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medium gas 2011.2 - VNG Verbundnetz Gas AG

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<strong>medium</strong> <strong>gas</strong> 2 | 2011<br />

Prof. Dr. Klaus Töpfer appelliert an alle gesellschaftlichen Akteure, dass die Energiewende und die Gestaltung der zukünftigen Energieversorgung Deutschlands<br />

nur durch ein „Gemeinschaftswerk“ erfolgreich realisiert werden kann.<br />

Durch einen Monitoring-Prozess müssen diese Ziele auch stets<br />

überwacht werden.<br />

Im öffentlichen Meinungsbild herrscht über die politischen<br />

lager hinweg Einigkeit darüber, dass Erd<strong>gas</strong> der ideale Partner<br />

der erneuerbaren Energien ist. Welche Rolle werden Erd<strong>gas</strong><br />

und Bioerd<strong>gas</strong> Ihrer Auffassung nach im Energiemix der<br />

Zukunft spielen?<br />

Erd<strong>gas</strong> und Bioerd<strong>gas</strong> werden in Deutschland, aber auch weltweit<br />

eine zunehmend große Rolle spielen. Erd<strong>gas</strong> hat unter<br />

den konventionellen Energieträgern den Vorteil, dass es mit<br />

Abstand die geringsten CO -Emissionen pro Energieeinheit<br />

2<br />

verursacht. Auch die deutsche Bevölkerung sieht Erd<strong>gas</strong> als<br />

leistungsfähigen Energieträger an. Erd<strong>gas</strong> hat eine hohe gesellschaftliche<br />

Akzeptanz. Es ist also kein Wunder, dass man sich<br />

seitens der Politik auf diesen Energieträger in ganz besonderer<br />

Weise bezieht. Ich freue mich darüber, dass wir in Deutschland<br />

eine sehr leistungsfähige und erfahrene <strong>Gas</strong>wirtschaft haben.<br />

Diese Branche wird dazu beitragen, dass uns unter Berücksichtigung<br />

des energiepolitischen Zieldreiecks die Energiewende<br />

auch gelingt, ohne dass Abstriche von der Klimapolitik gemacht<br />

werden dürfen.<br />

Welche Faktoren werden die Energielandschaft in zwei Jahrzehnten<br />

prägen?<br />

Momentan sind wir im Jahr 2011 und haben mit der Entscheidung<br />

zum Kernkraftausstieg eine große Herausforderung vor<br />

uns. Noch einmal: Der Ausstieg aus der Kernenergie muss so<br />

gelingen, dass dadurch unsere klimapolitischen Ziele in keiner<br />

Weise in Frage gestellt oder gefährdet werden. Dazu ist<br />

Deutschland auch gegenüber der EU verpflichtet. Um diese Ziele<br />

zu erreichen, werden uns Erd<strong>gas</strong> und vor allem auch Bioerd<strong>gas</strong><br />

eine große Hilfe sein. Wie die Energielandschaft in zwanzig oder<br />

dreißig Jahren konkret aussehen wird, lässt sich heute nicht mit<br />

absoluter Sicherheit sagen.<br />

Viele Mitgliedsstaaten der EU sehen die Vorreiterrolle<br />

Deutschlands kritisch. Global schaut man sehr genau auf<br />

die deutschen Beschlüsse. Besitzt die deutsche Position<br />

Vorbildcharakter für andere Staaten?<br />

Ich glaube nicht, dass es gut ist, dass wir uns eine Vorbildrolle<br />

anmaßen. Wir sollten unsere Chancen, die sich durch den<br />

Ausstieg aus der Kernenergie ergeben, systematisch und klug<br />

nutzen. Richtig ist, dass die Welt sehr genau auf uns blickt.<br />

Wenn es Deutschland mit seiner spezifischen Wirtschaftsstruktur<br />

gelingt, ohne Kernenergie und mit einem immer geringeren<br />

CO -Ausstoß die Wirtschaftskraft und Wettbewerbsfähigkeit<br />

2<br />

der Industrie zu erhalten, dann ist das ein Beleg dafür, dass<br />

es andere Staaten auch schaffen können. Insbesondere in<br />

den Entwicklungsländern weiß man, dass der Umgang mit der<br />

Energiefrage von zentraler Bedeutung für eine eigenständige<br />

Wohlstands- und Wirtschaftsentwicklung ist.<br />

Herr Professor Töpfer, herzlichen Dank für das Gespräch.<br />

29<br />

Foto: Liesa Johannssen/photothek.

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