Das Stadtgespräch Ausgabe April 2022 auf Mein Rheda-Wiedenbrück
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J<br />
Junge Künstlerin<br />
berührte mit Skulpturen<br />
und Bildern<br />
Die Einstein-Schülerin Dilara Aydin sprach die Sorgen<br />
und Träume der Menschen an<br />
(Kem) »Alles spielt sich im Kopf ab: Wir träumen von der Natur, von der<br />
heilen Welt, von Frieden. Wir sind aber auch konfrontiert mit den Zerstörungen<br />
der Umwelt, den Katastrophen und ganz nah dem Herz zerreißenden<br />
Leid der Menschen im Krieg in der Ukraine.« Diesen Kontrast<br />
drückt Dilara Aydin in ihren Bildern und Skulpturen aus.<br />
Als Rohlinge ihrer sichtbar gemachten Gedankenwelten wählte sie<br />
Köpfe aus Styropor. Auf diesen kreierte sie mit plastisch gefertigten Elementen<br />
die unter die Kopfhaut gehenden Wünsche, Sorgen und Probleme<br />
der Menschen.<br />
Die neunzehnjährige Q2-Schülerin des Einstein-Gymnasiums will mit<br />
ihren eindringlich wirkenden Werken den Fokus <strong>auf</strong> die Abgründe unserer<br />
Welt lenken. Gleichzeitig sind sie eine Mahnung, das eigene Handeln zu<br />
überdenken, sich für den Frieden und die Schöpfung einzusetzen. Diesen<br />
Anspruch unterstreichen ihre Darstellungen der blühenden Natur.<br />
Ihre Arbeiten entstanden im Leistungskurs »Kunst« unter dem Thema<br />
»Natur-Traum-Kopf«.<br />
Die künstlerische Ausdrucksstärke prädestinierte ihre Arbeiten für eine<br />
Präsentation über den schulischen Rahmen hinaus. <strong>Das</strong> dafür geeignete<br />
Forum fand sie in den Service-Räumen der Geschäftsstelle der Kreissparkasse<br />
in <strong>Rheda</strong>. Ihr Dank geht an den Geschäftsstellenleiter Rainer Hagemeister<br />
für die Ermöglichung der Ausstellung. Sie erfüllte ihren Wunsch<br />
7Die beiden<br />
Bilder stellen<br />
die Vermassung<br />
der Menschen<br />
ihren Träumen<br />
von der<br />
individuell<br />
erlebten Natur<br />
gegenüber.<br />
1 Dilara Aydin spricht mit den von ihr gefertigten Skulpturen und Bildern den Angriffskrieg<br />
<strong>auf</strong> die Ukraine, den Klimawandel und die zunehmenden verheerenden<br />
Naturkatastrophen an.<br />
mit den von ihr arrangierten Interpretationen möglichst viele Menschen<br />
ansprechen zu können.<br />
Gleich die erste Skulptur <strong>auf</strong> dem Rundgang durch die Ausstellung<br />
thematisierte den Angriffskrieg <strong>auf</strong> die Ukraine. Die Farben der Nationalfahnen<br />
Russlands und der Ukraine hüllten je eine Gesichtshälfte des<br />
von ihr gewählten Kopfes ein. Ein abgeschossenes Flugzeug, Bomben<br />
und herumliegende Steine als Symbole der zerstörten Städte sah der Betrachtende<br />
<strong>auf</strong> der grau-weiß gefärbten Schädeldecke der Skulptur. Aus<br />
ihr spross eine weiße Rose als Ausdruck der Sehnsucht der Menschen<br />
nach dem Frieden.<br />
Daneben sah man <strong>auf</strong> einem Acryl-Bild das von Angst und Schmerz<br />
erfüllte Gesicht einer jungen Ukrainerin. Mit wenigen Hinweisen, einem<br />
zerrissenen Kopftuch und einer kleinen Wunde am Oberarm, gelang es<br />
ihr das in Worten kaum zu fassende Elend der ukrainischen Menschen in<br />
dem Krieg einzufangen.<br />
Ebenfalls bei der Darstellung der bereits dramatisch begonnenen Erderwärmung<br />
wählte die junge Künstlerin eine starke Metapher – einen<br />
Eisbär. Dieser verharrt in der plastischen Darstellung gleichsam aus dem<br />
Kopf sprengend hilflos einen Ausweg suchend aus dem schwindenden<br />
Eis. Ein weiteres Acryl-Bild zeigt eine aus dem Lebensglück gerissene feine<br />
Dame, die den Kopf schockiert vom Erleben einer unverhofften Feuerwalze<br />
in ihre Hände nimmt. Im Hintergrund bedrohen sie als zusätzliche Naturkatastrophe<br />
die Fluten einer verheerenden Überschwemmung.<br />
Weitere Darstellungen sprechen beispielsweise die Themen »Vermüllung<br />
der Weltmeere mit Plastik«, die »Zerstörung der Natur« und die<br />
»scheinbare Bedeutungslosigkeit der einzelnen Menschen« an. Aber ebenso<br />
rückt sie immer wieder die Schönheit der reinen Natur in den Blickpunkt<br />
– als einen Ort, den alle Menschen gern <strong>auf</strong>suchen. Die Besuchenden der<br />
Kreissparkasse waren berührt von den Botschaften Dilara Aydins.<br />
5 Einige ihrer Werke<br />
22<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>