277.TIROL - April 2022
Ausgabe 6, April 2022
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Digitales<br />
Parken per App<br />
Wie Smartphone-basiertes Parken Städte, Gemeinden<br />
und andere Parkraumbewirtschafter beim Parkraummanagement<br />
entlastet.<br />
Wer schon einmal einen Parkschein auf<br />
die klassische Art gelöst hat, kennt‘s:<br />
Geldtasche suchen, möglichst passendes<br />
Kleingeld rauskramen, denn der<br />
Automat rechnet jeden eingeworfenen<br />
Cent in Parkzeit um. Der Blechkiste ist<br />
es egal, dass der/die Autofahrer*in<br />
eigentlich gar nicht so lange stehenbleiben<br />
möchte. Hat man bezahlt, geht<br />
es zurück zum Auto: Tür auf, gedruckter<br />
Parkschein rein, Tür zu – und endlich<br />
erledigen, was eigentlich auf dem<br />
Plan steht. Wenn das länger dauert als<br />
gedacht, heißt es zurück zum Parkplatz<br />
spurten, Geldtasche suchen, … das ganze<br />
Spielchen nochmal von vorn.<br />
Wer den Parkschein dagegen per App löst,<br />
braucht weder Kleingeld noch einen Parkautomat,<br />
sondern nur ein Smartphone.<br />
BILD: Per App lässt sich<br />
der digitale Parkschein<br />
noch direkt im Auto oder<br />
schon auf dem Weg ins<br />
Freizeitvergnügen lösen.<br />
(© Parkster)<br />
Einfach im Auto den Parkplatz in der App<br />
auswählen, gewünschte Parkdauer einstellen,<br />
Kennzeichen eingeben und losparken.<br />
Die App meldet sich per Push-Mitteilung,<br />
wenn die Parkzeit knapp wird. Der Parkschein<br />
kann dann direkt am Smartphone<br />
verlängert werden, ohne dass man zum<br />
Parkplatz zurückgehen muss. Praktisch,<br />
wenn es unterwegs noch ein Kaffee sein<br />
darf oder es im Wartezimmer länger dauert.<br />
Andersherum funktioniert’s genauso:<br />
Ist alles schneller erledigt, kann der digitale<br />
Parkschein vorzeitig beendet werden<br />
und man spart so unnötige Parkgebühren.<br />
Digitales Parken ist deshalb nicht nur bei<br />
Autofahrer*innen beliebt, sondern auch<br />
bei der Parkraumüberwachung. Die Mitarbeiter*innen<br />
können alle digital gelösten<br />
Parkscheine in Echtzeit auf ihren Handgeräten<br />
einsehen. Eine Kennzeicheneingabe<br />
genügt und die Kontroll-Software<br />
verrät, ob ein gültiger digitaler<br />
Parkschein vorliegt.<br />
VORTEILE FÜR KOMMUNEN<br />
UND PRIVATE PARKRAUMBE-<br />
TREIBER<br />
Städte, Gemeinden und andere<br />
Parkraumbewirtschafter sind<br />
durch das digitale Parken mittelfristig<br />
in der Lage, die Neuanschaffungszyklen<br />
ihrer Parkscheinautomaten<br />
zu verlängern.<br />
Weitere Kosteneinsparungen<br />
BILD: Die<br />
Architektur der<br />
Parkster App<br />
ist so flexibel,<br />
dass auch<br />
verschiedene<br />
Parktarife parallel<br />
angeboten<br />
werden können.<br />
(© Parkster)<br />
bringt der digitale Parkschein insbesondere<br />
beim Bargeldhandling. Je mehr Autofahrer*innen<br />
ihre Parkscheine per App lösen,<br />
desto seltener müssen die Automaten<br />
geleert und die schweren Münzkassetten<br />
zum Einzahlen zur Bank gebracht werden,<br />
wo oft Gebühren für die Entgegennahme<br />
der Münzen anfallen. Dies setzt auch personelle<br />
Ressourcen frei, die an anderer<br />
Stelle sinnvoll eingesetzt werden können.<br />
WARUM HIGHTECH-PARKAUTOMATEN<br />
MEIST KEINE ALTERNATIVE SIND<br />
Hohe Anschaffungskosten sowie fehlende<br />
infrastrukturelle Voraussetzungen – etwa<br />
an abgelegenen Standorten – sprechen<br />
häufig gegen die Installation von Parkautomaten.<br />
Auch die Aufrüstung schon<br />
bestehender Münzparkautomaten birgt<br />
oft mehr Risiken als Vorteile. So sind<br />
sie ein beliebtes Ziel von Vandalismus.<br />
Die Gefahr von Diebstahl sollten Parkraumbewirtschafter<br />
nicht unterschätzen.<br />
Gerade Automaten, die über Bauteile<br />
zur Scheinannahme verfügen, sind<br />
beliebt bei Langfingern. Aus einem einfachen<br />
Grund: Scheine sind leichter als<br />
Münzen, es lässt sich also mit wenig Aufwand<br />
eine hohe Beute erzielen. Kaputte<br />
oder beschädigte Geräte verursachen<br />
außerdem hohe Reparaturkosten und<br />
längere Ausfallzeiten. Letztere verärgern<br />
vor allem die Nutzer*innen und es<br />
kommt obendrein zu Einnahmeeinbußen.<br />
ZUSATZKOSTEN – DER KNACKPUNKT<br />
BEIM DIGITALEN PARKEN<br />
„Oft schmälern im Kleingedruckten versteckte<br />
Preisaufschläge und Zusatzkosten<br />
die Akzeptanz- und Nutzungsquote bei digitalen<br />
Parkscheinen. Ist das der Fall, verpuffen<br />
auch die Einsparungen der Parkraumbewirtschafter.<br />
Ganz zu schweigen von<br />
negativen Kommentaren in den sozialen<br />
Medien und unliebsamen Diskussionen in<br />
der Lokalpresse“, erklärt Keven Lehmann,<br />
Vertriebsleiter der Parkster GmbH. „Wir<br />
sind daher überzeugt: Erfolgreiches digitales<br />
Parken gibt es nur ohne Zusatzkosten<br />
für die Autofahrerinnen und Autofahrer.“<br />
Parkster, Anbieter für Handy-Parken in<br />
Deutschland, Österreich und Schweden,<br />
ist seit 2018 auf dem deutschen Markt<br />
aktiv und rollt seine Lösungen seit vergangenem<br />
Jahr in Österreich aus. Kern<br />
des Parkster-Konzepts: Autofahrer*innen<br />
parken mit der Parkster App zum gleichen<br />
Preis wie am Parkautomaten. Wer<br />
möchte, kann darüber hinaus kostenpflichtige<br />
Zusatzservices hinzubuchen wie ein<br />
Familienkonto oder die Unterstützung<br />
eines Klimaschutzprojekts.<br />
PILOTPROJEKT TANNHEIMER TAL MIT<br />
DER APP „PARKSTER“<br />
GemNova startet nun in eine Kooperation<br />
mit Parkster. Martin Schädle, Bürgermeister<br />
von Grän, hat die Zusammenarbeit initiiert.<br />
Er sieht digitales Parken als weiteren<br />
Mosaikstein auf dem Weg zur digitalen<br />
Gemeinde. Geplant ist eine langfristige<br />
Zusammenarbeit mit Parkster, die Pilot-<br />
Phase ist zunächst auf vier Jahre angelegt.<br />
Auch Karina Konrad, Bürgermeisterin der<br />
Gemeinde Jungholz im Bezirk Reutte und<br />
Koordinatorin der vier Planungsverbände<br />
im Außerfern, steht hinter dem Projekt: „In<br />
den vergangenen Wochen hat es in unserer<br />
Region einige Gespräche mit Parkster<br />
gegeben. Das digitale Parken funktioniert<br />
offensichtlich gut. Wir haben uns deshalb<br />
entschieden, hier im Tannheimer Tal ein<br />
Pilotprojekt zu starten. Bisher sind die<br />
Gemeinden Schattwald, Zöblen und Grän<br />
fix dabei. Gut möglich, dass noch die eine<br />
oder andere Gemeinde dazukommt.“<br />
VORBILD IN SACHEN KOOPERATION:<br />
PARKSTER IM OBERALLGÄU<br />
Vergleichbar ist die Kooperation im Tannheimer<br />
Tal mit der im deutschen Oberallgäu.<br />
Bereits seit 2019 besteht dort die<br />
Zusammenarbeit zwischen Parkster und<br />
der OberAllgäu Tourismus Service GmbH<br />
(OATS). Inzwischen haben sich über die<br />
OATS mehr als 15 Gemeinden für den digitalen<br />
Parkschein mit Parkster entschieden,<br />
darunter Immenstadt, Oberstaufen und auf<br />
österreichischer Seite das Kleinwalsertal.<br />
Auch die Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen<br />
und das Berg-Naturerlebnis Grasgehren<br />
bieten auf ihren Parkplätzen das<br />
Parken per App an.<br />
INTEGRATION TOURISMUSSPEZIFI-<br />
SCHER LÖSUNGEN<br />
Die Oberstdorf Kleinwalsertal Bergbahnen<br />
und einige weitere Gemeinden im Oberallgäu<br />
ermöglichen auf ihren Parkplätzen<br />
das rabattierte Parken, z. B. für Besitzer*innen<br />
einer Allgäu-Walser-Card oder eines<br />
Bergbahntickets. Auch dies lässt sich in<br />
der Parkster App abbilden. Autofahrer*innen<br />
geben hierfür beim Parkvorgang die<br />
Nummer der Gästekarten, der Saisonkarte<br />
oder des Bergbahntickets in die Parkster<br />
App ein. Über eine Schnittstelle zwischen<br />
Parkster und dem System des Kartenanbieters<br />
wird diese Nummer automatisch<br />
auf ihre Gültigkeit geprüft und daraufhin<br />
der vergünstigte Tarif berechnet.<br />
Erfolgreiches<br />
digitales Parken<br />
gibt es nur ohne<br />
Zusatzkosten<br />
für die Autofahrerinnen<br />
und<br />
Autofahrer.<br />
KEVEN LEHMANN,<br />
VERTRIEBSLEITER DER<br />
PARKSTER GMBH<br />
Über<br />
Parkster<br />
Parkster ist ein innovativer Full-Service-Anbieter<br />
im Bereich „Digitales<br />
Parken“. Das Unternehmen ermöglicht<br />
es Autofahrer*innen, Parkgebühren<br />
mit dem Smartphone minutengenau<br />
und auf Rechnung zu<br />
bezahlen. Parkster entwickelt und<br />
vermarktet Lösungen zur On- und<br />
Off-Street-Parkraumverwaltung für<br />
kommunale und gewerbliche Parkraumbewirtschafter<br />
sowie zur Parkgebührenabrechnung<br />
für Mitarbeiter*innen<br />
in Unternehmen. Parkster<br />
wurde 2010 im schwedischen Lund<br />
gegründet. Parken mit der Parkster<br />
App ist heute in über 370 Städten in<br />
Deutschland und Österreich sowie in<br />
mehr als 200 schwedischen Kommunen<br />
verfügbar.<br />
Kooperation<br />
mit Parkster:<br />
Sonderkonditionen<br />
für alle GemNova-<br />
Partner<br />
Durch die Kooperation mit Parkster<br />
können alle GemNova-Partner die<br />
Parkster-Lösungen zu Sonderkonditionen<br />
nutzen. Bei Fragen zur Kooperation<br />
und zur Einführung von Parkster<br />
in Ihrer Gemeinde stehe ich gerne zur<br />
Verfügung: m.foidl@gemnova.at.<br />
ZUM AUTOR<br />
MARIO FOIDL<br />
Mario Foidl ist seit Mai 2019 bei der<br />
GemNova und Bereichsverantwortlicher<br />
für Mobilität & Beschaffung.<br />
Kontakt: m.foidl@gemnova.at