30.06.2022 Aufrufe

Wirtschaftsstandort Österreich

Was macht den Wirtschaftsstandort Österreich aus? Seine Unternehmen und besonders die Bauwirtschaft halten auch in Krisenzeiten den Motor am Laufen. Wer regionale Produkte konsumiert und seinen Urlaub auch einmal in Österreich verbringt stärkt außerdem den Standort.

Was macht den Wirtschaftsstandort Österreich aus?

Seine Unternehmen und besonders die Bauwirtschaft halten auch in Krisenzeiten den Motor am Laufen.

Wer regionale Produkte konsumiert und seinen Urlaub auch einmal in Österreich verbringt stärkt außerdem den Standort.

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MEDIAPLANET | 5<br />

Standortbestimmung<br />

beim digitalen Bauen<br />

Um herauszufinden, wie weit die österreichische Bauwirtschaft in Sachen<br />

Digitalisierung ist und wie sie schneller vorankommen könnte, haben wir ÖIAV<br />

Präsident Univ.-Prof. DI Dr. techn. Gerald Goger um ein Interview gebeten.<br />

Text<br />

Redaktion<br />

Es gibt nun Standards durch die<br />

EU-Taxonomie, doch wie stark ist<br />

die digitale Zusammenarbeit der<br />

Stakeholder:innen auf dem Bau<br />

aktuell? Ist <strong>Österreich</strong> auf dem<br />

richtigen Weg und im richtigen<br />

Tempo?<br />

Grundsätzlich kann diese Frage<br />

nur projektbezogen beantwortet<br />

werden. Es gibt vereinzelte Pilotprojekte,<br />

bei denen eine digitale<br />

Zusammenarbeit der Stakeholder<br />

gepflegt wird. Einen Trend hin zu<br />

einer durchgängig digitalen Kooperation<br />

auf Baustellen ist derzeit<br />

jedoch nicht erkennbar. Es werden<br />

mit solchen Pilotprojekten wertvolle<br />

Anstöße in die richtige Richtung<br />

getätigt, ja. Begleitet werden diese<br />

Pilotprojekte von wissenschaftlichen<br />

Forschungsprojekten –<br />

hierbei möchte ich ganz besonders<br />

auf die Initiativen des Merkmalservices<br />

im ÖBV hinweisen, wo gerade<br />

wertvolle digitale Instrumente für<br />

den Datenaustausch der Stakeholder<br />

untereinander entwickelt<br />

werden. Die Richtung stimmt<br />

also. Dennoch sollte das Tempo<br />

maßgeblich erhöht werden. Hier<br />

sehe ich vor allem die Auftraggeber<br />

in der Verantwortung, klare Vorgaben<br />

zu machen.<br />

Wo sehen Sie die größten Hindernisse,<br />

um ein komplett digitalisiertes<br />

Projekt von der Planung<br />

bis zur Erhaltung zum Branchenstandard<br />

werden zu lassen?<br />

Die größten Hindernisse sehe ich<br />

in der traditionellen Abwicklung<br />

von Bauprojekten. Die bloße<br />

Begleitung derzeitiger Abwicklungsmodelle<br />

mit digitalen<br />

Werkzeugen wird nicht zum Erfolg<br />

führen. Es braucht einen konkreten<br />

Wandel hin zu neuen Vertragsformen,<br />

die kooperative und partnerschaftliche<br />

Projektabwicklungen<br />

möglich machen. Darüber hinaus<br />

wird es notwendig sein, die bisherigen<br />

Prozesse der AVA (Angebot,<br />

Vertrag und Abrechnung) kritisch<br />

zu analysieren. Einen wesentlichen<br />

Beitrag zu einer Verbesserung des<br />

Branchenstandards würde die<br />

Aufhebung der starren Grenze<br />

zwischen Planung und Ausführung<br />

bewirken. Je früher die ausführenden<br />

Unternehmen mit an Bord<br />

geholt werden würden, umso eher<br />

könnte deren Expertise in die<br />

Planung miteinbezogen werden.<br />

Oft können Gesetze und die<br />

staatliche Einflussnahme zu<br />

kontraproduktiven Resultaten<br />

führen, Stichwort Baumüll-Outsourcing<br />

außerhalb des Landes<br />

anstelle von Recycling vor Ort.<br />

Wo sehen Sie die passenden<br />

Hebel, um die Nachhaltigkeitsund<br />

Digitalisierungsvorgaben zu<br />

erreichen?<br />

Einen wesentlichen Hebel sehe ich<br />

der Initiative des ÖIAV mit der<br />

Implementierung des Ressort für<br />

öffentliche Auftraggeber. Dort<br />

diskutieren öffentliche Auftraggeber<br />

auf Bundes- und Landesebene<br />

anstehende Problemstellungen der<br />

Branche aus Sicht der Auftraggeberschaft.<br />

In diesem Gremium<br />

können aus meiner Sicht wesentliche<br />

Weichenstellungen in<br />

Richtung einer digitalen Projektabwicklung<br />

gestellt werden.<br />

FOTO: KLAUS RANGER<br />

Univ.-Prof. DI Dr.<br />

techn. Gerald<br />

Goger<br />

Präsident des<br />

<strong>Österreich</strong>ischen<br />

Ingenieur- und<br />

Architektenvereins<br />

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