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WOLL Magazin 2022.2 Sommer

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Winfried Dickel<br />

Geschichte modern dargestellt)<br />

So wohnte Wilhelmine Hövener<br />

Wilhelmine Hövener hat im Haus kaum etwas verändert.<br />

Treppen und Tapeten sind noch im Original. Unter dem<br />

zweigeschossigen Mansardendach ist noch immer das Lastenförderrad<br />

erhalten. Heute befindet sich auch eine alte<br />

Glocke unterm Dach, denn schließlich war Brilon einst eine<br />

bedeutende Glockengießerstadt.<br />

„Wenn Du den Schlüssel zum Haus<br />

Hövener umdrehst, öffnest Du<br />

zugleich die Herzen der Briloner“<br />

(Winfried Dickel)<br />

Die einstige Pracht des Hauses ist noch zu erkennen, wenn<br />

man die Bildergalerie im Salon zu betrachtet. Kaum noch etwas<br />

davon ist im Haus zu sehen. Die wertvollen Möbel und<br />

kostbares Porzellan hat Wilhelmine Hövener dem LWL-Freilichtmuseum<br />

in Detmold geschenkt. „Die Besucher des Museums<br />

Haus Hövener – Kinder wie Erwachsene - fasziniert<br />

vielmehr, wie bescheiden Wilhelmine Hövener lebte. “Sie<br />

hätte sich alles kaufen können”, berichtet Dickel, “So lebte<br />

Wilhelmine Hövener aber nicht, das war nicht ihre Art. Sie<br />

verschenkte ihr gesamtes Vermögen: Geld, Grundstücke und<br />

vieles mehr. Zum Schluss hatte sie noch das Haus direkt am<br />

Briloner Marktplatz, unser heutiges Museum. Dieses schenkte<br />

sie den Bürgern der Stadt und der Dörfer, indem sie die<br />

Stiftung Briloner Eisenberg und Gewerke einrichtete.“<br />

Wohltäter der Stadt<br />

Nicht nur einmal, sondern viele hunderte Male hat Winfried<br />

Dickel schon den Schlüssel zum Haus Hövener umgedreht.<br />

Er begleitete das Werden des Museums von Beginn an und<br />

hat - mit verschiedenen Unterstützern (Stadt Brilon, Hochsauerlandkreis,<br />

Geopark GrenzWelten, Leaderregion, Arbeitsgemeinschaft<br />

der Geschichts- und Heimatbünde im Altkreis<br />

Brilon, Land NRW, der Nordrhein-Westfalen-Stiftung,<br />

Mitglieder des Fördervereins und Briloner Heimatbundes<br />

Semper Idem) - permanent an der Erfolgsgeschichte des Museums<br />

gearbeitet. Seit 2002 ist er Mitglied des Kuratoriums<br />

und seit 2013 Vorsitzender der Museumsstiftung. Winfried<br />

Dickel weiß er genau, was die Faszination des Hauses Höveners<br />

ausmacht: „Wer sich mit dem Haus und der Geschichte<br />

des Hauses und insbesondere mit den Familien Unkraut,<br />

Kannegießer, Hövener beschäftigt, erkennt schnell, dass zwar<br />

das Haus selbst die Faszination ausmacht, insbesondere ist es<br />

aber die Art und Weise, wie die Familien in Brilon lebten und<br />

wirkten.<br />

Die Familie hat die Post nach Brilon geholt, Familienmitglieder<br />

haben die verschiedensten öffentlichen Ämter bekleidet,<br />

sie waren Arbeitgeber und insbesondere Wohltäter. Darüber<br />

können heute noch zahlreiche Personen berichten. Mit anderen<br />

Gewerkenfamilien begründeten sie in ihrer Zeit über 400<br />

Jahre Wohlstand und Bedeutung der Stadt.<br />

Dankbare Verwalter<br />

Dickel ist begeistert, dass er von Beginn an seine Ideen einbringen<br />

konnte, ganz nach seinem Wahlspruch „Heimat ist<br />

das, was man daraus macht“. Und er freut sich darüber, dass<br />

die Damen des Museumsteams um Museumsleiter Carsten<br />

Schlömer jeden Tag mit Begeisterung bei der Sache sind.<br />

Nicht zuletzt ist er Wilhelmine Hövener dankbar: „Sie hat<br />

durch ihre Großzügigkeit das Geschichtsbewusstsein und ein<br />

Gefühl für Brilon und die Region geweckt. Das war ihr besonderes<br />

Anliegen als letzter Vertreterin der Unternehmerfamilien<br />

Unkraut, Kannegießer, Hövener. Als ehemaliger Lehrerin<br />

würde es gefallen, dass ihr Haus ein Anziehungspunkt<br />

für alle Altersgruppen und Interessen ist.“<br />

Durch ihre Stiftung wirkt Wilhelme Hövener bis weit<br />

in die Zukunft und ganz tief in die Herzen der Briloner<br />

hinein. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> 2022 - 107

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