Uhr freiwillig ihr Herzzeichen<br />

mit beiden Händen gemacht werden.<br />

G. Hermann Matthes<br />

Das ließen sich einige der übriggebliebenen Ranger<br />

aus Kaan-Marienborn nicht nehmen, zum runden<br />

Geburtstag des früher sehr aktiven Wanderclubs<br />

spontan eine Jubiläumstour in den Westerwald zu machen.<br />

Zu „seniorengerechter“ Zeit ging es nach Hachenburg,<br />

um auf der Höhe eine Wanderung unter herbstlich gefärbten<br />

Bäumen zu machen. In der Alpenröder Hütte ließen es<br />

sich die Ranger danach gut gehen.<br />

Begonnen hatte alles im Sommer 1971 mit einer Wanderung<br />

und anschließender Planwagenfahrt am Edersee. In<br />

den ersten Jahren tourten die Mitglieder des reinen Männervereins<br />

jährlich mehrere Tage durchs Sauer- und Siegerland.<br />

Die Überlandfahrten wurden bei Bierchen, Skat usw. immer<br />

zu einer geselligen Runde, wobei die Ranger-Lateiner nicht<br />

mit Anekdötchen sparten. Wem das zu viel wurde, der spazierte<br />

guten Fußes neben oder hinter dem Wagen her.<br />

In den 80er-Jahren wurden die Ranger „Perds-Tourmüde“,<br />

ab da fuhr man in die Weite. Die Erinnerungen<br />

gehen zu einer Isar-Floßfahrt von Wolfratshausen nach<br />

München. Dass es dabei Weißwurscht und reichlich Bier<br />

gab, versteht sich von selbst. Abends feierte man dann bei<br />

Seemannsliedern im Bayrischen Volkstheater München.<br />

Die Garde der ersten Stunde<br />

1971 Planwagenfahrt am Edersee<br />

Weitere unvergessene Touren waren eine Seefahrt auf<br />

dem Sneeker Meer in Nord-Holland. Die europäischen<br />

Alpen wurden von Inzell, Dienten und Ruhpolding aus<br />

bezwungen. Der Ranger-Club Kaan hat heute noch etwa<br />

20 Mitglieder, die zwischen 50 und 85 Jahre alt sind. Sie<br />

kommen aus allen Berufsgruppen. Die Mitgliedschaft ist<br />

kostenfrei. Fahrten und Unterhaltungsprogramme werden<br />

ausschließlich von den Clubmitgliedern finanziert.<br />

In der Neujahrswoche eines jeden Jahres lautet die Parole<br />

wie eh und je: „Siegerland-Heimatland!“ Dann geht es<br />

auf Schusters Rappen über Höhen und Täler, durch Siegen-<br />

Wittgensteins Wälder. Bilder: Archiv Bombien <strong>db</strong><br />

Ihr Partner fürs<br />

Wohnen und Bauen<br />

Beratung vor der Wandertour im Westerwald<br />

Tagespflege im<br />

unter neuer Leitung<br />

Christofferhaus<br />

Friedrich-Wilhelm-Straße 126<br />

57074 Siegen Tel.: 0271/230580<br />

Internet: christofferhaus.de<br />

Christofferhaus<br />

Pflegebedürftige haben Anspruch<br />

auf Bezuschussung<br />

zur Tagespflege. Je nach Einstufung<br />

wird der Aufenthalt<br />

anteilig oder auch komplett<br />

von der Pflegekasse übernommen.<br />

Gern beraten wir Sie individuell,<br />

kostenlos und ganz<br />

unverbindlich.<br />

Wir laden Sie herzlich<br />

zu einem kostenlosen<br />

und informativen<br />

Schnuppertag ein.<br />

Tagsüber bei uns, abends zu Hause<br />

68 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 69


Wiederkehrende Termine<br />

montags:<br />

11.00-12.00 Uhr Seniorengymnastik<br />

mit Anne Freudenberger, Dr.<br />

Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />

Heidenberg, 0271/23418872<br />

14.00 Montagscafé des DRK–Siegen<br />

Nord e.V., 57076 Siegen-Weidenau,<br />

Schneppenkauten 1, 0271-76585<br />

18.00 Lese- und Literaturkreis mit<br />

Gustav Rinder, Lebendiges Haus e.V<br />

Siegen, Melanchtonstr. 61, in der<br />

Bibliothek 0271/7411019<br />

20.30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />

Argentino – Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

Jeden 1. Montag im Monat<br />

19.00 Trauergruppe der Ambulanten<br />

Hospizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr. 3, 02732/1028<br />

20.00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />

Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

Jeden 2. Montag im Monat<br />

10.00 Trauercafé der Ambulanten<br />

ökumenischen Hospizhilfe Siegen<br />

e.V., städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

Marienborner Str. 0271/23602-67<br />

15.15 Montagsgespräch des „Bund<br />

der Vertriebenen“ – Geschäftsstelle<br />

Siegen, Seilereiweg 6 0271/82838<br />

18.30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />

gleichgeschlechtlich Lebende und Liebende,<br />

städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

0271/404-2434<br />

Jeden 4. Montag im Monat<br />

14.30 Kaffeekränzchen: AWO-Begegnungsstätte<br />

Siegen, Rosterstr.186<br />

14.30-16.30 Spielenachmittag,<br />

AWO Seniorenzentrum Erndtebrück,<br />

Struthstr. 4, 02753/507740<br />

Letzter Montag im Monat<br />

18.30 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />

Bronchitis „Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 02737/3308<br />

dienstags:<br />

Jeden 1. Dienstag im Monat<br />

15.30-17.00 Smartphone-Treff,<br />

AWO Seniorenzentrum Erndtebrück,<br />

Struthstraße 4, Information: „Aufwind<br />

Jugendhilfe GmbH“, Julia Trettin<br />

0172/4286150<br />

18.00 Treffen der SHG für Hörgeschädigte,<br />

Kreisklinikum Weidenau<br />

Brigitte Schmelzer 02737/93470<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat<br />

19.00 Vorwärts-Chor, „Haus Herbstzeitlos“<br />

Si., Marienborner Str. 151<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat<br />

15.30-17.00 Smartphone-Treff,<br />

AWO Seniorenzentrum Erndtebrück,<br />

Information: Aufwind Jugendhilfe<br />

GmbH, Julia Trettin 0172/4286150<br />

Jeden 4. Dienstag im Monat<br />

9.00 Smartphonkurs, AWO-Begegnungsstätte<br />

„Rosterberg“ Siegen,<br />

Rosterstr.186 0271/3303-603<br />

Jeden letzten Dienstag im Monat<br />

14.30-16.00 Café Auszeit mit der<br />

Gruppe Lebensfreude, Otto-Reiffenrath-Haus<br />

Neunkirchen, Anmeldung <br />

02735/767-200 oder b.grosshauslutz@neunkirchen-siegerland.de.<br />

mittwochs:<br />

8.30 Ü55-Fitness, MehrGenerationenhaus,<br />

Stadtteilbüro FES & MGH Kreuztal,<br />

Danziger Str. 2 02732/3790<br />

9.00 Wandern, Nordic Walking, ab<br />

Wanderparkplatz Siegen, Rosterstraße,<br />

Günter Dickel 0271/334566<br />

9.30 Bewegt ÄLTER werden, Fritz-<br />

Fries-Seniorenzentrum der AWO,<br />

Siegen, Rosterstr.186, Klaus Kuhn<br />

0271/3303-603<br />

13.00-17.00 ALTERAktiv<br />

Fahrrad-Reparatur-Treff Selbsthilfe<br />

Werkstatt Siegen, Sandstraße 20,<br />

Innenhof, Info: Klaus Reifenrath,<br />

0171-8821420<br />

14.00 Hilfen für zu Hause des Diakonischen<br />

Freundeskreises Siegen-Süd,<br />

Diakonie Si.-Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

14.00-17.00 Taschengel<strong>db</strong>örse<br />

Siegen, MehrGenerationenZentrum,<br />

Martinigemeinde Siegen, St.-Johannstraße<br />

7 0271/2346066<br />

15.30 Geselliger Kaffeenachmittag<br />

Lebendiges Haus e.V Siegen, Melanchtonstraße<br />

61 0271/2316679<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />

10.00 Trauercafé Regenbogen der<br />

ambulanten Hospizhilfe, Diakonistation<br />

Kreuztal, Ernsdorfstraße 3<br />

02732/1028<br />

14.30 Museums-Momente, Führung<br />

für Menschen mit Demenz und ihre<br />

Begleitung, „Museum für Gegenwartskunst“<br />

Siegen, Anmeldung<br />

erforderlich 0271-4057710<br />

15.00 Seniorennachmittag des Heimatvereins<br />

Burbach-Niederdresselndorf,<br />

Alte Schule 0273-67726<br />

15.00 Frauenzimmer, Frauencafé des<br />

DRK-Niederschelden, Mudersbach,<br />

Josefstraße 1 0271/354962<br />

17.00 Smartphonecafé, Hilfe rund<br />

um Handy Laptop und Co. Stadteilbüro<br />

FES & Mehrgenerationenh. Kreuztal,<br />

Danziger Str. 2 02732/3790<br />

19.30 Treffen der Heimatfreunde Trupach,<br />

Kapellenschule Si.-Trupbacher<br />

Str. 34 0271/371022<br />

Jeden 2. Mittwoch im Monat<br />

13.00 Wandern mit der Seniorenhilfe<br />

Siegen e.V., Gruppe Fritz/Harzer<br />

Anmeldung 0271/42616<br />

Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />

14.30 VDK-Siegen-Treff; Frohe<br />

Runde, Christofferhaus Siegen,<br />

Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />

14.30 Wir tanzen wieder! Für<br />

Menschen mit und ohne Demenz,<br />

Tanzschule „Im Takt“, Netphen-<br />

Dreistiefenb., Dreisbachstr. 24<br />

Anm. 0271/234178-17<br />

Veranstaltungen finden nur statt, wenn behördliche Beschränkungen das zulassen.<br />

Letzter Mittwoch im Monat<br />

15.00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale<br />

Demenz im Café Auszeit<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />

donnerstags:<br />

10.00 -12.00 Seniorenwerkstatt,<br />

des „Interkulturellen Seniorennetzwerkes“.<br />

Spanischsprachige Gemeinde<br />

e.V., kath. Gemeindehaus Siegen,<br />

St.-Michaelstraße 3 0271/42517<br />

10-12 Uhr Diakonischer Freundeskreis<br />

Siegen-Süd, Hilfen für zu<br />

Hause, Eiserfeld, Mühlenstraße<br />

12.30 Öffentliche Führung: Gegenwart<br />

trifft Vergangenheit Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen<br />

Jeden 2. Donnerstag<br />

15.00-17.00 Selbsthilfegruppe Mitten<br />

im Leben für Menschen mit Gedächtnisproblemen<br />

KSG-Senioren Wohnanlage<br />

Weidenau, Weidenauer Str. 202<br />

Jeden 4. Donnerstag<br />

15.00 Trauercafé der Ambulanten<br />

ökum. Hospizhilfe Siegen e.V., „Haus<br />

Herbstzeitlos“ Siegen, Marienborner<br />

Str. 151 0271/23602-67<br />

freitags:<br />

15.30 Singkreis Lebendiges Haus<br />

e.V Siegen, Melanchtonstraße 61<br />

0271/7032846<br />

17.00 Tanzen ab der Lebensmitte<br />

auch ohne Partner, TanzZentrum Si.-<br />

Geisweid, Birlenbacher Hütte 16<br />

0271/84999<br />

18.00 Wochenschlussandacht in der<br />

Autobahnkirche Anmeldung unter:<br />

Autobahnkirche-Siegerland.de<br />

21.00 Tango Milonga, Café Basico<br />

Kreuztal, Hüttenstraße 30 (von<br />

Buschhütten kommend vor der<br />

Eisenbahnbrücke links)<br />

Jeden 2. Freitag im Monat<br />

15.00 Wochenausklang der Seniorenhilfe<br />

Siegen e.V. „Haus Herbstzeitlos“<br />

Siegen, 0271/6610335<br />

samstag<br />

s:<br />

Jeden 3.<br />

Samstag im<br />

Monat<br />

9.00-12.00<br />

Repaircafé,<br />

Kath. Gemeindehaus<br />

Erndtebrück,<br />

Birkenweg<br />

2 Friederike<br />

Oldeleer <br />

02759/2149560<br />

13.00 ALTER-<br />

Aktiv Repaircafé,<br />

Mehrgenerationenzentrum<br />

im Haus der<br />

der Martinigemeinde<br />

St.-Johannstraße<br />

7 <br />

0171-8821420<br />

Jeden 4. Samstag im Monat<br />

13.00 Klimawelten Repaircafé,<br />

Florenburg Hilchenbach, Kirchweg 17<br />

Ingrid Lagemann 02733/2366<br />

sonntags:<br />

16.00 Öffentliche Führung: Gegenwart<br />

trifft Vergangenheit Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen<br />

20.00 Salsa Fiesta, Café Basico Kreuztal,<br />

Hüttenstraße 30 (v. Siegen vor der<br />

Eisenbahnbrücke lks.)<br />

Jeden 1. Sonntag im Monat<br />

14.00 Johannland-Museum geöffnet,<br />

ab 15 Uhr Kaffee und Kuchen Netphen-Irmgarteichen,<br />

Glockenstr.19<br />

15.00 Führungen im Wodanstollen<br />

Heimatverein Salchendorf e.V., Neunkirchen,<br />

Arbachstr. 28 a<br />

0170 4770666<br />

15.00 Trauercafé der Ambulanten<br />

ökumenischen Hospizhilfe Siegen e.V.,<br />

Pfarrheim Heilig Kreuz Siegen, Im Kalten<br />

Born Siegen, 0271/23602-67<br />

info@pietaet-siegen.de • www.pietaet-siegen.de<br />

Alte Poststraße 21 • Siegen<br />

0271 52 00 9<br />

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Rathausstraße 5 • Wilnsdorf<br />

02739 47 72 07<br />

15.00 Von Erde schöner Die Sammlungen<br />

des Museum für Gegenwartskunst<br />

Siegen, Am Unteren Schloss 1<br />

Jeden 2. Sonntag im Monat<br />

10.00-12.00 Tausch und Plausch,<br />

Treffen der Briefmarkenfreunde Netpherland,<br />

Heimatmuseum Netphen,<br />

Lahnstr. 47 02737/209527 (W.<br />

Lerchstein)<br />

14.30 Sonntagscafé, Alten Linde<br />

Wilnsdorf-Niederdielfen, Weißtalstr. 2<br />

15.00 Sonntagscafè, Heimatverein im<br />

Bürgerhaus Siegen-Niederschelden,<br />

Auf der Burg 15 0271/311579<br />

Jeden 3. Sonntag im Monat<br />

14.30 Kaffeeklatsch,<br />

Heimatverein<br />

Salchendorf e.V.,<br />

Haus Henrichs<br />

Neunkirchen-<br />

Salchendorf,<br />

Hindenburgplatz 1<br />

70 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 71


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Rasen mähen, den Hund ausführen und ähnliches mehr.<br />

www.alteraktiv-siegen.de<br />

Sprechstunden:<br />

Jeden Mittwoch von 14:00 bis 17:00 Uhr<br />

Frau Christiane Mahr 02 71-2 33 94 25<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

St. Johann-Str. 7 ● 57074 Siegen<br />

Veranstaltungen finden nur statt, wenn behördliche Beschränkungen das zulassen.<br />

Seniorenbegegnungszentrum<br />

der Universitätsstadt Siegen<br />

Verwaltung:<br />

Seniorenbeauftragter 0271 / 404-24 34<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Lesepaten 02739 / 22 90<br />

Senec@fé 0271 / 2 50 32 39<br />

durchblick - siegen e.V.<br />

Geschäftsstelle 0271 / 6 16 47<br />

Redaktion 0171 / 6 20 64 13<br />

durchblick verlost Freikarten<br />

Sascha Korf: „... denn er weiß nicht was er tut“<br />

im Heimhof-Theater Burbach<br />

Senioren-Service-Stellen<br />

im Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Stadt Siegen<br />

Rathaus Weidenau 0271/404-2238<br />

Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

u.knopp@siegen.de<br />

Stadt Siegen-Geisweid<br />

0271/372199-05<br />

Am Klafelder Markt 20 57078 Siegen<br />

mittwochs 11-12 Uhr<br />

u.knopp@siegen.de<br />

Sascha Korf, Deutschlands lustigster<br />

Spontanitätsexperte tut es wieder: nach<br />

seinem vorangegangenen Erfolgsprogramm<br />

„Aus der Hüfte, fertig, los!“ legt er nach mit<br />

„…denn er weiß nicht, was er tut.“ Die Freude<br />

auf Spiel, Spaß und Spannung ist perfekt!<br />

Der Vollblut-Comedian und interaktive<br />

Kabarettist erzählt mit vollem Körpereinsatz<br />

aus seinem Leben und ist dabei auf der Suche<br />

nach dem ultimativen Glück. Doch nicht<br />

nur für sich, vor allem für sein Publikum!<br />

Freitag, den 14. Januar 2022<br />

Heimhoftheater Burbach-Würgendorf<br />

Heimhofstraße 7<br />

Gemeinde Neunkirchen<br />

Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-200<br />

Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />

b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />

Stadt Netphen<br />

Kristin Kayser 02738/603-145<br />

Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />

k.kayser@netphen.de<br />

Stadt Hilchenbach<br />

Gudrun Roth 02733/288-229<br />

Markt 13 57271 Hilchenbach<br />

g.roth@hilchenbach.de<br />

Stadt Bad Laasphe<br />

Maike Thielmann 02752/909-153<br />

Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />

m.thielmann@bad-laasphe.de<br />

Gewinnen können Sie<br />

3 x 2 Eintrittskarten,<br />

wenn Sie bis 18. Dezember eine<br />

Nachricht mit Namen, Telefonnummer<br />

und dem Vermerk Freikarten senden an:<br />

Redaktion durchblick<br />

Marienborner Str. 151<br />

57074 Siegen<br />

gewinnspiel@durchblick-siegen.de<br />

Die Gewinner werden telefonisch<br />

benachrichtigt.<br />

Die Tickets werden auf Ihren Namen an<br />

der Abendkasse hinterlegt.<br />

Die Gewinner der letzten Verlosung:<br />

Je zwei Karten für „Wahre Verbrechen –<br />

Wahre Geschichten“ im Siegener Kulturhaus<br />

Lyz erhielten: Claudia Bouandel,<br />

Gertraud Schönfelder und Inge Bange<br />

Stadt Kreuztal<br />

02732/51-0<br />

Siegener Str. 5 57223 Kreuztal<br />

stadt.kreuztal@kreuztal.de<br />

Gemeinde Burbach<br />

Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />

Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />

b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />

Stadt Freudenberg<br />

Heike Weigel 02734/43-174<br />

Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />

h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />

Gemeinde Wilnsdorf<br />

Jutta Schmidt 02739/802-129<br />

Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />

j.schmidt@wilnsdorf.de<br />

montags<br />

57074 Siegen • Marienborner Straße 151<br />

www.unser-quartier.de/haus-herbstzeitlos-siegen<br />

09.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle der<br />

Stadt Siegen geöffnet<br />

10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

17.00 - 18.00 Tai Chi unter Anleitung<br />

dienstags<br />

09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé,<br />

Computertreff<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

16.30 - 18.00 Arbeitskr. MitweltZukunft,<br />

0271 / 404-2434<br />

(Nur in ungeraden Wochen)<br />

mittwochs<br />

09.00 - 12.00 SeniorenServiceStelle der<br />

Stadt Siegen geöffnet<br />

09.00 - 12.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

14.00 - 18.00 ALTERAktiv-Senec@fé<br />

Computertreff<br />

15.00 - 17.00 Singen mit der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

17.00 - 20.00 Regenbogentreff<br />

Spielen und Klönen<br />

19.00 - 22.30 Film und Videoclub<br />

Kostenlose<br />

Parkplätze am Haus<br />

Seniorenbeirat 0271 / 404-22 02<br />

SeniorenServiceStelle 0271 / 404-22 38<br />

Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Geschäftsstelle 0271 / 6 61 03 35<br />

Gruppen<br />

Trauercafé 0271 / 23 602-67<br />

Film- und Video-Club 02732 / 1 24 60<br />

Selbstverteidigung 0160 / 8 30 18 67<br />

Werkstatt 0271 / 6 27 76<br />

Englischkurse 0271 / 404-24 34<br />

donnerstags<br />

09.30 - 10.30 Selbstverteidigung<br />

10.00 - 12.00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

10.00 - 12.00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

11.00 - 12.00 Yoga unter Anleitung<br />

12.15 - 13.15 Yoga auf dem Stuhl<br />

0271 / 404-2202<br />

samstags<br />

09.00 - 12.00 Wandergruppe der<br />

Seniorenhilfe Siegen<br />

Termine auf Anfrage<br />

0271 / 6 43 00<br />

Bushaltestelle: Blumenstraße<br />

Busse ab zentraler Omnibusbahnhof Siegen:<br />

B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109.<br />

Selbstbestimmt wohnen und leben<br />

– barrierefrei, bequem, sicher!<br />

Donnerstag, den 09. Dezember <strong>2021</strong> ab 14.30 Uhr im Haus Herbstzeitlos<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, unabhängig von der Wetterlage und<br />

ganzjährig, komplett gestaltete Grabanlagen zu beichtigen.<br />

Auf über 500 m 2 zeigen wir Ihnen vom klassischen Denkmal bis zur<br />

modernen Grabgestaltung eine Vielfalt von Materiealien, Formen<br />

und Ausführungen.<br />

Sicher und selbstbestimmt, so lange wie möglich zuhause leben, das ist der<br />

Wunsch der meisten älteren Menschen. Welche Möglichkeiten gibt es, um die<br />

Wohnung den eigenen Bedürfnissen anzupassen?<br />

Im Vortag erfahren Sie, wie eine Wohnraumanpassung, z.B. Badumbau,<br />

praktisch umgesetzt werden kann und welche Fördermittel Sie dafür beantragen<br />

können. Außerdem erfahren Sie, wie man schon mit kleinen Maßnahmen<br />

das Leben oder die Pflege erleichtern kann.<br />

Referenten: Anna-Lena Krieger, Gerontologin B.A., Sabine Böhmer-Merz,<br />

Sozialpädagogin B.A., Wohnberatung Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Anmeldung erforderlich Geschäftsstelle Beiräte oder beim Seniorenbeauftragten<br />

Volker Reichmann 0271 404-22 02 / 404-24 34 • v.reichmann@siegen.de<br />

72 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 73


2. Donnerstag<br />

15.30 VHS-Siegen, Vortrag: Lesung<br />

Ernst Bloch, KrönchenCenter Siegen<br />

18.00 VHS-Siegen,Vortrag: Navidad<br />

en español, KrönchenCenter Siegen<br />

19.00 Ballett: Schwanensee, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

3. Freitag<br />

15.00 Großer Bücherflohmarkt, Alte<br />

Hellertalschule Burbach, Killingstr. 10<br />

16.00 Familienmusical: Scrooge —<br />

eine Weihnachtsgeschichte, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

19.00 VHS-Siegen, Filmabend: Der<br />

Eisenwald und 700 Jahre Siegen,<br />

KrönchenCenter Siegen<br />

19.30 Schauspiel, Fische, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

20.00 Weihnachtskonzert mit Esther<br />

und Werner Hucks, Alte Linde, Wilnsdorf-Niederdielfen,<br />

Weißtalstraße 2<br />

21.00 Nachtwächterführung mit Balthasar,<br />

ab Nikolaikirche Siegen<br />

4.Samstag<br />

19.30 Schauspiel, Fische, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstr. 1<br />

20.00 Grobschnitt Acoustic Party, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

5. Sonntag<br />

10.30 Bücher: Brunch Crauss Crauss<br />

trifft Tom Liwa, Kulturhaus Lÿz Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

19.00 Live-Show: The Johnny Cash<br />

Show — presented by The Cashbags,<br />

Bismarckhalle Siegen-Weidenau<br />

Dezember<br />

In diesem Jahr werden wieder<br />

zahlreiche Weihnachtsmärkte in<br />

Siegen-Wittgenstein stattfinden<br />

6. Montag<br />

19.30 Spass bei Tango, Milonga, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

8. Mittwoch<br />

16.00 Worshop mit Ton, für Menschen<br />

mit Demenz und ihren Angehörigen,<br />

Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe<br />

Siegen-Wittgenstein, Anmeldung:<br />

0271/67 347 239<br />

pflegeselbsthilfe@alzheimer-siegen.de<br />

19.00 VHS-Siegen, Filmabend:<br />

Wênd Kûuni — Das Geschenk Gottes,<br />

KrönchenCenter Siegen<br />

9. Donnerstag<br />

15.30 VHS-Siegen, Café-Literatur-<br />

Zeit: Karen Tania Blixen (1885-1962),<br />

KrönchenCenter Siegen<br />

18.30 Siegener Forum: Von den Juden<br />

im Siegerland, KrönchenCenter,<br />

19.30 Höhner<br />

Weihnacht 2020,<br />

Siegerlandhalle<br />

10.Freitag<br />

19.30 Neuser &<br />

Band, Bruchwerk<br />

Theater Siegen,<br />

Siegbergstraße 1<br />

20.00 Blues-Rock-<br />

Trio: Reverend<br />

Rusty & The Case,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen<br />

20.00 Stimmenshow:<br />

Ringmasters,<br />

It´s Christmas<br />

Time, Heimhof-Theater Burbach<br />

20.00 Johann König — Jubel, Trubel,<br />

Heiserkeit!, Siegerlandhalle<br />

20.00 Winter Nights Jazzkonzert mit<br />

Rebekka Bakken, Ev. Kirche Hilchenb.<br />

11. Samstag<br />

20.00 Kabarett: Nikita Miller, Freizeitgangster<br />

gibt es nicht!, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

12. Sonntag<br />

14.30 Familientheater: Aladdin und<br />

die Wunderlampe, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

15.00 Die Geschichte von Gerda und<br />

Kai: Die Schneekönigin, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />

Die Feuerzangenbowle, Heimhof-<br />

Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

Winter Nights Weihnachtskonzert am 10.12. mit<br />

Rebekka Bakken, Ev. Kirche Hilchenbach, Kirchplatz 4.<br />

Veranstaltungen finden nur statt, wenn die behördlichen Ausgangsbeschränkungen das erlauben.<br />

19.00 Choral Evensong zur Weihnachtszeit,<br />

Martinikirche Siegen, Grabenstr. 27<br />

13. Montag<br />

19.30 Spass bei Tango, Milonga, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

14. Dienstag<br />

19.30 European Outdoor Film<br />

Tour <strong>2021</strong>, Siegerlandhalle Siegen<br />

19.30 Benefiz-Weihnachtsrudelsingen<br />

Café Basico Kreuztal, Hüttenstr. 30<br />

20.00 Musik-Show, Die Nacht der<br />

Musicals, Siegerlandhalle Siegen<br />

15. Mittwoch<br />

20.00 Viktoria Filmtheater: "Kirchen<br />

und Kino. Der Filmtipp!" Corpus Christi,<br />

Hilchenbach, Bernhard-Weiß- Platz 6<br />

16. Donnerstag<br />

20.00 LÿzMixVarieté - Kabarett, Musik,<br />

Akrobatik und Zauberei, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20.00 Helge Schneider, Die Wiederkehr<br />

des blaugrünen Smaragdkäfers,<br />

Siegerlandhalle Siegen,<br />

20.00 Wildes Holz, "Alle Jahre wilder"<br />

Gebr.-Busch-Theater, Hi.-Dahlbruch<br />

20.00 Viktoria Filmtheater: Corpus<br />

Christi, Kirchen und Kino. Der Filmtipp!<br />

Hilchenbach, Bernhard-Weiß- Platz 6<br />

17. Freitag<br />

19.30 Foxfinder, Schauspiel von<br />

Dawn King, Bruchwerk Theater Siegen,<br />

Siegbergstraße 1<br />

21.00 Nachtwächterführung mit Balthasar,<br />

ab Nikolaikirche Siegen<br />

18. Samstag<br />

19.00 Festliches Weihnachtskonzert<br />

mit der Kantorei Siegen und Camerata<br />

Instrumentale Siegen, Ev. Kirche<br />

Hilchenbach, Kirchplatz 4<br />

19.30 Foxfinder, Schauspiel von<br />

Dawn King, Bruchwerk Theater Siegen,<br />

Siegbergstraße 1<br />

20.00 Kabarett: Frank Sauer, Scharf<br />

angemacht – Die besten Rezepte für Beziehungssalat,<br />

Kulturhaus Lÿz, Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

Stimmenshow der Ringmasters, It´s Christmas Time,<br />

am 10.12. im Heimhof-Theater Burbach<br />

20.00 Elzer Stubbemusik: Weihnachten<br />

in der guten Stube, Heimhof-<br />

Theater Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

19. Sonntag<br />

20.00 Comedy: Kartoffelfreuden im<br />

Nebelland XVII, Der Neuanfang, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20. Montag<br />

19.30 Spass bei Tango, Milonga, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

21.Dienstag<br />

19.30 All das Schöne, Schauspiel<br />

von Duncan Macmillan, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

19.00 Filmklub Kurbelkiste: Kurzfilmtitel<br />

werden kurzfristig bekannt<br />

gegeben, Kulturhaus Lÿz Siegen St.-<br />

Johann-Str. 18<br />

24. Freitag<br />

11.00 Weihnachtskonzert für die gesamte<br />

Familie, Singlöckchen, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

26. Sonntag<br />

19.00 Weihnachtsoratorium, Kantaten<br />

J.S. Bachs 1-3, Martinikirche Siegen,<br />

Grabenstr. 27<br />

19.30 All das Schöne, Schauspiel von<br />

Duncan Macmillan, Bruchwerk Theater<br />

Siegen, Siegberstr. 1<br />

27. Montag<br />

20.00 Comedy: WDR 2, Jahresrückblick<br />

mit ONKel fISCH, Kulturhaus Lÿz<br />

28. Dienstag<br />

20.00 Theater: Die Hörtheatrale,<br />

Das gefleckte Band, Sherlock Holmes<br />

& Dr. Watson ermitteln! Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

31. Freitag-Silvester<br />

17.00 Kantatengottesdienst zum<br />

Jahreswechsel, J. S. Bach: Martinikirche<br />

Siegen, Grabenstr. 27<br />

18.00 Konzert zur Silvesternacht,<br />

mit Musiker der Philharmonie Südwestfalen,<br />

Ev. Kirche Hilchenbach<br />

Wildes Holz, "Alle Jahre wilder" am<br />

16.12. im Gebrüder.-Busch-Theater,<br />

Hilchenbach-Dahlbruch<br />

Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />

• Sprachen (von Arabisch bis Türkisch)<br />

• Computerkurse (Grundlagen, Internet, Office u. a.)<br />

• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />

• Gesundheitsangebote und vieles Andere mehr.<br />

VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />

Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />

Telefon: 0271 404-3000<br />

Shows, Konzerte, Musicals, Comedy u. a. m.<br />

Konzertkarten und Geschenkgutscheine<br />

ein Festgeschenk!<br />

Tel.0271/ 2330727 Mo.-Fr. 14-18 Uhr<br />

und an allen Adventssamstagen von 10-16 Uhr<br />

www.siegerlandhalle.de<br />

74 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 75


Januar<br />

Ina Müller & Band sind Samstag, den 8.1. in der Siegerlandhalle zu sehen<br />

6. Donnerstag<br />

14.30 LiteraturCafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Str. 151<br />

7. Freitag<br />

18.30 Familienmusical: Tabaluga —<br />

oder die Reise zur Vernunft, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

20.00 Burbacher Acoustic-Night II:<br />

"Mirko Santocono Original Dynamix",<br />

Heimhof-Theater Burbach, Heimhofstr.<br />

7<br />

8. Samstag<br />

20.00 Ina Müller & Band — Live, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Str. 151<br />

20.00 Comedy: Maxi Gstettenbauer,<br />

Next Level, Eichener Hamer Kreuztal,<br />

Am Parkplatz 2<br />

9. Sonntag<br />

17.00 Kreuztaler Neujahrskonzert 2022<br />

mit der Philharmonie Südwestfalen,<br />

Kreuzkirche Martin-Luther-Str. 1<br />

18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />

Der Mann, der zu viel wusste,<br />

Burbach, Heimhofstr. 7<br />

19.30 All das Schöne, Schauspiel<br />

von Duncan Macmillan, Bruchwerk<br />

Theater Siegen, Siegbergstraße 1<br />

20.00 Lesung: Waldimir Kaminer, "Der<br />

verlorene Sommer" & "Die Wellenreiter",<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

12. Mittwoch<br />

20.00 Das schräge Musical von Erik<br />

Gedeon: Ewig Jung, Siegerlandhalle<br />

13. Donnerstag<br />

20.00 Musical Highlights Vol. 14 —<br />

Das Beste aus über 20 Musicals, Siegerlandhalle<br />

Siegen<br />

14. Freitag<br />

19.30 Anette Schäfer liest aus ihrem<br />

Siegerlandkrimi Entzweit, „Bücher buy<br />

Eva“ Hilchenbach, Markt 5<br />

20.00 Kabarett: Sascha Korf, ... denn<br />

er weiß nicht, was er tut, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

15. Samstag<br />

10.00 30. Hochzeits- und Festmesse<br />

Siegen 2022, Siegerlandhalle Siegen<br />

16. Sonntag<br />

10.00 30. Hochzeits- und Festmesse<br />

Siegen 2022, Siegerlandhalle Siegen<br />

17.00 Claudia S. Enders Soul of India<br />

Xpeditionen, Turn und Festhalle<br />

Kreuztal-Buschhütten<br />

17.00 Panoramavision von Dieter<br />

Freigang: Die höchsten Wandergipfel<br />

der Alpen. Aula Gymnasiums Netphen<br />

19. Mittwoch<br />

19.00 Vortrag: AN SIEGEN BAUEN —<br />

Stadtentwicklung zwischen Hochschule<br />

und Discountern, MGK, Siegen<br />

20.00 Viktoria Filmtheater: "Kirchen<br />

und Kino. Der Filmtipp!" Niemals,<br />

Selten, Manchmal, Immer, Hilchenbach,<br />

Bernhard-Weiß- Platz 6<br />

20. Donnerstag<br />

14.30 LiteraturCafé der Seniorenhilfe,<br />

städtisches Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Str. 151<br />

21. Freitag<br />

20.00 Wahnsinn, die neue Show mit<br />

den Hits von Wolfgang Petry, Siegerlandhalle<br />

Siegen<br />

20.00 Frontm3n, Konzert mit Hits<br />

die jeder kennt, Eichener Hamer<br />

Kreuztal, Am Parkplatz 2<br />

22. Samstag<br />

19.00 Reise-Reportage: Wildes Südamerika<br />

– Im Oldtimer von Kolumbien<br />

bis Feuerland, Bismarckhalle Siegen-<br />

Weidenau<br />

20.00 Comedy: Atze Schröder — Echte<br />

Gefühle, Siegerlandhalle Siegen<br />

23.Sonntag<br />

16.30 Dia-Show mit Dieter Freigang:<br />

Kreta und Santorin, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

18.00 Kabarett: Bülent Ceylan —Luschtobjekt,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

29. Samstag<br />

18.00 Musikalisches Kabarettprogramm<br />

mit Christoph Reuter, in der<br />

Weiße Villa in Dreslers Park Kreuztal,<br />

Hagener Str. 24<br />

30. Sonntag<br />

11.00 Jazzfrühschoppen mit den<br />

Smooth Talks, Alte Linde, Wilnsdorf-<br />

Niederdielfen, Weißtalstraße 2<br />

20.00 The Music of James Bond &<br />

More – All the songs – All the hits<br />

live! Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer<br />

Straße 151<br />

Kreta und Santorin, Diashow mit Dieter Freigang am<br />

23.1. ab 16.30 Uhr im Heimhof-Theater Burbach<br />

1. Dienstag<br />

20.00 Carolin Kebekus — PussyNation,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

3. Donnerstag<br />

20.00 Ralf Schmitz – Schmitzefrei,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

14.30 LiteraturCafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

5. Samstag<br />

20.00 Chorgesang: Vocapella, Einfach<br />

heldenhaft! Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

6. Sonntag<br />

18.00 René Steinberg, Freuwillige<br />

vor, Krombacher Brauerei Erlebniswelt<br />

Kreuztal, Hagener Str. 261<br />

10. Donnerstag<br />

20.00 Comedy: Faisal Kawusi — Anarchie,<br />

Siegerlandhalle Siegen,<br />

11. Freitag<br />

20.00 Spanish Night, Rafael Cortés<br />

Trio, Weiße Villa in Dreslers Park<br />

Kreuztal, Hagener Str. 24<br />

12. Samstag<br />

19.00 Reise-Reportage: Laufen, Essen,<br />

Schlafen — Mein Weg zur meistgewanderten<br />

Frau der Welt, Bismarckhalle<br />

Siegen-Weidenau<br />

13.Sonntag<br />

15.00 RHYTHMIX - Kreuztaler Teddybärenkonzert,<br />

Otto-Flick-Halle, Kreuztal,<br />

Moltkestr. 12<br />

15.00 Drei Schweine, Theater Urknall,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Str.<br />

18.00 Filmpalast im Heimhof-Theater,<br />

Miss Marple — Vier Frauen und<br />

ein Mord, Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

Konrad Stöckel: "Wenn's stinkt und kracht<br />

ist's Wissenschaft – Umwelt", am 20.2. im<br />

Gebr.-Busch-Theater<br />

Februar<br />

16. Mittwoch<br />

20.00 Viktoria Filmtheater:"Kirchen<br />

und Kino. Der Filmtipp!" Der Rausch,<br />

Hilchenbach, Bernhard-Weiß- Platz 6<br />

17. Donnerstag<br />

14.30 LiteraturCafé der Seniorenhilfe,<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

18. Freitag<br />

20.00 The Spirit of Freddie Mercury,<br />

Die Stimme – Das Gefühl – Die Leidenschaft,<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

19. Samstag<br />

19.00 Oslo Gospel Choir – Farewell<br />

Tournee 2022, Siegerlandhalle Siegen<br />

20.00 Subito! Theater Rotecke – Der<br />

Impro-Tatort, Heimhof-Theater Burbach,<br />

Heimhofstr. 7a<br />

Zuhause bei der WGh<br />

20. Sonntag<br />

15.00 Konrad Stöckel: "Wenn's stinkt<br />

und kracht ist's Wissenschaft – Umwelt",<br />

Gebr.-Busch-Theater, Dahlbruch<br />

17.00 Panoramavision von Dieter<br />

Freigang: „Die höchsten Wandergipfel<br />

der Alpen“. Aula Gymn. Netphen<br />

19.00 Kabarett: Django Asül, Offenes<br />

Visier, Heimhof-Theater Burbach,<br />

23. Mittwoch<br />

20.00 Biyon Kattilathu - ...Weil jeder<br />

Tag besonders ist, Siegerlandhalle<br />

27. Sonntag<br />

14.30 Kindertheater: Morgenstar<br />

und Ringelspatz, Heimhof-Theater<br />

Burbach, Heimhofstr. 7a<br />

17.00 Mein Südwestfalen Xpeditionen,<br />

mit Klaus-Peter Kappest, Turn<br />

unde Festhalle Kreuztal-Buschhütten<br />

WGh - Wohnungsgenossenschaft hüttental eG<br />

Jahnstraße 45 · 57076 Siegen<br />

Telefon 0271 48951-0 · Fax 0271 48951-51<br />

info@wgh-siegen.de · www.wgh-siegen.de<br />

76 durchblick 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> durchblick 77


Henriette Katharina von Oranien<br />

Spezialist in der ambulanten und stundenweisen Betreuung<br />

von Senioren & Menschen mit Hilfsbedarfen<br />

Foto: Rita Petrie<br />

• Stundenweise Alltagsbegleitung<br />

• Gemeinsame Unternehmungen<br />

• Haushaltshilfe & Einkäufe<br />

• Fahrtdienste & Botengänge<br />

• Demenzbetreuung<br />

• Entlastung für Angehörige<br />

• kostenloses Erstgespräch<br />

<strong>db</strong> 3/21. Was hat das Obere Schloss<br />

von Siegen mit dem Keller der Alten<br />

Schule in Feudingen und beides mit Antwerpen<br />

gemeinsam? Den Maler Jan Mijtens!<br />

Neulich hab’ ich mit meinem besten<br />

Freund und dessen Frau in meinen Geburtstag<br />

hineingefeiert, und da wir uns<br />

alle drei gerade in Antwerpen befanden,<br />

bot sich vorm Leckeressengehen noch<br />

ein Museumsbesuch an. Mein Freund:<br />

unbedingt das Rubenshaus! Seine Frau<br />

und ich: lieber das Museum Mayer van<br />

den Bergh, schon des geringeren Andrangs<br />

wegen! Nun gehört mein Freund<br />

nicht zu den Menschen, die sich gerne<br />

etwas entgehen lassen, schon gar nicht<br />

ein vergünstigtes Doppelticket. Also ein<br />

beschleunigter Ritt zu dritt durchs Mayer<br />

und danach: gemütliche Aufteilung der<br />

Separatinteressen.<br />

Das Gemälde, das meinem Freund bei<br />

seinem Gewaltmarsch auf Anhieb und mit<br />

Abstand am besten gefiel, ein Gemälde,<br />

das auch mir nach meinem ersten Besuch<br />

im Mayer in Erinnerung geblieben<br />

ist, war nicht etwa das Museums-Highlight<br />

„Die dulle Grit“, jenes verstörende<br />

Höllenstück aus dem Pinsel des großartigen<br />

Pieter Bruegel, und auch nicht die<br />

filigrane Miniatur-Madonna des Jan van<br />

Eyck eine Etage tiefer, es war vielmehr<br />

die zwar großformatige, aber im Ganzen<br />

doch eher schlichte und unspektakuläre<br />

Darstellung einer Bürgermeisterfamilie,<br />

deren Kinder der Maler Jan Mijtens so<br />

natürlich und anmutig und deren faltenwerfende<br />

Festtagskleidung er so fein und<br />

samtseiden zur Leinwand brachte, dass<br />

die Betrachtung dieser herausgeputzten<br />

Sippe einfach ein Vergnügen ist.<br />

Nun werden Sie sich fragen, was dieses<br />

Gemälde mit Siegen und Feudingen<br />

zu tun hat. Nun, im Oberen Schloss von<br />

Siegen hängt in der Gotischen Halle (das<br />

ist die mit dem interessanten Fischgrätboden)<br />

ebenfalls ein Bild von Mijtens,<br />

das dieser von Henriette Katharina von<br />

Oranien angefertigt hat, eine zweifellos<br />

preiswertere Auftragsarbeit, die heute<br />

noch sehr viel billiger ein Porträtfotograf<br />

erledigen würde. (Leser der „durchblicks“<br />

kennen die Dame bereits vom Titelblatt<br />

der Vorgängerausgabe.)<br />

Ein weiterer (mutmaßlicher) Mijtens<br />

befindet sich im Keller der Alten Schule<br />

von Feudingen, dem heutigen Heimatmuseum,<br />

und wäre um ein Haar auf<br />

dem Schrottplatz gelandet, hätte es dort<br />

nicht der aufmerksame Heimatforscher<br />

Gerhard Seit entdeckt und vor der Vernichtung<br />

gerettet. Als sich nämlich die<br />

Fürstenfamilie derer zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein<br />

genötigt sah, die Familiengruft<br />

in der Laaspher Stadtkirche zu-<br />

Leserbeitrag<br />

Überall bekannte Gesichter<br />

gunsten einer Heizungsanlage zu räumen,<br />

verblieben die (übrigens gut mumifizierten)<br />

Herrschaften auf dem Familienfriedhof<br />

beim Schloss, während die schmuckvollen<br />

Außensärge in der Rumpelkammer<br />

der Geschichte und auf dem Dachboden<br />

der Reithalle verschwanden, um nach dem<br />

Abstecher auf dem Schrottplatz und anderen<br />

Irrfahrten schließlich in Feudingen doch<br />

noch ein einigermaßen würdiges Plätzchen<br />

zu finden. Besonders der Sarg der Gräfin<br />

Elisabeth Charlotte ist dabei interessant,<br />

denn dank einer Erscheinung war die fromme<br />

Adlige in der Lage, den Zeitpunkt ihres<br />

Todes vorauszusagen, der dann auch durch<br />

den kraftvollen Huf eines ihrer Schlittenpferde<br />

fristgemäß eintrat. Mijtens, dem<br />

das Schauermärchen zugetragen wurde,<br />

hat dann den Sarg sehr hübsch mit einem<br />

Porträt der Gräfin ausgestattet, das sie mit<br />

üppigem Dekolleté und einem Stundenglas<br />

zeigt, auf dem ein Totenschädel ruht. Wer<br />

alte Gedichtformen mag und in der Lage<br />

ist, Frakturbuchstaben zu entziffern, sollte<br />

sich bei der Besichtigung des Sarges auch<br />

das güldene<br />

Sonett unterhalb<br />

des Porträts<br />

durchlesen,<br />

das stilvoll über<br />

das Ableben der<br />

Adligen informiert.<br />

Nach der<br />

Lektüre steht<br />

dann einem<br />

Wochenendtrip<br />

nach Antwerpen<br />

nichts mehr<br />

im Wege.<br />

Jörn Heller<br />

„Zuhause gut betreut,<br />

denn daheim ist´s am schönsten …“<br />

„…das Leben im Alter genießen“<br />

vivacus® Seniorenbetreuung Siegen • Email: siegen@vivacus.de • Telefon: 0271 – 4058 5280 • Internet: vivacus.de<br />

Bild: Wikipedia<br />

Gräfin Elisabeth Charlotte<br />

zu Sayn-Wittgenstein<br />

<strong>db</strong> 2/21. Als ich den Bericht von Wilfried<br />

Lerchstein, mit großem Interesse<br />

las, entstand in mir die Frage: Warum<br />

ist Sophie Scholl so bekannt, und kaum<br />

jemand weiß um das Schicksal von Cato<br />

Bontjes van Beek? Beide jungen Frauen<br />

gehörten einer Widerstandsbewegung<br />

an und wurden hingerichtet.<br />

Oft habe ich die Künstlerkolonie Worpswede<br />

besucht, Museen und Galerien<br />

besichtigt, die Hammelandschaft und<br />

die Moorlandschaft erkundet. In den<br />

letzten Jahren zogen meine Freundin<br />

und ich die in der Nähe gelegene<br />

kleine Künstlerkolonie Fischerhude<br />

vor, ein kleines Dorf. Es bestehen viele<br />

Verbindungen der Künstler zwischen<br />

Worpswede und Fischerhude. Fischerhude,<br />

viele Flussarme der Wümme durchziehen<br />

das Dorf, ist nicht geprägt von<br />

Massentourismus. Viele alte Eichen säumen<br />

Wege und Höfe. Mitten im Dorf steht<br />

eine schlichte Kirche, umfriedet von einer<br />

Mauer, in der viele alte, besondere<br />

Grabsteine eingesetzt sind. Sie bestehen<br />

aus Buntsandstein, Engelköpfe und Lebensberichte<br />

der Verstorbenen sind eingemeißelt.<br />

Früher wurden die Verstorbenen<br />

in dem elf km entfernten Wilstedter<br />

Friedhof beigesetzt. Als Fischerhude eine<br />

eigene Kirche und Friedhof bekam, holte<br />

man die besonderen Grabsteine nach Fischerhude.<br />

Ein kleiner, gepflasterter Weg<br />

heißt Cato-Bontjes-van-Beek-Weg.<br />

Wer war Cato Bontjes van Beek?<br />

Betritt man die Kirche, entdeckt man<br />

in einer Nische eine Skulptur, die einen<br />

drachenbekämpfenden Engel darstellt,<br />

ein bekanntes Symbol des Kampfes des<br />

Guten gegen das Böse. Die Engelgestalt<br />

ist weiblich, plastiziert von der Tante von<br />

Cato, Bildhauerin Amelie Breling, mit<br />

Catos Gesichtszügen. So steht es in der<br />

Beschreibung der Kirche. Darunter liegt<br />

das Totengedenkbuch mit einem Eintrag:<br />

Cato Bontjes van Beek, geboren 14.November<br />

1920 in Bremen, hingerichtet<br />

am 5.August 1943 in Berlin-Plötzensee.<br />

Immer mehr erfuhren wir über das<br />

kurze Leben von Cato Bontjes van<br />

Leserinnenbeitrag<br />

Cato Bontjes van Beek<br />

Nicola Veit<br />

Rechtsanwältin und Notarin<br />

Rathausstraße 1<br />

57234 Wilnsdorf<br />

02739-1049<br />

info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />

www.rechtsanwaeltin-veit.de<br />

Beek. Cato und ihre beiden Geschwister<br />

wuchsen in Fischerhude im Haus des<br />

Malers Heinrich Breling auf. Heinrich<br />

Breling, als Kind Gänsehütejunge in<br />

Fischerhude, später Hofmaler des<br />

bayrischen Königs Ludwig, baute ein<br />

Haus in der Bredenau in Fischerhude.<br />

Sechs Töchter, alle künstlerisch begabt,<br />

wuchsen dort auf. Viele Gäste trafen sich<br />

in der Bredenau. Es wurde musiziert,<br />

diskutiert. Ein häufiger Gast war auch<br />

Helmut Schmidt, der spätere Bundeskanzler,<br />

in jungen Jahren.<br />

Anläßlich einer Ausstellung 1995 von<br />

Catos Schwester Miete Bontjes van<br />

Beek sprach Helmut Schmidt Grußworte:<br />

„Das Fischerhuder Haus und seine<br />

liebenswerte Familie, zuvörderst die<br />

von mir verehrte Olga und die Töchter<br />

Cato und Mietje und ihr Sohn Tim, sie<br />

sind seit 1937 bis zum Ende des Dritten<br />

Reiches für mich, als Wehrpflichtsoldat in<br />

der Nähe stationiert, eine zweite Heimat<br />

gewesen. Ihr Haus mit den Freunden<br />

und Gästen, die dort ein- und ausgingen,<br />

wurde für mich ein Ort menschlicher<br />

Wärme. Hier sprachen Maler, Grafiker,<br />

Keramiker, Tänzer und Musiker, Frauen<br />

wie Männer, über ihre Auffassungen von<br />

persönlicher, künstlerischer und politischer<br />

Freiheit mit einem damals seltenen<br />

Freimut. Olga Bontjes hat ihre Kinder inmitten<br />

eines totalitären Systems zur Toleranz<br />

erzogen in der Überzeugung, dass<br />

Freiheit unteilbar sei und für alle gelte.“<br />

In dieser weltoffenen Atmosphäre<br />

wuchs Cato auf. Mit siebzehn Jahren zog<br />

sie nach Berlin, um eine kaufmännische<br />

Lehre zu machen. Anschließend sollte sie<br />

in der Keramikwerkstatt des Vaters in Fischerhude<br />

arbeiten. Cato erweiterte ihren<br />

Lebensradius, verbrachte sieben Monate<br />

in England, bevor sie nach Berlin zog. Der<br />

Krieg vernichtete alle Pläne. Ende April<br />

musste Cato zum Reichsarbeitsdienst,<br />

der Pflicht war, nach Ostpreußen. Wegen<br />

einer Entzündung am Bein durfte sie zwischendurch<br />

nach Fischerhude.<br />

In Berlin wirkten Mietje und Cato, indem<br />

sie den Kriegsgefangenen heimlich<br />

Cato Bontjes van Beek<br />

etwas zusteckten, Brot, Zigaretten u.s.w.<br />

Dann stieß Cato zur Wiederstandsgruppe<br />

„Rote Kapelle“ und half bei der Herstellung<br />

von Flugblättern. 1942 flog die<br />

Gruppe auf. Cato wurde in das Polizeigefängnis<br />

am Alexanderplatz gebracht.<br />

Etwas später wurde sie überführt in das<br />

Frauengefängnis an der Barnimstraße.<br />

Zur Vollstreckung des Todesurteils<br />

durch das Fallbeil kamen alle Verurteilten<br />

nach Berlin- Plötzensee. Wenige Stunden<br />

vor der Hinrichtung schrieb Cato drei<br />

Briefe: an die Mutter, an Mietje und Tim.<br />

Es sind bewegende Briefe, in denen<br />

sie der Mutter und den Geschwistern Mut<br />

zuspricht. Der Gefängnispfarrer reichte<br />

ihr das Abendmahl. Aufrecht und ohne<br />

Zögern ging die zweiundzwanzigjährige<br />

Cato Bontjes van Beek in den Tod. Mit<br />

ihr wurden dreizehn junge Frauen hingerichtet.<br />

Die Gnadengesuche wurden<br />

von Hitler abgelehnt.<br />

Sophie Scholl und Cato Bontjes<br />

van Beek, zwei junge mutige Frauen,<br />

stehen für alle jungen Frauen, die als<br />

Widerstandskämpferinnen gewirkt und<br />

hingerichtet wurden.<br />

Hermann Vinke, der auch über das<br />

kurze Leben von Sophie Scholl schrieb,<br />

bemerkte in seinem Buch über Cato<br />

Bontjes van Beek: Bis heute ist sie eine<br />

zu Unrecht Vergessene! Gudrun Fokken<br />

In eigener Sache:<br />

<strong>db</strong> 2/21 Das Bild vom Weidelbacher<br />

Weiher auf Seite 25 stammt von Gudrun<br />

Neuser aus Siegen. Gudrun beliefert<br />

uns regelmäßig mit wunderschönen Naturfotos.<br />

Auf diesem Weg möchten wir<br />

uns noch einmal für die Erlaubnis zur<br />

Veröffentlichung bedanken.<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Grundstücksrecht<br />

Verkehrsrecht<br />

Erb- und Familienrecht<br />

HonorarAnwältin<br />

Mitglied im<br />

AnwaltVerein<br />

VertrauensAnwalt<br />

4/<strong>2021</strong> durchblick 79<br />

Bild: Wikipedia


Der durchblick und alle,<br />

die sich im Laufe des Jahres<br />

für ihn engagiert haben,<br />

wünschen schöne<br />

Weihnachtstage und<br />

ein frohes neues Jahr.<br />

Anne Alhäuser, Hans Amely, Thomas Benauer, Heinz Bensberg,<br />

Gert Bombien, Frank-Michael Brösel, Adele von Bünau, Ulla D’Amico,<br />

Nina Evers, Claudia Chacon-Flores, Antonie Dell, Lars Dörr, Helmut Drabe,<br />

Ingrid Drabe, Anne Eickhoff, Friedhelm Eickhoff, Gertrud Hein-Eickhoff,<br />

Gudrun Fokken, Eberhardt Freund (), Nadine Gerhard, Nina Gersdorf,<br />

Waltraud Göbel, Ernst Göckus, Erika Graff, Thomas Greiner,<br />

Bettina Goßhaus-Lutz, Maximillian Großhaus-Lutz, Marie Haberland,<br />

Andrea Hasenstab, Jörn Heller, Eva-Maria Herrmann, Erna Homolla,<br />

Klaus Hüner, Wolfgang Kay, Erich Kerkhoff, Wolfgang von Keutz,<br />

Adelheid Knabe, Sigrid Kobsch, Karl-Heinz Ley, Dr. Ingrid Leopold,<br />

Wilfried Lerchenstein, Friedhelm Limburger, Horst Mahle, G.-Herman Matthes,<br />

Armin Maxeiner, Jörgen Meister, Dieter Moll, Stephanie Müller,<br />

Gudrun Neuser, Matthias Neuser, Bettina Neuß, Friedrich Ochsmann,<br />

Marion Ortmann, Wolfgang Paesler, Gerhard Peysar, Rita Petri,<br />

Bernadette von Plettenberg, Birgit Rabanus, Tessie Reeh, Hartmut Reeh,<br />

Volker Reichmann, Jürgen Ritter, Nicole Scherzberg, Hans-Rüdiger Schmidt,<br />

Christel Schmidt-Hufer, Karl-Heinz Schneider, Tilla-Ute Schöllchen,<br />

Eva Schumacher, Helga Siebel-Achenbach, Bruno Steuber, Adrian Stötzel,<br />

Heinz Stötzel, Dr. Dieter Stündel, Renate Titze, Roman Vitt, Ulli Weber,<br />

Rüdiger Zimmermann.


Unterhaltung / Impressum<br />

Es fiel uns auf, …<br />

…dass Gel<strong>db</strong>örsen Schmerzen verursachen können. Orthopäden<br />

warnen: Beim Sitzen mit einem Portemonnaie in<br />

der Gesäßtasche gerät das Becken in einen Schiefstand. Das<br />

kann Schmerzen im gesamten Haltungsapparat verursachen.<br />

…dass auch gemütliches Gehen gesund hält. Eine bekannte<br />

Faustregel lautet: Wer gesund leben will, sollte am Tag 10000<br />

Schritte gehen. Eine Studie zeigt nun, dass für Frauen ab 70<br />

bereits 7500 Schritte ausreichen. Der TÜV Nord empfiehlt:<br />

„Es genügt, viele kurze Strecken zu gehen; außerdem Treppe<br />

statt Aufzug und wenn möglich zu Fuß einkaufen.<br />

…dass Fruchtsäfte die Leber schädigen. Zucker ist nicht<br />

gleich Zucker. Mediziner des Universitätsspitals Zürich haben<br />

herausgefunden, dass der häufige Genuss von Säften, die<br />

mit Fruktose gesüßt sind, schneller zu einer Fettleber führen<br />

kann. Die Zuckerart Glukose kurbelt die körpereigene Fettproduktion<br />

nicht so stark an.<br />

…dass Selbstgespräche Stress abbauen. Wer Selbstgespräche<br />

über sich in der dritten Person (zum Beispiel:“Das hat sie<br />

jetzt aber gut hin gekriegt!“) führt, kommt mit schwierigen<br />

Situationen besser klar und baut Stress ab. Menschen gewinnen<br />

so Abstand zu sich und dem eigenen Handeln, fanden<br />

US-Psychologen heraus.<br />

…dass ein Mittagsschlaf gute Laune macht. Nicht nur wegen<br />

der Mittelmeerküche ist ein Leben wie im Süden gesund.<br />

Auch ein Nickerchen am Mittag ist ideal für eine ausgeglichene<br />

Stimmung. US-Forscher fanden heraus: Wer eine halbe<br />

Stunde schläft, ist danach fröhlicher und aufgeschlossener.<br />

<br />

homa<br />

Gedächtnistraining – Lösungen von Seite 40-41<br />

Das Büblein auf dem Eise: 1.heuer, 2.festes, 3.Büblein, 4.leis,<br />

5.einmal, 6.muss, 7.hacket, 8.seinem, 9.knacket, 10.brichts´s,<br />

11.Bein, 12.Eis, 13.See, 14. Mann, 15. Herz, 16. packt, 17. heraus,<br />

18. Fuße, 19. Büblein, 20. Vater. . Drachen: 1.Haut, 2.Jagd,<br />

3.Boot, 4.Kopf, 5.Fest, 6.Blut, 7.Stein, 8.Gift, 9.Schnur. Tiere<br />

abgeben. 1.Floh im Ohr, 2.Frosch im Hals, 3.Hase im Pfeffer,<br />

4.Hecht im Karpfenteich, 5.Ochs vor dem (Scheunen)tor, 6.Elefant<br />

im Porzellanladen, 7.Schäfchen im Trockenen, 8.Katze im<br />

Sack, 9.Affe auf dem Schleifstein, 10.Häschen in der Grube.<br />

Zu guter<br />

Letzt:<br />

Gesehen in einem<br />

Café in<br />

Mudersbach-<br />

Niederschelderhütte<br />

durch<br />

blick<br />

Gemeinnützige Seniorenzeitschrift<br />

für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />

Herausgeber:<br />

durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />

Telefon 0271 / 6 16 47, Mobil: 0171 / 6 20 64 13<br />

E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />

Internet: www.durchblick-siegen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Redaktion:<br />

Anne Alhäuser, Hans Amely (Seniorenbeirat), Ulla D'Amico, Ingrid<br />

Drabe (Veranstaltungen), Friedhelm Eickhoff (ViSdP), Eva-Maria<br />

Herrmann (stellv. Redaktionsleiterin), Erna Homolla, Erich Kerkhoff,<br />

Adelheid Knabe, Horst Mahle, Rita Petri (Nachrichten), Helga Siebel-<br />

Achenbach, Tessie Reeh, Ulli Weber.<br />

Bildredaktion:<br />

Thomas Benauer, Rita Petri (Ltg.), Tessie Reeh, Nicole Scherzberg<br />

Bildnachweise: Sofern am Objekt nicht angegeben, stammen die<br />

veröffentlichten Bilder von den Autoren, bzw. den Veranstaltern.<br />

Lektorat:<br />

Anne Eickhoff, Gertrud Hein-Eickhoff, Horst Mahle, Jörgen Meister,<br />

Dieter Moll.<br />

Internet:<br />

Thomas Benauer, Thomas Greiner, Nicole Scherzberg.<br />

An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />

Adele von Bünau, Nina Evers, Gudrun Fokken, Nina Gersdorf, Ernst<br />

Göckus, Bettina Großhaus-Lutz, Jörn Heller, Elisabeth Hengstenberg,<br />

Klaus Hüner, Dr. Ingrid Leopold, Günter-Hermann Matthes, Armin<br />

Maxeiner, Friedrich Ochsmann, Bernadette von Plettenberg, Volker<br />

Reichmann, Tilla-Ute Schöllchen, Bruno Steuber, Heinz Stötzel.<br />

Gestaltung und Herstellung:<br />

Friedhelm Eickhoff, Rita Petri, Nicole Scherzberg.<br />

Anzeigenanfrage:<br />

durchblick-siegen e.V. Telefon 0171 / 6 20 64 13 oder 0271 / 6 16 47<br />

E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />

Es gilt die Preisliste 12/2015<br />

(www.durchblick-siegen.de/Mediadaten)<br />

Druck: rewi-Druck Wissen<br />

Erscheinungsweise:<br />

März, Juni, September, Dezember<br />

Verteilung:<br />

Hans Amely, Gerd Bombien, Herbert Dielmann, Nadine Gerhard,<br />

Erika Graff, Maximilian Großhaus-Lutz, Arndt Hensel, Wolfgang von<br />

Keutz, Jörgen Meister (Ltg.), Marion Ortmann, Wolfgang Paesler,<br />

Birgit Rabanus, Christel Schmidt-Hufer, Hans-Rüdiger Schmidt,<br />

Renate Titze, Rüdiger Zimmermann und alle Redakteure<br />

Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos aus: in Sparkassen,<br />

Apotheken, Arztpraxen, Buchhandlungen und Geschäften des<br />

täglichen Bedarfs, in der City-Galerie, Läden des Siegerlandzentrums,<br />

bei unseren Anzeigenkunden, in öffentlichen Gebäuden, vielen sozialen<br />

Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in Rathäusern<br />

und Senioren-Service-Stellen des Kreises Siegen-Wittgenstein, sowie<br />

eingeheftet in den Zeitschriftenmappen des „Lesezirkel Siegerland“.<br />

Der durchblick ist kostenlos. Für die Postzustellung werden für vier Ausgaben<br />

jährlich 10,00 € ins Inland bzw. 16,00 € ins Ausland berechnet.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte Beiträge und Leserbriefe<br />

zu kürzen. Bei Nichtveröffentlichung von unverlangt eingesandten Beiträgen erfolgt<br />

keine Benachrichtigung. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung des<br />

Herausgebers gestattet.<br />

Gefördert durch<br />

die Universitätsstadt Siegen<br />

und den Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Gedruckt auf<br />

PEFC zertifiziertem<br />

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Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns!<br />

Universitätsstadt Siegen - Grünflächenabteilung, Tel. 0271/404-4807, www.siegen.de<br />

82 durchblick 4/<strong>2021</strong>


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