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TLN 02/2022

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Produkte<br />

genten Kommissionierregal ausgestattet, dass das Picken mehrerer<br />

Objekte nacheinander ermöglicht. Darüber hinaus unterstützen<br />

auch Hilfsroboter sog. Cobots oder auch Kollaborative<br />

Roboter Menschen bei ihrer Arbeit im Lagerhaus. Es existieren u.<br />

a. Cobots, die Mitarbeiter innerhalb einer Kommissionierzone zu<br />

den Artikeln führen. Die KI-gesteuerte Lösung steigert nicht nur<br />

die Kommissionierraten um 200 bis 300 Prozent, sondern unterstützt<br />

Kommissionierer dabei, schneller und genauer zu arbeiten.<br />

Zu den automatisierten Systemen und Lagerrobotern gehören<br />

u. a. auch automatische Regalbediengeräte und Shuttle-Systeme,<br />

automatische Fördersysteme, automatische Routenzüge,<br />

FTS, Beschickungsroboter und mobile Roboteranzüge (meachanische<br />

Exoskelette). Bevor ein Unternehmen im Zuge von Industrie<br />

4.0 an Digitalisierung und Automatisierung denken kann,<br />

müssen zunächst die Unternehmens- und Produktionsprozesse<br />

bestmöglich eruiert und optimiert werden. Die Prozesse an Maschinen-<br />

und Montagearbeitsplätzen sind größtenteils technologisch<br />

und organisatorisch ausgereizt. Größere Optimierungen innerhalb<br />

des eigenen Werkes sind nur noch an den Schnittstellen<br />

und bei der Verkettung der einzelnen Arbeitsvorgänge innerhalb<br />

der Produktion und der Produktion mit anderen innerbetrieblichen<br />

Bereichen möglich. Hier ist auch eine Abstimmung der Produktions-<br />

und Lagerlogistik von enormer Bedeutung, damit ein<br />

optimaler Materialfluss gewährleistet wird. Ist die Organisation<br />

im Sinne einer Fließfertigung nach dem Pull-Prinzip möglich,<br />

kann durch Kanban und Just-In-Time-Anlieferung (JIT) der Rohstoffe<br />

und Halbzeuge eine sehr effiziente Produktionsbelieferung<br />

erreicht werden. Allerdings ist hier eine maximale Prozesssicherheit<br />

unabdingbar, da auch kaum Lagerbestände als Puffer vorgehalten<br />

werden. Es darf hier nie zur Unterbrechung der Prozesse,<br />

Lieferketten bzw. Produktion kommen, sonst sind extrem hohe<br />

Kosten und Vertragsstrafen z. B. für Lieferanten durch verursachte<br />

Stillstände vorprogrammiert. Ein automatisches Kleinteilelager<br />

(AKL) muss heutzutage voll in die Fließprozesse integriert<br />

sein und der Produktion als Puffer dienen. Es dient dazu, die Produktion<br />

direkt und zur richtigen Zeit mit dem richtigen Material<br />

zu beliefern. Mit dem AKL werden höhere Durchlaufgeschwindigkeiten<br />

in der Produktion erreicht, Umlaufbestände reduziert,<br />

Stillstandzeiten in der Produktion vermieden, die Fehlerquote<br />

und Schnittstellen reduziert und Suchzeiten für Artikel komplett<br />

eliminiert. Zudem stehen alle Daten in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Auf diese Weise können Lager und Produktion perfekt aufeinander<br />

abgestimmt werden. Das Lager kann so klein wie möglich,<br />

aber so groß wie nötig gehalten werden. Allerdings muss höchste<br />

Prozesssicherheit gewährleistet sein. Ausfälle in der Funktion<br />

des Lagers darf es nicht geben. So wird Effizienz und Sicherheit<br />

gewährleistet. Die Organisation der Produktion nach dem Push-<br />

Prinzip, Bedarfsschätzungen und Produktion auf Halde werden<br />

zunehmend der Vergangenheit angehören. In Zeiten von Losgröße<br />

1 und Same-Day-Delivery liegen Artikel nicht mehr wochenlang<br />

im Regal. Produkte werden direkt nach Kundenauftrag<br />

produziert. AKL dienen heutzutage immer mehr als flexibles Pufferlager.<br />

Trotz aller Automatisierung müssen AKL in der Kapazität<br />

einfach erweiterbar und in der Leistung beliebig skalierbar<br />

12 TRANS LOGISTIK NEWS

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