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Biographisches Handbuch der Rabbiner - Salomon Ludwig ...

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Vorwort des Herausgebers<br />

Vorwort des Herausgebers XI<br />

Das hier vorgelegte biographische <strong>Handbuch</strong> bildet mit fast 2000 Einträgen den ersten<br />

Teil <strong>der</strong> Prosopographie einer religiös-kulturellen Elite <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne: <strong>der</strong> <strong>Rabbiner</strong> Mitteleuropas.<br />

Das nicht allein deutschsprachige Wirken und Erbe dieser Gelehrtenschaft<br />

wird mit den Mitteln <strong>der</strong> historischen Personenforschung für die Öffentlichkeit erschlossen<br />

und <strong>der</strong> Forschung breiter und tieferreichend zugänglich gemacht als je zuvor.<br />

Das kollektivbiographische Datenwerk zählt zu den Ergebnissen eines von <strong>der</strong> Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft geför<strong>der</strong>ten Projekts zur Geschichte des aschkenasischen<br />

Rabbinats. Eng verbunden bleibt es mit dem Namen von Julius Carlebach (1922-<br />

2001): Für den Soziologen vom Fach wie für den Sproß einer deutschen <strong>Rabbiner</strong>familie<br />

wurde das mo<strong>der</strong>ne Rabbinat ein wissenschaftliches Interessengebiet, dem er sich<br />

noch in hohem Alter intensiv zuwandte. Als Rektor <strong>der</strong> Heidelberger Hochschule für<br />

jüdische Studien lud er 1993 zu einem vielbeachteten Kolloquium ein: Das aschkenasische<br />

Rabbinat: Entstehung, Entwicklung, Krise und Erneuerung, dessen Beiträge 1995<br />

im Druck erschienen. Im selben Jahr knüpfte er hier mit seinem Forschungsprojekt an,<br />

welches <strong>der</strong> Unterzeichnete ab 1997, mit <strong>der</strong> Emeritierung von Professor Carlebach, im<br />

Fach Jüdische Studien an <strong>der</strong> Gerhard Mercator-Universität Duisburg fortführen konnte.<br />

Es ist <strong>der</strong>zeit in seine dritte Phase eingetreten und mit dem Fach nunmehr an <strong>der</strong> Heinrich<br />

Heine-Universität Düsseldorf angesiedelt.<br />

Das von Julius Carlebach gesteckte Ziel war es, die Mo<strong>der</strong>nisierungsentwicklungen<br />

im Rabbinat <strong>der</strong> deutschen Län<strong>der</strong> sowie in den deutschsprachigen Gemeinden außerhalb<br />

<strong>der</strong>selben in einem weiten und zusammenhängenden historisch-geographischen<br />

Überblick darzustellen, die Primärquellen in repräsentativem Umfange aufzuarbeiten<br />

und die zahlreichen Einzelfälle zu einem nuancierten, die Forschung neu anregenden<br />

Bild zusammenzufügen. Aus dieser Initiative sind bisher neben mehreren Aufsätzen<br />

zwei Monographien hervorgegangen: <strong>Rabbiner</strong> und Vorstand von Andreas Brämer<br />

(1999) und Den Talmud und den Kant von Carsten L. Wilke (2003), <strong>der</strong>en erste die gemeindliche<br />

Stellung des <strong>Rabbiner</strong>s, letztere seinen Ausbildungsgang während <strong>der</strong> sogenannten<br />

Emanzipationszeit <strong>der</strong> Jahre 1781-1871 betrachtet.<br />

Im Interesse einer systematischen Behandlung bei<strong>der</strong> Gegenstände wurde die Notwendigkeit<br />

einer strukturierten personengeschichtlichen Dokumentation erkannt. Hatte<br />

Julius Carlebach ursprünglich ein Lexikon <strong>der</strong> bedeutendsten deutschsprachigen <strong>Rabbiner</strong><br />

angestrebt, entwickelte sich in Übereinkunft mit den DFG-Gutachtern das anspruchsvollere<br />

Vorhaben, einem <strong>der</strong> Mitarbeiter eine kollektivbiographische Arbeit zu<br />

übertragen, welche sich nicht auf die bekannte Galerie theologischer Klassiker beschränken,<br />

son<strong>der</strong>n die verfügbaren bio-bibliographischen Daten „einigermaßen repräsentativ“<br />

zu möglichst allen westaschkenasischen <strong>Rabbiner</strong>n <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne erfassen<br />

sollte, um sie zu einer „großen Prosopographie“ zu ordnen und zu konfigurieren.<br />

Dem Wunsch aller Beteiligten gemäß sollten die Biographien nach einem eigenen<br />

systematischen Ordnungsschema vorgelegt werden. Nun ist die Geschichte des mo<strong>der</strong>nen<br />

mitteleuropäischen Rabbinats mit verallgemeinernden und idealtypischen Kategorisierungen<br />

behaftet; sie unterliegt noch in hohem wenn nicht gar zunehmendem Maße<br />

Klischees, die nach ideologischen Kriterien und Abgrenzungen geformt sind. Jene wi<strong>der</strong>zuspiegeln<br />

kann nicht Sinn einer wissenschaftlich verantworteten Prosopographie<br />

sein. Die sich im übrigen nur allmählich verfestigende Herausbildung von „Religions-

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