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Podcast<br />
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION<br />
<strong>04</strong>‘22<br />
bin ich eben zum Entschluss gekommen und davon ausgegangen,<br />
dass es bleibt. Und es ist geblieben.<br />
Du hast gerade etwas Interessantes gesagt: Das Bedürfnis<br />
zu schreiben. Ist das wie ein innerer Zwang, etwas<br />
loszuwerden? Ich kenne viele Leute, die gerne schreiben<br />
würden und das als Ziel haben. Aber woraus entsteht<br />
dieses Bedürfnis?<br />
Bei mir sind es zwei Sachen: Erstens ist es der Wille zu<br />
gestalten. Es kann sein, dass aus einem Wort heraus ein<br />
Roman entsteht. Beispielsweise aus dem Wort „Continuity“<br />
habe ich einen Roman gemacht. Das war wirklich nur<br />
dieses eine Wort. Weil es in meinem Leben zu dem Zeitpunkt<br />
keine Kontinuität gab. Deswegen wollte ich einen<br />
Krimi schreiben, der tatsächlich auch „Continuity“ heißt.<br />
Das andere ist, auf der einen Seite war mein Leben, auf der<br />
anderen Seite mein Studium, das heißt einmal das praktische<br />
und einmal das theoretische Leben. Es gibt auch ein<br />
Buch von mir „Den Widerspruch aus Gelesenem und Gelebtem<br />
mit Geschriebenem lösen“. Das ist dieser Kontrast<br />
zwischen dem, was man selber erlebt und dem, was man<br />
in anderen Büchern liest. Und diesen Widerspruch, den<br />
Konflikt kann ich nur mit schreiben wieder auflösen. (...)<br />
Wenn ich sehe in welchen Genres du dich alles schon<br />
bewegt hast, und immer noch bewegst, dann muss die<br />
Frage einfach kommen: warum? Ist es der Reiz der Diversität<br />
oder willst du einfach mal alles ausprobieren?<br />
Es ist kein Wollen. Es ist einfach da. Ich bin ein Verfechter<br />
der Einheit von Form und Inhalt. Das heißt, wenn ich mir<br />
einen bestimmten Inhalt heraussuche, mache ich daraus<br />
nicht gleich die gleiche Form.<br />
MEHR AUS DEM GESPRÄCH<br />
ZWISCHEN DIETER AURASS UND<br />
KLAUS-DIETER REGENBRECHT<br />
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SOZIALEN KANÄLEN<br />
Sondern ich versuche herauszufinden, welche Form ist dafür<br />
angemessen. Und das kann sogar so weit gehen, dass<br />
ich für einzelne Texte auch eine eigene Sprache entwickle<br />
und erfinde. Ich verlasse mich da auf nichts. Das mache<br />
ich einfach. Ich versuche immer das jeweils Passende zu<br />
finden. Ich muss dazu sagen, ich habe da irgendwie einen<br />
Defekt was Sprache angeht. Weil ich von frühester Kindheit<br />
an permanent im Kopf Anagramme mache und mit Wörtern<br />
spiele. Ich kann auch ganze Plots unterwegs, wenn<br />
ich spazieren gehe, entwickeln. Sprache ist einfach meine<br />
Obsession!<br />
Ein Autor unserer<br />
LiteraTour am 24. April <strong>2022</strong>!<br />
Wer noch beim Event liest,<br />
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