LERNEN MIT ZUKUNFT MÄRZ 2022
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Gesprächstherapie. Stark beeinflusst<br />
wurde Rosenbergs Arbeit auch von Mahatma<br />
Gandhi und seinen Überlegungen<br />
zur Gewaltfreiheit, die auf Sammlungen<br />
philosophischer Schriften des Hinduismus<br />
basieren. Andere Elemente finden<br />
sich auch in älteren Konfliktlösungstechniken,<br />
wie dem Gütekraft-Konzept von<br />
Martin Arnold, der Mediation und den<br />
Win-Win-Strategien wieder.<br />
WIR SOLLEN UNS ERINNERN<br />
Die GFK soll uns bei der Umgestaltung<br />
unseres sprachlichen Ausdrucks helfen,<br />
und unserer Art zuzuhören. Empathie,<br />
ist Rosenberg zu Folge eine wichtige<br />
Grundvoraussetzung gelingender Kommunikation.<br />
Er war der Meinung, unter<br />
freien Bedingungen würden Menschen<br />
die empathische Verbindung zu anderen<br />
suchen. Im ging es darum, uns an etwas<br />
zu erinnern, was wir bereits kennen<br />
sollten: Wie unsere Kommunikation<br />
ursprünglich gedacht war. Er wollte uns<br />
anregen, uns ehrlich und klar auszudrücken<br />
und anderen Menschen gleichzeitig<br />
unsere respektvolle und einfühlsame<br />
Aufmerksamkeit zu schenken. Rosenberg<br />
war sich sicher, die Form, in der<br />
wir miteinander kommunizieren, hat<br />
einen entscheidenden Einfluss darauf,<br />
ob wir Empathie für unser Gegenüber<br />
entwickeln und beidseitige Bedürfnisse<br />
erfüllen können. Ein spannender Ansatz!<br />
onspartner, das Anstellen von Vergleichen,<br />
das Leugnen von Verantwortung genauso,<br />
wie das Stellen von Forderungen anstatt von<br />
Bitten. Sehen wir uns die aktuelle politische<br />
Lage an und analysieren wir die vorausgegangene<br />
Kommunikation, erkennen wir<br />
schnell, dass so ziemlich alles falsch gemacht<br />
wurde, was falsch gemacht werden konnte.<br />
Von Profis am internationalen diplomatischen<br />
Parkett, sollte man eigentlich etwas<br />
anderes erwarten. Da hat wohl wer seinen<br />
Rosenberg nicht gelesen!<br />
Marshall Bertram Rosenberg (* 6. Oktober<br />
1934 in Canton, Ohio; † 7. Februar 2015 in<br />
Albuquerque, New Mexico) war ein USamerikanischer<br />
Psychologe und international<br />
tätiger Mediator. Er entwickelte das Konzept<br />
der Gewaltfreien Kommunikation (GFK),<br />
englisch Nonviolent Communication (NVC),<br />
und gründete das gemeinnützige „Center<br />
for Nonviolent Communication“. Rosenberg<br />
lebte in Albuquerque, New Mexico, USA.<br />
ZWEI ARTEN VON KOMMUNIKATION<br />
Rosenberg unterschied zwei Arten von<br />
Kommunikation, die lebensentfremdete<br />
Kommunikation und eben die gewaltfreie<br />
Kommunikation. Zur besseren<br />
Veranschaulichung sprach er auch immer<br />
wieder von der „Wolfssprache“ und der<br />
„Giraffensprache“. Unter lebensentfremdender<br />
Kommunikation verstand<br />
er Kommunikationsformen, die Verbindungen<br />
zwischen Menschen blockieren<br />
und zu psychischer oder physischer<br />
Gewalt beitragen können. Dazu gehören<br />
moralische Urteile über Kommunikati-<br />
11 | <strong>MÄRZ</strong> <strong>2022</strong>