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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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TITEL INTERVIEW STUFE FÜR STUFE - WEGE DURCH DEN FÖRDERDSCHUNGEL
„Ausbildung ist
der Königsweg“
Mit der „Projectfactory Berufliche Bildung“ hat Michael Hagemann
ein Unternehmen gegründet, das sich speziell der Fördermittelberatung
widmet. Denn um Wege durch den Förderdschungel zu
beschreiten, braucht es vielfach einen Lotsen.
Herr Hagemann, auf welche Bereiche fokussieren
sich aktuell die öffentlichen Fördermittel,
von der explizit die Wirtschaft profitieren
kann?
In und für Deutschland gibt es über 1.500 Förderprogramme,
da ist für jedes unternehmerische
Ziel etwas dabei: technische und substanzielle
Modernisierung, energieeffiziente Maschinen,
Digitalisierung, betriebliche Aus- und Weiterbildung,
Fachkräftesicherung, Forschung- und Innovationsvorhaben.
Die Themen, die für die Wirtschaft
derzeit besonders im Fokus stehen, sind
Energieeffizienz, Digitalisierung, Elektromobilität
und Stärkung von Unternehmen in strukturschwachen
Regionen durch beispielsweise die
Förderung von Betriebsstättenerweiterung oder
neuen Maschinen, was unter anderem auch für
das Bergische Städtedreieck besonders interessant
ist.
Berücksichtigen muss man beim Einsatz von Fördermitteln
allerdings, dass immer Bedingungen
zu erfüllen sind, die gegebenenfalls nicht mit dem
unternehmerischen Ziel konform gehen bzw. einen
zusätzlichen Aufwand bedeuten. Der Staat
lenkt über Verbote und Anreize. Fördermittel sind
Anreize um politische Ziele, beispielsweise arbeits-,
wirtschafts- oder umweltpolitische Ziele,
umzusetzen. Ein Beispiel: Wenn Sie sich ein neues
Auto kaufen wollen, erhalten Sie dafür keine
Fördermittel. Kaufen Sie aber ein Elektroauto,
dann können Sie Fördermittel hierfür bekommen.
So verhält es sich auch bei vielen Förderprogrammen,
die sich an die Wirtschaft adressieren. Beispielsweise
die Sicherung oder Schaffung von Arbeitsplätzen
als Prämisse zur Förderung von
Betriebsmitteln.
Werden Großunternehmen dabei genauso angesprochen
wie kleinere Betriebe? Oder gibt
es dabei eine Differenzierung?
Manche Programme adressieren sich ausschließlich
an kleine und mittlere Unternehmen. Grundsätzlich
sind aber auch Großunternehmen förderbar,
oftmals allerdings mit geringeren
Förderquoten als Kleinunternehmen, das bedeutet,
dass die Quotierung der Förderung nach der
Größe der Unternehmen gestaffelt ist, je größer
das Unternehmen desto geringer ist die Förderquote.
Wer sich privat schon einmal für Fördermittel
interessiert hat – etwa um energetische
Sanierungen am Haus vorzunehmen – ist ob
der vielen Formalitäten oftmals verunsichert
und frustriert. Wie sieht die Lage da bei Unternehmen
aus? Braucht es einen Lotsen, um
durch die Vielzahl von Programmen durchzusteigen?
Öffentliche Förderprogramme können dabei unterstützen,
unternehmerische Probleme zu lösen
24 www.bvg-menzel.de