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SchlossMagazin – Schönes Leben in der Region
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Kunst + Kultur | 35<br />
Ihre zahllosen Postkartenmotive werden oft verschickt,<br />
aber noch öfter auch gesammelt.<br />
Christa Knitl zuhause<br />
in ihrem Atelier<br />
Gemälde „Erinnerung an den Hochzeitstag“, in eine Holzbank<br />
„geschnitzt“ – gerne von Brautpaaren beauftragt<br />
len widerspiegelt. Eine Kunstschule besuchte Christa<br />
Knitl nie, doch die Früchte ihres Naturtalents sollten<br />
nicht unentdeckt bleiben. Im Lauf der Zeit malte sie<br />
privat immer mehr Bilder – bis schließlich jemand ein<br />
Bild kaufte. Das löste bei Christa Knitl einen Aha-Effekt<br />
aus. Meist machte sie von ihren Lieblingsmotiven zuerst<br />
Fotos und malte diese dann am heimischen Werktisch<br />
mit Aquarellfarben in Ruhe nach. So erreichte<br />
sie mit ihren Bildern eine hohe Authentizität. Als die<br />
Stadtverwaltung auf ihre Werke aufmerksam wurde,<br />
nahm sie gerne deren Auftragsarbeiten entgegen. Was<br />
sich herumsprach, denn auch Firmen und Behörden<br />
bestellten bei Christa Knitl gemalte Motive der Stadt<br />
und auch anderer Orte aus der Region, über die sich<br />
dann Jubilare, Geburtstagskinder oder „Ehemalige“<br />
freuen konnten. Jahrelang gestaltete sie Kalender, u. a.<br />
für die Volks- und Raiffeisenbank Donauwörth, die deren<br />
Filialen auf den Monatsseiten abbildeten. Was ihren<br />
Bekanntheitsgrad im Umkreis natürlich steigerte. Sie<br />
illustrierte auch Bücher. Beliebt waren die jährlichen<br />
Adventskalender, deren Ansicht die Künstlerin im Auftrag<br />
des Lionsclubs und der City Initiative Donauwörth<br />
designte. Selbst heute noch gestaltet Christa Knitl Heimatkalender,<br />
allerdings nur für den privaten Gebrauch<br />
und natürlich die beliebten Postkarten, die gerne verschickt<br />
oder auch als Souvenir gesammelt werden.<br />
Um ihre Maltechnik zu verfeinern, hatte sie Volkhochschulkurse<br />
beim Donauwörther Künstler und Kunsterzieher<br />
Helmut Walter besucht. Ab 1989 gab sie ihr<br />
Können fast 20 Jahre lang selbst bei der VHS weiter<br />
und engagierte sich nebenher im örtlichen Kunstverein.<br />
Denn 1969 und 1970 hatte Christa Knitl, die seit<br />
55 Jahren glücklich mit ihrem Mann Manfred verheiratet<br />
ist, einen Sohn und eine Tochter bekommen, was<br />
ihr „normales“ Berufsleben beenden sollte. Wiederholt<br />
stellte sie ihre Gemälde auch in Ausstellungen der<br />
Öffentlichkeit vor. Während sich ihre älteren Werke<br />
durch ihre Detailgenauigkeit auszeichnen, sind bei<br />
jüngeren Bildern großzügigere Strichführungen zu<br />
erkennen. Ihre Begegnung mit dem niederländischen<br />
Maler Lambert van Bommel spielt seither eine zentrale<br />
Rolle in ihrem Schaffen; sein flüssiger Stil, den er seinen<br />
Seminarbesuchern auf Exkursionen nach Teneriffa<br />
oder in die Toskana (aber auch in Christa Knitls Heimatstadt)<br />
näherbrachte, beeinflusste sie nachhaltig.<br />
In den letzten Jahren hat die „Malwut“, wie Christa<br />
Knitl ihr Hobby selbst einordnet, etwas nachgelassen.<br />
Schließlich halten sie ihre drei Enkelkinder auf Trab,<br />
und auch das Freizeitgrundstück im Grünen, das in<br />
der warmen Jahreszeit als willkommener Rückzugsort<br />
von der Familie geschätzt wird, braucht seine Pflege.<br />
„Und jünger werde ich auch nicht“, gibt die 80-jährige<br />
zu. Trotzdem geht sie immer noch ihrer Leidenschaft<br />
nach und zieht sich hin und wieder für ihr Hobby ins<br />
obere Stockwerk ihres Hauses zurück, dessen Wände<br />
über und über mit echten „Knitl“ geschmückt sind. <br />
Informationen<br />
Christa Knitl<br />
Tingengarten 4 ♦ 86609 Donauwörth<br />
Tel. 0906-3764 ♦ m.knitl@t-online.de