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Aus dem Institut für Mikrobiologie, Zentrum für Infektionsmedizin

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1 Einleitung<br />

Einleitung<br />

Streptococcus (S.) suis ist ein wichtiger Meningitis-, Septikämie- und Arthritis-Erreger beim<br />

Hausschwein (2.7). S. suis-Erkrankungen gehören zu den Faktorenerkrankungen. Neben<br />

prädisponierenden Primärerkrankungen wie viralen Infektionen können abiotische Faktoren,<br />

die mit der modernen Schweinehaltung einhergehen, das Auftreten von S. suis-Erkrankungen<br />

begünstigen (2.5). In freier Wildbahn lebende Wildschweine sind völlig anderen<br />

Lebensbedingungen ausgesetzt als Hausschweine (2.1). Daher ist vorstellbar, dass sich die<br />

Epi<strong>dem</strong>iologie von S. suis beim Wild- und Hausschwein unterscheidet. Die Epi<strong>dem</strong>iologie<br />

dieses Erregers wird beim Hausschwein wesentlich bestimmt durch eine Reihe genotypisch<br />

festgelegter Eigenschaften, wie (i) <strong>dem</strong> Vorkommen von unterschiedlichen Serotypen, (ii)<br />

<strong>dem</strong> Vorkommen von Stämmen unterschiedlicher Virulenz innerhalb des Serotyps 2 (2.8.1),<br />

(iii) einer großen genetischen Heterogenität zwischen unterschiedlichen S. suis-Stämmen<br />

(2.9) und (iv) <strong>dem</strong> Auftreten unterschiedlicher Varianten von Proteinen wie <strong>dem</strong><br />

„muramidase-released protein“ (MRP), die mit der Bakterienoberfläche assoziiert sind<br />

(2.8.1). Durch die Genotypisierung von S. suis-Isolaten vom Wildschwein im Vergleich mit S.<br />

suis-Stämmen vom Hausschwein sollten in dieser Arbeit Unterschiede und Gemeinsamkeiten<br />

in Bezug auf die genannten Eigenschaften beider Erregerpopulationen ermittelt werden. Ein<br />

solcher Vergleich kann wesentlich zum Verständnis der Epi<strong>dem</strong>iologie von S. suis beitragen.<br />

Im Zusammenhang mit der Verarbeitung von rohem Schweinefleisch können auch beim<br />

Menschen S. suis-Meningitiden auftreten (2.5). Vereinzelt wurden S. suis-Erkrankungen beim<br />

Menschen in Europa auch nach <strong>dem</strong> Aufbrechen und Versorgen von Schwarzwild beobachtet.<br />

S. suis-Erkrankungen beim Menschen gehen fast ausschließlich auf Serotyp 2-Stämme zurück<br />

(2.4). Weiterhin gibt es Hinweise, dass in Mitteleuropa vor allem Serotyp 2-Stämme mit <strong>dem</strong><br />

Phänotyp MRP+ EF* SLY+ (bzw. <strong>dem</strong> entsprechenden Genotyp mrp+ epf* sly+) mit<br />

humanen S. suis-Erkrankungen assoziiert sind (EF = „extracellular factor“; SLY = Suilysin).<br />

Die in dieser Arbeit durchgeführte Genotypisierung von Wildschwein-assoziierten S. suis-<br />

Stämmen war darauf ausgerichtet, das Vorkommen potenziell humanpathogener S. suis-<br />

Stämme beim Wildschwein in Nordwestdeutschland zu beurteilen. <strong>Aus</strong> diesem Grund<br />

wurden auch einzelne S. suis-Isolate von erkrankten Menschen, insbesondere ein Liquorisolat<br />

von einem norddeutschen Jäger, vergleichend untersucht.<br />

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