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medium gas 2011.2 - VNG Verbundnetz Gas AG

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Sauberes Erd<strong>gas</strong>, schmutzige Kohle<br />

CO 2 -Emissionen in Gramm pro Kilowattstunde Strom Quelle: Öko-Institut<br />

1.200<br />

1.100<br />

1.000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Braunkohle-Kraftwerk<br />

1.142<br />

Steinkohle-Kraftwerk<br />

897<br />

Braunkohle-Heizkraftwerk<br />

703<br />

Steinkohle-Heizkraftwerk<br />

wärmezwecke sinnvoll genutzt werden<br />

kann. KWK-Anlagen erreichen Gesamtwirkungsgrade<br />

von über 85% und können<br />

damit den Brennstoffbedarf für die CO - 2<br />

arme Stromerzeugung auf Erd<strong>gas</strong>basis<br />

minimieren helfen. Darüber hinaus werden<br />

in einem durch erneuerbare Energien<br />

geprägten Stromversorgungssystem (für<br />

Deutschland vor allem auf Basis von Wind<br />

und Solarenergie) hoch flexible Kraftwerke<br />

benötigt, die die Schwankungen der<br />

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien<br />

ausgleichen und in diesem Kontext<br />

auch wirtschaftlich betrieben werden<br />

können. Erd<strong>gas</strong>kraftwerke, die höhere<br />

Brennstoffkosten haben, dafür aber vergleichsweise<br />

wenig Investitionskapital<br />

erfordern und sehr flexibel eingesetzt<br />

werden können, bilden damit für die<br />

nächsten Jahrzehnte eine wichtige Säule<br />

des Stromversorgungssystems. Erd<strong>gas</strong>kraftwerke<br />

haben darüber hinaus den<br />

Vorteil, dass sie sowohl als Großanlagen<br />

(mit Leistungen von mehreren Hundert<br />

Megawatt) als auch sehr kleine dezentrale<br />

Anlagen (mit Leistungen von bis zu wenigen<br />

Kilowatt) verfügbar sind und damit<br />

eine große Bandbreite von Einsatzfällen<br />

und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

abdecken können. Die Kapazitäten<br />

der Erd<strong>gas</strong>kraftwerke werden sich damit<br />

in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />

508<br />

Erd<strong>gas</strong>-GuD-Kraftwerk<br />

398<br />

Erd<strong>gas</strong>-GuD-Heizkraftwerk<br />

116<br />

0,3<br />

deutlich erhöhen, die Stromerzeugung in<br />

Erd<strong>gas</strong>kraftwerken wird leicht zunehmen<br />

und der Erd<strong>gas</strong>absatz für die Stromerzeugung<br />

zunächst auf einem vergleichsweise<br />

robusten Niveau verbleiben.<br />

Mit hohen Unsicherheiten verbunden<br />

ist ein möglicher dritter Trend. Der<br />

Einsatz von Erd<strong>gas</strong> im Verkehrssektor<br />

bildet grundsätzlich eine interessante<br />

Übergangsstrategie für ein CO -freies<br />

2<br />

Verkehrssystem. Die erheblichen Unsicherheiten<br />

für dieses Verbrauchssegment<br />

ergeben sich vor allem aus den<br />

Entwicklungen bei alternativen Antriebskonzepten.<br />

Wenn bei der Entwicklung von<br />

Elektrofahrzeugen schnelle Durchbrüche<br />

bei Technik und Kosten erzielt werden, so<br />

wird der großflächige Ausbau einer Infrastruktur<br />

von Erd<strong>gas</strong>tankstellen schnell<br />

an seine Grenzen kommen. Wenn sich<br />

jedoch entsprechende Durchbrüche im<br />

Bereich der Brennstoffzellenantriebe<br />

einstellen, dann bildet die Kombination<br />

vonErd<strong>gas</strong>-undWasserstoffinfrastruktur<br />

sicher eine interessante neue Option für<br />

den Verkehrssektor.<br />

Die vierte Facette für die Rolle von<br />

Erd<strong>gas</strong> im zukünftigen Energiesystem<br />

ergibt sich aus der Ergänzung von fossilem<br />

Erd<strong>gas</strong> durch Bio<strong>gas</strong> oder auch<br />

die Anschlussfähigkeit zur chemischen<br />

Speicherung von Energie. Bio<strong>gas</strong> kann<br />

19,6<br />

11,7<br />

27,0<br />

Raumwärme (direkt)<br />

Warmwasser (direkt)<br />

sonstige Prozesswärme<br />

(direkt)<br />

2008<br />

5,6<br />

35,8<br />

<strong>medium</strong> <strong>gas</strong> 2 | 2011<br />

Erd<strong>gas</strong>-Anwendungsbereiche in %<br />

Quelle: <strong>AG</strong> Energiebilanzen, Berechnungen des Öko-Instituts<br />

mechanische Antriebe<br />

(direkt)<br />

Stromerzeugung<br />

andere Anwendungen<br />

(Fernwärme, nichtenergetischer<br />

Einsatz etc.)<br />

sich zukünftig, wenn auch eingeschränkt<br />

durch die nicht unbegrenzten Potenziale<br />

nachhaltig bereitgestellter Biomasse,<br />

als eine Ergänzung für die Erd<strong>gas</strong>versorgung<br />

erweisen. Auch die Umwandlungvon<br />

Überschussstrom aus erneuerbaren Energien<br />

in Wasserstoff und die (begrenzte)<br />

Beimischung zu Erd<strong>gas</strong> oder aber die Weiterverarbeitung<br />

zu anderen <strong>gas</strong>förmigen<br />

Speichermedien bilden interessante und<br />

– in gewissen Grenzen – zur heutigen Erd<strong>gas</strong>versorgung<br />

anschlussfähige Entwicklungsoptionen<br />

für die Erd<strong>gas</strong>wirtschaft,<br />

die weiter verfolgt werden müssen.<br />

Die zunehmend an Moment gewinnende<br />

Umstellung des Energiesystems auf<br />

CO -freie Energiequellen wird damit auch<br />

2<br />

am Erd<strong>gas</strong>markt nicht spurlos vorbeigehen.<br />

Unter allen fossilen Energieträgern<br />

wird jedoch Erd<strong>gas</strong> noch für die längste<br />

Frist, wenn auch mit einer Verschiebung<br />

der Verbrauchsschwerpunkte, noch eine<br />

erhebliche Rolle spielen können und<br />

müssen. Dies resultiert einerseits aus der<br />

vergleichsweise geringen Klimabelastung<br />

durch die Erd<strong>gas</strong>verbrennung, aber andererseits<br />

auch aus der erheblichen Flexibilität<br />

des Erd<strong>gas</strong>einsatzes sowie des<br />

noch großen Innovationspotenzials für<br />

erd<strong>gas</strong>basierte Technologien und deren<br />

Anschlusslösungen für ein CO -freies<br />

2<br />

Energieversorgungssystem.<br />

31

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