Biographisches Handbuch der Rabbiner - Salomon Ludwig ...
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148 ASCH, Lazarus 0059<br />
0059 ASCH, Lazarus. - Um 1849/58 Rb. in Brójce (Brätz), Prov. Posen, für 150 Seelen.<br />
Dok. Archiwum Państwowe w Szczecinie, Oddział Gorzowie Wielkopolskim, Rep. 203 (Stadt<br />
Brätz), Nr. 522: Corporationsbeamte 1840-1884.<br />
Lit. „Verzeichniß <strong>der</strong> [...] Synagogen-Gemeinden“, 1858, S. 47.- Walther Hämpel, „Die Brätzer<br />
jüdische Gemeinde“, Posener Heimatblätter 3 (1929), S. 26.<br />
0060 ASCHE, Gerson, geb. ca. 1791 in Sępólno Krajeńskie (Zempelburg), Netzedistrikt, gest.<br />
24. Sept. 1866 in Berlin. - Sohn des „Landesrabbiners“ Tobias A. und nach 1823 Verwalter des<br />
von diesem nie<strong>der</strong>gelegten Rts. in Tuchola (Tuchel; sic lt. EJ dt. III 433); Heirat mit Rebekka<br />
geb. Zippert (geb. 1796), <strong>der</strong>en Nachnamen er sich selbst bisweilen zulegte. 1825 Rb. in Prenzlau,<br />
Brandenburg, ist dort maßgeblich an Aufbau und Leitung <strong>der</strong> jüd. Schule beschäftigt und<br />
nimmt Einsegnungen <strong>der</strong> Jugend vor. Bewerbungen in Königsberg (1823), Krefeld (1844) und<br />
Hamburg (1851). 1845 Nie<strong>der</strong>legung des Amtes und Übersiedlung nach Berlin mit seiner Tochter<br />
Malchen, die am 16. Nov. den Fondshändler Samuel Joseph ehelicht.<br />
Publ. Niqrath ha-S. ūr [Ex 33,22] Glossen zum Werk ’Et. Barzäl seines Vaters, mit Trauerreden<br />
über diesen, biographischen Bemerkungen über ihn und die Familie sowie Elegien und Poesien,<br />
Berlin 1832.- Gesänge zu <strong>der</strong> am 21. Septbr. 5592 statt habenden Einweihung <strong>der</strong> neuen Synagoge<br />
zu Prenzlau. Verfaßt von dem dortigen Oberrabbiner Hrn. G. Z. Asche und übersetzt von <strong>Salomon</strong><br />
Plessner, Religionslehrer, Berlin o. J. [1832].<br />
Hss. Ein Werk „Meinen Kin<strong>der</strong>n und Schülern“ (Livenaī ūlešōme'aī) ist ungedruckt geblieben.<br />
Dok. CAHJP Jerusalem, „Königsberg“ Kn/I E-I-1 Nr. 2, nennt 1823 „Gerson b. Tobia Zippert<br />
Asch, Landesrabbiner zu Tuchel in Westpreußen“ als Kandidaten für dasRt.inKönigsberg.-<br />
CJA Berlin 75 A Pr 1 Nr. 5 enthält A.s Probepredigt vom 5. Dez. 1824, seinen Anstellungsvertrag<br />
vom 4. Jan. 1825 und seine Kündigung vom 27. Nov. 1845.- JM Frankfurt/M. PSR B 205b, Verzeichnis<br />
<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> isr. Gem. Prenzlau 1842; die <strong>Rabbiner</strong>wohnung im Synagogenhaus<br />
bewohnen <strong>der</strong> <strong>Rabbiner</strong>, 51, seine Frau, 46, vier Kin<strong>der</strong> und die Köchin Jette.- CAHJP Jerusalem,<br />
KGe 2, Nr. 71: Er war „außerordentliches Mitglied“ im Berliner „Studienbeför<strong>der</strong>ungsverein<br />
H. ävrath Bah. ūrīm“; 1850 besuchte ein einziger Schüler die Talmudklasse von Rb. „Asché“.<br />
Epig. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Schönhauser Allee, Ehrenreihe, 10. Grab<br />
von rechts (Mitteilung von Ulrich Quandt).<br />
Lit. Josef Samuel Landau, Kūr ha-Beh. īnāh, Breslau 1837, S. 22b.- AZJ 1841, Nr. 24 Beil. nennt<br />
ihn unter den Spen<strong>der</strong>n für die Montefiore-Ehrung.- LdO 1842, S. 598.- The New York Times<br />
vom 27. Nov. 1858 über einen polizeilichen Übergriff auf einen deutschstämmigen Rb. Asche,<br />
vielleicht Familienangehöriger.- Steinschnei<strong>der</strong>, Bodleiana, Bd. II, S. 748.- Heppner und Herzberg,<br />
S. 572.- EJ dt. III 433f.- Jacobson, Judenbürgerbücher, S. 296, Nr. 1487.- Halperin, ’At. lās<br />
’Es. H. ayyīm, Bd. IX (1982), S. 163f, Nr. 1711.- Brämer, <strong>Rabbiner</strong> und Vorstand, S. 138, 157.-<br />
Wilke, Den Talmud und den Kant, S. 590.<br />
0061 ASCHE, Tobias, geb. ca. 1768 in Człuchów (Schlochau) in <strong>der</strong> späteren Prov. Westpreußen,<br />
gest. 1. Dez. 1827 in Krotoszyn (Krotoschin), Prov. Posen. - Sohn des Ezechiel A., lernte in<br />
Sępólno Krajeńskie (Zempelburg), seit ca. 1780 in Leszno (Lissa) bei Dajan Secharja-Mendel<br />
Horochow, dann im Danziger Vorort Stare Szkoty (Altschottland) bei Elchanan Aschkenasi, in<br />
Preßburg bei Meyer Barby und in Prag bei Ez. Landau. Verheiratet mit 18 Jahren [ca. 1786] in<br />
Sępólno Krajeńskie, leitet dort eine Jeschiwa; seit 1816 übte er auch das Rt. aus. Berufungen<br />
nach Leszno (Lissa) und Inowrocław (Inowrazlaw) soll er ausgeschlagen haben. Nach dem Tod<br />
seiner Frau siedelte er ca. 1823 als Privatmann nach Krotoszyn über, um dem Wunsch <strong>der</strong> Verstorbenen<br />
gemäß dort ihre Verwandte Reizchen (geb. 1762) zu ehelichen. Vater des Prenzlauer<br />
Rb. Gerson Zippert Asche.