LERNEN MIT ZUKUNFT MÄRZ 2022
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Bedeutung die adäquate Beantwortung<br />
von Verhaltensweisen des Kindes im<br />
Erziehungsalltag hat. Wie aber kommt<br />
es zu einer solchen angemessenen,<br />
feinfühligen und professionellen Handlung<br />
gegenüber dem Kind?<br />
Am Anfang steht die Achtsamkeit.<br />
Durch völlige Präsenz der Pädagogin<br />
gegenüber der Situation, kommt es zu<br />
einer entsprechenden Aktion. Zuallererst<br />
nimmt sie wahr, was hier passiert.<br />
Sie bemerkt es nicht nur, sie nimmt<br />
wahr. Sie ist präsent, weiß, dass sie nun<br />
aufmerksam ist. Sie denkt nicht während<br />
dem Zuschauen an etwas anderes, sie<br />
ist ganz beim Kind. Und das Kind spürt<br />
diese Präsenz. Durch die achtsame Aufmerksamkeit<br />
der Erzieherin wird<br />
dem Kind Folgendes vermittelt:<br />
Du bist es wert, dass ich bei<br />
dir bin, dass was du tust ist<br />
in Ordnung, ich akzeptiere es<br />
und ich vertraue dir, dass du<br />
das schaffst, ich nehme dich<br />
als kompetent wahr. Welch ein<br />
Geschenk liegt hier für das Kind<br />
doch verborgen? Achtsamkeit<br />
und Aufmerksamkeit in die<br />
Praxis umgesetzt, wirkt direkt<br />
auf das Kind.<br />
Aufmerksamkeit in der Pädagogik<br />
nimmt an, was gerade<br />
ist, und nicht was gerade sein<br />
sollte. Sie fordert die Erziehenden<br />
im ersten Schritt dazu auf,<br />
innezuhalten, wahrzunehmen<br />
und anzuerkennen was gerade<br />
passiert, ohne zu bewerten. Erst<br />
im zweiten Schritt erfolgt die<br />
Interpretation des Geschehens<br />
und die erforderliche Interaktion.<br />
Wenn diese Interaktion darauf<br />
abzielt achtsam und ganz beim<br />
Kind zu sein, dann ist bereits ein<br />
großer Schritt in Richtung einer<br />
angemessener Entwicklungsbegleitung<br />
getan.<br />
Foto: © Ada K | pixabay.com<br />
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