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Die „11-Milliarden-Abzocke“ mit der Kostenlawine!

So unverschämt kassiert Schwarz-Grün die Österreicher mit der Teuerungswelle ab!

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Im vergangenen Ibiza-Untersuchungsausschuss<br />

konnten wir seine<br />

Konturen aufdecken, sein Ausmaß<br />

und sein Demokratie sowie Rechtsstaat<br />

schädigendes Ausmaß waren<br />

letztlich Auslöser für den nunmehrigen<br />

ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss:<br />

<strong>der</strong> „tiefe Staat“,<br />

den die ÖVP über Jahre hinweg auf<br />

dem Fundament <strong>der</strong> Kontrolle des<br />

Innen-, Justiz- und Finanzministeriums<br />

aufgebaut hat.<br />

<strong>Die</strong> Zahnrä<strong>der</strong> dieses Zwischengeschosses<br />

in zentralen Institutionen<br />

<strong>der</strong> Republik sind schwarze<br />

Netzwerke und Seilschaften, <strong>der</strong>en<br />

einziger Zweck<br />

Machterhalt<br />

und -ausbau <strong>der</strong><br />

Volkspartei ist.<br />

Ob im Bereich<br />

des Justizministeriums,<br />

wo unliebsame<br />

Verfahren einfach<br />

„daschlogn“ werden, im Finanzministerium,<br />

wo letztlich auf<br />

Steuerzahlerkosten Umfragen gefälscht<br />

und genehme Medienberichterstattung<br />

erkauft wurde, o<strong>der</strong><br />

im Innenministerium, wo die ÖVP<br />

den gesamten Sicherheitsapparat<br />

kontrolliert und Karriere ohne<br />

schwarzes Parteibuch seit <strong>der</strong> Ära<br />

Strasser völlig unmöglich geworden<br />

ist.<br />

An <strong>der</strong> Spitze dieses Systems<br />

stehen schwarze Architekten <strong>der</strong><br />

Macht – und einer davon ist Wolfgang<br />

Sobotka.<br />

Mit seiner Präsidentschaft im vor<br />

Kurzem aufgelösten ÖVP-Spendenverein<br />

„Alois-Mock-Institut“<br />

rückte Sobotka erstmals in den Fokus<br />

<strong>der</strong> Aufklärungsarbeit des Ibiza-Untersuchungsausschusses,<br />

und<br />

allein dadurch war er bereits als<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> ebendieses Aufklärungs-Gremiums<br />

nicht mehr tragbar.<br />

Mittlerweile ist er ein fixer<br />

Bestandteil <strong>der</strong> Akten.<br />

<strong>Die</strong> veröffentlichten<br />

Chat-Verläufe seines<br />

Kabinettschefs Michael<br />

Kloibmüller<br />

aus seiner Zeit<br />

als Innenminister<br />

ÖVP-Nationalratspräsident<br />

Sobotka ist eine Hypothek für<br />

das Ansehen <strong>der</strong> Republik<br />

Von Christian Hafenecker, FPÖ-Fraktionsführer<br />

im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss<br />

„Sobotkas Bedienung <strong>der</strong> ÖVP-Klientel in <strong>der</strong><br />

Exekutive bis hinunter zur Besetzung von Postenkommandanten<br />

war sogar so intensiv, dass<br />

eine Interventionsliste geführt werden musste.“<br />

Foto: NFZ<br />

zeichnen ein Bild von Postenschacher<br />

und übelster schwarzer Parteibuchwirtschaft.<br />

Sobotkas Bedienung <strong>der</strong><br />

ÖVP-Klientel in <strong>der</strong> Exekutive bis<br />

hinunter zur Besetzung von Postenkommandanten<br />

war sogar so intensiv,<br />

dass eine Interventionsliste<br />

geführt werden musste.<br />

All das hat dazu geführt, dass<br />

Sobotka zum Fall für die Justiz geworden<br />

ist: <strong>Die</strong> Wirtschafts- und<br />

Korruptionsstaatsanwaltschaft<br />

führt ihn in Zusammenhang <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

Bestellung eines Landespolizei-Vizedirektors<br />

im Jahr 2017 als Beschuldigten<br />

wegen des Verdachts<br />

des Amtsmissbrauchs.<br />

Das bestätigt alle Warnungen<br />

von uns Freiheitlichen, dass Sobotka<br />

den Vorsitz im Untersuchungsausschuss<br />

nicht weiterhin führen<br />

kann.<br />

Sein stures Festhalten daran verursacht<br />

größten Schaden – weit<br />

über sein persönliches Ansehen<br />

und das parlamentarische Aufklärungsgremium<br />

hinaus. Denn<br />

als Präsident des Nationalrates<br />

bekleidet Sobotka das zweithöchste<br />

Amt unserer Republik.<br />

Ein Parlamentspräsident, <strong>der</strong> des<br />

Amtsmissbrauchs beschuldigt wird<br />

und als Vorsitzen<strong>der</strong> des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses<br />

die Aufarbeitung ausgerechnet<br />

jenes korrupten Systems leiten soll,<br />

dessen Dreh- und Angelpunkt er<br />

selbst ist, schädigt das Vertrauen in<br />

unseren Parlamentarismus, in unsere<br />

Demokratie und nicht zuletzt<br />

das Ansehen unserer Republik im<br />

In- und Ausland.<br />

<strong>Die</strong>sen Schaden nehmen die<br />

ÖVP und Wolfgang Sobotka aber<br />

offensichtlich bewusst in Kauf,<br />

denn es geht ihnen<br />

anscheinend<br />

doch nur um eines:<br />

die Aufklärung<br />

und da<strong>mit</strong><br />

die Zerschlagung<br />

des von ihnen errichteten<br />

„tiefen<br />

Staates“ zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Mit seiner einseitigen Vorsitzführung<br />

im Untersuchungsausschuss,<br />

die oft einem abgesprochenen<br />

Ping-Pong-Spiel <strong>mit</strong> <strong>der</strong><br />

ÖVP-Fraktion gleicht, werden Befragungen<br />

wichtiger Auskunftspersonen<br />

systematisch behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong><br />

versucht, schonenden Einfluss auszuüben,<br />

wenn es sich um Personen<br />

aus dem schwarzen Umfeld handelt.<br />

Für uns Freiheitliche steht daher<br />

fest: <strong>Die</strong> notwendige Aufklärungsarbeit<br />

des ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschusses<br />

kann unter<br />

keinen Umständen weiterhin von<br />

Wolfgang Sobotka geleitet werden.<br />

Sein Rücktritt ist längst überfällig,<br />

um weiteren Schaden für das<br />

Ansehen von Parlament und Republik<br />

zu verhin<strong>der</strong>n und zu gewährleisten,<br />

was in den letzten zwei Jahren<br />

als Notwendigkeit offenkundig<br />

geworden ist: Nämlich diesen von<br />

schwarzen Netzwerken durchzogenen<br />

Staat auf seine Werkseinstellungen<br />

zurückzusetzen, um<br />

die Funktionsweisen seiner Organe<br />

wie<strong>der</strong> gemäß Verfassung und<br />

Rechtsstaat in vollem Umfang herzustellen!<br />

Im ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss<br />

ist nach den<br />

Querschüssen <strong>der</strong> Volkspartei in<br />

den ersten Sitzungstagen Ruhe<br />

eingekehrt – zumindest was die<br />

Aufklärung betrifft. Der Hauptzeuge<br />

Thomas Schmid, dessen<br />

Chat-Sammlung Anstoß für den<br />

Ausschuss war, weigert sich bisher,<br />

vor diesem zu erscheinen.<br />

An<strong>der</strong>e Zeugen entschlagen sich<br />

<strong>der</strong> Aussage. Dafür geht es abseits<br />

des U-Ausschusses turbulent zu –<br />

<strong>mit</strong> <strong>der</strong> ÖVP <strong>mit</strong>tendrin. Zuletzt<br />

die „Cobra-Affäre“, <strong>mit</strong> <strong>der</strong> auch<br />

die umtriebige Kanzlergattin ins<br />

Scheinwerferlicht rückte, die <strong>mit</strong><br />

den in die U-Ausschuss-Causa<br />

involvierten ÖVP-Politikern bestens<br />

vernetzt ist.<br />

Während im U-Ausschuss selbst<br />

von den zuletzt geladenen Auskunftspersonen,<br />

Ex-ÖVP-Finanzminister<br />

Hans-Jörg Schelling o<strong>der</strong><br />

dem Manager Siegfried Wolf, wenig<br />

zu erfahren war – auch weil<br />

<strong>der</strong> Chat-Initiator Thomas Schmid<br />

nicht erschienen ist –, tut sich im<br />

Umfeld <strong>der</strong> ÖVP einiges.<br />

Sobotkas „Institut“ aufgelöst<br />

So wurde ein Steckenpferd<br />

des ÖVP-Nationalratspräsidenten<br />

Wolfgang Sobotka, das Alois-Mock-Institut<br />

aufgelöst. Sobotka<br />

war bis in den Jänner 2021<br />

dessen Präsident.<br />

„Mit jedem Tag wird Sobotka als<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des Untersuchungsausschusses<br />

untragbarer. Er ist permanent<br />

Gegenstand <strong>der</strong> Akten, und<br />

die Liste seiner Verstrickungen in<br />

das schwarze Korruptionsnetzwerk<br />

wird im Wochenrhythmus länger“,<br />

bemerkte dazu <strong>der</strong> FPÖ-Fraktionsvorsitzende<br />

im U-Ausschuss,<br />

Christian Hafenecker.<br />

Da nütze auch die Auflösung<br />

des Alois-Mock-Instituts nichts,<br />

da die Unterlagen – unter an<strong>der</strong>em<br />

zu Geldflüssen von Unternehmen<br />

in mehrheitlichem Besitz des Landes<br />

Nie<strong>der</strong>österreich zum Institut –<br />

laut Gesetz noch sieben Jahre aufbewahrt<br />

werden müssen.<br />

Ein Unfall wird zur Affäre<br />

Vor allem aber wirft die „Cobra-Affäre“<br />

um Bundeskanzler Karl<br />

Nehammer ein bezeichnendes<br />

Licht auf das Sittenbild <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>österreichischen<br />

ÖVP, die ja seit<br />

fast zwei Jahrzehnten das Innenministerium<br />

als ihre Erbpacht führten.<br />

Daher rührt auch <strong>der</strong>en Groll gegen<br />

FPÖ-Chef Herbert Kickl, <strong>der</strong><br />

im türkis-blauen Interregnum den<br />

„ÖVP-Betrieb“ gefährdet hat.

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