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ASO! Augsburg Süd-Ost - Februar 2022

Stadtteilmagazin für Augsburg-Hochzoll, -Herrenbach, -Spickel, -Textilviertel und Friedberg

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<strong>ASO</strong>! <strong>Februar</strong> ‚22<br />

Generation X, die unter GAU Block 4 von „Lenin“ nahe Prybiat<br />

verstehen, besser bekannt als Tschernobyl. Dieses böse Wort wurde<br />

natürlich von niemandem in den Mund genommen, unsere<br />

Schilddrüsen waren zu geschwollen, dafür kam an der nächsten<br />

Station der erste vermeintliche Klopper: „Das ist die EURATOM-Kamera.<br />

Wenn die in ein französisches Kraftwerk reinfilmen, sehen<br />

die in Brüssel erst mal die Staubflusen.“ Aha, die bösen, unordentlichen<br />

Franzosen. Der Erbfeind! Sollte jemandem entgangen sein,<br />

dass das Hauptargument gegen die deutsche Energiewende die<br />

Angst davor ist, in Deutschland in Unterhosen dazustehen und<br />

letztendlich Strom aus Frankreich einkaufen zu müssen, wo die<br />

AKWs geradezu marode dastehen usw? Also der bewusste Verzicht<br />

auf den eigenen, nachgerade perfekten Blaumann?<br />

Im Lagerbecken werden die derzeit nicht benötigten Brennelemente aufbewahrt.<br />

Foto: Isabell Walter/B4B WIRTSCHAFTSLEBEN SCHWABEN<br />

Wo wir schon bei „Blau“ sind: Das schönste Blau, das ich jemals<br />

gesehen habe, ist und bleibt wahrscheinlich das des Abklingbeckens.<br />

Dort kühlen verbrauchte, aber immer noch hochradioaktive<br />

Brennstäbe ab und wir standen davor wie Kiddies, die kurz<br />

vor Reinspringen waren. Jetzt kommt der rhetorische Trick, für<br />

den ich den PR-und Öffentlichkeitssprecher des KRB bis heute<br />

bewundere: Theoretisch könne man in diesem 25m tiefen Becken<br />

schwimmen, aber nur bis über einem Meter über den Brennstäben<br />

– aber dies nicht zu lang! Das Wasser sei destilliertes Wasser,<br />

das dem Körper die Elektrolyte entziehe, was sehr gefährlich sei.<br />

Ein kleines Kind könne sterben, nachdem es auch nur einen dreiviertel<br />

Liter davon getrunken habe. Chapeau! Das Problem ist das<br />

Wasser, nicht das, was drin ist. Nicht schlecht. Auch schön auf die<br />

Urangst des Menschen vor Wasser angespielt, bravo!<br />

13<br />

Ich kann die Faszination der Menschen für nukleare Energie verstehen,<br />

genauso wie die Zweifel, ob Sonne, Wasser und Wind den<br />

deutschen Blaumann letztendlich am Arbeiten halten. Man sollte<br />

sich jedoch immer die Frage stellen, was und warum und wie lange<br />

in der menschlichen Psyche wie belegt ist. CO2-neutral jedenfalls<br />

ist Kernenergie nicht. Zum Thema Sicherheit entlarvte sich<br />

der PR-Sprecher selbst: Das Kraftwerk selbst laufe seit Jahr und<br />

Tag auf Diesel, um Stromausfälle zu vermeiden. Seit den 1960er<br />

Jahren. Den Energieaufwand für den Bau und die Erzeugung und<br />

Endlagerung der Brennstäbe kann gar nicht realistisch berechnet<br />

werden, in dieser Gleichung sind noch viel zu viele Unbekannte.<br />

Die Farbe Blau ist auf den Hausdächern Gundremmingens und der<br />

Umgebung jedenfalls omnipräsent. Geschätzt 50% der Haus- und<br />

Firmendächer sind mit Solaranlagen bedeckt. Dagegen kommt<br />

einem jeder <strong>Augsburg</strong>er Stadtteil, besonders aber Hochzoll bei<br />

der Rückfahrt in die Heimat geradezu nackicht vor. Liegt es an<br />

den Investitionskosten oder am individuellen nicht vorhandenen<br />

Willen, auch mal zur Energieversorgung, statt nur zum Konsum<br />

beizutragen? Bitte um Leserzuschriften. Die Solargundremminger<br />

sind jedenfalls fest entschlossen. Sie bleiben blau und tragen<br />

pragmatisch zur Energieversorgung der Ballungsräume bei.<br />

Den erneuerbaren Energien wird wohl kaum jemals so viel Begeisterung<br />

entgegenschlagen wie der Atomkraft. In Richard<br />

Harlacher hatte Gundremmingen einen eigenen „Atompfarrer“,<br />

der die KRB vom Bau bis zur Abschaltung 60 Jahre lang fasziniert<br />

fotografierte. Wer sich schwer tut mit dem Abschied und für <strong>2022</strong><br />

noch einen Kalender braucht, kann die romantischsten Bilder unter<br />

dem Titel „<strong>2022</strong> Goodbye forever“ unter www.pfarrei-gundremmingen.de<br />

herunterladen. Offizieller Kommentar unter dem<br />

link: „So isch halt.“<br />

Freyfrau vom Alten Heuweg<br />

„Kraftwerk im Sonnenuntergang am 20.10.2021“ Titelbild des Kalenders zum AKW-<br />

Abschied, gestaltet von Pfarrer Richard Harlacher. Erhältlich ist er im Grundremminger<br />

“Dorflädle” und bei Bücher Brenner in Dillingen zum Preis von zehn Euro in der<br />

Größe DIN A4 und für 16 Euro in der Größe DIN A3.<br />

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