DAS MAGAZIN - Ev. Krankenhauses Bethesda zu Duisburg gGmbH
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Die Patientin wird nun gelagert und die linke Brust bis <strong>zu</strong>m<br />
Arm mit einer farbigen Lösung desinfiziert. Die Patienten<br />
vermuten oft, dass es sich dabei um Jod handelt, aber heute<br />
werden moderne alkoholische Lösungen verwendet. Die<br />
Farbe dient nur da<strong>zu</strong> an<strong>zu</strong>zeigen, bis wohin bereits desinfiziert<br />
wurde.<br />
Dr. med. Björn Lisboa, Chefarzt der Senologischen Klinik,<br />
führt den Eingriff durch. Zusammen mit der Assistentin<br />
deckt er die Patientin mit sterilen Folien <strong>zu</strong>, so dass nur<br />
das „OP-Feld“ frei bleibt. Alle halten noch einmal inne und<br />
die OP-Schwester liest eine Checkliste vor, das Team Time<br />
Out: Name der Patientin, Diagnose, eventuelle Allergien,<br />
geplanter Eingriff und richtige Seite werden vom Team<br />
nochmals überprüft. Die letzte Kontrolle, bevor es losgeht.<br />
Sogar, wenn Operateur und Patientin sich kennen – Sicherheit<br />
geht vor.<br />
8.20 uHR: Hautschnitt. Die Operation beginnt. Zuerst<br />
entfernt der Operateur den Knoten. Dabei achtet er darauf,<br />
dass der Tumor überall von einer dünnen Schicht gesunden<br />
Gewebes umgeben ist. Anschließend wird der Tumor<br />
markiert und auf eine spezielle Schablone aufgebracht,<br />
damit der Pathologe genau weiß, an welcher Stelle in der<br />
Brust er gelegen hat. Die zweite OP-Schwester hat bereits<br />
telefonisch den Transportdienst informiert. Der holt nun<br />
das Gewebe ab, um es <strong>zu</strong>m „Schnellschnitt“ in die Pathologie<br />
<strong>zu</strong> bringen. Dort wird der Tumor vom Pathologen untersucht,<br />
um fest<strong>zu</strong>stellen, ob er „im Gesunden“ entfernt<br />
wurde. Das Pathologische Institut ist Teil des BETHESDA<br />
<strong>Krankenhauses</strong> und liegt nur 50 Meter weit entfernt.<br />
In OP 7 geht die Operation indes weiter. Dr. Lisboa tas-<br />
tet mit einer Sonde die Achselhöhle ab. Der so genannte<br />
Wächterlymphknoten wurde bereits am Vortag mit einer<br />
sehr schwach radioaktiven Substanz markiert. So kann<br />
man seine Position durch die Haut hindurch feststellen.<br />
Früher wurden immer zehn bis zwanzig Lymphknoten entnommen,<br />
heute meist allein der Wächterlymphknoten.<br />
Nur manchmal sind es zwei oder drei. Sind die Wächterlymphkoten<br />
tumorfrei, müssen keine weiteren Lymphknoten<br />
entfernt werden.<br />
Lediglich ein kleiner Schnitt ist nötig. Mit Hilfe der Sonde<br />
ist der Lymphknoten schnell gefunden. Auch der Lymphknoten<br />
wird sofort <strong>zu</strong>r Pathologie gebracht. Jetzt heißt<br />
es, das Ergebnis ab<strong>zu</strong>warten, aber auch diese Zeit wird<br />
genutzt. Die Wundhöhle wird ausgemessen, denn bei Susanne<br />
P. ist eine intraoperative Strahlentherapie geplant.<br />
In den meisten Fällen erfolgt die Strahlentherapie bei<br />
Brustkrebs erst nach der Operation. Die Patientinnen, bei<br />
denen eine brusterhaltende Therapie durchgeführt wird,<br />
müssen sechseinhalb Wochen lang nachbestrahlt werden,<br />
täglich von montags bis freitags. In bestimmten Fällen wie<br />
diesem kann ein Teil dieser Bestrahlung schon während der<br />
Operation erfolgen. Dieses neue Verfahren – IORT – bietet<br />
das Brustzentrum im BETHESDA Krankenhaus als eines<br />
der ersten Zentren in Nordrhein-Westfalen an.<br />
AUSGABE 1 | 2012 | 19