DAS MAGAZIN - Ev. Krankenhauses Bethesda zu Duisburg gGmbH
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zwei oder sogar drei Stunden, je nach Schwere der Operation,<br />
bis er kreislaufstabil und schmerzfrei ist und <strong>zu</strong>rück<br />
in sein Zimmer gebracht werden kann. Alle sind freundlich<br />
und hilfsbereit.<br />
Im Aufwachraum wartet heute Schwester Britta Scholten<br />
auf die frisch Operierten. Sie ist seit vielen Jahren im<br />
BETHESDA und hat immer noch viel Freude an ihrem Beruf:<br />
„Wir sind sehr lieb <strong>zu</strong> den Patienten“, sagt sie lächelnd.<br />
„Wenn sie aufwachen, sind sie manchmal ein bisschen<br />
verstört; gerade ältere wissen oft nicht so genau, was<br />
eigentlich los ist. Dann reden wir mit ihnen, ganz ruhig,<br />
und fragen, ob es weh tut, und geben, wenn nötig, ein<br />
Schmerzmittel.“<br />
Zügig hintereinander werden die frisch operierten Patienten<br />
in den Aufwachraum gefahren. Ruhig kümmert<br />
sich Schwester Britta um alle, damit sie sich wohl<br />
fühlen. Der Aufwachraum ist groß und hell, hier haben<br />
viele Betten Platz, sodass auch keine Eile ist. Hier kann<br />
man bleiben, bis alles in Ordnung ist. Erst dann geht<br />
es wieder auf die Station. Kennzeichnend für die Pflege<br />
im Aufwachraum sind große Erfahrung und höchste<br />
Aufmerksamkeit bei der Betreuung der postoperativen<br />
Patienten. Dadurch ist sichergestellt, dass eventuell<br />
aufkommende Probleme frühzeitig erkannt und sicher<br />
behandelt werden können<br />
Koordinatorin Gaby Hansen erklärt den OP-Plan<br />
DREI GROSSE äNGSTE<br />
„Eigentlich“, sagt Chefarzt Prof. Meyer, „gibt es drei große<br />
ängste der Patienten vor einer Anästhesie: erstens die<br />
Angst, dass man <strong>zu</strong> einem Zeitpunkt wach wird, <strong>zu</strong> dem<br />
man nicht wach werden sollte, zweitens dass man nicht<br />
aufwachen kann, wenn man eigentlich aufwachen sollte,<br />
und drittens die Angst, dass irgendetwas trotz der Anästhesie<br />
weh tut.“<br />
Der Chefarzt versteht diese ängste gut, obwohl sie eigentlich<br />
unbegründet seien: „Die moderne Anästhesie ist<br />
nahe<strong>zu</strong> genauso <strong>zu</strong>verlässig wie die moderne Fliegerei“,<br />
betont er, „und zwar in der ganzen westlichen Welt.“ Über<br />
die Schwierigkeiten bei Narkosen wisse man recht gut Bescheid,<br />
sie lägen im Promillbereich. Die Anästhesie selbst<br />
bereite ebenfalls keine Schmerzen, da die Einstichstellen<br />
mit kleineren Nadeln örtlich betäubt werden. „Die Regel<br />
ist“, erklärt er nicht ohne Stolz, „dass der Patient hinterher<br />
sagt: ,Ich hab mir das viel schlimmer vorgestellt. Hätte ich<br />
das vorher gewusst, hätte ich viel weniger Stress gehabt‘.“<br />
Und das, betont er, gelte auch für alte und sogar sehr alte<br />
Menschen.<br />
Prof. Jörg Meyer, Jahrgang 1962, ist seit 1989 Anästhesist.<br />
Seit 2001 ist er Chefarzt im BETHESDA, drei Jahre später<br />
wurde er auch OP-Koordinator. Er selbst führt im Jahr etwa<br />
1500 Anästhesien durch. In seinem Leben kommt er<br />
AUSGABE 1 | 2012 | 9