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BS 07-2020

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WaSSErSTraSSEN | HÄ FEN<br />

©<br />

Wasserstraßen digital gespiegelt<br />

Gewässerkundliche Messungen sollen auomatisiert werden. Eine vierdimensionale<br />

abbildung der Bundeswasserstraßen soll die Grundlage für zahlreiche weiterführende<br />

Prozesse zur Digitalisierung der Schifffahrt bieten<br />

Auf nationaler und europäischer Ebene<br />

werden derzeit Masterpläne erarbeitet<br />

und umgesetzt, die sich mit der digitalen<br />

Transformation der Binnenschifffahrt<br />

zur künftigen Mobilität beschäftigen: intelligenter<br />

als bisher, automatisiert, vernetzt,<br />

effzient, umweltfreundlich.<br />

Die Maßnahmen erstrecken sich über<br />

die gesamte Bandbreite von den fortzuschreibenden<br />

anforderungen an eine digitale<br />

und teilweise virtuelle Wasserstraßeninfrastruktur,<br />

über die Unterstützung<br />

der Navigation, den (teil-)automatisierten<br />

Betrieb von Binnenschiffen, bis hin zur Digitalisierung<br />

des Verkehrs- und Transportmanagements<br />

mit seinen logistikketten.<br />

Dabei fallen Stichworte wie virtuelle<br />

Schifffahrtszeichen, assistenzsysteme<br />

oder synchro-modale Binnenschifffahrt.<br />

Die digitale abbildung der Wasserstraßen<br />

bildet das Fundament dieser Transformation.<br />

Digitalisierung und Big Data<br />

analysis führen unmittelbar dazu, Prozesse<br />

weitestgehend automatisiert ablaufen<br />

zu lassen.<br />

Schlagartig rückte die Bedeutung der<br />

Wasserstandsvorhersage und aktueller<br />

Tiefeninformationen für die Versorgungssicherheit<br />

während der rheinniedrigwassersituationen<br />

2018 und 2019 ins Bewusstsein<br />

von Bevölkerung und Industrie. Dies<br />

führte anfang Juli vergangnene Jahres zur<br />

Unterzeichnung des »aktionsplans Niedrigwasser<br />

rhein« durch Bundesverkehrsminister<br />

andreas Scheuer und Vertreter<br />

der Industrie.<br />

Im auftrag des Bundesverkehrsministeriums<br />

erarbeitet die Bundesanstalt für<br />

Gewässerkunde (BfG) in diesem Zusammenhang<br />

gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für optronik, Systemtechnik<br />

und Bildauswertung einen Maßnahmenplan<br />

zur automatisierung gewässerkundlicher<br />

Messungen.<br />

außerdem sind die Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS),<br />

die Bundesanstalt für Wasserbau (BaW)<br />

und das Bundesamt für Seeschifffahrt<br />

und Hydrographie (<strong>BS</strong>H) beteiligt. Damit<br />

reiht sich der Maßnahmenplan nahtlos<br />

in den Masterplan Binnenschifffahrt<br />

vom Mai 2019 ein, indem er insbesondere<br />

die Bereitstellung fachlich und raumzeitlich<br />

höherwertiger Messdaten als Basis für<br />

zu erwartende optimierte Befahrbarkeitsprognosen<br />

forciert.<br />

Mit dem Begriff »Messen« sind synonym<br />

die gesamten Mess- und Modellierungsprozesse<br />

der quantitativen Gewässerkunde<br />

in diesem Maßnahmenplan angesprochen.<br />

langfristiges Ziel ist die Erstellung<br />

eines digitalen Zwillings der Bundeswasserstraßen<br />

(BWaStr-Zwilling).<br />

Dieser basiert auf Messungen von Tiefeninformationen<br />

im remotebetrieb, der<br />

Modellierung von Wasserständen und<br />

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Binnenschifffahrt <strong>07</strong> | <strong>2020</strong>

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