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Es ist kurzweilig mit Michael Lichtenauer über seinen Beruf und seine weiteren Engagements zu reden. Das würde auch den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Doch der Reihe nach. Im Jahr 2014 heuerte der gebürtige Wiener am Uniklinikum Salzburg, Innere Medizin 2 an und wird Mitarbeiter von Primaria Uta Hoppe. Mit Enthusiasmus baut er zusammen mit Kolleginnen und Kollegen ein Forschungslabor auf. Diese Forschungsgruppe befasst sich mit der gesamten Bandbreite kardiovaskulärer Forschung von Grundlagen- über translationale Forschung bis zu klinischen Projekten. Schwerpunktarbeit von Michael Lichtenauer und Co. ist die Biomarkerforschung. Im Blickpunkt stehen dabei Blutparameter und ihre Bedeutung bei kardiovaskulären Krankheitsbildern. Diese können sich auf Herzinfarkte, Herzmuskelentzündungen etc. beziehen. Letztlich wird eine Risikoabschätzung vorgenommen, etwa bei einer verkalkten Aortaklappe usw. Diese Ergebnisse sind eine wertvolle Orientierung für eine Diagnose und auch Prognose. Die Frage lautet dabei immer, auf welche Therapie die Patientin oder der Patient anspricht und welches Risiko damit verbunden sein könnte. Michael Lichtenauer ist mit Herzblut bei diesen Forschungsthemen dabei und zieht seine Kolleginnen und Kollegen mit. „Ich habe während des Medizinstudiums in Wien schon im dritten Jahr zu forschen begonnen.“ Nach der Promotion hat er noch das dreijährige Master of Science-Studium „angehängt“. Nach einer Tätigkeit als Mediziner für Inneres in Deutschland hat er die Möglichkeit in Salzburg zu arbeiten gerne am Schopf gepackt. Lichtenauer sagt, seine wissenschaftliche „Pipeline“ sei gut gefüllt, zahlreiche Publikationen sind Zeugnis seiner Forschungsarbeit. „Ich komme aus der Grundlagenforschung. Ich verfolge gerne eine Idee, baue Analysen auf, gehe dem Thema auf den Aus dem Blut der Patienten lesen Research | Dieser Mann lebt seinen Beruf. Das ist in jeder Minute des Gesprächs spür- und hörbar. Kaum wird ein Thema aufgegriffen, sprudeln Antworten. Forschung als Leidenschaft, die den Namen Michael Lichtenauer trägt. Autor: Gottfried Stienen. Fotos: PMU/wildbild Monika Killer, Dekanin für Humanmedizin, Bereich Forschung, bei der Dekretverleihung an den „Forscher des Jahres“ Michael Lichtenauer. Grund“, schildert Lichtenauer seine Arbeit. Natürlich werden viele Annahmen nicht von Erfolg gekrönt, „es geht mal in eine andere Richtung, aber ist immer spannend.“ Linearen Entwicklungen folgen oft Überraschungen, doch das gehört zur Forschung. Es sind immer neue Labormarker in Entwicklung. Lichtenauer: „Es ist spannend wie eine Schatzsuche. Ich lese aus dem Blut der Patienten.“ Seine Geduld hilft nicht nur in der Forschung. Lichtenauer arbeitet gerne mit Nachwuchsforschern, ist für das Team da, koordiniert und „ich bemühe mich auch Geld für unsere Themen einzutreiben.“ Dieser gesamthafte Einsatz und seine Erfolge haben ihm den Titel „Forscher des Jahres 2022“ an der <strong>Paracelsus</strong> Universität beschert. Er wurde dabei insbesonders für sein breites publikatorisches Oeuvre aus 2021 ausgezeichnet. Fast zum „Drüberstreuen“ wurde Michael Lichtenauer im April dieses Jahres zum außerordentlichen Professor der PMU ernannt. Die soziale Ader. Der 37jährige machte auch auf eine andere Art auf sich aufmerksam und zwar mit seinem großen sozialen Engagement für die Ukraine. Mit verschiedenen Projekten sammelte er viel Geld. Erwähnt seien an dieser Stelle eine Benefizveranstaltung an der <strong>Paracelsus</strong> Universität, wo 45 Künstler zirka 100 Werke zum Verkauf anboten. In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Salzburg hat Michael Lichtenauer tausende Euro eingeworben. Er selbst besuchte die Ostukraine und nahm Medikamente mit. Seit März rollten zahlreiche LKW-Ladungen mit diversen Hilfsgütern in die Ukraine. Noch ein Beispiel. Mit dem Erlös eines Benefizkonzerts konnte ein gebrauchter Krankenwagen finanziert und überstellt werden. Dieser wurde dringend gebraucht. „Es ist großartig, mit einem tollen Team, dafür zu arbeiten“, beschreibt Michael Lichtenauer sein soziales Engagement. „Jeder einzelne zählt.“ Ω 28 paracelsus today 2 | 22
„Meine Arbeit ist spannend wie eine Schatzsuche.“ MICHAEL LICHTENAUER paracelsus today 2 | 22 29
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