31.08.2022 Aufrufe

faktorAzubi 2022 02

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

41<br />

Vorgestellt<br />

Konditor/-in<br />

Der Ort des Schlemmererlebnisses:<br />

Café und Confiserie Mangold in<br />

Bad Lauterberg. Hier begann die<br />

18-Jährige im Sommer 2<strong>02</strong>1 ihre<br />

Ausbildung zur Konditorin. Dabei<br />

habe sie den Spaß an der Backkunst eher zufällig<br />

entdeckt. „Durch Liebeskummer kam ich zum<br />

Stressbacken. Dadurch habe ich mich an immer<br />

mehr Rezepten ausprobiert“, gibt Leonie lachend<br />

zu. Anfänglich buk sie Brownies und steigerte sich<br />

immer mehr von Regenbogentorte bis zum Einhornkuchen.<br />

Mittlerweile ist Leonie selbstständig<br />

für das Vorbereiten von Torten verantwortlich und<br />

auch das Erstellen von Pralinen fällt in ihren<br />

Aufgabenbereich.<br />

Zu ihren täglichen Aufgaben gehört außerdem<br />

das Vorbereiten des Tortentresens für ihren Ausbildungsbetrieb,<br />

für den sie jeden Morgen als<br />

Erstes die auszustellenden Torten anfertigt. Danach<br />

arbeitet sie ihre Liste mit aktuellen Kuchenbestellungen<br />

ab. Ein typischer Arbeitstag endet für<br />

sie um 15:30 Uhr.<br />

Neben der praktischen Arbeit im Betrieb besucht<br />

Leonie auch die Berufsschule, um die Grundlagen<br />

des Konditorenberufs zu lernen. Da dafür in<br />

der Backstube des Betriebs oftmals die Zeit fehlt,<br />

empfindet Leonie diesen Teil ihrer Ausbildung als<br />

sehr hilfreich. „In der Schule lernen wir die Rahmenbedingungen<br />

des Backens: Zum Beispiel, was<br />

eine Schwarzwälder Kirschtorte so besonders macht,<br />

nämlich das richtige Tränken des Bodens mit<br />

Kirschwasser. Diese Regeln für das richtige Backen<br />

waren mir vor der Berufsschule nicht bewusst.“<br />

Das Gefühl von „kann ich nicht“ ist Leonie dabei<br />

bisher noch nicht begegnet. „Natürlich habe<br />

ich vor einigen Aufgaben Respekt. Jedoch werde<br />

ich im Betrieb bei Fragen immer von meinem Chef<br />

und Ausbilder oder den anderen drei Konditoren<br />

unseres Betriebs unterstützt.“ Das entgegengebrachte<br />

Vertrauen führt bei Leonie auch dazu, dass<br />

sie bisher keine negativen Seiten ihrer Ausbildung<br />

kennenlernen musste. „Im Betrieb und der Berufsschule<br />

gefällt mir bisher alles, und die realistischen<br />

Erwartungen an meine Arbeit schaffen für mich ein<br />

gutes Arbeitsklima“, erzählt sie. „Doch vor allem<br />

mag ich das Gefühl, gesehen zu werden.“<br />

Die Fähigkeiten für den Beruf des Konditors<br />

erfüllen Leonie dabei allemal. Für sie sind vor allem<br />

das handwerkliche Feingefühl und die Kreativität<br />

wichtig. Aber auch der Wille, Aufgaben bestmöglich<br />

fertigzustellen, und ein Hang zur perfektionistischen<br />

Ordentlichkeit sind für sie entscheidend.<br />

Natürlich zählen aber auch formelle Voraussetzungen.<br />

Für die betriebliche Ausbildung muss mindestens<br />

ein abgeschlossener Hauptschulabschluss<br />

vorliegen. Auch die Noten sollen dabei eher durchschnittlich<br />

gut sein.<br />

Leonie selbst konnte sich mit ihrem Realschulabschluss<br />

ohne weitere Hindernisse für ihre Ausbildung<br />

bewerben. Besonders das vorherige Praktikum<br />

und der Ferienjob im Café Mangold halfen ihr<br />

dabei schon im Vorfeld, einen ersten Eindruck zu<br />

hinterlassen.<br />

Nach dem Abschluss ihres dritten Lehrjahres<br />

kann sich die Auszubildene eine Weiterbildung<br />

zum Meister vorstellen. Zurzeit hat sie aber einen<br />

ganz besonderen Traum von ihrer Zukunft: das<br />

professionelle Anfertigen von Hochzeitstorten. ‹‹<br />

Wie läuft die Ausbildung<br />

zur Konditorin ab?<br />

An Tagen, an denen die Azubis nicht in der Backstube stehen,<br />

verbringen sie ihre Zeit in der Berufsschule. Im ersten Ausbildungsjahr<br />

bedeutet das zwei Tage die Woche Schule und vier<br />

bis fünf Tage praktische Arbeit im Betrieb.<br />

In den zwei weiteren Ausbildungsjahren findet die Berufsschule<br />

nur noch einmal die Woche statt. Hier werden die<br />

Azubis weiterhin in den Hauptfächern Deutsch, Englisch<br />

und Mathematik unterrichtet. Fachspezifischer Unterricht<br />

findet in den sogenannten Lernfeldern statt. Hier lernen sie<br />

Hygienebestimmungen im Umgang mit Lebensmitteln, das<br />

Zeichnen von Torten und das richtige Marketing zu Allergenen<br />

und Ernährung. Auch praktischer Unterricht ist Teil<br />

des Lernplans. Die Azubis lernen hier detailliert das richtige<br />

Backen von Kuchen und Torten.<br />

AZUBI 2/<strong>2<strong>02</strong>2</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!