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Das Wirtschaftsmagazin für das Bergische Land und den Kreis Mettmann
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AUS DER REGION GASTKOMMENTAR
Herausforderung Rohstoff:
Papier ist knapp und teuer
Redaktionen und Verlage stehen vor einem in diesem Ausmaß
noch nie erlebtem Problem: Es herrscht Papiermangel.
Wie zum Beispiel die Wuppertaler Rundschau im Oktober
2021 in eigener Sache mitteilte, schrumpfte eine Samstagsprintausgabe
der Zeitung auf gerade einmal zehn Seiten.
Was sind die Ursachen? Bekannt ist die Rohstoffknappheit
unter anderem in Bezug auf Stahl, Holz und Mikrochips.
Diesen Eindruck gewinnen wir auch in unserer Mandantschaft
aus dem Bereich der Automobil- oder Metallverarbeitungsindustrie.
Mehr denn je muss dieser Punkt bei der präventiven
Vertragsgestaltung mit Kunden und Lieferanten
bedacht werden – Kontingente müssen gesichert und Preise
kalkulierbar sein.
Nun ist auch die Papierindustrie betroffen. Zeitungen bestehen
nahezu ausschließlich aus Recyclingpapier, das zum
Großteil aus Altpapier gewonnen wird. Im ersten Halbjahr
2021 wurden in der deutschen Papierindustrie etwa 9 Millionen
Tonnen Altpapier verbraucht. Zum Vorjahreszeitraum
stellt dieses einen Anstieg von rund 7 Prozent dar (Verband
Die Papierindustrie). Der Verbrauch steigt, der Rohstoff wird
rar. Folge dessen ist, dass die Preise massiv in die Höhe schnellen.
Im Vergleichszeitraum September 2020 bis September 2021
liegt laut Berechnungen des Verbandes für Wellpappen-Industrie
e. V. eine Preissteigerung von altpapierbasierten Wellpappenrohpapier
von fast 58 Prozent vor.
Eine Ursache für den Preisanstieg des „braunen Papiers“ liegt
darin, dass pandemiebedingt der Online-Handel boomt und für
Verpackungen immer mehr des Recyclingpapiers verwendet
wird – zum Nachteil der Tageszeitungen. Bereits vor der Pandemie
war zu beobachten, dass viele die Innenstädte meiden
und es präferieren, von zu Hause aus Kleidung, Möbel, Elektronik
oder weitere Wunschartikel zu bestellen. Der Online-Markt
zeigte schon vor der Corona-Krise ein stetiges Wachstum und
explodiert nun nahezu. Das Konsumverhalten der Gesellschaft
wird sich nachhaltig verändern. Trotz aller Herausforderungen
bleibt die Papierindustrie eine Branche, in der weiterhin
eine stabile Nachfrage herrscht. In diesem Jahr konnten wir
auf Verkäuferseite eine erfolgreiche Unternehmenstransaktion
einer Gesellschaft der Papiertechnologie an einen börsennotierten
Investor in den USA begleiten.
Fotos: BREIDENBACH RECHTSANWÄLTE GmbH
Dr. Martin Hüttermann ist als geschäftsführender Gesellschafter und Theresa Krämer,
LL.M. als Associate bei BREIDENBACH RECHTSANWÄLTE tätig. Als Rechtsanwälte beraten
sie Unternehmen wirtschaftsrechtlich, insbesondere mit dem Schwerpunkt im Bereich
Mergers & Acquisitions, Restrukturierung sowie Unternehmensnachfolge.
Hierbei haben zahlreiche Transaktionen internationalen Bezug.
34 www.bvg-menzel.de