Biographisches Handbuch der Rabbiner - Salomon Ludwig ...
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150 ASCHER, Lewin 0064<br />
empfohlen sowie von Sam. Freund und Rapoport aus Prag; um 1850 Lokalrb. in Košíře (Koschir)<br />
bei Prag, um 1853/59 Rb. in Postoloprty (Postelberg), Nordböhmen; 1865 Rb. in seiner Heimat<br />
Strážov, um 1881 Religionslehrer an den öffentlichen Schulanstalten des IX. Wiener Stadtbezirks<br />
(Alsergrund).<br />
Dok. CAHJP Jerusalem, AHW 543b, <strong>Rabbiner</strong>wahl 1849-51, Fasc. I, S. 236; Fasc. II, S. 24-26,<br />
29, und 101-102, Bewerbung in Hamburg.- StA Marburg, 100/3725, vom 16. Okt. 1853 erwähnt<br />
als Bewerber in Fulda Dr. Ascher in Postelberg; ebd. vom 30. Apr. 1855 „Dr. Enoch Ascher aus<br />
Neusedlischt in Böhmen“.- ÖStA/AVA Wien, Neuer Kultus, Israelitischer Kultus, D 5, vom 19.<br />
Sept. 1865 unter den 27 böhm. Vorbereitungsdozenten für die Preßburger Landesrabbinerschule.<br />
Lit. AZJ 1859, S. 385, sammelt Spenden für Philippsons Bibelwerk.- Abendland 1865, S. 125.-<br />
Lippe 1879/81, S. 567.- EJ dt. IX 1111f.<br />
ASCHER, Lewin, siehe unter: MARGULIES, Löb.<br />
0064 ASCHER, Moses, geb. 1773 in Nové Sedliště (Neusedlisch), Westböhmen, gest. 14. Jan.<br />
1848 in Krásná Lípa (Schönlind), Nordwestböhmen. - Rb. und Schächter in Krásná Lípa.<br />
Dok. SÚA Prag, HBMa 902, Matrikeneintrag.- Ebd., ČG Vš., oddělení 1841-1855, svazek 18/3/<br />
8, vom 6. Juli 1842 „Ausweis über die alljährlichen Emolumenten und Nebenzuflüsse des Kreisrabiners<br />
im Saazer und Elbogner Kreise“, nennt in Schönlind 165 Juden. Das Dorf existiert heute<br />
nicht mehr.<br />
0065 ASCHKENASI, Elchanan, geb. 1713 in Polen, gest. 27. Sept. 1780 in Stare Szkoty (Altschottland)<br />
bei Danzig. - Sohn des Rb. Samuel-Sanwil A., <strong>der</strong> seit 1751 als kurkölnischer Landesrb.<br />
in Bonn wirkte. Mit 18 J. [1732] Rb. in Fordon, Großpolen, 1752 Rb. <strong>der</strong> westlichen Danziger<br />
Vorstadtgemeinden Stare Szkoty, Winnica (Weinberg) und Wrzeszcz (Langfuhr), Leiter einer<br />
wichtigen Jeschiwa. Infolge <strong>der</strong> 1. polnischen Teilung (1772) wählen ihn die<br />
westpreußischen Gemeinden 1778 zu ihrem Landesrb.<br />
Publ. Sidrē T. åh o rāh, Ritualkompendium über Šulh. ān ‘Ārūch Nidda und den entsprechenden Talmudtraktat,<br />
sowie Talmudauslegungen über H. a līs. āh und T. e vīlāh, Berlin 1783, 110 Bl.; Brzeg<br />
Dolny (Dyhernfurth) 1798, 69 Bl.; 1817, Lemberg 1837; Sudilkov 1836; Wilna 1880; 1928; aufgenommen<br />
in die Šulh. ān ‘Ārūch-Ausgabe Jerusalem 1966. Das Vorwort seines Sohnes Juda enthält<br />
biographische Daten und einen ausführlichen Bericht über A.s gescheiterte Berufung nach<br />
Bonn. Sein Vater hatte ihn kurz vor seinem Tod im Jahr 1767 zu seinem Nachfolger als Landesrb.<br />
von Kurköln, Westfalen und Münster bestimmt. Drei Gesandte dieser Judenschaften reisten nach<br />
Danzig, um ihm den „Rabonusbrief“ persönlich zu überreichen. Der in seiner Gemeinde sehr beliebte<br />
Rb. nahm die Berufung an, ungeachtet <strong>der</strong> inständigen Bitten und Versprechen <strong>der</strong> Gemeindeangehörigen,<br />
die in A.s zweiter Frau, einer gebürtigen Danzigerin, eine Fürsprecherin fanden.<br />
Er ließ Bücher und Hausrat zu Schiff nach Amsterdam und auf Ochsenwagen nach Bonn transportieren<br />
und machte sich dann mit seiner Familie selbst auf den Weg. Als ein großer Teil <strong>der</strong><br />
Gemeinde, „arm und reich, groß und klein“ klagend und flehend über Berg und Tal neben seinem<br />
Gefährt herlief, habe er unter Tränen ausgerufen: „Dieses Volk, unter dem ich weile, ist wahrhaftig<br />
das Volk des Herrn!“ und sei nach Danzig zurückgekehrt.- Šiyyūrē Läqät. , zum Šulh. ān ‘Ārūch<br />
OH, Abschnitt Panīm wenōśe‘ kelāw, Warschau 1840 u. ö.- Drei Approbationen, datiert aus Hafenbruck<br />
bei Danzig, 1765-75; bei Löwenstein, Index, S. 23.<br />
Epig. Domańska, Żydzi znad Gdańskiej Zatoki, S. 61: „Pochowany został na starym cmentarzu<br />
gminy, niestety, jego grobu już nie ma“.<br />
Lit. Auerbach, Halberstadt, S. 71.- Michael, ’Ōr H. ayyīm, S. 158f.- Lewin, Lissa, S. 231.- Wininger<br />
II 143, danach geb. 1714 in Danzig.- EJ dt. III 466.- Domańska, Żydzi znad Gdańskiej Zatoki,<br />
S. 57, 61f.