29.11.2021 Aufrufe

Hochgefühle 04 2021

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 31<br />

Jahreshauptversammlung des Österreichischen Alpenvereins in Villach<br />

Hotspots und einige Lichtblicke<br />

Nach dem Ausfall der HV im Vorjahr (Pandemie) war viel Arbeit angesagt<br />

– etwa 400 Delegierte engagierten sich einen ganzen Tag.<br />

Neuer Generalsekretär<br />

Clemens Matt folgt dem überaus verdienstvollen Robert<br />

Renzler als Generalsekretär nach – Renzler wurde<br />

aufgrund seiner jahrzehntelangen, auch international<br />

als wegweisend bezeichneten Führungsarbeit<br />

die Ehrenmitgliedschaft verliehen.<br />

Clemens Matt, 47 Jahre, verheiratet und Vater von<br />

zwei Mädchen (7 und 9 Jahre alt), wohnhaft in Mutters,<br />

Tirol (Studium Bauingenieur und Betriebswirtschaft),<br />

ist neben der professionellen Einführungsschritte<br />

dem Alpenverein zutiefst zugeneigt „Ich freue<br />

mich sehr, nun Teil des Alpenvereins-Teams zu sein<br />

und bin begeistert, was nicht nur im Hauptverein,<br />

sondern vor allem auch in den einzelnen Sektionen<br />

Tag für Tag geleistet wird. Ich bewundere die vielen<br />

ehrenamtlichen Stunden, die für unseren Verein aufgebracht<br />

werden, und freue mich unheimlich auf die<br />

Begegnungen und den Austausch mit den Menschen<br />

im Alpenverein“.<br />

Wir haben ihn bereits als Ehrengast bei der Hauptversammlung<br />

des Alpenvereins Klagenfurt begrüßen<br />

dürfen: sympathisch, zielorientiert, problembewusst –<br />

aber auch visionär.<br />

Jugend<br />

Einen starken Auftritt hatte die Jugend – der Film<br />

TAGE DRAUSSEN – ein ganz großes Kino, die Neu-<br />

ordnung der Zuschüsse für Hütten-besitzende Sektionen<br />

schafft neue finanzielle Räume (Hotspot) – eine<br />

neue Bike-Positionierung soll Ruhe und Ordnung auf<br />

allen Wegen schaffen (Hotspot). Der Bericht des Präsidenten<br />

Dr. Andreas Ermacora fiel wie immer wertschätzend<br />

aus – Matt wusste von organisatorischen<br />

Fortschritten in fast allen Bereichen zu berichten.<br />

Hütten<br />

Viele sind im fortgeschrittenen Alter – Revitalisierung<br />

oder zumindest Modernisierung verschlingen Unsummen,<br />

nach Lösungen wird gesucht: Ab dem Jahr 2024<br />

soll daher ein kleiner Beitrag der Mitglieder zweckgebunden<br />

in ein Zusatzbudget fließen, Verfall oder Aufgabe<br />

der Hütten kann kein Thema sein, daher ist hier<br />

unser Zusammenhalt besonders gefordert, darüber<br />

wird noch gesondert zu berichten sein. Der Abschied<br />

von Peter Kapellari als Hüttenchef fand große Anteilnahme,<br />

sein Nachfolger DI Georg Unterberger gilt als<br />

Vollprofi und bestmöglicher Ersatz – wir verdanken<br />

ihm mit der Projektführung „Fraganter Hütten“ einen<br />

unermüdlichen Einsatz ab der ersten Stunde – damit<br />

ein fast unaussprechlich großes DANKE.<br />

Vom Team des AVK nahmen an der Hauptversammlung<br />

teil: Dr. Werner Radl als Mitglied des Bundesausschusses,<br />

Karl Selden, Filipp Ulbing, Barbara Jandl,<br />

Anja Kogler-Vogl, Rick van de Haar.<br />

Bericht und Foto: Karl Selden<br />

Gastvortrag mit Endzeit-Szenarien<br />

Umwelt: Krise oder<br />

Katastrophe?<br />

1. Die im Jahr 2018 empfohlenen Pfade reichen<br />

nicht mehr aus, um eine Erwärmung bei + 1,5<br />

Grad über vorindustriellen Werten zu stoppen<br />

2. Bereits 1,5 Grad werden zu einer immensen<br />

Belastung der globalen Gesellschaft führen<br />

3. Die Gefahr der Verselbständigung des Klimasystems<br />

wächst mit jedem Zehntelgrad Erwärmung<br />

4. Die Vorstellung von noch verfügbaren CO 2<br />

-<br />

Budgets war/ist fatal irreführend<br />

5. Keine Tonne CO 2<br />

darf ab heute mehr anders<br />

verwendet werden, als sehr schnell ein Leben<br />

bei Nullemissionen zu ermöglichen<br />

6. Die globale Klimakatastrophe kann nur über<br />

eine radikal gesellschaftliche Transformation<br />

vermieden werden<br />

Ao. Univ.-Prof. Dr. Georg Kaser ist ein Südtiroler<br />

Glaziologe und gilt als einer der einflussreichsten<br />

Klimaforscher weltweit. Er arbeitete zweimal als<br />

Leitautor am Intergovernmental Panel on Climate<br />

Change mit, dem Weltklimarat der Vereinten<br />

Nationen, dem 2007 gemeinsam mit Al Gore der<br />

Friedensnobelpreis verliehen wurde – ist auch<br />

wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie<br />

der Wissenschaften.<br />

Dieser Text wurde einem Präsentations-Chart<br />

seines Vortrages entnommen – was kann das für<br />

uns bedeuten:<br />

• Eine kaskadenartige Entwicklung (die Treiber<br />

schaukeln sich gegenseitig hoch) könnte<br />

schon in wenigen Jahren eine irreparable<br />

Umweltschädigung bedeuten und damit die<br />

Lebensgrundlage der Menschen weltweit<br />

zerstören. Kein Computer der Welt kann alle<br />

Parameter rechnen, daher ist der Zeitpunkt<br />

ungewiss (Kickpunkt)<br />

• Der Meeresspiegel wird um bis zu 6 – ja vielleicht<br />

bis zu 9 Meter steigen<br />

• Die Regenbereiche werden mehrfach stärker<br />

betroffen, die Dürreregionen mehrfach erhitzen<br />

• Der Golfstrom verlangsamt sich deutlich – unabsehbare<br />

Folgen<br />

• Ab dem Jahr 2200 ist menschliches Leben auf<br />

der Erde nicht mehr vorstellbar<br />

Katastrophal – was tun: jeder möge auf seine<br />

Weise die Umwelt entlasten, Empfehlungen aller<br />

Art weisen den Weg …<br />

Karl Selden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!