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DER KONSTRUKTEUR 3/2022

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KONSTRUKTIONSELEMENTE<br />

Die eigene Produktion mit einem Cobot effizienter zu gestalten,<br />

scheint kinderleicht zu sein: kaufen, installieren und los geht’s.<br />

Doch wenn ein kollaborierender Roboter wirklich erfolgreich arbeiten<br />

soll, gilt es, vor dem Plug-and-play eine Reihe von Fragen zu<br />

beantworten, damit kein „Plug-and-pray“ draus wird.<br />

Cobots – kleine kollaborierende Roboter – können den<br />

Werker in vielerlei Hinsicht unterstützen. Sie heben<br />

schwere Gegenstände oder übernehmen monotone, einseitig<br />

belastende Aufgaben, wie das wiederholgenaue<br />

Anreichen von Teilen. Damit entlasten sie den Werker und schonen<br />

seine Gesundheit. Auch für bahngesteuerte Tätigkeiten, die ein<br />

Mensch entweder nicht so präzise, dauerhaft oder schnell und<br />

sicher ausführen kann wie eine Maschine, bieten sich kollaborierende<br />

Roboter an. Dazu zählt beispielsweise das Eindrehen besonders<br />

filigraner Schrauben oder das Realisieren von Niet- oder<br />

Klebeverbindungen. Zudem leisten Cobots wertvolle Dienste in<br />

Zeiten des Fachkräftemangels; fehlt es doch in vielen Bereichen<br />

an qualifizierten Mitarbeitern. So sind beispielsweise gut ausgebildete<br />

und erfahrene Schweißer, die präzise Schweißverbindungen<br />

herstellen können, nur noch schwer zu finden. Für Cobots ist das<br />

kein Problem, wenn sie erst einmal angelernt wurden.<br />

ZUSÄTZLICHE ANTRIEBSACHSEN<br />

UND BILDVERARBEITUNG<br />

Die Aufgabe ist klar. Doch wie groß und leistungsstark muss der<br />

Cobot sein, um sie zuverlässig erfüllen zu können und gleichzeitig<br />

nicht überdimensioniert zu sein? Hierzu müssen die Größe und<br />

Leistung des Cobots anhand der zu tragenden Lasten, der erforderlichen<br />

Reichweite, des notwendigen Aktionsradius und der<br />

gewünschten Taktzeiten definiert werden. Im Rahmen dieser<br />

Überlegungen wird schnell deutlich, ob die sechs Antriebsachsen<br />

des kleinen Cobots genügen oder ob sein Aktionsradius durch<br />

eine siebte, achte oder gar neunte Zusatzachse erweitert werden<br />

muss. Die Vergrößerung des Aktionsradius lässt sich z. B. mithilfe<br />

des Lineartechnikportfolios von RK Rose+Krieger erreichen. So<br />

dienen Hubsäulen wie der Powerlift Z der elektrischen Höhenverstellung<br />

des Cobots (Y-Achse). Linearachsen aus der RK Mono -<br />

Line- oder RK DuoLine-Baureihe verfahren den Cobot zusätzlich<br />

auf der X- und Z-Achse und erweitern so seine Reichweite. Denkbar<br />

ist auch, den Cobot noch auf eine Drehvorrichtung zu montieren<br />

und ihn so um die Y-Achse rotieren und damit an verschiedenen<br />

Orten arbeiten zu lassen. Selbst ganze Portalsysteme zur<br />

Reichweitenverlängerung bzw. zur Erweiterung des Aktionsradius<br />

im Raum lassen sich realisieren.<br />

Viele Cobot-Anwendungen benötigen ein System zur Bildverarbeitung.<br />

Dies ist u. a. dann der Fall, wenn der Cobot Teile aus<br />

einer unsortierten Kiste greifen und dem Werker anreichen soll.<br />

Auch für die Qualitätssicherung, beispielsweise bei der optischen<br />

Überprüfung unterschiedlichster Verbindungen oder für die<br />

korrekte Positionierung bei Pick-and-place-Aufgaben, ist eine<br />

Bildverarbeitung unerlässlich.<br />

COBOT O<strong>DER</strong> ROBOT?<br />

Während der Überlegungen zu den Aufgaben des neuen mechanischen<br />

Kollegen stellt sich immer auch die Frage, ob zur Bewältigung<br />

ein Cobot oder ein Robot gebraucht wird. Cobots kommen<br />

dann zum Einsatz, wenn die Anwendung seine dauerhafte Kollaboration<br />

erfordert, er also ständig mit einem Menschen zusammenarbeitet.<br />

Findet die Kollaboration allerdings nur während<br />

des Teach-ins, der Anlernphase, statt und der Prozess läuft dann<br />

autonom ab, ist ein Roboter beziehungsweise Robot gefragt. In<br />

diesem Fall gilt es, zusätzlich über die Art der vorzusehenden<br />

Schutzvorrichtungen wie zum Beispiel das Schutzzaunsystem<br />

von RK Rose+Krieger nachzudenken, wie sie die Maschinenrichtlinie<br />

vorschreibt.<br />

01<br />

02<br />

01 Eine Rotations- und Linearachse ermöglicht eine Unabhängigkeit<br />

der Rotation des Roboters von den Winkelgrenzen des Roboter-<br />

Basisgelenks: Der Rotationsmittelpunkt wird aus der vertikalen<br />

Achse des Portals verschoben<br />

02 Auf der zusätzlichen Linearachse in X-Richtung kann der<br />

Cobot vom Ablage- zum Arbeitsplatz hin- und zurückfahren<br />

www.derkonstrukteur.de <strong>DER</strong> <strong>KONSTRUKTEUR</strong> <strong>2022</strong>/03 31

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