OceanWoman Band 2 (2022)
Von der Schleiferin auf Curacao über die Küchenhilfe auf den Tuamotus bis zur Skipperin bei Sturm über Neukaledonien. Nach dem großen Erfolg der OceanWoman Sonderausgabe 2018 ist 2022 der zweite Band erschienen. Diesmal mit einem Best-of 2018–2022 der Berichte unserer OceanWoman-Kolumnistin Alexandra Schöler. Mit vielen neuen und unterhaltsamen Geschichten aus der Welt der Langfahrtsegler – abenteuerlich, erheiternd und auf bewegende Weise den Horizont erweiternd.
Von der Schleiferin auf Curacao über die Küchenhilfe auf den Tuamotus bis zur Skipperin bei Sturm über Neukaledonien.
Nach dem großen Erfolg der OceanWoman Sonderausgabe 2018 ist 2022 der zweite Band erschienen. Diesmal mit einem Best-of 2018–2022 der Berichte unserer OceanWoman-Kolumnistin Alexandra Schöler. Mit vielen neuen und unterhaltsamen Geschichten aus der Welt der Langfahrtsegler – abenteuerlich, erheiternd und auf bewegende Weise den Horizont erweiternd.
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Der Hafen. Die Artenvielfalt<br />
im Überblick.<br />
Der Popo – spannender Ausblick<br />
für den Steuermann.<br />
Der Ire: gemütlich und immer ein Guinness an Bord.<br />
Die Deutschen: Alles perfekt, sogar<br />
ein Dingi-Fender ist an Bord.<br />
Der Tüftler: ein<br />
Tender Marke<br />
Eigenbau.<br />
pumpten hingegen erstaunlich oft<br />
noch während sie Richtung Land<br />
steuerten ihre Dingis auf. Was sehr<br />
kunstfertig aussah und besonders<br />
bei der Abfahrt vom Supermarket-<br />
Ponton, vollbepackt mit Einkäufen,<br />
fast olympiareif wirkte.<br />
Immer nur sitzend sah ich James,<br />
den Iren. Sehr gemütlich, fast ein<br />
bisschen österreichisch.<br />
Auffallend auch ein junges Pärchen<br />
– hintereinander stehend. Sie<br />
vor ihm – bis es ihm offensichtlich<br />
zuviel wurde und er sich setzte –<br />
mit wunderbarer Aussicht auf ihr<br />
Hinterteil. Vielleicht waren das<br />
Amerikaner?<br />
Familien mit Kindern saßen prinzipiell.<br />
Hatte wohl etwas mit der<br />
Vorbildwirkung zu tun. „Nein, du<br />
darfst nicht im Dingi stehen, der<br />
Papa sitzt ja auch!“<br />
EMANZIPATION UND DINGI –<br />
EINE KURZE GESCHICHTE<br />
Meist steuern die Männer. Und<br />
wenn einmal die Frauen dran sind,<br />
sind meist so viele Kinder an Bord,<br />
dass trotz kräftigem Außenborder<br />
nicht mehr als Rudertempo zu erreichen<br />
ist. Bis auf diese flotte Blondine<br />
mit Tattoo, die mehrmals an<br />
unserem Schiff vorbeidüste und<br />
meinen Mann freundlich grüßte.<br />
Im Sitzen. Naja. Ausnahmen bestätigen<br />
die Regel.<br />
Toll auch die Individualisten unter<br />
den Dingi-Besitzern. Dingi mit Auslegern,<br />
Glasboden und Heizung!<br />
Das waren übrigens Deutsche.<br />
Ich habe das dann mit dem Stehen<br />
sofort ausprobiert. Lustig. Blöd<br />
war, als Peter abbremste, während<br />
ich noch stand und eine gemeine<br />
Bugwelle über unsere gesamten<br />
Einkäufe schwappte. Gut war, dass<br />
nur meine Füße nass wurden und<br />
nicht meine Hose.<br />
Denn woran erkennt man Dingi-<br />
Besitzer an Land sofort? Am nassen<br />
Popo. In der Karibik ankert man<br />
meist frei in einer Bucht und relativ<br />
weit weg vom Land. Gibt es einen<br />
Steg zum Anlegen, ist das super.<br />
Muss man am Strand anlegen, kann<br />
man froh sein, einen Surfer als Ehemann<br />
zu haben. Die Atlantik welle,<br />
für Landratten ein gemütliches<br />
Geklatsche am Strand, hat schon<br />
so manchen Dingi-Fahrer zum<br />
42 OCEAN WOMAN <strong>2022</strong>