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Gesprächstherapie. Stark beeinflusst<br />

wurde Rosenbergs Arbeit auch von Mahatma<br />

Gandhi und seinen Überlegungen<br />

zur Gewaltfreiheit, die auf Sammlungen<br />

philosophischer Schriften des Hinduismus<br />

basieren. Andere Elemente finden<br />

sich auch in älteren Konfliktlösungstechniken,<br />

wie dem Gütekraft-Konzept von<br />

Martin Arnold, der Mediation und den<br />

Win-Win-Strategien wieder.<br />

WIR SOLLEN UNS ERINNERN<br />

Die GFK soll uns bei der Umgestaltung<br />

unseres sprachlichen Ausdrucks helfen,<br />

und unserer Art zuzuhören. Empathie,<br />

ist Rosenberg zu Folge eine wichtige<br />

Grundvoraussetzung gelingender Kommunikation.<br />

Er war der Meinung, unter<br />

freien Bedingungen würden Menschen<br />

die empathische Verbindung zu anderen<br />

suchen. Im ging es darum, uns an etwas<br />

zu erinnern, was wir bereits kennen<br />

sollten: Wie unsere Kommunikation<br />

ursprünglich gedacht war. Er wollte uns<br />

anregen, uns ehrlich und klar auszudrücken<br />

und anderen Menschen gleichzeitig<br />

unsere respektvolle und einfühlsame<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Rosenberg<br />

war sich sicher, die Form, in der<br />

wir miteinander kommunizieren, hat<br />

einen entscheidenden Einfluss darauf,<br />

ob wir Empathie für unser Gegenüber<br />

entwickeln und beidseitige Bedürfnisse<br />

erfüllen können. Ein spannender Ansatz!<br />

onspartner, das Anstellen von Vergleichen,<br />

das Leugnen von Verantwortung genauso,<br />

wie das Stellen von Forderungen anstatt von<br />

Bitten. Sehen wir uns die aktuelle politische<br />

Lage an und analysieren wir die vorausgegangene<br />

Kommunikation, erkennen wir<br />

schnell, dass so ziemlich alles falsch gemacht<br />

wurde, was falsch gemacht werden konnte.<br />

Von Profis am internationalen diplomatischen<br />

Parkett, sollte man eigentlich etwas<br />

anderes erwarten. Da hat wohl wer seinen<br />

Rosenberg nicht gelesen!<br />

Marshall Bertram Rosenberg (* 6. Oktober<br />

1934 in Canton, Ohio; † 7. Februar 2015 in<br />

Albuquerque, New Mexico) war ein USamerikanischer<br />

Psychologe und international<br />

tätiger Mediator. Er entwickelte das Konzept<br />

der Gewaltfreien Kommunikation (GFK),<br />

englisch Nonviolent Communication (NVC),<br />

und gründete das gemeinnützige „Center<br />

for Nonviolent Communication“. Rosenberg<br />

lebte in Albuquerque, New Mexico, USA.<br />

ZWEI ARTEN VON KOMMUNIKATION<br />

Rosenberg unterschied zwei Arten von<br />

Kommunikation, die lebensentfremdete<br />

Kommunikation und eben die gewaltfreie<br />

Kommunikation. Zur besseren<br />

Veranschaulichung sprach er auch immer<br />

wieder von der „Wolfssprache“ und der<br />

„Giraffensprache“. Unter lebensentfremdender<br />

Kommunikation verstand<br />

er Kommunikationsformen, die Verbindungen<br />

zwischen Menschen blockieren<br />

und zu psychischer oder physischer<br />

Gewalt beitragen können. Dazu gehören<br />

moralische Urteile über Kommunikati-<br />

11 | <strong>MÄRZ</strong> <strong>2022</strong>

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