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IBSE - Virtuelle Schule

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Observatorien. Wir erlangten ein Verständnis über das<br />

komplexe Zusammenspiel von Farbzugabe (Licht) und<br />

Farbwegnahme (Pigment) und darüber, was den Farben,<br />

die wir sehen zugrunde liegt. Wir konnten selbst das<br />

Gefühl von Kompetenz und Selbstvertrauen erleben,<br />

das man als selbstständige/r Lernende/r entwickelt.<br />

Ich habe seitdem ungefähr 200 Galileoskope mit<br />

meinen 10 Jahre alten SchülerInnen gebaut…<br />

Joannas Geschichte dürfte sich fortsetzen, da sie<br />

und ihre KollegInnen dieselben Projekte mit neuen<br />

Lernenden nächstes Jahr wiederholen werden. Da<br />

sie mit dem Material immer vertrauter werden,<br />

werden sie bald in der Lage sein, sich auf die Lern-<br />

und Denkweise von Lernenden zu konzentrieren<br />

und ihre Fragen, Prüfungen und Erklärungen<br />

adaptieren um das Verständnis der Lernenden zu<br />

verbessern und zu vertiefen. Bereits stattfindende<br />

Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und mit<br />

solchen, die mehr Expertise in den Wissenschaften<br />

und einen tieferen Einblick in das Lernverhalten von<br />

SchülerInnen vorweisen können, hilft Lehrpersonen<br />

wie Joanna weiterhin wissenschaftliche Konzepte<br />

und Forschungsfähigkeiten zu erlernen. Weiters hilft<br />

es ihr zu verstehen wie wissenschaftliche Erkenntnis<br />

voranschreitet.<br />

Joannas Reflexionen betonen einige wichtige<br />

Charakteristika professioneller Entwicklung für das<br />

forschungsbasierte Lehren. Das eine wäre, dass<br />

Lehrpersonen selbst Forschung betreiben müssen,<br />

um ihre Bedeutung, ihren Wert und wie sie verwendet<br />

werden kann, um SchülerInnen beim Lernen zu helfen,<br />

zu verstehen. Das zweite Charakteristikum ist die<br />

Wichtigkeit einer LehrerInnengemeinschaft, die die<br />

3. Vorbereiten der Lehrpersonen auf<br />

forschungsorientiertes Lehren<br />

wissenschaftliche Gemeinschaft widerspiegelt. In<br />

Anlehnung an den PATHWAY Ansatz, fordern und<br />

unterstützen diese Gemeinschaften die Entwicklung<br />

von Erkenntnis von WissenschafterInnen, Lernenden<br />

und –wie in diesem Fall- von Lehrpersonen. Joannas<br />

Reflexionen zeigen auch, dass es eine beachtliche<br />

Menge an Zeit brauchen kann, um Veränderungen in<br />

seiner Art zu lehren zu tun.<br />

Professionelle Entwicklung, die ein Augenmerk auf die<br />

Verbesserung des Unterrichts mittels Forschung legt,<br />

erreicht verschiedene simultane Ziele:<br />

• Sie versorgt Lehrpersonen mit Lernerfahrung, die<br />

sich von traditionelleren Hochschulkursen oder<br />

Fortbildungen unterscheidet. Es sind One-on-One<br />

Erfahrungen mit eingeschlossen wie Coaching,<br />

Zusammenarbeit wie Lerngruppen und „Job-<br />

Embedded Learning“ wie Aktionsforschung.<br />

• Sie legt besonderes Augenmerk auf wichtige<br />

Aspekte der Lehrpraxis einschließlich Organisation<br />

und Präsentation des Curriculums, Arbeit von<br />

SchülerInnen und Lehrdilemmata.<br />

• Sie hilft Lehrpersonen genau darüber<br />

nachzudenken, wie ihre SchülerInnen wichtige<br />

wissenschaftliche Konzepte mittels Forschung<br />

verstehen können, was ihnen hilft spezielle<br />

Fähigkeiten im Bereich des Forschens zu<br />

erlangen und welche Lernerfahrung die Arbeit der<br />

WissenschafterInnen für ihre SchülerInnen „echt“<br />

macht.<br />

Life-Long “Inquirers” werden<br />

Dieses Kapitel verwendet den Terminus “Professionelle<br />

Entwicklung” um auf Gelegenheiten Bezug zu nehmen,<br />

die Lehrpersonen in allen Stadien ihrer Karrieren lernen<br />

müssen. Demnach umfasst es Lernerfahrungen für<br />

zukünftige, beginnende und erfahrene Lehrpersonen<br />

mittels Kursen die vor Antritt des Berufs, aber besonders<br />

auch während Ausübung des Berufs stattfinden.<br />

Diese Kapitel betont des Weiteren die Wichtigkeit,<br />

von professioneller Entwicklung als Kontinuum zu<br />

denken. Lehrpersonen egal welchen Niveaus wissen<br />

über bestimmte Teilbereiche außerordentlich viel und<br />

über andere nicht. Das Stadium ihrer Karriere soll den<br />

Lehrpersonen nicht vorgeben, was sie lernen werden und in<br />

welchem Umfang.<br />

Der PATHWAY Ansatz betont die Wichtigkeit des Lifelong<br />

Learnings. Professionelle Entwicklung muss den bestehenden<br />

Bedarf aller angehenden und ausübenden Lehrkräfte zu<br />

wachsen, ihr Wissen und Fähigkeiten zu erweitern und<br />

ihren Wert für ihre SchülerInnen zu steigern, abdecken.<br />

Engagement für Forschung als etwas, das alle Menschen<br />

machen müssen, um ihr Leben und das der anderen zu<br />

verbessern, ist ein wichtiges Thema für professionelle<br />

Entwicklung, zusätzlich zu ihren anderen Zielen.<br />

Die wirksamste professionelle Entwicklung regt nicht nur<br />

das Bedürfnis weiterhin zu lernen an. Sie bietet Wissen<br />

darüber, wo Informationen eingeholt werden können,<br />

bietet Möglichkeiten, Lernen und Lehren zu verbessern und<br />

führt Lehrpersonen in Hilfsmittel ein, die kontinuierliche<br />

Verbesserungen ermöglichen sollen. Diese Hilfsmittel<br />

beinhalten Strategien, Unterrichtserfahrungen zu<br />

analysieren; brauchbares Feedback für andere zu geben;<br />

Beobachtungen und wichtige Informationen aufzunehmen<br />

und zu dokumentieren, genauso wie Informationen anderer<br />

Quellen und Datenbanken für brauchbare Hilfestellungen<br />

und Materialien zu durchsuchen.<br />

Das PATHWAY Best Practices (Deliverable D3.1)<br />

zeigt viele dieser Hilfsmittel unter Anwendung. Viele<br />

der „Best Practices“ illustrieren laufendes Lernen<br />

mittels Forschung. Im Rahmen dieser Aktivitäten sind<br />

Lehrpersonen angehalten, eine Forschungsfrage über<br />

20 21<br />

3. Vorbereiten der Lehrpersonen auf<br />

forschungsorientiertes Lehren<br />

ihr Lehren zu formulieren, eine Datensammlung, sowie<br />

ein Analyseschema zu schaffen, zu verwenden um die<br />

Frage in Angriff zu nehmen. Dann soll über die Ergebnisse<br />

für die KollegInnen Bericht erstattet werden. Solche<br />

Aktionsforschung sind wichtige Informationsquellen für<br />

Lehrkräfte.<br />

Sie organisieren was sonst zufällige Eindrücke wären,<br />

unsystematische Beobachtungen und unbewusstes<br />

Verhalten in einen Rahmen, der Lehrpraxis informieren<br />

kann. Lehrpersonen wird ein Hilfsmittel gegeben, dass<br />

verwendet werden kann um Fragen über Lehren während<br />

ihrer gesamten Karriere nachzugehen.<br />

In Joannas Fall hat eine Lehrerin, die vorher noch<br />

keinen Erfahrungswert in diesem Bereich hatte, ihre<br />

Augen für die Möglichkeiten von Forschung als Quelle<br />

anhaltenden Lernens geöffnet. Mittels professioneller<br />

Entwicklung hat sie das Bewusstsein erlangt, weiterhin<br />

in wissenschaftlichen Konzepten zu forschen. Joannas<br />

Motivation in tiefgehender Weise darüber zu reflektieren,<br />

wie ihre SchülerInnen lernen und welche Fähigkeiten<br />

sie benötigen um weiterhin zu lernen rief andauernde<br />

Verfeinerung ihrer Lehrpraxis und der Lernumgebung, die<br />

sie für ihre SchülerInnen schaffte, hervor.<br />

Plan professioneller<br />

Entwicklung für<br />

forschungsbasiertes Lehren<br />

Professionelle Entwicklung hat oftmals das Manko<br />

fragmentarisch bzw. Stückwerk zu sein. Vorberufliche<br />

Lehrgänge sind oftmals einfach eine Sammlung<br />

von Kursen. Es besteht eine große Kluft zwischen<br />

Kursen in den Naturwissenschaften und Kursen in den<br />

Bildungswissenschaften. Neue Lehrpersonen finden sich<br />

oft in den weniger begehrenswerten Lehrpositionen wieder,<br />

mit voller Belastung, hohem Vorbereitungsaufwand,<br />

schwierigen SchüerInnen und wenig oder keine Unterstützung<br />

den Übergang zwischen Studentendasein zu einem/r<br />

vollzeitarbeitenden Professionisten/in zu bewältigen.<br />

Auf ähnliche Weise ist professionelle Entwicklung für ihren Beruf<br />

ausübende Lehrkräfte fragmentarisch, meistens bestehend aus

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