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Hochgefühle 04 2021

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HOCHGEFÜHLE – DAS MAGAZIN DES KLAGENFURTER ALPENVEREINS Seite 63<br />

Skitouren-Bekleidung: Nachhaltig<br />

Die Berge locken bereits mit frischem Schnee, die Skitouren-Ausrüstung<br />

steht überprüft im Keller bereit, doch die Hose passt nicht mehr so richtig<br />

und die Jacke ist auch schon etwas in die Jahre gekommen. Beim Bummel<br />

durch die Sportgeschäfte kommt Lust auf, sich wieder einmal etwas<br />

Neues zu gönnen! Hosen in knalligen Farben, dazu passende Oberteile,<br />

die alle Stückerln spielen …<br />

Mit der Bahn zum<br />

Winterwandern<br />

Überquerung des Magdalensberges: Streckentour<br />

von Launsdorf/Hochosterwitz bis Maria Saal<br />

Doch geht das alles auch<br />

nachhaltig?<br />

Wo werden die Stücke gefertigt? Wie sind<br />

die Arbeitsbedingungen in den Fabriken?<br />

Wie lang sind die Transportwege? Welches<br />

Material belastet die Umwelt am<br />

wenigsten? Auf welche sollte man ganz<br />

verzichten? Lässt sich das eindeutig feststellen?<br />

Outdoor-Bekleidung besteht zu einem<br />

großen Teil aus Kunstfasern, die aufgrund<br />

des hohen Energieaufwandes und der<br />

Verwendung von Erdölprodukten nicht<br />

nur in der Herstellung ökologisch eine<br />

Belastung darstellen, sondern auch problematisch<br />

in der Entsorgung sind, da die<br />

Fasern nicht verrotten. Zudem wird die<br />

Kleidung zur Imprägnierung chemisch<br />

behandelt.<br />

Mittlerweile gibt es mehrere Marken, die<br />

sich darum bemühen, Kleidung nachhaltig<br />

zu erzeugen: Vaude und Patagonia, u.<br />

a. verwenden Kunstfasern, welche aus<br />

recycelten Kunststoffen (z. B.: PET-Flaschen)<br />

hergestellt wurden. Die deutsche<br />

Firma Pyua geht noch einen Schritt weiter<br />

und versucht, Kleidungsstücke (aus Recyclingmaterial)<br />

herzustellen, die selbst<br />

wieder recycelt werden können. Auch Naturprodukte<br />

spielen in der Outdoor-Branche<br />

eine immer größere Rolle, so verwenden einige<br />

Hersteller bereits speziell gewebte Baumwollfasern<br />

und Bienenwachs als Alternative zur PFC-Imprägnierung<br />

wetterfester Kleidungsstücke (z. B. Vaude,<br />

Klättermusen).<br />

PFCs (per- und polyfluorierte Chemikalien) wurden<br />

und werden noch häufig zur Imprägnierung der<br />

Kleidung verwendet. Diese Chemikalien sind hochgiftig<br />

und krebserregend und werden in der Umwelt<br />

kaum abgebaut. Es empfiehlt sich daher, beim Kauf<br />

auf PFC-freie Produkte zu achten. Die Firmen Vaude,<br />

Jack Wolfskin, Fjällräven und Rotauf verzichten bereits<br />

auf PFC bei der Beschichtung der Materialien.<br />

Schadstoffarm erzeugte Produkte werden mit dem<br />

Bluesign-Gütesiegel ausgezeichnet.<br />

Am nachhaltigsten ist es jedoch, Bekleidung möglichst<br />

lange zu verwenden! Meine Skihose ist zwar<br />

etwas eng um die Hüften, aber ansonsten ganz in<br />

Ordnung. Ich werde sie jedenfalls nicht wegwerfen,<br />

sondern sie bei einer Tauschbörse oder einem Flohmarkt<br />

an jemanden anderen weitergeben. Und vielleicht<br />

finde ich dort ja auch eine Hose in der passenden<br />

Größe für mich?<br />

Bericht: Ulrike Perkonigg<br />

Die Quellen zum obigen Bericht bzw. Links für Interessierte zum genauen<br />

Nachlesen:<br />

https://utopia.de/ratgeber/nachhaltige-skibekleidung-snowboardkleidung-faire-marken-vergleich/<br />

https://utopia.de/ratgeber/nachhaltige-outdoor-bekleidung/<br />

https://www.bergzeit.at/magazin/thema/nachhaltige-outdoor-marken/<br />

Tausch- und Verkaufsmöglichkeiten<br />

gibt es ganzjährig online am schwarzen Brett auf<br />

der Webseite des Klagenfurter Alpenvereins:<br />

https://www.alpenverein.at/klagenfurt/home/<br />

schwarzes-brett/index.php<br />

Die Streckenwanderung führt uns zwar nicht allzu<br />

hoch hinauf (Magdalensberg, 1.059 m) und stellt<br />

keine besonderen technischen Anforderungen.<br />

Sie ist jedoch aufgrund der Tourenlänge (22 km;<br />

6,5 Stunden Gehzeit) vor allem im Winter aufgrund<br />

der früh einbrechenden Dunkelheit und<br />

möglicherweise eisigen Wegstellen dennoch<br />

nicht zu unterschätzen!<br />

Wegbeschreibung<br />

Bahnhof nach Launsdorf/Hochosterwitz (von Klagenfurt<br />

28 Minuten Fahrzeit, stündliche Zugverbindungen).<br />

Das erste Wegstück aus Launsdorf<br />

heraus führt über Asphalt, die Burg Hochosterwitz<br />

ist ein Orientierungspunkt, den wir nur schwer<br />

übersehen können. An der Burg vorbei führt uns<br />

nun der gut markierte Hemmaweg (Wanderweg<br />

171) vorbei an der Kirche St. Sebastian (Achtung,<br />

hier nicht nach links in Richtung St. Sebastian abbiegen,<br />

sondern geradeaus weiter) auf der Nordseite<br />

des Magdalensberges bergan. Der Großteil<br />

des Weges führt durch Wald, etwa auf der Hälfte<br />

des Anstieges passieren wir ein einsam gelegenes<br />

Haus auf einer großen Wiese (Kobesser). Es<br />

eröffnet sich der Ausblick nach Norden bis zum<br />

Zirbitzkogel. Etwa zu Mittag erreichen wir den<br />

Gipfel des Magdalensberges, wo wir kurz einkehren,<br />

um uns zu stärken. Allzu lange sollten<br />

wir uns hier jedoch nicht aufhalten, vor uns liegen<br />

noch gut 3 Stunden Gehzeit! Für den Abstieg<br />

nach Maria Saal folgen wir ein kurzes Stück der<br />

Straße. In der letzten Kehre oberhalb vom Freilichtmuseum<br />

biegen wir in den Wald ab, um die<br />

weite Schleife der Straße abzukürzen. Wir queren<br />

die Magdalensberg-Landesstraße und folgen<br />

dem Mariazeller Weg durch Ottmanach, Stutten,<br />

vorbei am Stuttner Moos, bis wir schließlich Maria<br />

Saal erreichen. Ab hier gibt es wieder regelmäßig<br />

Züge bis Klagenfurt oder St. Veit.<br />

Beste Zeit<br />

Frühjahr bis Spätherbst, je nach Schneelage auch<br />

im Winter. Vor allem in schneearmen Wintern eignet<br />

sich diese Wanderung zum Beispiel als Alternative<br />

zu (noch) nicht möglichen Skitouren.<br />

Bericht: Ulrike Perkonigg

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