prima! Magazin – Ausgabe Mai 2022
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IM FOKUS BAUWIRTSCHAFT<br />
Bauwirtschaft fordert Maßnahmen<br />
von der Regierung<br />
Foto © Nicole Mühl<br />
Unkontrollierbare Kostensteigerungen und Lieferengpässe<br />
machen der Bauwirtschaft zu schaffen. Ein Ende ist nicht in<br />
Sicht. Der Energiepreis müsse kontrolliert werden, so der Appell<br />
in Richtung Bundespolitik. Nicole Mühl<br />
Die Auftragsbücher sind gefüllt, die<br />
Nachfrage <strong>–</strong> vor allem nach Reihenhäusern<br />
<strong>–</strong> ist hoch, doch beinahe täglich<br />
kommt es zu neuen Preissteigerungen und<br />
Lieferengpässen, berichtet die Bauwirtschaft<br />
Burgenland. Nachdem man die<br />
Pandemie bisher mit einem blauen Auge<br />
überstanden hat, hat der Krieg Russlands<br />
gegen die Ukraine der Bauwirtschaft einen<br />
Faustschlag verpasst.<br />
„Die unberechenbare Kostenentwicklung<br />
ist dafür verantwortlich, dass es in den<br />
nächsten Tagen zu einer Verschiebung<br />
geplanter Bauprojekte kommen könnte“,<br />
heißt es von Seiten des gemeinnützigen<br />
Wohnbaus. OSG-Chef Alfred Kollar<br />
und Anton Mittelmeier, Chef der Neuen<br />
Eisenstädter, geben als oberste Vertreter<br />
des GBV Burgenland (Verband gemeinnütziger<br />
Bauvereinigungen) Einblick in<br />
die derzeitige Situation. Bislang konnte<br />
durch Eigenmittel einiges abgefedert werden,<br />
wenn der Preis weiterhin steigt, wird<br />
das nicht mehr möglich sein. „Bereits im<br />
Bau befindliche Projekte sind davon nicht<br />
betroffen und werden abgeschlossen“, beruhigt<br />
Kollar. Es könne hier aber zu einer<br />
Verzögerung kommen, weil Materialien<br />
schlichtweg nicht lieferbar seien, ergänzt<br />
Mittelmeier. „Wir waren bislang nie in<br />
einer solchen Situation, doch Projekte,<br />
die in einem halben Jahr abgeschlossen<br />
werden sollten, könnten sich verzögern“,<br />
meint Mittelmeier.<br />
Hinzu komme, dass Grundstücke für die<br />
Bauträger kaum mehr auf dem Markt zu<br />
bekommen sind.<br />
Sozialer Wohnbau betroffen<br />
Reihenhausprojekte stehen bei den gemeinnützigen<br />
Wohnbauträgern weiterhin<br />
am Plan. Diese seien im Vergleich zu<br />
einem Einfamilienhaus, das derzeit unter<br />
600.000 Euro kaum zu bauen sei, für<br />
Familien noch leistbar. Betroffen ist aber<br />
vor allem der soziale Wohnbau. „Junges<br />
Wohnen und Seniorenwohnen könnten<br />
zukünftig nach hinten verschoben werden,<br />
wenn die Kosten weiterhin explodieren.<br />
Baukosten lassen sich hier nicht mehr<br />
genau festlegen. „Ein Wohnhaus, das wir<br />
im Oktober 2020 ausgeschrieben haben,<br />
Klären auf über die Lage der Bauwirtschaft:<br />
LAbg. Gerhard Hutter (Wirtschaftssprecher der<br />
SPÖ Burgenland), KR Dr. Alfred Kollar (Obmann<br />
der Landesgruppe der GBV Burgenland, OSG-<br />
Chef), KR Anton Mittelmeier (Obmann-Stv. GBV<br />
Burgenland, GF der Neuen Eisenstädter), KR Bm.<br />
Bernhard Breser (Landesinnungsmeister Bau)<br />
kostet heute, eineinhalb Jahre später, um<br />
rund 20 Prozent mehr.“<br />
Derzeit kaufe man teurer ein als zum<br />
Zeitpunkt der Kalkulation, weist Bernhard<br />
Breser von der Landesinnung Bau<br />
hin. Die Baufirmen haben nur mehr mit<br />
Tagespreisen zu tun und erfahren beinahe<br />
täglich neue Teuerungen. Die Bauwirtschaft<br />
könne die Lage nicht mehr alleine<br />
abfangen. Die Bundespolitik müsse<br />
Regelungen schaffen. „Die Teuerungen<br />
sind unserer Meinung nach zum Teil gesteuert.<br />
Wir brauchen die Bundespolitik,<br />
um etwa den Energiepreis zu regulieren,<br />
da damit auch andere Kosten automatisch<br />
verbunden sind.“ Als Bau-Innung sei<br />
man alleine zu schwach. Man könne die<br />
Baustofflieferanten nicht zwingen. Diese<br />
Preisregulierung müsse von der Regierung<br />
sofort kommen.<br />
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8 MAI <strong>2022</strong><br />
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