syndicom magazin Nr. 27

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30 Aus dem Leben von ... Hugo Meier: Ich zahle weiterhin Beiträge ein – aus Solidarität mit den Jungen Geboren am 6. Mai 1932, in Mettmenstetten (ZH) aufgewachsen. Erlernte den Beruf des Uniformierten Postbeamten. Stationen waren u.a. Sihlpost Zürich, Mettmenstetten, Olten und ZürichSihlfeld. Gewerkschaftsmitglied seit 1950 (anfangs PTTUnion, heute syndicom). Mit seiner Ehefrau Christiane ist Hugo Meier seit 58 Jahren verheiratet, die beiden haben zwei Töchter, zwei Schwiegersöhne und vier Enkel. Mit seiner Frau teilt er zahlreiche Hobbys: Waren es früher der Familiengarten und die Mitgliedschaft im Schweizer Alpenclub, sind es heute das Schwimmen und das Spazieren – Hugo ist täglich eine Stunde unterwegs. Text: Suleika Baumgartner Bild: Patrick Gutenberg 70 Jahre in der Gewerkschaft Mit meiner zwei Jahre jüngeren Schwester verbrachte ich eine schöne, aber arbeitsreiche Kindheit. Wenn ich von der Schule nach Hause kam, musste ich nach den Tieren schauen: Kaninchen, Schafe, Hühner, Schweine. Das bedeutete unter anderem: täglich ausmisten. Meine Eltern führten im zürcherischen Mettmenstetten ein Schneidermassgeschäft mit einer Tuchhandlung, sie besassen aber viel Land und bauten Gemüse an. Gerne wäre ich Automechaniker geworden, doch die einzige Lehrstelle im Säuliamt ging an den Sohn des Garagisten. Nach einigen Monaten als Privatbriefträger wurde ich als 17-Jähriger Postanwärter und bestand am 2. Juli 1950 die Prüfung zum Uniformierten Postbeamten mit der Note 5.19. Das weiss ich noch so genau, weil ich alle Zeugnisse und andere wichtige Dokumente aufbewahrt habe. Zum Beispiel besitze ich noch die Lohnkarte vom September 1961. Damals verdiente ich 718.90 Franken im Monat. «Wer bei der Post arbeitet, der gehört auch in die Gewerkschaft», hiess es, als man mich für die PTT-Union anwarb. Von Anfang an gefiel mir die Idee der Gemeinschaft, und so kommt es, dass ich seit 70 Jahren Gewerkschafts-Mitglied bin. Ich sitze gerne in der ersten Reihe, ich verstecke mich nicht. Unter anderem war ich Büro-Obmann und Vertrauensmann. Obwohl ich seit 24 Jahren pensioniert bin, zahle ich weiterhin ein, und zwar aus Solidarität mit den Jungen. Wir mussten doch so viel erkämpfen, da ist es wichtig, dass es weitergeht! Zu Beginn meines Berufslebens hatte ich eine Woche Ferien im Jahr, am Ende waren es fünf. Der wichtigste Kampf aber, das war schon der für Lohnerhöhungen. Ich erinnere mich auch noch daran, dass wir dreiteilige Dienste hatten an einem Arbeitstag. Von meinen insgesamt 45 Dienstjahren verbrachte ich 34 an der gleichen Stelle, im gleichen Büro: im Postamt 8040, Zürich-Sihlfeld. Dort lernte ich auch meine elf Jahre jüngere Frau kennen. Sie war die Lehrtochter, und das war gar nicht gern gesehen, damals. Und ich erlebte fünf verschiedene Postverwalter, alle waren sie gute Vorgesetzte, und auch mit den Kollegen verstand ich mich hervorragend. Bevor ich ins Sihlfeld kam, wurde ich in verschiedenen Poststellen eingesetzt. So arbeitete ich in der Paketausgabe der Sihlpost – das war eine strenge Zeit, weil ich alle zwei Wochen Nachtdienst hatte und das gesundheitlich nicht gut vertrug. Es folgte Mettmenstetten und ein Abstecher ins Bahnpostamt in Olten. Dort herrschte Personalnotstand. Die Post organisierte mir ein Zimmer, und der Lohn, der war sogar besser als in Zürich. Heute bin ich stolz auf diesen abwechslungsreichen Lebenslauf und auf mein Engagement in der Gewerkschaft seit nunmehr 70 Jahren! Webpräsenz der Pensionierten syndicom: pensionierte.syndicom.ch
Impressum Redaktion: Robin Moret (Leitung), Giovanni Valerio Tel. 058 817 18 18, redaktion@syndicom.ch Freie Mitarbeit: Rieke Krüger Porträtzeichnungen: Katja Leudolph Fotos ohne ©Copyright-Vermerk: zVg Layout und Druck: Stämpfli AG, Wölflistrasse 1, 3001 Bern Adressänderungen: syndicom, Adressverwaltung, Monbijoustrasse 33, Postfach, 3001 Bern Tel. 058 817 18 18 Fax 058 817 18 17 Inserate: priska.zuercher@syndicom.ch Abobestellung: info@syndicom.ch Abopreis ist im Mitgliederbeitrag inbegriffen. Für Nichtmitglieder: Fr. 50.– (Inland), Fr. 70.– (Ausland) Verlegerin: syndicom – Gewerkschaft Medien und Kommunikation, Monbijoustr. 33, Postfach, 3001 Bern Das syndicom-Magazin erscheint sechsmal im Jahr. Ausgabe Nr. 28 erscheint am 1. April 2022. Redaktionsschluss: 28. Februar 2022. 31 Das syndicom-Kreuzworträtsel Zu gewinnen gibt es eine Hotelcard, gespendet von unserer Dienstleistungspartnerin. Das Lösungswort und der Name der Gewinnerin oder des Gewinners werden in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. Jedes Mitglied kann nur einmal teilnehmen! Lösungswort und Absender auf einer Postkarte senden an: syndicom- Magazin, Monbijoustr. 33, Postfach, 3001 Bern, oder Mail an: admin@syndicom.ch. Einsendeschluss: 8. 3. 22 Der Gewinner Die Lösung des Kreuzwort rätsels aus dem syndicom-Magazin Nr. 26 lautet: GEMEINWOHL. Gewonnen hat André Zülle aus Sisseln AG. Der Silberbarren ist unterwegs. Wir gratulieren herzlich! Anzeige Kunst zur Stärkung der Gemeinschaften Jetzt mit TWINT spenden ! OR-Code mit der TWINT App scannen Betrag und Spende bestätigen CCP 14-331743-0 ou IBAN CH12 0900 0000 1433 1743 0 Erwähnung: Projekt CAV www.e-changer.org/bresil Stärken Sie die Widerstandsfähigkeit der Kunsthandwerkerinnen des CAV Die Menschen im Jequitinhonha-Tal in Brasilien kämpfen gemeinsam mit unserer Partnerorganisation, dem Zentrum für alternative Landwirtschaft - Vicente Nica (CAV), gegen die negativen Auswirkungen der Eukalyptus-Monokulturen auf die lokalen Gemeinschaften und die Umwelt. “Es ist an der Zeit, die Kraft genau in diesen Männern und Frauen zu suchen, die diese Region mitgestalten, das Essen auf unsere Tische bringen und die Kunst zu einem Mittel des Widerstands machen” Fabiana Eugênio, E-CHANGER Fachperson. Das CAV unterstützen bedeutet, dass Sie die Gruppen von Kunsthandwerkerinnen in ihrem Kampf für bessere Lebensbedingungen stärken.
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