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BS 07-2018

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Binnenschifffahrt<br />

<strong>07</strong><br />

<strong>2018</strong><br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

SCHIFFFAHRT<br />

Schiffsanmeldesystem<br />

in den Oberrheinhäfen 8<br />

TECHNIK<br />

Batterietechnik<br />

auf dem Vormarsch16<br />

HÄFEN<br />

Osthaltung für<br />

Mittellandkanal eröffnet56<br />

ISSN 0939191-6<br />

<strong>07</strong><br />

9 770939 191001<br />

Juli <strong>2018</strong> | 73. Jahrgang<br />

ISSN 0939-1916 | C 4397 D | € 10,50<br />

www.binnenschifffahrt-online.de


Fahrplanänderung 99850 DB<br />

15 Auflieger mehr an Gleis 3<br />

Krankmeldung Manfred!<br />

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Editorial<br />

Mit uns auf<br />

der sicheren<br />

Seite.<br />

Michael Meyer<br />

Redakteur<br />

Die Richtung stimmt, aber …<br />

Endlich, wird so mancher im Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

nach den Haushaltsberatungen<br />

im Bundestag gesagt<br />

haben, endlich wurden die Rufe in Berlin<br />

gehört. Und endlich wurde darauf<br />

mit Investitionen für neues Personal in<br />

der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />

reagiert. Wie lange die Erleichterung<br />

andauert, wird sich allerdings<br />

erst noch zeigen müssen.<br />

Aber der Reihe nach: Laut dem<br />

kürzlich in Berlin beschlossenen Bundeshaushalt<br />

für <strong>2018</strong> sollen also 80 zusätzliche<br />

Stellen geschaffen werden<br />

im arg unterbesetzten Planungsbereich<br />

für Infrastrukturmaßnahmen.<br />

Das ist ebenso erfreulich wie unbedingt<br />

notwendig. Abzuarbeitende<br />

Projekte gibt es zuhauf, man denke<br />

beispielsweise an die maroden Schleusen<br />

im Wesel-Datteln-Kanal oder das<br />

»Gesamtkonzept Elbe«, für das allein<br />

34,5 neue Stellen angedacht sind.<br />

Wenn die Politik es tatsächlich ernst<br />

meint mit der häufig vollmundig verkündeten<br />

Unterstützung für die Binnenschifffahrt,<br />

dann muss nun dringend<br />

gehandelt werden.<br />

So kommt man dann auch schon<br />

zum »aber«, dass eng mit der aktuellen<br />

Erleichterung verbunden ist. Machen<br />

wir uns nichts vor, von Ankündigungen<br />

allein wird keine Hand an<br />

Schleusen, Wasserstraßen und Häfen<br />

gelegt. Die angepriesenen Stellen müssen<br />

nun schnell geschaffen werden.<br />

Es kommt auf die Verwaltung in<br />

Bundes- sowie Landesbehörden und<br />

ihre Tatkraft an, jetzt umso mehr, da<br />

sich die hohe Politik offenbar lieber<br />

mit Vorwürfen und Eitelkeiten beschäftigt.<br />

Außerdem, das ist ein nicht unerheblicher<br />

Aspekt, sollte nicht vergessen<br />

werden, welch Masse an Aufgaben<br />

vor allen Beteiligten liegt. Dafür bedarf<br />

es einer ganz anderen personellen<br />

Schlagkraft. Martin Staats, Präsident<br />

beim Bundesverband der Deutschen<br />

Binnenschifffahrt (BDB), brachte es<br />

nach dem Haushaltsbeschluss direkt<br />

auf den Punkt: Betrachtet man den<br />

Bedarf an rund 500 Ingenieuren, könne<br />

die Berliner Bewilligung allenfalls<br />

ein Anfang sein.<br />

Ergo, Grund zur Freude ist die<br />

jüngste politische Entscheidung allemal.<br />

Aber wirklich »gut« ist die Situation<br />

noch längst nicht. Man kann<br />

es scheinbar nicht oft genug wiederholen.<br />

Anscheinend braucht es einen<br />

wahrlich steten Tropfen, um diesen<br />

Stein der (politischen) Weisen zu<br />

höhlen: Jetzt heißt es, Stellen besetzen,<br />

Strukturen aufbauen, Projekte<br />

angehen. Und seitens der Branche darauf<br />

hoffen, dass dies zügig und ohne<br />

größere Verwerfungen oder Kompetenzgerangel<br />

geschieht – auch wenn<br />

die Erfahrung aus der Vergangenheit<br />

nicht unbedingt nur Zuversicht erlaubt.<br />

Die Hoffnung stirbt immerhin<br />

bekanntlich zuletzt.<br />

Viel Spaß beim Lesen<br />

Tel. 0 71 36.9 51 33 13<br />

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Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 3


Inhalt Juli <strong>2018</strong><br />

Editorial<br />

Die Richtung stimmt, aber … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .3<br />

Nachrichten 5<br />

Herausgeberverbände der Zeitschrift<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Verein für europäische<br />

Binnenschifffahrt und<br />

Wasserstraßen e.V.<br />

Hafentechnische<br />

Gesellschaft e.V.<br />

Schifffahrt<br />

Oberrheinhäfen erfolgreich mit Schiffsanmeldesystem. . . . . . . . .8<br />

CLNI 2012: Haftungs-Abkommen gilt ab Juli 2019. . . . . . . . . . . .10<br />

Westbrabant-Korridor:<br />

Oosterhout stärkt Containertransporte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Mehr Personal für Schifffahrtsverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12<br />

Neuer Elbe-Liniendienst für Schwergüter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13<br />

Schiffstechnik<br />

Wittig: Ein Neubau für die fünfte Generation . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Electric & Hybrid <strong>2018</strong>: Batterietechnik auf dem Vormarsch . .16<br />

Ausgezeichnete Innovationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19<br />

Viel Arbeit bis zum autonomen Schiff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Brunsbüttel: Zweiter Lotsen-Neubau im Einsatz . . . . . . . . . . . . . .22<br />

GS Yard: 100 Schiffe in zehn Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26<br />

»Grand Bohemia«: Ein Blickfang auf den Flüssen Europas . . . .30<br />

Weniger ist mehr: Neue Regelwerke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

Kollision in Königswinter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36<br />

Alternative Antriebe für kleine Schiffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />

8<br />

Wasserstraßen | Häfen<br />

Containerterminal in Lauterbourg eröffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . .46<br />

Basel erzielt Rekord im Containerumschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . .48<br />

Hafen-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .52<br />

Neuer Verladebagger in Andernach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

Linzer Hafen baut auf die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54<br />

Wien steigert wasserseitigen Umschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55<br />

Osthaltung für Mittellandkanal eröffnet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .56<br />

Königs Wusterhausen: Erfolgreicher Umbruch . . . . . . . . . . . . . . .58<br />

Industriehafen Roßlau droht Schließung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .60<br />

Die Elbe – wichtig für das Hinterland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .61<br />

Elbe/Havel Colloquium: Wird der Osten abgehängt? . . . . . . . . .62<br />

Westerman verdoppelt Kapazität in Hasselt . . . . . . . . . . . . . . . . . .63<br />

16<br />

HTG-Info und Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .64<br />

HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –<br />

Jahresbericht 2017, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68<br />

Recht<br />

Beweisaufnahme im Verklarungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . .72<br />

Rubriken<br />

Buyer’s Guide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .71<br />

BDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74<br />

Impressum | TV Programm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .75<br />

26<br />

Ab sofort finden Sie in der »Binnenschifffahrt« sogenannte QR-Codes. Über<br />

einen Scanner, als kostenlose App für Smartphones oder Tablets verfügbar,<br />

führen sie den Nutzer direkt zu weiterführenden Angeboten im Internet –<br />

im konkreten Fall auf unsere Homepage www.binnenschifffahrt-online.de.<br />

Aktuelle Informationen unter www.binnenschifffahrt-online.de<br />

Titelfoto: Wägener<br />

56<br />

4 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Nachrichten<br />

◼◼<br />

NESKA: Christian Kühnle verstärkt<br />

die neska-Niederlassung in Mannheim.<br />

Der 53-Jährige soll<br />

die Geschäftsfelder<br />

Im- und Export<br />

sowie die Binnenschifffahrts-Spedition<br />

aufbauen und<br />

leitet die dazugehörigen<br />

Vertriebsaktivitäten.<br />

Der Speditions- und Schifffahrtskaufmann<br />

war zuvor sechs Jahre lang in<br />

verschiedenen Funktionen für Imperial<br />

Shipping Services tätig.<br />

◼◼<br />

RAILPORT: Nils van Vliet ist zum<br />

CEO von Railport Antwerpen bestimmt<br />

worden, einer gemeinsamen<br />

Initiative<br />

der Antwerp Port<br />

Authority, der Left<br />

Bank Development<br />

Corporation sowie<br />

der Industrieverbände<br />

Essenscia Vlaanderen<br />

und VOKA-Alfaport. Die Personalie<br />

sei ein wichtiger Schritt für das<br />

Unternehmen, das künftig den Umfang<br />

des Eisenbahnverkehrs im Antwerpener<br />

Hafen verdoppeln soll.<br />

◼◼<br />

TRANSFRACHT: Bernd Pahnke ist<br />

seit dem 1. Juli auch Sprecher der Geschäftsführung<br />

beim<br />

Seehafen-Hinterlandspezialisten<br />

TFG<br />

Transfracht. Zudem<br />

wurde seine Bestellung<br />

zum Geschäftsführer<br />

Vertrieb bei<br />

der Deutsche-Bahn-<br />

Tochter verlängert. In Personalunion<br />

bleibt Pahnke Hafenbeauftragter Hamburg/Bremerhaven<br />

für DB Cargo – eine<br />

Funktion, die er bereits seit acht Jahren<br />

bekleidet.<br />

◼◼<br />

EWT: Thomas Küpper ist neuer Geschäftsführer<br />

bei der EWT Schiffahrtsgesellschaft.<br />

Er ersetzt<br />

Louis Kanters und<br />

bildet zusammen mit<br />

dem geschäftsführenden<br />

Gesellschafter<br />

Stephan Schmidt<br />

das Führungsteam<br />

des Duisburger Logistikunternehmens.<br />

Kanters bleibt als<br />

Geschäftsführer von Interrijn Geschäftspartner<br />

und Gesellschafter der EWT.<br />

Personalie des Monats: Albersmann steigt in Contargo-Spitze auf<br />

◼ ◼ CONTARGO: Jürgen Albersmann (47), bisher Geschäftsführer von Contargo<br />

Neuss, ist seit dem 1. Juli <strong>2018</strong> Geschäftsführer der Contargo Holding. Er folgt<br />

auf Konrad Fischer (64), der aus der vierköpfigen Geschäftsführung ausscheidet<br />

und im Laufe des Jahres seine Aufgaben an Albersmann übergibt. Albersmann<br />

verantwortet innerhalb der Contargo-Geschäftsführung die Terminalaktvitäten<br />

sowie die Bereiche Anlagen-Technik, Sicherheit und Beschaffung.<br />

DTG. Leistung entscheidet.<br />

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Telefax +49 2 03 | 8 00 04 43 | E–Mail duisburg@dtg-eg.de | www.dtg-eg.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 5


Nachrichten<br />

JONGEN<br />

Neuer Doppelhüllentanker verstärkt die Flotte<br />

Das zur Dettmer Gruppe gehörende Unternehmen<br />

Jongen setzt im Hamburger<br />

Hafen künftig einen weiteren Doppelhüllentanker<br />

ein. Die »Quantum« ist für<br />

den Transport von flüssigen Mineralölprodukten<br />

auf Binnenwasserstrassen des<br />

»Typs N geschlossen« zugelassen und soll<br />

ab sofort neben dem Marpol-Geschäft<br />

hauptsächlich für Reinigungsleistungen<br />

an Seeschiffen genutzt werden.<br />

Der Tanker ist mit acht beheizbaren<br />

Ladetanks ausgestattet und für das Absaugen<br />

und den Abtransport von Rückständen<br />

aus Land- und Schiffstanks konzipiert.<br />

Zur umfangreichen technischen<br />

Zusatzausrüstung für diesen spezifischen<br />

Einsatzbereich gehört eine an Deck untergebrachte<br />

Vakuum-Sauganlage mit separatem<br />

5 m³ Tank. Die Anlage schafft etwa<br />

20–35 m³/h und ist mit<br />

den Ladetanks des Schiffes<br />

verbunden. Sie könne<br />

bei Bedarf auch an Land<br />

eingesetzt werden. Zusätzlich<br />

ist das Schiff mit<br />

zwei Butterworth-Pumpen<br />

sowie zwei Deckwasch-<br />

und Lenzpumpen<br />

von Bornemann mit<br />

einer Förderleistung von<br />

300 m³/h ausgestattet, die<br />

bei einer Tankreinigung<br />

mit bis auf 90° C heißem Wasser aus den<br />

bordeigenen Frischwassertanks versorgt<br />

werden.<br />

»Jongen möchte durch den Einsatz eines<br />

zweiten Schiffes im Marpol-Geschäft<br />

nicht nur die Entsorgungssicherheit bei<br />

Parallelanläufen für ihre Kunden sichern,<br />

sondern auch vermehrten Reinigungsanfragen<br />

im Hamburger Hafen auf höchsten<br />

technischen Standard gerecht werden«,<br />

sagen die Geschäftsführer Niels<br />

Mohrenz und Julia Dettmer. n<br />

Foto: Dettmer Group<br />

<br />

BINNENSCHIFFSLOGISTIK<br />

LBH Group und Rhenus planen Joint-Venture<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Der Hafendienstleister LBH Group und<br />

der Logistikspezialist Rhenus wollen in<br />

der europäischen Binnenschiffslogistik<br />

eng miteinander kooperieren. In einem<br />

Joint-Venture sollen Aktivitäten<br />

im Bereich Binnenschifffahrt und deren<br />

Nachlauf gebündelt werden. »Ziel ist<br />

es, unseren internationalen Kunden eine<br />

komplette Dienstleistungskette vom Abgangsland<br />

bis hin zum Endempfänger anbieten<br />

zu können. Mit Rhenus haben wir<br />

einen geeigneten Partner gefunden, der<br />

uns in diesem Bereich unterstützt und<br />

verstärkt«, sagt Bert Lagendijk, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der LBH Group.<br />

Die gesellschaftsrechtliche Struktur der<br />

Kooperation soll demnächst zwischen<br />

den beiden Partnern festgelegt werden<br />

und steht unter Vorbehalt der kartellrechtlichen<br />

Zustimmung.<br />

n<br />

Atlas Schiffahrt GmbH<br />

seit 1989<br />

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Staatlich anerkanntes Bildungsinstitut für die Berufsschifffahrt<br />

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RHEINPLUS/NWB<br />

Kartellbehörde<br />

untersagt Fusion<br />

Die Unternehmen Reinplus VanWoerden<br />

Bunker GmbH (Mannheim) und<br />

die Nord- und Westdeutsche Bunker<br />

GmbH (Hamburg) haben ihre Fusionsanmeldung<br />

aufgrund wettberwerblicher<br />

Bedenken der Kartellbehörde zurückgezogen.<br />

Reinplus und NWB sind<br />

als sogenannte Bunkerdienste tätig. Der<br />

geplante Zusammenschluss betraf insbesondere<br />

die Belieferung von Binnenschiffen<br />

mit Dieselkraftstoff. Aufgrund<br />

der Lage der Bunkerstationen bzw.<br />

Bunkerboote der beiden Unternehmen<br />

ergaben sich Überschneidungen insbesondere<br />

am deutschen Teil des Rheins,<br />

auf den ein Großteil des Verkehrs- und<br />

Gütertransportaufkommens der deutschen<br />

Binnenschifffahrt entfällt.<br />

»Durch die Fusion hätte sich die Anzahl<br />

der Wettbewerber von drei auf zwei<br />

weiter verringert. Reinplus hätte seine<br />

bereits klar führende Position durch die<br />

Übernahme eines preisaktiven Anbieters<br />

am Standort Köln weiter ausgebaut.<br />

Daher haben wir den Unternehmen unsere<br />

Bedenken schriftlich mitgeteilt und<br />

angekündigt, das Vorhaben zu untersagen«,<br />

teilte Andreas Mundt, Präsident<br />

des Bundeskartellamtes, mit. Durch<br />

den Zusammenschluss wäre der mit<br />

großem Abstand führende Lieferant<br />

von Dieselkraftstoff für Binnenschiffe<br />

am deutschen Rhein entstanden. n<br />

<br />

6 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Nachrichten<br />

RHEIN<br />

Schifffahrtsassistent<br />

im Praxistest<br />

Der »Digitale Schifffahrtsassistent« (DSA)<br />

soll Schiffsführer bei der Routenplanung<br />

unterstützen. Über 50 Nutzer nehmen an<br />

dem nun gestarteten rund viermonatigen<br />

Feldtest auf dem Rhein teil. Schiffer, Reedereien<br />

und die Industrie sind aufgerufen,<br />

den Prototypen im Praxisbetrieb auf seine<br />

Alltagstauglichkeit, Nutzerfreundlichkeit<br />

sowie insbesondere seine Funktionen zu<br />

testen. Die gewonnenen Erfahrungen fließen<br />

direkt in die Weiterentwicklung ein.<br />

Der DSA führt wichtige Basisinformationen<br />

wie Wasserstandsvorhersagen,<br />

Flussverläufe, Schleusen und Brücken mit<br />

Durchfahrtshöhen und Breitenbegrenzungen,<br />

oder auch Liegestellen für in einem<br />

System zusammen und unterstützt dadurch<br />

den Schiffsführer bei der Routenplanung.<br />

Konzipiert als Web-Applikation,<br />

läuft er auf unterschiedlichen Endgeräten<br />

wie Laptop oder Tablet. Das Projekt läuft<br />

Federführung von BearingPoint. n<br />

BUNDESTAG<br />

Bündnis soll Binnenschifffahrt stärken<br />

Vertreter der Bundestagsfraktionen<br />

von CDU/CSU, SPD,<br />

AfD, FDP, die Linke<br />

und Bündnis 90/<br />

Die Grünen haben in<br />

Berlin die »Parlamentarische<br />

Gruppe Binnenschifffahrt«<br />

(PG<br />

BiSchi) gegründet.<br />

Sie hat das Ziel, die<br />

verkehrs- und gewerbepolitischen<br />

Interessen<br />

des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

im politischen Raum zu unterstützen,<br />

problematische Entwicklungen frühzeitig<br />

zu erkennen und überfraktionell<br />

zu lösen.<br />

Der Bundesverband der Deutschen<br />

Binnenschifffahrt (BDB) begrüßt diese<br />

Initiative und freut sich auf die Fortsetzung<br />

der gemeinsamen Arbeit mit dem<br />

Bündnis. Die PG BiSchi habe bereits<br />

Mitte der 1990er-Jahre auf Initiative des<br />

V.l.: Bernd Reuther, Andreas Mrosek, Claudia Müller,<br />

Gustav Herzog, Eckhard Pols und Jörg Cezanne<br />

BDB ihren Anfang genommen und sich<br />

als wichtiges Gremium für das Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

etabliert. Durch die<br />

PG BiSchi erhalte der umweltfreundliche<br />

Verkehrsträger eine starke Stimme<br />

im Bundestag, so der BDB.<br />

Die Sprecher der PG BiSchi sind Eckhard<br />

Pols (CDU/CSU), Gustav Herzog<br />

(SPD), Andreas Mrosek (AfD), Bernd<br />

Reuther (FDP), Jörg Cezanne (Linke)<br />

und Claudia Müller (Grüne). n<br />

Foto: BDB<br />

FEUERSCHUTZTÜREN<br />

Podszuck erhält Zertifikat<br />

Podszuck, ein Hersteller feuersicherer Türen aus Kiel, hat seine<br />

schon seit Jahren laufenden Qualitätsmanagement-Systeme<br />

erneuert. Nach der Umstellung auf die DIN EN ISO<br />

9001:2015 hat das Unternehmen gemäß der Schiffsausrüstungsrichtlinie<br />

2014/90/EU nun von der Prüf- und Zertifizierungsstelle<br />

BG Verkehr ein entsprechendes Zertifikat erhalten.<br />

Es gilt für die Herstellung, Konstruktion, und den Handel mit<br />

Türen, Toren, Zargen und Antrieben für den Schiffbau und die<br />

Bauindustrie.<br />

n<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 7


Schifffahrt<br />

Oberrheinhäfen erfolgreich<br />

mit Schiffsanmeldesystem<br />

Die Oberrheinhäfen setzen mit einem elektronischen<br />

Schiffsanmeldesystem für Container verkehre einen<br />

Meilenstein in der Binnenschifffahrt<br />

Europas. Im Juni <strong>2018</strong> fand die<br />

Abschluss veranstaltung des RPIS<br />

(RheinPorts Information System)-<br />

Projektes auf der »Karlsruhe« statt<br />

RPIS steht für die Entwicklung und<br />

Einführung eines elektronischen<br />

Verkehrsmanagementsystems zur effizienten<br />

Abwicklung der Containerverkehre<br />

auf dem Rhein. Das Vorhaben<br />

wurde von der Europäischen Kommission<br />

im Rahmen des CEF-Programms<br />

gefördert.<br />

Die federführenden Projektpartner,<br />

RheinPorts Basel, Weil am<br />

Rhein, Mulhouse, die Rheinhäfen<br />

Karlsruhe sowie der Port<br />

autonome de Strasbourg, haben<br />

in den vergangenen drei<br />

Jahren intensive Entwicklungsarbeit<br />

geleistet und hierbei die Anforderungen<br />

der Nutzer wie Terminalbetreiber,<br />

Binnenschifffahrtunternehmen<br />

und Reedereien an die RPIS-Plattform<br />

berücksichtigt. Die RPIS-Plattform<br />

zeichnet sich laut der Schweizerischen<br />

Rheinhäfen durch eine hohe Transparenz<br />

für die beteiligten Nutzer aus und<br />

erfüllt die derzeit höchsten Sicherheitsanforderungen.<br />

Neun Häfen sind beteiligt<br />

Zudem biete die Integration von Schiffspositionen<br />

über AIS-Daten (Automatic<br />

Identification System) einen erheblichen<br />

Mehrwert für alle Binnenschifffahrtsakteure.<br />

Das Abgleichen von Reservierungsanfragen<br />

mit Schiffspositionen in einer<br />

einzigen Plattform erleichtere die Prozessplanung<br />

an den Umschlagterminals erheblich.<br />

Für Reedereien, 80% nutzen das<br />

System bereits, lassen sich über die frühzeitige<br />

Erkennung von verfügbaren Liegeplätzen<br />

an den Terminals Schiffsumläufe<br />

effizienter planen, heißt es.<br />

Die Vertreterin der für das Vorhaben<br />

zuständigen EU-Behörde »INEA« aus<br />

Schleuse<br />

Assoziierte Standorte<br />

Trimodales Terminal<br />

KV-Terminal<br />

Anzahl Terminals<br />

Eisenbahn-Grenzübergänge<br />

Eisenbahngleise<br />

Autobahn<br />

8 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schifffahrt<br />

Über die Oberrheinhäfen<br />

Seit 2012 haben sich die neun Häfen<br />

des Oberrheins Ludwigshafen,<br />

Mannheim, Karlsruhe, Kehl,<br />

Straßburg, Colmar/ Neuf-Brisach<br />

und RheinPorts Basel-Mulhouse-<br />

Weil, im Rahmen des gemeinsamen<br />

Projekts »Upper Rhine, a<br />

connected corridor« zusammengeschlossen.<br />

Die Zusammenarbeit<br />

hat das Ziel, einen nachhaltigen<br />

Transport und Verkehr in Europa<br />

zu entwickeln, indem die CO²-<br />

Emissionen bis 2050 um 60% reduziert<br />

werden sollen. Die Umsetzung<br />

soll durch eine modale Verlagerung<br />

von 30% der Transporte auf die<br />

Schiene und den Wasserweg verlaufen.<br />

In dieser Politik schreibt die<br />

Europäische Kommission den<br />

Häfen eine zentrale Rolle als Drehkreuze<br />

des Kernnetzes der TEN-T<br />

(Transeuropäische Verkehrs- bzw.<br />

Transportnetze) zu.<br />

Brüssel, Vassilia Argyraki, betonte in ihren<br />

Ausführungen, dass die neun Häfen<br />

am Oberrhein von Basel bis Ludwigshafen-Mannheim<br />

als erste Binnenhäfen in<br />

Europa eine Vorreiterrolle in Bezug auf<br />

den Aufbau einer digitalen Hafeninfrastruktur<br />

übernommen haben. Diese<br />

Aussage bedeutet für die Oberrheinhäfen,<br />

dass sich die seit dem Jahr 2012 bestehende<br />

Hafenkooperation nicht nur<br />

im richtigen Fahrwasser befindet, sondern<br />

die Zusammenarbeit noch weiter<br />

intensiviert wird. RPIS bietet die Basis<br />

für die Gründung einer eigenen Gesellschaft,<br />

um die Umsetzungsaktivitäten<br />

gezielt vorantreiben zu können.<br />

Steigender Umschlag<br />

Ludwigshafen ist der nördlichste der Oberrheinhäfen<br />

Auch die Umschlagzahlen sprechen den<br />

Machern zufolge für sich: Der Gesamtumschlag<br />

der Oberrheinhäfen im Jahr<br />

2017 belief sich auf rund 47 Mio.t (+2,1%<br />

gegenüber dem Vorjahr). Auch das Containeraufkommen<br />

verzeichnete im Jahr<br />

2017 mit 742.603 TEU eine Steigerung<br />

von 9% gegenüber dem Vorjahr.<br />

Insgesamt sei festzustellen, dass der<br />

Gesamtumschlag in den Oberrheinhäfen<br />

damit stabil bei 25% des traditionellen<br />

Rheinverkehrs liege, im<br />

Containerverkehr belaufe sich der Anteil<br />

der Oberrheinhäfen gar auf 33%.<br />

Dies mache für die Zukunft Mut, insbesondere<br />

zeige es, dass die Binnenschifffahrt<br />

eine zuverlässige Alternative<br />

im Verkehrssystem darstelle.<br />

Die strategische Allianz der neun Häfen<br />

am Oberrhein gehe gestärkt die neuen<br />

Herausforderungen an.RD<br />

Foto und Karte: Upper Rhein Ports<br />

Stauvermeider ...<br />

Mit ca. 25 Millionen Tonnen Schiffsumschlag pro<br />

Jahr, das sind umgerechnet rund 1,5 Millionen nicht<br />

gefahrene Lkw!<br />

Neben der Entlastung des Straßenverkehrs leisten wir<br />

damit einen erheb lichen Beitrag zum Umweltschutz.<br />

Häfen Rheinland-Pfalz stehen für<br />

- ca. 55.000 Arbeitsplätze<br />

- 65% Exportquote<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 9


Schifffahrt<br />

Haftungs-Abkommen gilt ab Juli 2019<br />

Als vierte EU-Nation haben die Niederlande das Straßburger Übereinkommen von 2012<br />

über die Beschränkung der Haftung in der Binnenschifffahrt (CLNI 2012) angenommen.<br />

ZKR PRESSEMITTEILUNG | Straßburg, den 14. Juni <strong>2018</strong><br />

Im Juli 2019 tritt das Abkommen damit in Kraft<br />

RATIFIKATION DES CLNI 2012 UND KÜNDIGUNG DES CLNI 1988<br />

Im Rahmen Ref : einer CC/CP außerordentlichen<br />

(18)08<br />

Zeremonie am Rande der Plenartagung<br />

der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt<br />

(ZKR) haben die Niederlande<br />

ihre Annahmeurkunde zum Straßburger<br />

Übereinkommen von 2012 über<br />

die Beschränkung der Haftung in der<br />

Binnenschifffahrt (CLNI 2012) beim<br />

Generalsekretär der ZKR hinterlegt. In<br />

den kommenden Monaten sollen weitere<br />

Ratifikations-, Annahme-, Genehmigungs-<br />

oder Beitrittsurkunden zum<br />

Übereinkommen von 2012 in Straßburg<br />

hinterlegt werden.<br />

Sieben Staaten haben unterzeichnet<br />

Nach Serbien im Jahr 2013, Luxemburg<br />

im Jahr 2014 und Ungarn im Jahr<br />

<strong>2018</strong> sind die Niederlande damit Vertragspartei<br />

des Übereinkommens geworden,<br />

das Von zum links Abschluss nach rechts der : Herr diplo-<br />

Achim Wehrmann (Deutschland), Herr Stephan Müller (Luxemburg), Frau Brigit Gijsbers (Niederlande),<br />

v.l.: Achim Wehrmann (Deutschland), Stephan Müller (Luxemburg), Brigit Gijsbers<br />

(Niederlande), Andjelka Šimšić (Serbien), Gergő Kocsis (Ungarn) und Bruno Georges (ZKR)<br />

matischen Konferenz<br />

Frau Andjelka<br />

am<br />

Šimšić<br />

27. September<br />

(Serbien), Herr Gergő Kocsis (Ungarn) und Herr Bruno Georges (ZKR)<br />

2012 angenommen worden war. Das<br />

Übereinkommen hatte für alle Staaten<br />

Straßburg, den 7. Juni <strong>2018</strong> – Im Rahmen<br />

Über die<br />

Die<br />

ZKR<br />

Annahme des CLNI 2012 und die<br />

ÜBER<br />

vom 27. September 2012 bis zum 26. September<br />

2014 zur Unterzeichnung aufgele-<br />

Die Zentralkommissi<br />

einer außerordentlichen Zeremonie Die am Zentralkommission Kündigungen des für CLNI die Rheinschifffahrt 1988 stellen einen (ZKR) ist eine internationale<br />

Rande der Plenartagung der ZKR haben Organisation, weiteren die Hauptverantwortung wichtigen Schritt zum für Inkrafttreten die verordnungsrechtliche Tätigkeit<br />

gen und war von sieben Staaten (Belgien,<br />

Rheinschifffahrt (ZKR) ist eine inter<br />

die Niederlande ihre Annahmeurkunde im Hinblick des auf CLNI die 2012 Rheinschifffahrt dar, das darauf trägt. abzielt, Sie übernimmt den Aufgaben im technischen,<br />

2012 juristischen, geographischen wirtschaftlichen, Anwendungsbereich sozialen und des ökologischen Bereich. In allen<br />

Deutschland, Frankreich, Luxemburg,<br />

Organisation, die Hauptveran<br />

zum Straßburger Übereinkommen von<br />

Niederlande, über Polen die und Beschränkung Serbien) unterzeichnet<br />

worden.<br />

im Hinblick auf die Rheinschifffa<br />

für die verordnungsrechtliche<br />

der Haftung in Arbeitsbereichen der Übereinkommens sind Effizienz über des Rhein Transports und Mosel auf dem Rhein, Sicherheit, soziale<br />

Belange hinaus und Umweltschutz auszudehnen, die und Leitlinien eine Erhöhung des Handelns der ZKR. Viele Ak-<br />

Binnenschifffahrt (CLNI 2012) in Anwesenheit<br />

Bei dieser von Zeremonie Vertretern haben der ZKR-Mitgliedstaaten die Niederlande,<br />

Deutschland anderer Staaten, und das die Großher-<br />

Sie übernimmt Aufgaben im tec<br />

tivitäten und<br />

der ZKR Haftungshöchstbeträge gehen heute über den Rhein vorsieht, hinaus um und beziehen sich in einem<br />

juristischen, wirtschaftlichen<br />

das Übereinkommen weiteren Sinne insbesondere auf alle den europäischen Schutz von Binnenwasserstraßen. Reisenden Sie arbeitet und eng ökologischen mit Bereic<br />

zogtum Luxemburg bereits früher zudem ratifiziert ihre Kündi-<br />

haben oder der ihm Europäischen der Personalschifffahrt Kommission sowie zu stärken. den anderen Gemäß Flusskommissionen Arbeitsbereichen und in-<br />

sind Effi<br />

gung des Straßburger beigetreten Übereinkommens<br />

sind (Luxemburg, Ungarn ternationalen den einschlägigen Organisationen Bestimmungen zusammen. tritt das<br />

Transports auf dem Rhein, S<br />

von 1988 über und die Serbien) Beschränkung beim Generalsekretär der der CLNI 2012 am ersten Tag des Monats in Kraft,<br />

soziale Belange und Umwelts<br />

Haftung in der Zentralkommission Binnenschifffahrt für (CLNI die Rheinschifffahrt, der auf den Ablauf eines Jahres nach dem<br />

Leitlinien des Handelns der Z<br />

1988), mit Wirkung dem Verwahrer zum 1. Juli des 2019, Übereinkommens,<br />

notiziert.<br />

hinterlegt. In den kommenden Monaten Ratifikations-, Annahme-, Genehmigungs-<br />

Zeitpunkt folgt, zu dem vier Staaten ihre<br />

Aktivitäten der ZKR gehen h<br />

den Rhein hinaus und bezieh<br />

sollen weitere Ratifikations-, Annahme-, oder Beitrittsurkunde hinterlegt haben, oder<br />

einem weiteren Sinne auf alle euro<br />

Genehmigungs- oder Beitrittsurkunden an dem Tag, an dem das Übereinkommen von<br />

Sicherheitsgewinn für Reisende<br />

Binnenwasserstraßen. Sie arb<br />

zum Übereinkommen von 2012 in Straßburg der Personalschiffahrt 1988 außer Kraft nachdrücklich tritt, je nachdem, urkunde welcher hinterlegt mit haben, der Europäischen oder an dem Kommiss<br />

Die Annahme hinterlegt des CLNI werden. 2012 und die zu erhöhen. Der Zeitpunkt Text des der Übereinkommens<br />

ist gleichermaßen demgemäß in am den 1. Juli Sprachen 2019 in Kraft. 1988 außer Kraft internationalen tritt, je nachdem, Organisationen wel-<br />

zu<br />

spätere ist. Das CLNI Tag, 2012 an tritt dem das Übereinkommen den anderen Flusskommissi<br />

von<br />

Kündigungen Nach des Serbien CLNI im 1988 Jahr stellen 2013, dem ei-Großherzogtunen<br />

weiteren Luxemburg wichtigen im Schritt Jahr 2014 zum und In-Ungarn deutsch, im Jahr niederländisch und französisch cher Zeitpunkt der spätere ist. Das CLNI<br />

krafttreten <strong>2018</strong> des sind CLNI die Niederlande 2012 dar, damit das Vertragspartei verbindlich.<br />

2012 tritt demgemäß am 1. Juli 2019 in<br />

darauf abzielt, des den Übereinkommens geographischen geworden, Anwendungsbereich<br />

Abschluss des Übereinkommens<br />

der diplomatischen Konferenz gen tritt am das CLNI 2012 am ersten Tag des Weitere Staaten können dem Überein-<br />

das Gemäß zum den einschlägigen Bestimmun-<br />

Kraft.<br />

über Rhein und 27. September Mosel hinaus 2012 auszudehnen.<br />

Ferner Das ist Übereinkommen eine Erhöhung hatte der Haf-<br />

für alle Staaten nes Jahres vom nach dem Zeitpunkt folgt, zu stimmungen des Art. 16 Abs. 2-4 CLNI.<br />

angenommen worden Monats war. in Kraft, der auf den Ablauf eikommen<br />

beitreten nach Maßgabe der Betungshöchstbeträge<br />

27. September vorgesehen, 2012 bis um zum ins-26besondere den 2014 Schutz zur Unterzeichnung von Reisenden aufgelegen in nahme-, und war Genehmigungs- oder Beitritts-<br />

Art. 19 CLNI September dem vier Staaten ihre Ratifikations-, An-<br />

Eine Kündigungsmöglichkeit ist nach<br />

möglich.TWG<br />

von sieben Staaten (Belgien, Deutschland,<br />

Frankreich, Luxemburg, Niederlande, Polen<br />

10<br />

und Serbien) unterzeichnet worden.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7<br />

Bei dieser Zeremonie haben die Niederlande,<br />

Deutschland und das Großherzogtum<br />

Foto: ZKR<br />

Palais du Rhin<br />

2, place de la République - CS


Schifffahrt<br />

Oosterhout stärkt Containertransporte<br />

Das am Wilhelminakanal gelegene Oosterhout Container Terminal (OCT)<br />

schließt sich dem Westbrabant-Korridor an. Durch die Beteiligung von OCT steigt<br />

das Boxenvolumen auf dieser Route um rund 30 %<br />

Im Rahmen der Zusammenarbeit werden<br />

Ladungen in den Terminals Moerdijk,<br />

Tilburg und Oosterhout für den Transport<br />

von und zu den Deepsea-Container-Terminals<br />

in Rotterdam gebündelt. Dadurch<br />

sei eine optimierte Auslastung der Schiffe<br />

möglich, wodurch sich die Wartezeiten an<br />

den Terminals verkürzten, heißt es.<br />

Aktuell werden am OCT der Rietveld<br />

Logistics Group wöchentlich 24 Schiffe<br />

mit Bestimmung Rotterdam abgefertigt<br />

und fünf, die nach Antwerpen fahren.<br />

Der Transport von Seecontainern<br />

mit Binnenschiffen ins Hinterland werde<br />

immer interessanter, berichtet der Logistiker.<br />

Die Kombination verschiedener<br />

Verkehrsträger sorge für eine zuverlässige<br />

und nachhaltige Lösung, deren Nachfrage<br />

stetig steige. Einen wichtigen Beitrag<br />

dazu leiste innerhalb der Gruppe<br />

nicht zuletzt das OCT, so die Rietveld<br />

Logistics Group. Das Terminal verfügt<br />

über einen 375 m langen Kai. Drei Containerbrücken<br />

bedienen die Schiffe, zudem<br />

übernehmen vier Reachstacker den<br />

Transport der Boxen. Jährlich werden am<br />

OCT rund 65.000 TEU umgeschlagen.<br />

Der Westbrabant-Korridor ist eine<br />

wichtige Schifffahrtsroute zwischen dem<br />

Hafen von Rotterdam und dem Hinterland.<br />

Über 15% des Containervolumens<br />

in der Binnenschifffahrt von und zu den<br />

Terminals in Rotterdam werden über diesen<br />

Korridor befördert.<br />

»Der Westbrabant-Korridor ist ein<br />

Paradebeispiel für Zuverlässigkeit und<br />

eine gute Zusammenarbeit zwischen<br />

starken Partnern in der Logistikkette«,<br />

sagt Arie Rietveld, Inhaber des OCT.<br />

»Je mehr Containerfracht wir auf den<br />

Transportwegen vom und ins Hinterland<br />

bündeln können, desto besser.«<br />

Umso schneller und effizienter könne<br />

die Abfertigung im Rotterdamer Hafen<br />

erfolgen, ergänzt Emile Hoogsteden,<br />

Geschäftsführer für Container, Stückgut<br />

und Logistik beim Hafenbetrieb<br />

Rotterdam.<br />

Seit Anfang <strong>2018</strong> arbeiten das Binnenschiff-Terminal<br />

Tilburg, die Combined<br />

Cargo Terminals in Moerdijk und Moerdijk<br />

Container Terminals (MCT) zusammen.<br />

Die ersten Auswertungen seit<br />

dem Start der Zusammenarbeit zeigen,<br />

Grafik: »Binnenschifffahrt«<br />

dass die Zahl der Abweichungen von<br />

vereinbarten Terminal-Slots im Westbrabant-Korridor<br />

nun etwa 75% unter<br />

dem Durchschnitt liegt. Außerdem legten<br />

an den Deepsea-Terminals in Rotterdam<br />

30% weniger Binnenschiffe an. Das<br />

über die Straße beförderte Frachtvolumen<br />

ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 20% zurück.<br />

Die durchschnittliche Call-Größe habe<br />

sich dank der Bündelung der Volumina<br />

verdoppelt, wodurch sich die Hafenaufenthaltszeit<br />

insgesamt um 30% verkürzt<br />

hätten, heißt es. RD<br />

Kolben<br />

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BEWEGT<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 11


Schifffahrt<br />

Mehr Personal für Schifffahrtsverwaltung<br />

Knapp 80 zusätzliche Stellen wurden vom Haushaltsausschuss im Bundestag für die im<br />

Bereich des Planungspersonals unterbesetzte Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />

(WSV) bewilligt. Die Branche hofft nun auf schnelle Umsetzung wichtiger Projekte<br />

Das Ergebnis der Bereinigungssitzung<br />

zum Bundeshaushalt<br />

<strong>2018</strong> am 27. Juni ist für die Binnenschifffahrt<br />

erfreulich. 34,5 Stellen entfallen<br />

auf das Gesamtkonzept Elbe, davon<br />

je zwei für die Bundesanstalt für<br />

Wasserbau (BAW) und die Bundesanstalt<br />

für Gewässerkunde (BfG). CDU/<br />

CSU und SPD reagieren zudem auf<br />

den Mangel an Planungspersonal und<br />

verstärken die WSV um 15 Ingenieurstellen.<br />

Für Instandhaltungs- und Investitionsmaßnahmen<br />

im gesamten<br />

deutschen Wasserstraßennetz gibt es<br />

30 neue Stellen, je zehn bei der WSV,<br />

der BAW und der BfG. Außerdem wurden<br />

21 Stellen für Kooperationsprojekte<br />

mit dem Bundesumweltministerium,<br />

unter anderem zum Hochwasserschutz,<br />

bewilligt, jeweils auf die Dauer der Aufgabe<br />

befristet.<br />

»Unser Werben für mehr Fachplaner<br />

in der WSV zeigt endlich Wirkung. Die<br />

Haushälter haben verstanden, dass im<br />

Bereich systemkritischer Bauwerke an<br />

den Bundeswasserstraßen allerhöchster<br />

Handlungsbedarf besteht. Die maroden<br />

Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal, wo<br />

20 Mio.t Güter pro Jahr geschleust werden<br />

und die sich seit Anfang des Jahres<br />

zum echten Nadelöhr entwickelt haben,<br />

sind ein prominentes Beispiel für<br />

den Handlungsbedarf, der sich auch im<br />

sog. Infrastrukturzustandsbericht des<br />

Bundes nachlesen lässt«, erklärt Martin<br />

Staats (MSG, Würzburg), Präsident<br />

des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschifffahrt (BDB). Nun müsse<br />

geschaut werden, wo das zusätzliche<br />

Personal zum Einsatz gebracht werde:<br />

»Die in dieser Woche bewilligten Stellen<br />

können bei einem Bedarf von rund<br />

500 Ingenieuren nur der Anfang sein«,<br />

so Staats.<br />

Elbe-Konzept rückt näher<br />

Begrüßt wird der Haushaltsplan insbesondere<br />

an der Elbe, wo die Umsetzung<br />

des »Gesamtkonzeptes Elbe« bisher<br />

durch fehlende Ingenieure bei der<br />

WSV verzögert wurde. Das Konzept<br />

Für Bauten, beispielsweise an Schleusen, fehlte bisher Personal. Das soll sich künfitg ändern<br />

sieht Maßnahmen für die Nutzung der<br />

Elbe vor, um Interessen von Binnenschifffahrt,<br />

Wasserwirtschaft und Naturschutz<br />

in Einklang zu bringen. Der<br />

Schifffahrt soll eine zuverlässigere und<br />

wirtschaftlicher zu nutzende Wasserstraße<br />

zur Verfügung stehen als das bisher<br />

der Fall ist.<br />

Mit der Bewilligung der Stellen sei ein<br />

wichtiger Schritt für die weiteren Planungen<br />

und dann auch Baumaßnahmen erfolgt,<br />

stellen Boris Kluge vom Bundesverband<br />

Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB),<br />

Karl-Heinz Ehrhardt, BDB, Stefan Kunze,<br />

Elbe Allianz, und Siegfried Zander,<br />

Kammerunion Elbe-Oder, fest, die im<br />

Beratergremium und im designierten<br />

Beirat des GK Elbe als Vertreter der Wirtschaftsverbände<br />

agieren.<br />

Nach Besetzung der Stellen können<br />

die ersten Projekte in Angriff genommen<br />

werden, neben der Fortführung der Planungen<br />

für das Pilotprojekt Klöden in<br />

der Erosionsstrecke können nunmehr<br />

auch die Vorbereitungen einer Machbarkeitsstudie<br />

für die Reststrecke im<br />

Bereich Dömitz-Hitzacker sowie mehrere<br />

kleinteilige Maßnahmen angegangen<br />

werden.<br />

Seehäfen profitieren<br />

Auch der Zentralverband der deutschen<br />

Seehafenbetriebe (ZDS) begrüßt das Ergebnis.<br />

In den Seehäfen will der Haushaltsausschuss<br />

des Deutschen Bundestages<br />

mit weiteren Haushaltsmitteln Innovation<br />

und Nachhaltigkeit fördern. Für Digitale<br />

Testfelder in Häfen sollen 3,5 Mio. € zur<br />

Verfügung stehen. Auf den Testfeldern<br />

sollen Innovationen der »Logistik 4.0«,<br />

des Güterumschlags und -transports unter<br />

Realbedingungen erprobt werden. Für das<br />

Förderprogramm »Innovative Hafentechnologien«<br />

(IHATEC) gibt es angesichts<br />

der der regen Nachfrage und des Anliegens<br />

nach mehr Planungssicherheit weitere<br />

Mittel in Höhe von 22 Mio. € bis 2025.<br />

Der ZDS begrüßt außerdem die Absenkung<br />

der Trassenpreise bei der Bahn<br />

und den Ausbau der Breitbandnetze.<br />

Diese und weitere Maßnahmen seien<br />

erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Hafenwirtschaft<br />

zu steigern, heißt es. Durch den Bund<br />

gefördert werden sollen auch die umweltfreundliche<br />

bordseitige und mobile<br />

Landstromversorgung von See- und<br />

Binnenschiffen. fs<br />

Foto: WSA Trier<br />

12 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schifffahrt<br />

Neuer Elbe-Liniendienst<br />

für Schwergüter<br />

Die Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO)<br />

und die Deutsche Binnenreederei (DBR) führen<br />

mit der Elbe Projekt Cargo Line (EPCL) einen<br />

gemeinsamen Liniendienstes auf der Elbe<br />

ein, der Projekt- und Schwergutladungen transportiert.<br />

Ziel sei es, der verladenden Wirtschaft<br />

ganzjährig eine verlässliche Verbindung zwischen<br />

den SBO-Häfen und den Seehäfen zu garantieren.<br />

Zum Einsatz kommt dabei flachgehende<br />

Schiffstechnik, mit der Projektladung bis<br />

zu einer Fahrrinnentiefe von 120 cm transportiert<br />

werden kann. In den SBO-Häfen werden<br />

Schubleichter stationiert, sodass erforderlicher<br />

Schiffsraum unmittelbar verfügbar ist.<br />

Foto: SBO<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 13


Schiffstechnik<br />

Ein Neubau für die<br />

fünfte Generation<br />

Mit einer großen Feier hat der Duisburger<br />

Schiffsausrüster Wittig die neue<br />

Unternehmenszentrale im Herzen des<br />

Ruhrorter Hafengebiets eingeweiht.<br />

Das Gebäude an geschichtsträchtiger Stelle<br />

ist für Zuwachs gebaut<br />

Von Krischan Förster<br />

Rund 200 Gäste, darunter Prominenz<br />

aus Politik und Wirtschaft, feierten<br />

mit Frank und Ralf Wittig, die das Unternehmen<br />

bereits in 4. Generation führen.<br />

Im 120. Jahr des Bestehens stand der<br />

Umzug aus Kaßlerfeld an den Bunkerhafen<br />

im Herzen des Duisburger Hafens an,<br />

um heute bereits der 5. Generation den<br />

Weg zu bereiten.<br />

1898 hatte Malermeister Wilhelm Wittig<br />

mit 29 Jahren ein Geschäft für Lacke<br />

und Farben eröffnet. Zur Jahrhundertwende<br />

erweiterte er die Angebotspalette<br />

um Zubehör für die Schifffahrt. Als der<br />

Unternehmer 1928 verstarb, hinterließ er<br />

seiner Frau Wilhelmine ein bereits über<br />

die Grenzen Duisburgs hinaus bekanntes<br />

Unternehmen.<br />

1936 übernahm Sohn Paul, ein gelernter<br />

Drogerist, das Geschäft gemeinsam<br />

mit seiner Frau Leni. Im Jahre<br />

1956 bezog man den firmeneigenen Neubau<br />

auf der Schwanenstraße in Duisburg.<br />

1974 folgen die beiden Söhne Karl-Ernst<br />

und Wilhelm-Otto Wittig in 3. Generation<br />

das Geschäft, bis schließlich vor<br />

knapp 30 Jahren die heutigen Firmenchefs<br />

Frank und Ralf Wittig in die Firma<br />

eintreten und 2002 das Ruder endgültig<br />

übernehmen.<br />

Und nun, knapp 20 Jahre später, denken<br />

die beiden Firmenlenker bereits an<br />

die kommende 5. Generation, selbst wenn<br />

sie am Ende nicht aus der eigenen Familie<br />

stammen sollte. Unter dem Arbeitstitel<br />

»Wittig 5.0« haben sie bereits vor drei<br />

Jahren konzeptionell vorausgedacht. Der<br />

Bau einer neuen Unternehmenszentrale<br />

samt ausreichender Lagerfläche gehörte<br />

dazu, um künftig Wachstumschancen<br />

nutzen zu können.<br />

»Vorbereitung trifft auf Gelegenheit«,<br />

beschreibt Frank Wittig den Entschluss,<br />

an den Bunkerhafen und damit in den ältesten<br />

Teil des Duisburger Hafens zu ziehen.<br />

In lediglich 13 Monaten ist das Gebäude,<br />

das an eine Schiffsbrücke erinnert<br />

und das typische Wittig-Grün trägt, entstanden<br />

– mit ausreichend Platz für die<br />

heutigen Bedürfnisse, aber auch mit genügend<br />

Kapazität für weiteres Wachstum.<br />

Zur Bürofläche von insgesamt<br />

1.100 m2 kommen weitere 3.500 m2 im<br />

Lager. Technisch ist alles auf dem neusten<br />

Stand, dazu kommt die im Vergleich zum<br />

alten Standort deutlich bessere Aussicht.<br />

Statt auf die Autobahn blicken die Wittig-<br />

Mitarbeiter jetzt aufs Wasser. Auch die<br />

logistische Anbindung sei ideal.<br />

Viele Gründe also, um zu feiern – und<br />

das gleich zweimal. Einmal bei der offiziellen<br />

Einweihung mit 200 geladenen Gästen,<br />

Geschäftspartner und Kunden, einen<br />

Tag später dann noch einmal mit den<br />

Mitarbeitern und ihren Familien. »Wir<br />

sind absolut zufrieden mit dem neuen<br />

Standort«, sagt Firmenchef Frank Wittig.<br />

Die Zeiten, in denen Waren an drei<br />

verschiedenen Orten kommissioniert<br />

werden mussten, gehören damit der Vergangenheit<br />

an. Die Außenlager konnten<br />

aufgegeben werden, das alte Firmengebäude<br />

in der Max-Peters-Straße in Kaßlerfeld<br />

ist vermietet. Der neue Standort<br />

ist auch ein Bekenntnis zu Duisburg.<br />

»Auch andere Standorte haben uns<br />

schöne Augen gemacht«, berichtet Wittig.<br />

Wesel zum Beispiel. »Aber wir sind<br />

Duisburger Jungs.«<br />

Die beiden Wittig-Brüder sind nicht<br />

nur erfolgreiche Unternehmen, sondern<br />

seit Jahren politisch und sozial engagiert.<br />

Bei der IHK Duisburg und der Schifferbörse,<br />

als Organisatoren des Balls der<br />

Schiffahrt und in anderen Ehrenämtern.<br />

»In Duisburg gestalten zu wollen und<br />

dann wegzuziehen, wäre unglaubwürdig<br />

gewesen«, sagt Wittig.<br />

Nun sei alles für die nächsten 12 bis<br />

15 Jahre »angerichtet«, auch wenn man<br />

heute noch nicht wissen könne, wie diese<br />

Jahre aussehen würden. Leicht werde<br />

es mit Sicherheit nicht für ein mittelständisches<br />

Familienunternehmen. Der<br />

klassische Handel sei unter einen enormen<br />

Druck geraten.<br />

Die Online-Plattformökonomie habe<br />

die Märkte und das Verhalten der Marktteilnehmer<br />

gravierend verändert. Internet-Giganten<br />

wie Amazon und Alibaba<br />

lieferten zu billigsten Preisen nahezu<br />

weltweit aus und forcierten die »digitale<br />

Ungeduld« der Verbraucher. »Wir können<br />

nicht billig arbeiten, wenn wir Qualität<br />

liefern wollen«, sagt Wittig. Nötig<br />

seien dringend gleiche Spielregeln, der<br />

Gesetzgeber komme gar nicht hinterher<br />

damit, dafür die richtigen Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen.<br />

Wer langfristig Geschäfte machen wolle,<br />

brauche drei Dinge: ein gemeinsames<br />

Projekt, die Anerkennung der Kompetenz<br />

des Gegenüber und die gemeinsame<br />

Sympathie. Daher halte er die Anonymisierung<br />

von Kunden- und Lieferantenbeziehungen<br />

für hochgradig gefährlich,<br />

denn wir geraten in Abhängigkeit von<br />

»online«-Plattformen.<br />

Wittigs Versprechen an Kunden, Lieferanten,<br />

Dienstleister und Mitarbeiter<br />

lautet daher: »Wir werden nicht aufhören,<br />

ehrbare Partner zu sein und alles<br />

für eine gute, ehrliche und gemeinsam<br />

erfolgreiche Beziehung zu tun.« Dafür<br />

übernehme man Verantwortung, daher<br />

habe man auch in das neue Firmengebäude<br />

investiert. Wie viel, bleibt allerdings<br />

Geschäftsgeheimnis.<br />

Als Schiffsausrüster ist die Wittig<br />

GmbH den Marktschwankungen und –<br />

schwächen unterworfen wie jeder andere<br />

Akteur in der Binnenschifffahrt auch.<br />

Die Aussichten beurteilt der Firmen-<br />

14 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

chef eher zurückhaltend. Es werde noch<br />

zu viel gebaut, gleichzeitig gingen bestimmte<br />

Ladungsmengen gerade im<br />

Massengutbereich absehbar zurück.<br />

Das führe zu einem fortgesetzten<br />

Preiskampf, der schwer auf den Raten<br />

laste. Hinzu kämen Trends wie<br />

der 3D-Druck oder auch politische<br />

Entwicklungen wie neue Handelsbarrieren,<br />

die in ihren Auswirkungen auf<br />

das Gewerbe noch gar nicht vollständig<br />

absehbar seien.<br />

So hatte sich das Unternehmen schon<br />

in der Vergangenheit immer wieder neu<br />

positionieren und neue Geschäftsfelder<br />

entwickeln müssen, zum Beispiel mit<br />

einem neuartigen Küchenkonzept für<br />

Kreuzfahrtschiffe.<br />

Schiffsausrüster will man bei Wittig<br />

bleiben und wie bisher Rettungs-,<br />

Reinigungs- und Anschlagmittel,<br />

Arbeitsschutz- und Feuerlöschartikel,<br />

Seilerwaren<br />

sowie Farben und Zubehör<br />

anbieten. Wachstumschancen<br />

sehen die beiden Brüder<br />

derzeit aber eher in anderen<br />

Bereichen. Das Angebotsportfolio<br />

soll um einen Großhandel<br />

für hochwertige Elektro-Produkte<br />

erweitert werden. Außerdem soll<br />

die Speditions-Dienstleistung ausgebaut<br />

werden bis hin zu einer denkbaren<br />

Einrichtung eines Mikroverteilzentrums<br />

in Duisburg. »Es wird Gelegenheiten geben«,<br />

sagt Frank Wittig. »Und wir werden<br />

versuchen, darauf vorbereitet zu<br />

sein.« <br />

n<br />

Fa. Wittig bei<br />

Gründung …<br />

… die Brüder in<br />

den 1970ern …<br />

… das Team heute<br />

Fotos: Wittig<br />

Chronik<br />

1898 Gründung der Firma Wilhelm Wittig durch den<br />

Malermeister Wilhelm Wittig in der Duisburger Altstadt<br />

auf der Unterstrasse 72<br />

1936 der Sohn Paul Wittig übernimmt mit seiner<br />

Frau die Firma Wilhelm Wittig, die von nun an unter<br />

Wilhelm Wittig, Inh. Paul Wittig firmiert<br />

1950 es werden zusätzliche Geschäftsräume mit einem<br />

Ladenlokal auf der Münzstraße in Duisburg bezogen<br />

1956 die dritte Generation tritt mit Sohn Karl-Ernst Wittig<br />

in die Firma ein, das Unternehmen bezieht das firmeneigene<br />

Gebäude auf der Schwanenstraße in Duisburg. 1957 tritt der ältere<br />

der Wittig-Söhne, Wilhelm-Otto Wittig, ebenfalls in die Firma ein<br />

1974 die beiden Söhne übernehmen die Fírma unter der<br />

Fimierung Wilhelm Wittig oHG<br />

1976 das Unternehmen übernimmt die Aktivitäten<br />

der zum Salzgitter-Konzern gehörigen Wintrans-<br />

Tochter Kraft Schiffsbedarf/Technischer Handel<br />

1985 die Räumlichkeiten des Neubaus<br />

auf der Max-Peters-Straße, noch heute der Hauptsitz<br />

des Unternehmens, werden in feierlichem Rahmen<br />

der Öffentlichkeit präsentiert. Die Abteilung Wassersport<br />

nimmt Ihre Tätigkeit auf<br />

1990 Karl-Ernst Wittig gründet mit seinen Söhnen<br />

die DSG - Deutsche Schiffsausrüstung GmbH, um die<br />

Versorgung der Binnenschifffahrt in den neuen Bundesländern<br />

sicherzustellen<br />

1991 die DSG nimmt an den Standorten Berlin, Magdeburg und<br />

Hohensaaten offiziell die Tätigkeit auf, die 4. Generation tritt mit den<br />

Söhnen Frank und Ralf Wittig in die Unternehmensgruppe ein<br />

1993 das SVZ-Berlin (Schiffs-Versorgungs-Zentrum)<br />

wird mit der Taufe des Schubleichters »DSG-Berlin« feierlich eröffnet,<br />

das SVZ-Magdeburg wird mit der Taufe des Schubleichters<br />

»DSG-Magdeburg« seiner Bestimmung übergeben<br />

1995 Karl-Ernst Wittig übernimmt die Firma Schneider am Kaiserhafen<br />

und firmiert von diesem Zeitpunkt als Wittig & Schneider KG<br />

1997 Gründung der niederländischen Tochterunternehmung<br />

ScheGro B.V.<br />

1998 100 Jahre Wittig – Duisburg,<br />

die Söhne Frank und Ralf Wittig werden zu Geschäftsführern<br />

der Fa. Wittig & Schneider bestellt<br />

2002 Die Wittig GmbH übernimmt alle Handelsaktivitäten.<br />

Frank und Ralf Wittig sind nun geschäftsführende<br />

Gesellschafter und leiten die Firmengruppe<br />

2005 Frank und Ralf Wittig erwerben die Meuthen<br />

GmbH. Die Aktivitäten im Bereich Arbeitsschutz werden<br />

ausgebaut. In Wien (Österreich) errichtet die Wittig-<br />

Gruppe das SVZ Schiffahrtsversorgungszentrum Wien<br />

<strong>2018</strong> Der neue Firmensitz der Wittig-Gruppe wird<br />

am 26. Mai bezogen. Das hochmoderne Gebäude erinnert<br />

an eine Schiffsbrücke<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 15


Schiffstechnik<br />

Mehr als 130 Aussteller präsentierten sich<br />

Batterietechnik auf<br />

dem Vormarsch<br />

Durch Batterien können Schiffe umweltschonend<br />

angetrieben werden. Vorreiter sind die Skandinavier,<br />

doch auch weltweit gibt es eine steigende Zahl von<br />

Projekten. Der Antrieb mit Brennstoffzellen könnte sich<br />

ebenfalls zu einem Trend entwickeln<br />

Die Überwachung der Technik wird wichtiger<br />

Permanentmagnet-Synchronmotor von VEM<br />

DC/DC-Wandler für mobile Anwendungen<br />

Auch Liebherr war vertreten<br />

Fotos: Wägener<br />

Nicht nur in der Seeschifffahrt, sondern<br />

auch in der Binnenschifffahrt<br />

besteht ein wachsendes Potenzial<br />

für Batterietechniken. Dies gilt vor<br />

allem für Fähren, die auf einer vorgegebenen<br />

Route eingesetzt werden. Auf<br />

der Messe electric & hybrid in Amsterdam<br />

drehte sich alles um solche emissionsärmeren<br />

Techniken. Mehr als<br />

130 Aussteller präsentierten ihre Produkte<br />

in der niederländischen Metropole,<br />

in den Konferenzen informierten<br />

über 160 Redner über aktuelle Entwicklungen<br />

und Projekte. Ebenfalls<br />

im Fokus stand das Thema Sicherheit,<br />

denn Batterien und Brennstoffzellen<br />

haben spezielle Eigenschaften, die es<br />

beim Umgang zu beachten gilt.<br />

Magnus Eriksson, CEO von Echandia<br />

Marine, informierte über eine<br />

mit Wasserstoff betriebene Fähre in<br />

Schweden. Seiner Ansicht nach kann<br />

es die schnellste ihrer Art auf der Welt<br />

werden. Das sogenannte Projekt »FC<br />

Green« ist eine Weiterentwicklung der<br />

Fähre »BB Green«, die im vergangenen<br />

Jahr auf der electric & hybrid als »Propulsion<br />

system of the year« ausgezeichnet<br />

worden war. Hierbei handelt es sich<br />

um eine vollelektrische Fähre für bis<br />

zu 80 Passagiere, die eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 50 km/h hat und die<br />

kurze Distanzen von etwa 25 km zurücklegt.<br />

Für das Aufladen der Lithium<br />

Ionen Batterien werden laut Eriksson<br />

nur 15 Minuten benötigt.<br />

Nun soll das Schiff dahingehend<br />

weiterentwickelt werden, dass es auf<br />

sämtlichen Binnenwasserstraßen verkehren<br />

und dabei Distanzen von bis<br />

zu 125 km überbrücken kann, ohne<br />

nachtanken zu müssen. Möglich<br />

macht dies das eingebaute Wasserstoff-<br />

Brennstoffzellensystem, mit dem laut<br />

Eriksson das Auftanken in nur vier bis<br />

acht Minuten möglich ist. Projektpartner<br />

habe man bereits in Kanada und<br />

in der EU gefunden, so der Manager.<br />

Das kanadische Unternehmen Redrock<br />

Power Systems ist für das Brennstoffzellen-System<br />

zuständig, während<br />

Metacon für das Wasserstoff-Betankungssystem<br />

sorgt. Der von DNV GL<br />

klassifizierte sogenannte RR2-Brennstoffzellen-Stromgenerator<br />

sorgt nach<br />

Angaben von Paul Paterson, Gründer<br />

von Redrock Power Systems, für eine<br />

kontinuierliche Leistung von 300 kW.<br />

Als Spitze stünden gar 450 kW zur<br />

Verfügung. Die Haltbarkeit des 2,50 m<br />

langen, 0,9 m breiten und 0,8 m hohen<br />

Generators gibt der Hersteller mit<br />

25.000 bis 35.000 Stunden an, das Gewicht<br />

mit 900 kg. Noch aber ist unklar,<br />

wann und wo die Fähre gebaut wird.<br />

ABB sieht für Brennstoffzellen ebenfalls<br />

künftig einen interessanten und<br />

wachsenden Markt. Das größte Potenzial<br />

bieten nach Auskunft von Sami Kanerva,<br />

Leitender Ingenieur bei ABB, die<br />

Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen,<br />

denn hierbei handele es sich<br />

um eine ausgereifte, bekannte Technologie.<br />

Für Kanerva ist Wasserstoff<br />

»nicht gefährlicher als andere Kraftstoffe.«<br />

Wasserstoff habe aber spezielle<br />

Eigenschaften, die es zu beachten<br />

gelte. Es handele sich um ein farbloses,<br />

geruchloses und ungiftiges Gas,<br />

das extrem schwimmfähig sei und sich<br />

schnell verteile, so der Experte. Flüssiger<br />

Wasserstoff habe eine Temperatur<br />

von -252°C, stellte Kanerva heraus. Allerdings<br />

verwies er auch auf die Entflammbarkeit<br />

und Explosivität in Verbindung<br />

mit Luft. Ferner bedürfe es nur<br />

wenig Energie aber eine hohe Temperatur,<br />

um das Gas zu entzünden. Wenn es<br />

erst einmal brenne, sei es zudem sehr<br />

schwierig, es wieder auszubekommen.<br />

Aufgrund der Eigenschaften von<br />

Wasserstoff gelte es daher, besondere Si-<br />

16 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

Durch Brennstoffzellen soll die Reichweite der »BB Green« steigen<br />

Quelle: Echandia Marine<br />

Modell der »Water-Go-Round«, der ersten US-Brennstoffzellen-Fähre<br />

Quelle: Bae Systems<br />

cherheitsmaßnahmen zu treffen, mahnte<br />

der Experte. Eine davon betrifft die Kühlung.<br />

Da das Gas auch von UV-Sensoren<br />

erkannt werde, sei eine Überwachung mit<br />

Hilfe von Gasdetektoren erforderlich, so<br />

der Ingenieur. Bei Fehlfunktionen würde<br />

zudem ein automatischer Abschaltprozess<br />

einsetzen, darüber hinaus gebe es für speziell<br />

für Wasserstoffversorgungssysteme<br />

ausgelegte Feuerlöschtechniken.<br />

Ein großer Vorteil von Brennstoffzellen<br />

ist für Kanerva die hohe Effizienz im<br />

Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren.<br />

Der günstige Betriebsbereich liege<br />

zwischen 30 und 80%. Durch Befeuchtung<br />

und einen höheren Druck ließe sich<br />

die Effizienz der Brennstoffzellen nochmals<br />

steigern, so der Techniker nach<br />

dessen Aussage durch Wärmerückgewinnungssysteme<br />

sich der Effekt des gesamten<br />

Systems verstärken ließe.<br />

Vor allem aufgrund der höheren Effizienz<br />

räumt Kanerva den Brennstoffzellen<br />

daher künftig gute Chancen in<br />

der Schifffahrt ein. Wenn die modularen<br />

Produkte in Serienproduktion gingen<br />

und es gelinge, die Lebensdauer zu<br />

verlängern, würden die Lebenszykluskosten<br />

für Brennstoffzellensysteme im<br />

Vergleich zu anderen Verbrennungsmotoren<br />

in den kommenden Jahren verringert<br />

werden können, ist der Experte überzeugt.<br />

Denkbar sei auch die Integration<br />

in Batteriesysteme, etwa die Brennstoffzellen<br />

für die Grundlast zu verwenden.<br />

Auf diese Weise könnte die Energie in hohem<br />

Maße gespeichert werden und der<br />

kontrollierte und stabile Betrieb würde<br />

die Lebensdauer der Brennstoffzellen erhöhen,<br />

stellte Kanerva heraus.<br />

Erste Anwendungen von kleinen<br />

Brennstoffzellensysteme gibt es für maritime<br />

Anwendungen laut dem Ingenieur<br />

bereits, gleiches gilt für Technologiedemonstratoren.<br />

Hydrogenics hat in<br />

den USA einen 100 kW Pilot-Container<br />

für maritime Entwicklungen eingerichtet.<br />

Er soll in zahlreichen Häfen des Landes<br />

erprobt werden und dient auch der<br />

US Coast Guard zu Testzwecken. Auch<br />

die Reederei Royal Caribbean Cruises beschäftigt<br />

sich mit dem Thema Brennstoffzellen<br />

und hat deswegen einen Technologiedemonstrator<br />

installiert, für den ABB<br />

die Wandler- und Transformatortechnik<br />

sowie die Kontrolltechnik geliefert hat.<br />

Als Pilotprojekt ist ein Kreuzfahrtschiff<br />

der Reederei vorgesehen, es wäre laut<br />

ABB das erste Kreuzfahrtschiff, das mit<br />

Brennstoffzellen betrieben wird. Aktuell<br />

beschreibt Kanerva Brennstoffzellensysteme<br />

noch als kostenintensiv. Er ist aber<br />

sicher, dass Brennstoffzellen früher oder<br />

später wettbewerbsfähig werden.<br />

Brennstoffzellen-Fähre in den USA<br />

Um dieselbe Technik geht es auch bei<br />

einer neuen Fähre in den USA. Golden<br />

Gate Zero Emission Marine (GGZEM)<br />

hat gemeinsam mit Projektpartnern<br />

jüngst vom California Air Resources<br />

Board (CARB) einen Zuschuss in Höhe<br />

von 3 Mio. $ erhalten, für den Bau einer<br />

brennstoffzellenbetriebenen Fähre.<br />

Dieses Zero-Emission-Schiff mit Namen<br />

»Water-Go-Round« sei das erste<br />

seiner Art in den Vereinigten Staaten<br />

von Amerika, heißt es. Die Idee ist es,<br />

Wasserstoff aus Wasser zu erzeugen und<br />

nach dem Einsatz in einer Brennstoffzelle<br />

wieder in Wasser zu verwandeln.<br />

Da Wasser das einzige Nebenprodukt<br />

des Stromsystems sei, werde eine weitverbreitete<br />

Anwendung dieser Technologie<br />

für die Schifffahrt zu einer drastischen<br />

Reduzierung von Schadstoffen<br />

und Treibhausgasen führen, glauben die<br />

Amerikaner.<br />

Das Design des gut 21 m lange Katamarans<br />

aus Aluminium stammt von Incat<br />

Crowther. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

des von Bay Ship & Yacht in Alameda<br />

bei San Francisco gebauten Schiffes wird<br />

mit 22 kn angegeben. Der Neubau bietet<br />

Platz für 84 Passagiere und wird mit zwei<br />

unabhängigen 300kw starken Elektromotoren<br />

von Bae Systems angetrieben. Die<br />

Leistung wird durch 360 kW Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen<br />

von<br />

Hydrogenics und Lithium-Ionen-Akkupacks<br />

erzeugt. Wasserstofftanks von<br />

Hexagon Composites mit Ventilen und<br />

Hardware von OMB-Saleri sind auf dem<br />

Oberdeck installiert und enthalten nach<br />

Angaben von Bae Systems genug Wasserstoff,<br />

sodass das Schiff ohne Betankung<br />

bis zu zwei Tage fahren kann.<br />

Nach der Auslieferung Mitte kommenden<br />

Jahres soll der Neubau drei Monate<br />

lang in der Bucht von San Francisco eingesetzt<br />

werden. Während dieser Testphase<br />

will das Forschungsinstitut Sandia National<br />

Laboratories die Betriebsdaten des<br />

Katamarans auswerten. Anhand der Ergebnisse<br />

soll geprüft werden, inwieweit<br />

sich Wasserstoffantriebe in größeren Dimensionen<br />

einsetzen lassen.<br />

Das Unternehmen Red And White<br />

Fleet wird das Mehrzweckschiff während<br />

der Demonstrationsphase betreiben<br />

und plant zudem die »Water-Go-Round«<br />

als erstes von mehreren Schiffen mit integrierten<br />

GGZEM-Antriebssträngen zu<br />

kaufen, um ihre Verpflichtung zu einem<br />

100% emissionsfreien Betrieb zu erfül-<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 17


Schiffstechnik<br />

Yanmar präsentierte ein Generator-Set mit Hybrid-Ladelösung<br />

len. Kurz vor Unterdessen steht die »Enhydra«<br />

der Red and White Fleet kurz vor<br />

der Inbetriebnahme. Hierbei handelt es<br />

sich nach Angaben von Bae Systems um<br />

das größte hybrid-betriebene Passagierschiff<br />

in den USA.<br />

Als ein wachsender Markt erweisen<br />

sich Hochspannungsbatterien, wie auf<br />

der Messe deutlich wurde. Deren Vorteil<br />

ist es, ein hohes Maß an Energie schnell<br />

zur Verfügung zu stellen. Solche Techniken<br />

lassen sich nicht nur auf Schiffen<br />

nutzen, sondern beispielsweise auch im<br />

Hafen, etwa wenn Lasten in kurzer Zeit<br />

bewegt werden müssen. Anbieter wie<br />

AEP oder Forsee Power sprechen zudem<br />

von einer höheren Lebensdauer solcher<br />

Batterien, da die Energie nicht permanent<br />

zur Verfügung gestellt wird. Nach<br />

Angaben von Forsee Power gibt es Überlegungen,<br />

diese Hochleistungsbatterien<br />

auf autonomen Schiffen einzusetzen. Einige<br />

Diskussionen hat es nach Auskunft<br />

des Herstellers bereits gegeben.<br />

Löschsystem mit Schaum<br />

Kommt es jedoch zu einem Batterie-<br />

Brand, lässt sich dieser nicht wie ein herkömmliches<br />

Feuer löschen. Das Unternehmen<br />

FiFi 4 Marine präsentierte in<br />

Amsterdam seine speziell für Lithium-<br />

Batterien entwickelte Feuerlöschtechnik<br />

mit einem Wasser-Schaum-Gemisch, das<br />

in das Batteriesystem eingebaut ist. Dadurch<br />

werde nur die beschädigte Batterie<br />

gekühlt, die unversehrten blieben unbehelligt,<br />

so das Unternehmen. Darüber hinaus<br />

sei der Schaum biologisch abbaubar<br />

und nicht toxisch, ferner trete beim Besprühen<br />

keine Korrosion auf. FiFi 4 Marine<br />

spricht von einem 20 Mal besseren<br />

Die LRS 4850 Lithium-Phosphat-Batterie von Lithium Werks kommt Ende des Jahres<br />

Fotos: Wägener<br />

Effekt beim Löschen mit Schaum im Vergleich<br />

zu dem mit Wasser.<br />

Auch der Batteriehersteller Leclanché<br />

aus der Schweiz weißt auf die Besonderheiten<br />

von Batterien hin. Hauptaugenmerk<br />

sei es, die Temperatur zu kontrollieren,<br />

die üblicherweise zwischen 20 und<br />

30°C liege. Schon bei 40°C würde die Lebensdauer<br />

der Batteriezellen um die<br />

Hälfte zurückgehen, umgekehrt könne<br />

sie bei zu kalter Temperatur nicht geladen<br />

werden. Die Gehäuse der Batterien bestehen<br />

aus Stahl, da Aluminium schmelzen<br />

würde, sagt der Hersteller.<br />

Lithium Werks, früher bekannt unter<br />

dem Namen Valence, stellte ebenfalls seine<br />

Batterien vor. Das neueste Produkt des Anbieters<br />

von Lithium-Eisen-Phosphat-Zellen,<br />

Modulen und skalierbaren Stromversorgungssystemen<br />

ist die wassergekühlte<br />

LRS 4850 Lithium-Phosphat-Batterie. Das<br />

Produkt soll im Dezember dieses Jahres<br />

auf den Markt kommen. Darüber hinaus<br />

informierte Lithium Werks über seine<br />

mehrjährige Vereinbarung mit dem niederländischen<br />

Lithium-Batterie-Hersteller<br />

Super B. Sie sieht vor, dass Lithium Werks<br />

seine kontinuierliche Versorgung mit Nanophosphat-Zellen<br />

fortsetzt und Super B<br />

als Reaktion auf die steigende Nachfrage<br />

nach Lithium-Ionen-Batterien weiter expandiert.<br />

»Führende Unternehmen der<br />

Schiffsindustrie werden bereits von Super<br />

B bedient, und ihr Verlanden nach batteriebetriebenen<br />

Lösungen wird immer größer«,<br />

so T Joseph Fisher III, CEO und Mitbegründer<br />

von Lithium Werks.<br />

Doch nicht nur Batterien wurden in<br />

Amsterdam präsentiert, Der Motorenhersteller<br />

Yanmar zeigte einen Prototyp<br />

seines neuen 400V Generator-Sets<br />

mit einer Hybrid-Ladelösung, der 17 kW<br />

bei 1.500 rpm leistet. Die Lösung sei vor<br />

allem für kleinere Arbeitsschiffe oder<br />

Fähren mit einer Länge von bis zu 24 m<br />

geeignet. Eric Tigelaar, Department Manager<br />

für kommerzielle Marineprodukte<br />

bei Yanmar, berichtete von Interessenten<br />

aus Norwegen, Deutschland und Italien.<br />

Das Generator-Set könne als Back-up für<br />

Schiffe mit Batterieantrieb dienen, so Tigelaar.<br />

Die Markteinführung ist im August<br />

dieses Jahres geplant.<br />

Unternehmen, die künftig ein größeres<br />

Augenmerk auf die Schifffahrt legen<br />

wollen, stellten ihre Produkte ebenfalls<br />

aus. Eines davon ist das auf Batterietechnik<br />

spezialisierte Unternehmen Hoppecke,<br />

das nach eigenen Angaben die Batterien<br />

für das hybridbetriebene Schubboot<br />

der Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft<br />

(BEHALA) liefert.<br />

n<br />

18 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

v.l.: Mikko Jukakoski/FinFerries, Risto Ahvo/Switch, Anthony Baro/PowerDocks, Halvard Hauso/Corvus, Terje Rogne/Switch, Ingve Sørfonn/Wärtsilä<br />

Ausgezeichnete Innovationen<br />

Bereits zum fünften Mal wurden während der Messe »Electric & Hybrid Marine World<br />

Expo« in Amsterdam die »Marine Awards« verliehen. Damit werden die besten Ingenieure,<br />

Innovationen und Produkte im Bereich der Elektrik- und Hybrid technik ausgezeichnet<br />

Foto: Uki Media<br />

Bereits im vierten Jahr in Folge wurde<br />

Corvus Energy als »Supplier of the<br />

Year« ausgezeichnet. In den zurückliegenden<br />

zwölf Monaten erhielt die kanadische<br />

Firma 15 neue Aufträge für die Lieferung<br />

und den Verkauf seines Energiespeichersystems<br />

Orca Energy ESS. Unter anderem<br />

stellt Corvus die Batterieversorgung<br />

der ersten vier Hybrid-Versorgungsschiffe<br />

im Golf von Mexiko bereit. Darüber hinaus<br />

wird das Produkt in Norwegen an den<br />

beiden Ladestationen Brekstad and Valser<br />

verwendet, an denen Batterien einer neue<br />

Flotte von hybrid-elektrischen Fähren von<br />

Fjord 1 geladen werden.<br />

Der Preis für das beste Antriebssystem<br />

ging an den finnischen Technologiekonzern<br />

Wärtsilä, der 2017 sein HY-Hybrid-<br />

Leistungsmodul auf den Markt gebracht<br />

hat, das Motoren, Energiespeicher und<br />

Leistungselektronik durch ein neu entwickeltes<br />

Energiemanagementsystem kombiniert.<br />

Ferner wurde das automatische,<br />

drahtlose Induktionsladesystem auf einer<br />

hybrid-betriebenen Küstenfähre von<br />

Norled getestet, einem der größten norwegischen<br />

Fährbetreiber.<br />

Als beste Innovation des vergangenen<br />

Jahres entschied sich die Jury für Blue<br />

Isles Solar Microgrid Dock von Power<br />

Docks. Diese neuartige schwimmende<br />

Ladeplattform ist mit begehbaren,<br />

rutschfesten Photovoltaik-Solarmodulen,<br />

Energiespeicherung und Stromverteilung<br />

ausgestattet. Bootsbesitzer in<br />

entlegenen Gebieten erhalten dadurch<br />

kostenlose, erneuerbare und elektrische<br />

Energie. Die Innovation wurde von der<br />

amerikanischen Firma Power Docks entwickelt.<br />

Die von der Sonne aufgenommene<br />

Energie wird gespeichert, während<br />

sie schwimmt. Um Strom zu bekommen,<br />

machen die Skipper entweder an<br />

der Plattform fest oder docken an und<br />

verbinden dann ihre eigenen Kabel mit<br />

einem Stromversorgungssockel auf der<br />

Plattform. Die Energie kann aber auch<br />

über drahtlose Verbindung übertragen<br />

werden. Die Dauer des kompletten Ladevorgangs<br />

liegt zwischen zwei und vier<br />

Stunden, sie ist abhängig von der Größe<br />

deselektrischen Systems des jeweiligen<br />

Bootes. Bis zu einer Reichweite von<br />

90 m können Bootsfahrer mit Blue Isles<br />

eine Smartphone-App herunterladen,<br />

die den Ladevorgang und den Stromverbrauch<br />

überwacht sowie die Temperatur<br />

der Batterien auf der Plattform anzeigt.<br />

Die Auszeichnung für das beste elektrisch-<br />

und hybridbetriebene Antriebssystem<br />

sicherte sich FinFerries für die diesel-elektrisch<br />

betriebene RoPax-Fähre<br />

»Elektra«. Das Schiff verfügt über ein diesel-elektrisches<br />

Antriebssystem, das seit<br />

Juni 2017 auf dem 8 km langen Übergang<br />

zwischen Nagu und Pargas im bereich<br />

von Turku für verbesserten Transport<br />

sorgt. Bestehend aus zwei 530 kWh PBES<br />

Lithium-Ionen-Batterien, Stamford-Generatoren;<br />

drei 420 kWe Dieselmotoren<br />

von Scania; zwei 900 kW BlueDrive<br />

Plus C Elektromotoren von Siemens, zwei<br />

900 kW Z-Drive Azimuth-Thrusters von<br />

Rolls-Royce Marine und einer Reihe von<br />

Solarzellen, die von Activesol geliefert<br />

wurden, kann die »Elektra« signifikante<br />

Kraftstoffkosteneinsparungen erzielen.<br />

Die Batterien des Schiffes werden direkt<br />

vom Netz mit dem automatischen Moor-<br />

Master-System MoorMaster von Cavotec<br />

geladen, wobei jede Ladung nicht länger<br />

als fünf Minuten dauert.<br />

Den erstmalig verliehenen Preis für das<br />

beste Ingenieurteam bekam das fünfköpfige<br />

Entwicklungsteam für elektronische<br />

Bus-Link-Schutzschalter von »The<br />

Switch«. Sie überzeugten mit Entwicklung<br />

und Tests der ersten drei elektronischen<br />

Bus-Link-Schalterreihen des Unternehmens<br />

innerhalb von nur sechs Monaten.<br />

Das Produkt verbindet einen DC-Hub mit<br />

Schiffsmotoren. Um einen effizient laufenden<br />

Betrieb zu sichern wurde es einem<br />

schärferen Werktest unterzogen, bevor es<br />

auf einem Offshoreschiff installiert worden<br />

ist. Das Produkt befindet sich nun in<br />

der nächsten Entwicklungsphase vor der<br />

Markteinführung – dem Vollasttest an<br />

Bord des Schiffes.<br />

n<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 19


Schiffstechnik<br />

Viel Arbeit bis zum autonomen Schiff<br />

Auch in der Binnenschifffahrt bringt neue Technik stetigen Wandel. Scheinbar<br />

unaufhaltsam werden Lösungen für eine technisch unterstützte Navigation entwickelt, bis<br />

hin zum visionären autonomen Fahren<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Im Windschatten von Diskussionen<br />

über die Umweltbelastung durch Binnenschiffe,<br />

über mangelnde Liegeplätze<br />

und den Unterhaltungsstau auf deutschen<br />

Wasserstraßen gibt es vielfältige<br />

Ansätze, den Betrieb von Binnenschiffen<br />

mit neuer Technik zu unterstützen. Das<br />

wurde auf dem Duisburger Kolloquium<br />

»Das Schiff im Spannungsfeld von Umweltverträglichkeit<br />

und Wirtschaftlichkeit«<br />

deutlich.<br />

Volker Müßig, Leiter des Schulschiffs<br />

Rhein, hatte in seinem Referat den Bogen<br />

gespannt vom Einbaum als erstes »Schiff«<br />

bis hin zum heutigen großen und mit aller<br />

Technik ausgestatteten Transportfahrzeug.<br />

Seine Schlussfolgerung, die<br />

eher einer Hoffnung glich: »Aber es war<br />

und ist für alle Zukunft hoffentlich so,<br />

dass immer Menschen an Bord der Schiffe<br />

waren, die sich um das Schiff kümmern<br />

mussten.«<br />

Gleich in mehreren weiteren Referaten<br />

aber konnten Zweifel aufkommen an der<br />

Notwendigkeit von Menschen an Bord.<br />

Alexander Schmidt von Bearing Point<br />

skizzierte den digitalen Schifffahrtsassistenten,<br />

der derzeit in einer Erprobungsphase<br />

läuft.<br />

Dieter Schramm von der Uni Duisburg<br />

gab einen Überblick über autonomes<br />

Fahren von Kraftfahrzeugen, dessen<br />

Status und die zu erwartenden Entwicklungen.<br />

Auch hier ließen sich analoge<br />

Entwicklungen erkennen, die den<br />

Schiffsführer nicht mehr so fest an seinen<br />

Stuhl im Steuerhaus bindet. Benjamin<br />

Friedhoff von der DST in Duisburg<br />

trug Konkretes bei: Platooning auf Wasserstraßen,<br />

eine Technik, die im Projekt<br />

Novimar im Mittelpunkt steht.<br />

Der Begriff Novimar steht für »Novel<br />

Iwt and Maritime Transport Concepts«,<br />

also neue Konzepte für Binnenwasserstraßentransporte<br />

und maritime Transportkonzepte.<br />

Kern der Untersuchungen<br />

innerhalb dieses Projekts ist das sogenannte<br />

Platooning auf Wasserstraßen,<br />

also die gekoppelte Kolonnenfahrt im<br />

Vessel Train (VT) genannten Verbund.<br />

Dabei wird das erste, führende Schiff<br />

konventionell durch einen Schiffsführer<br />

kontrolliert und gesteuert. Die nachfolgenden<br />

Schiffe sind flexibel und mit Hilfe<br />

digitaler Technik elektronisch gekoppelt<br />

und halten mit geregelter Drehrate<br />

der Antriebe und Ruderlage ihre Position<br />

im Verband. Jedes Fahrzeug soll so ausgestattet<br />

sein, dass es beide Rollen übernehmen<br />

könnte. Die dahinter stehende<br />

Technik soll, so die Erwartung, aus verfügbarer<br />

marktreifer Technik zusammengestellt<br />

und in Bestandsschiffe integriert<br />

werden können. Dieses Konzept<br />

wird für zwischenkontinentale Seeverkehre,<br />

für die Fluss-See Schifffahrt und<br />

die Binnenschifffahrt entwickelt und<br />

schrittweise erprobt.<br />

Die dahinter stehende Erwartung beschrieb<br />

Friedhoff so: »Wenn durch diese<br />

Technik die Besatzungsstärke reduziert<br />

oder mit normaler Besatzung länger gefahren<br />

werden darf, sind erhebliche wirtschaftliche<br />

Vorteile zu erwarten. Dies<br />

kommt besonders kleineren Fahrzeugen<br />

mit höheren Personalkostenanteilen zugute.«<br />

Dank der so gestärkten Wettbewerbsfähigkeit<br />

von kleineren Einheiten,<br />

könne der Vessel Train indirekt auch eine<br />

tiefere Hinterlandversorgung durch das<br />

Binnenschiff bewirken.<br />

Das Projekt-Konsortium mit 22 Partnern<br />

aus neun Ländern untersucht zahlreiche<br />

wirtschaftliche und technische<br />

Themen. Dazu gehören auch Fragestellungen<br />

zur notwendigen Kommunikation,<br />

Sensorik und Regelung der Schiffe.<br />

Gleichzeitig werden auch gesellschaftliche<br />

sowie rechtliche und regulatorische<br />

Bedingungen betrachtet. Langfristig, so<br />

die Hoffnung, könne das Projekt einen<br />

Bis zur autonomen Schifffahrt<br />

ist es noch ein weiter Weg<br />

20 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

wesentlichen Baustein auf dem Weg zur<br />

vollautonomen Schifffahrt liefern.<br />

Dennoch, so Friedhoff, sei dies kein<br />

Angriff auf die Arbeitsplätze in der<br />

Schifffahrt. Vielmehr solle das Personal<br />

von Routineaufgaben entlastet werden.<br />

Zudem stünden Hoffnungen dahinter,<br />

auch Kraftstoffeinsparungen erzielen zu<br />

können. Sehr wohl könne aber das Platooning<br />

einen Beitrag zu erhöhter Sicherheit<br />

liefern. Aus der Unfallstatistik gehe<br />

hervor, dass sich 50% aller Unfälle auf<br />

Kollisionen zwischen Schiffen oder zwischen<br />

Schiff und Land/festen Einrichtungen<br />

bezögen. Dabei sei in 77% der Fälle<br />

menschliches Fehlverhalten ursächlich.<br />

»Da ist noch Potenzial«, so Friedhoff.<br />

Unsicherheiten bei Konvois<br />

Anhand diverser Folien demonstrierte<br />

der DST-Experte, welche Fragen sich bei<br />

den Interaktionen der Wasserfahrzeuge<br />

ergeben. Besonders deutlich werde dies<br />

bei Bergfahrten mit Blauer Tafel. Da berge<br />

ein Konvoi mit kurzen Abständen zwischen<br />

den Schiffen schon Risiken. Ebenfalls<br />

seien noch Szenarien zu untersuchen,<br />

wie sich der Konvoi bei der Ein- und Ausfahrt<br />

von Schleusen verhalten müsse oder<br />

könne. Auch die einfache Situation, wenn<br />

Sportfahrzeuge den Konvoi queren würden,<br />

werfe Fragen auf. Von Interesse sei<br />

auch die Untersuchung, welche Abstände<br />

und welche Versätze in der Fahrtlinie<br />

oder Bahnführung die besten Ergebnisse<br />

erzielen würden. Modellversuche hätten<br />

verschiedene gegenseitige Beeinflussungen<br />

zwischen den beteiligten Schiffen<br />

ergeben. So müssten die Folgen von Bugstaus<br />

noch weiter untersucht werden.<br />

Benjamin Friedhoff von der DST erläutert das Prinzip anhand der bei Lkw eingesetzten Technik<br />

Hinsichtlich möglicher Personaleinsparungen<br />

musste Friedhoff die Erwartungen<br />

begrenzen. Wenn auf kleinen<br />

Schiffen ein Schiffsführer und ein Matrose<br />

an Bord seien, ließe sich da nicht<br />

viel reduzieren. Da ergebe aber die Frage<br />

nach der Anrechnung von Fahrtzeiten<br />

einen Sinn oder nach flexibler Planung<br />

von Ruhezeiten. Darüber hinaus könnten<br />

durch (teil)autonom fahrende Einheiten<br />

Verkehre wirtschaftlich(er) werden,<br />

die es heute nicht sind. Auch neue<br />

Angebote wie reine digitale Schleppfahrzeuge<br />

könnten sich aus Sicht der<br />

Projektpartner ergeben. Allerdings, so<br />

schränkte Friedhoff ein, seien auch noch<br />

zahlreiche Fragen der Dateninfrastruktur<br />

zu klären: »Da ist noch eine ganze<br />

Menge zu tun.«<br />

Das Projekt Novimar untersucht aber<br />

nur die technischen Fragestellungen.<br />

Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

die technischen Notwendigkeiten,<br />

vielschichtige Sicherheitsaspekte<br />

sowie die Auswirkungen auf das<br />

Arbeitsumfeld und den erforderlichen<br />

Qualifizierungsrahmen werden hinterfragt.<br />

Novimar wird über vier Jahre laufen<br />

und ist mit rund 8 Mio. € durch EU-<br />

Mittel finanziert.<br />

n<br />

Fotos: Garrelmann<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 21


Schiffstechnik<br />

Zweiter Lotsen-Neubau im Einsatz<br />

Jüngst wurde in Brunsbüttel das zweite Lotsenversetzschiff »Steinburg« in Dienst<br />

gestellt, nachdem es nach Erprobungen, Testläufen und technischen Abnahmen<br />

von der Bauwerft Dockstavarvet an den Nord-Ostsee-Kanal überführt wurde<br />

Das erste Schiff »Dithmarschen«<br />

war im Dezember 2017 abgeliefert<br />

worden. Die beiden baugleichen<br />

neuen Lotsenschiffe werden von<br />

den Lotsenbrüderschaften Elbe und<br />

NOK I für das Lotsrevier »Brunsbüttel<br />

Range« eingesetzt und gehören<br />

neben dem bereits 2017 abgelieferten<br />

SWASH-Lotsentender »Explorer«<br />

zur geplanten Ersatzbeschaffungsmaßnahme<br />

der inzwischen<br />

fast 60 Jahre alten Lotsenversetzschiffe<br />

»Osterriff«, »Kapitän Kircheiss«<br />

und »Kapitän Jürs«. Betrieb<br />

und Unterhalt der Fahrzeuge obliegen<br />

dem Lotsbetriebsverein, Außenstelle<br />

Cuxhaven.<br />

Der Auftrag wurde nach einem<br />

EU-weiten »offenen Verfahren« im<br />

Januar 2016 durch die Fachstelle Maschinenwesen<br />

Nord (FMN Rendsburg)<br />

an die Werft Dockstavarvet<br />

in Schweden erteilt. Die FMN ist als<br />

technische Fachdienststelle im Zuständigkeitsbereich<br />

der Standorte<br />

Kiel und Aurich der Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt<br />

mit besonderen Ingenieuraufgaben,<br />

wie Planung, Entwurf und Abwicklung<br />

von Schiffsneubauten, insbesondere<br />

von Spezial- oder Behördenschiffen,<br />

beauftragt.<br />

Wesentliche Anforderungen bedingten<br />

die Auslegung der Neubauten<br />

als Binnenschiffe. »Dithmarschen«<br />

und »Steinburg« sind die<br />

ersten Neubauten, die im Zuge der<br />

EU-Harmonisierung als Binnenschiffe<br />

in Schweden gebaut und zertifiziert<br />

wurden. Nach der Überführung<br />

nach Deutschland mussten<br />

sie einer abschließenden Abnahme<br />

durch die Zentrale Schiffsuntersuchungskommission<br />

(ZSUK) unterzogen<br />

werden.<br />

22 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

Konzeption und Entwurf<br />

Das Einsatzprofil ist bestimmt von<br />

schnell zu absolvierenden Anfahrtswegen,<br />

kontinuierlichen und sicheren<br />

Boardingfahrten an der Bordwand<br />

sowie einem schnellen Lösen,<br />

Abdrehen und Entfernen von den zu<br />

besetzenden Schiffen. Der Entwurfsprozess<br />

bei der FMN Rendsburg<br />

wurde bestimmt durch das Anforderungsprofil<br />

des Lotsbetriebsvereins.<br />

Dieses basiert insbesondere auf den<br />

Seegangsbedingungen im Einsatzgebiet<br />

sowie den Erfahrungen mit<br />

den zu ersetzenden Schiffen. Hierzu<br />

zählten neben räumlichen Vorgaben<br />

auch die notwendigen Höhen für das<br />

Übersteigen der Lotsen, eine uneingeschränkte<br />

Rundumsicht vom Steuerstand<br />

einschließlich einer guten<br />

Sicht auf alle Übersetzebenen, eine<br />

hohe Geschwindigkeit und minimale<br />

seegangsinduzierte Vertikalbewegungen.<br />

Im Ergebnis erarbeitete die<br />

FMN einen Projektentwurf, der in<br />

Zusammenarbeit mit der SVAtech in<br />

Potsdam optimiert wurde. Die Lotsenversetzschiffe<br />

wurden nach den<br />

Vorschriften für Binnenschiffe und<br />

unter Aufsicht des DNV GL gebaut<br />

und mit dem Klassezeichen »GL +<br />

100 A 5 (IN 2) E Intact stability« für<br />

das Schiff und »GL + MC (IN 2) E« für<br />

die Maschinenanlage abgenommen.<br />

Um in dem für das Einsatzgebiet<br />

typisch kurzwelligen und steilen Seegang<br />

eine geringe seegangsinduzierte<br />

Vertikalbeschleunigung zu gewährleisten,<br />

wurden die Schiffe mit einem<br />

schlanken Vorsteven und einem darunterliegenden<br />

wulstförmigen Auftriebskörper<br />

konzipiert. Diese Linienführung<br />

ermöglicht eine maximale<br />

Geschwindigkeit von 26 km/h. Die<br />

Länge in der Konstruktionswasserlinie<br />

beträgt 26 m, die Rumpfbreite 7 m<br />

und der Tiefgang 2,60 m. Ausfallende<br />

Knickspanten unterstützen die Rollstabilität.<br />

Über ihre gesamte Länge gekrümmte<br />

Wasserlinien schließen parallele<br />

Schiffsaußenhautbereiche zur<br />

Vermeidung von unkontrolliertem<br />

Querversatz bei Boarding-Manövern<br />

aus. Das Hinterschiff ist für ein sicheres<br />

Abdrehen von den Bordwänden<br />

eingezogen. Gemäß dem Anforderungsprofil<br />

wurden die Schiffe mit<br />

einer Hauptdeckhöhe von 1,80 m über<br />

der Wasserlinie konzipiert. Für Fahrzeuge<br />

mit einer geringeren Überstiegshöhe<br />

und für Bergungsmanöver<br />

sind beidseitig Nischen 0,60 m über<br />

der Wasserlinie eingelassen. Über das<br />

hydraulisch angetriebene, seitlich verfahrbare<br />

Lotspodest ist 3 m über der<br />

Wasserlinie eine dritte Überstiegsebene<br />

angeordnet. Der Aufenthaltsraum<br />

auf dem Hauptdeck ist für neun Personen<br />

ausgelegt.<br />

Zur Sicherstellung der geforderten<br />

uneingeschränkten Rundumsicht<br />

konnte aufgrund der geforderten<br />

Auslegung als Binnenschiff auf Ansaug-<br />

bzw. Abgasschächte oberhalb<br />

Foto: FMN Rendsburg<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 23


Schiffstechnik<br />

Schlanker Steven und wulstförmiger<br />

Auftriebskörper »für geringe seegangsinduzierte<br />

Vertikalbeschleunigung«<br />

Grafik: FMN Rendsburg<br />

der Steuerhausfensterebene verzichtet<br />

werden. Um den hohen Anforderungen<br />

an eine gute Sicht auf die verschiedenen<br />

Lotsübersetzebenen zu entsprechen, ist<br />

das Steuerhaus beidseitig mit je einem<br />

Fahrstand ausgerüstet. Unter Deck ist<br />

ein Aufenthaltsraum mit Pantry und Sanitärbereich<br />

vorhanden, ein zweiter Sanitärbereich<br />

befindet sich auf dem Hauptdeck.<br />

Der Zugang zum Maschinenraum<br />

erfolgt durch einen von den anderen Räumen<br />

unter Deck vollständig abgetrennten<br />

separaten Zugang.<br />

Der 27,60 m lange Schiffskörper ist<br />

in Querspantbauweise aus Stahl gefertigt<br />

und wurde mit drei wasserdichten<br />

Schottwänden versehen. Der Unterwasserkörper<br />

im Vorschiffsbereich ist als<br />

Ballasttank ausgeführt. Das achterliche<br />

Skeg, das den Propeller um 100 mm<br />

überragt, ist mit festem Ballast ausgefüllt.<br />

Ein Fishtail-Ruder sichert auch bei<br />

geringer Fahrt eine hohe Manövrierfähigkeit.<br />

Im Bereich möglicher Eiseinwirkungen<br />

ist zur Verstärkung ein zusätzlicher<br />

Längsstringer eingezogen, dieser<br />

dient gleichzeitig als Unterbau für die<br />

unteren Fender. Die umlaufende Fenderung<br />

wurde entsprechend den spezifischen<br />

Anforderungen des Betreibers<br />

ausgeführt. Aus Stabilitätsgründen sind<br />

die Aufbauten aus Aluminium gefertigt<br />

und über Schweißverbinder mit dem<br />

Deck verbunden.<br />

Davon ausgenommen sind der separate<br />

Niedergang zum Maschinenraum<br />

und der aufklappbare Ansaugschacht im<br />

vorderen Schiffsbereich. Dieser Schacht<br />

dient gleichzeitig als Spritzschutz für das<br />

seitlich hydraulisch ausfahrbare Lotspodest.<br />

Die Hauptgangbereiche sind durch<br />

eine entsprechende Warmwasserführung<br />

beheizbar, die Handläufe besitzen<br />

eine elektrische Heizung. Der für die<br />

Lichterführung erforderliche Mast auf<br />

dem Vorschiff ist klappbar, um bei speziellen<br />

Übersetzbedingungen Kollisionen<br />

vermeiden zu können.<br />

Neben der Rettungs- und Sicherungsausrüstung<br />

sind die Schiffe auf einer Seite<br />

mit einer aufblasbaren Aufnahmeplattform<br />

und zusätzlich mit einem Rettungsgalgen<br />

ausgerüstet. Die Beschichtung<br />

erfolgte komplett mit Zwei-Komponentenprodukten<br />

in den Farben des Betreibers.<br />

Das Hauptdeck ist mit einer Antirutschbeschichtung<br />

versehen.<br />

Antrieb und Energie<br />

Der Antrieb erfolgt über eine vierflügelige<br />

Verstellpropelleranlage (Durchmesser<br />

1,60 m, Typ CAT MPP 490), die über einen<br />

Caterpillar-Hauptdieselmotor (CAT C<br />

32) mit einer Leistungsabgabe von 895 kW<br />

bei 1.800 U/min sowie ein Reintjes-Getriebe<br />

(Typ WLS 730-1L) angetrieben wird.<br />

Alle Motoren werden über einen Kielkühler<br />

mittels Wärmetauscher von Fernstrum<br />

gekühlt. Die Brennstoffkapazität beträgt<br />

12 m³ und ist für einen Lotsversetzbetrieb<br />

für die Dauer von einer Woche ausgelegt.<br />

Der Brennstoff wird neben den Separ-Filtern<br />

auch durch eine Kraftstoffaufbereitungsanlage<br />

der Firma Mahle Typ KFWA<br />

gereinigt. Im Vorschiff arbeitet ein hydraulisch<br />

angetriebener Querstrahler von Sleipner/Side<br />

Power, der einen Schub von 10 kn<br />

erreicht. Die Ruderanlage des Fishtail-Ruders<br />

wird von einer vom Hauptmotor angetriebenen<br />

Hydraulikpumpe und einer elektrischen<br />

Stand-by-Pumpe versorgt.<br />

Für einen gefahrfreien Übergang der<br />

Lotsen im Winter werden etwa 100 m²<br />

Decksflächen in den Gangbereichen beheizt.<br />

Das Beheizen dieser Decksflächen<br />

sowie auch aller in den Aufbauten befindlichen<br />

Betriebs- und Aufenthaltsräume<br />

erfolgt energiesparend durch die Motorabwärme<br />

sowie bei Notwendigkeit zusätzlich<br />

über einen 75-kW-Kabola-Heizkessel.<br />

Darüber hinaus verfügen die Neubauten<br />

über eine Lüftungs- und Klimaanlage von<br />

Dometic/Marine Air.<br />

Die Energieerzeugung wird durch<br />

zwei gleich große Dieselgeneratoraggregate<br />

(CAT C4.4) mit je 38 kW Leistung<br />

realisiert. Das Powermanagementsystem<br />

der Firma Deif regelt und steuert die<br />

Generatoren je nach Energiebedarf. Die<br />

Überwachung der verbauten elektrischen<br />

Systemkomponenten übernimmt eine<br />

Maschinenüberwachungseinrichtung<br />

der Firma Böning. Diese lieferte auch die<br />

Steuerung und Überwachungsanlage für<br />

die LED-Positionslaternen und die zum<br />

Schutz gegen Vereisung dazugehörigen<br />

Heizplatten. Des Weiteren wurde darauf<br />

geachtet, den Energieverbrauch an Bord<br />

so gering wie möglich zu halten, deswegen<br />

wurde in weiten Teilen eine energiesparende<br />

LED-Beleuchtung verbaut. Das<br />

Schiff verfügt über einen doppelten Navigations-<br />

und Suchscheinwerfer der Firma<br />

Colorlicht Typ CL-25.<br />

Nautische Ausrüstung<br />

Die zwei Steuerfahrstände wurden in Abstimmung<br />

mit dem Betreiber nach den<br />

Prinzipien von übersichtlich zu bedienenden<br />

ergonomischen Ein-Mann-Radarfahrständen<br />

ausgelegt. Auf der Grundlage<br />

der Spezifikation sowie der bestehenden<br />

Vorschriften für Binnenschiffe erfolgte<br />

die Planung, Lieferung und Inbetriebnahme<br />

der nachrichtentechnischen Anlagen<br />

durch Alphatron aus Pinneberg.<br />

An jedem der zwei Steuerfahrstände<br />

steht der Schiffsführung eine Binnenradaranlage<br />

vom Typ JMA 610 der neuesten<br />

Generation mit einer aktiven Systembedieneinheit<br />

zur Verfügung. Zur Erhöhung<br />

der nautischen und betriebstechnischen<br />

Fähigkeiten des Schiffes wurden zusätz-<br />

24 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

Hauptdieselmotor CAT C 32<br />

Fishtail-Ruder für gute Manövrierfähigkeit auch bei geringer Fahrt<br />

Fotos: FMN Rendsburg<br />

lich zwei Multifunktions-Tochtersichtgeräte<br />

zwischen den beiden Fahrständen<br />

auf einer Drehkonsole vorgesehen. Durch<br />

Umschaltmöglichkeiten sind zusätzliche<br />

Darstellungen von Radar 1 und 2 sowie<br />

eines Binnenkartensystems vom Typ Radarpilot<br />

IN 720° FE möglich. Zur allgemeinen<br />

Information der Lotsen wurde ein<br />

passives Tochtersichtgerät des Kartensystems<br />

im Aufenthaltsraum vorgesehen.<br />

Wichtige nautische Informationen wie<br />

Kompasskurs, Schiffsposition, AIS-Daten,<br />

Tiefenangaben und Drehgeschwindigkeit<br />

werden über nautische Einzelanlagen<br />

generiert, dargestellt und über<br />

Schnittstellen an Radar und Binnenkartensystem<br />

zur weiteren Bearbeitung übermittelt.<br />

Zur Entlastung und Unterstützung<br />

der Schiffsführung wurde für jeden<br />

Fahrstand ein digitaler Binnenautopilot<br />

vom Typ Alphapilot MF vorgesehen. Die<br />

Regelung erfolgt über einen Wendekreisel<br />

über die Drehrate und ist im Selbststeuerbetrieb<br />

mit dem Ruder verknüpft. Die<br />

Autopiloten werden über ein Take-Over-<br />

System am Fahrstand aktiviert.<br />

Zur Übermittlung akustischer Signale<br />

wurde eine mit Luftdruck angesteuerte<br />

Typhon-Anlage (Makrofon) mit Signalautomat<br />

und einer Manöversignalleuchte<br />

von Zöllner ausgestattet. Aus Sicherheitsund<br />

Redundanzgründen wurde zusätzlich<br />

noch ein Zetfon (elektrisch) als Notsystem<br />

vorgesehen. Die Kommunikation mit<br />

den Schleusen oder anderen Schiffen wird<br />

über zwei UKW-Kombifunkanlagen für<br />

Binnenfunk sowie einer UKW/DSC-Seefunkanlage<br />

gewährleistet. Die Ausstattung<br />

mit funktechnischen Rettungsmitteln besteht<br />

aus zwei Satellitenseenotfunkbaken,<br />

SART-Transponder, AIS-Transponder und<br />

zwei UKW-Handsprechseefunkgeräten.<br />

Für die interne Betriebskommunikation<br />

wurde das Fahrzeug mit einer Wechselsprechanlage<br />

vom Typ ETB 20 von Zenitel<br />

mit zwei Hauptsprechstellen und elf<br />

Untersprechstellen ausgestattet.<br />

Die Kommunikation in das öffentliche<br />

Netz erfolgt über eine GSM-Mobilfunkverbindung<br />

mit einem Gateway<br />

von Kuhnt vom Typ WLL-550 Pro. Eine<br />

DECT-Station mit schnurlosen Telefonen<br />

gewährleistet den mobilen Bordbetrieb.<br />

Ein eigenes LAN-Netzwerk mit Netzwerkswitch<br />

und Multifunktionsdrucker<br />

sichert den Betrieb über Internet, Fax- sowie<br />

E-Mails. Die Ausstattung an meteorologischen<br />

Anlagen für die Darstellung<br />

der Windgeschwindigkeit/-richtung, der<br />

Lufttemperatur, des Luftdrucks und der<br />

relativen Luftfeuchte wird über Anlagen<br />

der Firma Thies gewährleistet. Zur visuellen<br />

Beobachtung von Arbeiten auf Deck<br />

und im Maschinenraum wurden Kameras<br />

von Platec vorgesehen.<br />

Nach der Indienststellung der zwischen<br />

2009 und 2011 gebauten sechs Lotsenversetzboote<br />

für die Kieler Förde und<br />

Lübecker Bucht (HANSA 10/2011) wurde<br />

mit dem Neubau der »Dithmarschen«<br />

und »Steinburg« der Generationswechsel<br />

der Lotsenversetzschiffe an der deutschen<br />

Küste weitergeführt. Dem Lotsbetriebsverein<br />

stehen nun zwei wirtschaftlich zu<br />

betreibende Einheiten zur Verfügung.<br />

Die technisch modernen Schiffsneubauten<br />

»Dithmarschen« und »Steinburg« führen<br />

darüber hinaus zu deutlich verbesserten<br />

Arbeitsbedingungen und stellen damit<br />

einen weiteren Schritt zur Modernisierung<br />

der Flotte der Lotsenschiffe dar.<br />

Autoren:<br />

Peter Bielke, Michael Joecks,<br />

Hans Bornschein,<br />

FMN Rendsburg<br />

Wir wünschen<br />

allzeit gute Fahrt<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 25


Schiffstechnik<br />

Das Jubiläumsschiff geht vom Stapel:<br />

Die »Burmester 100« trägt die Anzahl<br />

der auf der GS Yard gebauten Schiffe<br />

in die Welt hinaus<br />

100 Schiffe<br />

in zehn Jahren<br />

Foto: J.-J- Ten Have<br />

Aus dem Stand heraus als Werft innerhalb von zehn Jahren 100 Schiffe zu bauen, darf<br />

getrost als Bestleistung bezeichnet werden. Den Eignern der GS Yard im niederländischen<br />

Waterhuizen ist diese gelungen: Grund genug zum Feiern<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Daniel Gausch, Binnenschiffer und<br />

Inhaber der Gausch-Tankschifffahrt,<br />

und Christian Hochbein, Schiffsmakler<br />

und Unternehmer, kennen sich<br />

schon lange. Nach der Jahrtausendwende<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch!<br />

Wir gratulieren zum 10-jährigen<br />

Bestehen und zum erfolgreichen<br />

Bau von 100 Schiffen.<br />

Wir wünschen weiterhin viel Erfolg<br />

und alles Gute für die Zukunft.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

bauten sie gemeinsam Schiffe, mit Kaskos<br />

aus Polen oder China. Der Ausbau erfolgte<br />

auf verschiedenen Werften. Im Jahr<br />

20<strong>07</strong> war eine Werft am Winschoter Diep<br />

Partner für den Ausbau der »Christine«,<br />

der »Eiltank 6« und der »Eiltank 7«: die<br />

Maas Shipyard Waterhuizen.<br />

Die befand sich schon einige Zeit in<br />

wirtschaftlichen Turbulenzen, hatte nach<br />

einem Konkurs einen Neustart gewagt,<br />

der aber ebenfalls nicht wirklich rund<br />

lief. Als sich für Gausch und Hochbein<br />

die Chance zeigte, sich hier zu engagieren,<br />

griffen sie zu und übernahmen zum<br />

1. Januar 2008 die Werft. Die wurde zunächst<br />

unter dem Namen Groningen Shipyard<br />

geführt, wechselte dann vor einigen<br />

Jahren in GS Yard. Eine solche Werft<br />

zu übernehmen, sei in Deutschland nicht<br />

oder kaum möglich gewesen, erinnert<br />

sich Hochbein.<br />

Mit Geschick, Sachverstand, guter Arbeit<br />

und Termintreue gingen die beiden<br />

neuen deutschen Eigentümer und Geschäftsführer<br />

ans Werk. Gauschs Aufgabenbereich<br />

liegt in der Technik, Hochbeins<br />

Domäne sind die Finanzen. Diese<br />

Aufgabenkombination sollte einer der<br />

Schlüssel im erfolgreichen ersten Jahrzehnt<br />

sein. Der andere wesentliche Faktor<br />

war die Einbeziehung von Fachkräften<br />

aus der Region, die in den Jahren nach<br />

der Firmengründung durch Facharbeiter<br />

aus ganz Europa ergänzt wurden. Aktuell<br />

ist die GS Yard für rund 250 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter verantwortlich.<br />

Der Standort selbst, kurz vor den Toren<br />

der Stadt Groningen und logistisch<br />

gut an das Wasserstraßennetz angebun-<br />

26 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

den, ist ein traditioneller Schiffbaustandort.<br />

Auf dem Gelände der heutigen<br />

GS Yard, sie ist eine Tochter der Hogau<br />

B.V., wurden bereits seit der ersten Hälfte<br />

des 19. Jahrhunderts Schiffe gebaut. Zunächst<br />

waren es Schuten, Schoner und<br />

Tjalks mit einer Tragfähigkeit von gut<br />

30 t, später Prahme mit bis zu 80 t Ladungsaufnahme.<br />

Für die beiden Geschäftsführenden<br />

Gesellschafter ist die Leitung der Werft<br />

nicht nur mit entsprechendem Arbeitsaufwand<br />

verbunden. Ihre Fahrt ins<br />

Büro geht regelmäßig über lange Strecken.<br />

Hochbein hat knapp 700 km auf<br />

dem Zähler, wenn er von seinem Wohnort<br />

Marktheidenfeld nach Waterhuizen<br />

fährt. Gausch reist aus Greffern bei Baden-Baden<br />

an und hat noch 80 km mehr<br />

auf dem Tacho. Das aber hält sie nicht<br />

davon ab, regelmäßig in Waterhuizen im<br />

Büro zu arbeiten.<br />

Die »Sunrise-Serie«<br />

Das alles macht nur Spaß und Sinn,<br />

wenn das Ergebnis stimmt. Das dürfte<br />

bei den beiden Yard-Chefs der Fall sein.<br />

Mehr noch: mit stetem Ehrgeiz hat die<br />

Werft vor einigen Jahren einen neuen<br />

Schiffstypus entwickelt, der sich als tragenden<br />

Säule erwiesen hat. Die Rede ist<br />

vom Typ »Sunrise«, einem vorzugsweise<br />

für die Kanalfahrt entwickelten Binnenschiff,<br />

von dem aktuell rund 30 Einheiten<br />

in Fahrt sind. Zunächst wurde er als<br />

Tanker konzipiert und auf 86 m Länge<br />

bei 9,45 m Breite ausgelegt. Inzwischen<br />

sind auch Sunrise-Trockengutfrachter in<br />

Fahrt sowie Tanker mit 110 m Länge und<br />

11,45 m Breite.<br />

Francis van der Veen-Argint (2. v. r.) und Tanja Spark (2. v. l.) überreichen ihren Chefs<br />

Daniel Gausch (l.) und Christian Hochbein (r.) eine Firmenchronik<br />

Das offene Geheimnis dieses Schiffstyps<br />

ist die konsequente Reduktion von<br />

Gewicht. Das beginnt mit leichtem, aber<br />

dennoch hochfestem Stahl für die Konstruktion,<br />

geht über eine leichtere Motorisierung<br />

und beinhaltet auch konstruktive<br />

Verbesserungen am Unterwasserschiff<br />

und am Heck. In Summe resultiert aus<br />

dem Konzept, dass im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Schiffen eine rund 150 t höhere<br />

Tragfähigkeit gegeben ist und sich<br />

der Dieselverbrauch um 10% reduzierte.<br />

Das sind Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit<br />

direkt nach vorn bringen.<br />

Der erste Reeder, der ein Sunrise-<br />

Schiff orderte, war auch der Besteller<br />

des Jubiläumsschiffes. Am Tag des<br />

diesjährigen Sommerfestes lief die<br />

»Burmester 100« vom Stapel und wurde<br />

sogleich getauft. Christian Büchting<br />

von der Reederei Burmester war schon<br />

nach dem ersten Sunrise-Schiff begeistert<br />

und nannte es einen »Moneymaker«.<br />

Hochbein wird im Zusammenhang<br />

mit dieser Werftentwicklung mit<br />

seiner Arbeitsmaxime zitiert: »Reduzieren<br />

auf das Maximum.« Oder in Langform:<br />

»Wir bauen Schiffe, mit denen<br />

Foto: J- J. Ten Have<br />

Versunken im Business: Christian Hochbein checkt<br />

auf der Probefahrt des Binnentankers »Illusion« seine Mails<br />

Foto: Garrelmann<br />

Das gesamte HA-DU Team<br />

gratuliert herzlich<br />

zum 10. Geburtstag –<br />

auf weiterhin gute Zusammenarbeit!<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 27


Schiffstechnik<br />

Im Herzen ist und bleibt er Binnenschiffer: Daniel Gausch übernimmt bei Probefahrten gern einmal das Ruder<br />

Fotos: Garrelmann<br />

Geld verdient werden kann, ohne überflüssigen<br />

Schnickschnack.«<br />

Neben den Sunrise-Schiffen und »gewöhnlichen«<br />

Binnenschiffen hat die GS<br />

Yard in der vergangenen Dekade auch<br />

15 sogenannte Fluss-Seeschiffe gebaut.<br />

Die Reederei Wijnne Barends aus Delfzijl<br />

orderte die auf 3.700 tdw bemessenen<br />

Coaster in Serie und baute damit ihre<br />

Flotte aus. In der Firmenhistorie sind<br />

zudem drei Kaskos für Flusskreuzer aufgeführt.<br />

Ein nicht zu unterschätzender Faktor,<br />

der mit dafür sorgte, dass die Werft die<br />

mageren Jahre der Schiffbaukrise überstand,<br />

ist die konsequente Zusammenarbeit<br />

mit unverzichtbaren Akteuren.<br />

Die enge Kooperation mit Schiffsfinanzierern<br />

und Banken versetzt die Werft<br />

in die Lage, nicht nur Schiffe, sondern<br />

zugleich wirtschaftlich tragfähige Lö-<br />

Das scheint ihre liebste Aufgabe: Bei Taufen oder<br />

Stapelläufen greifen beide gern zum Mikrofon.<br />

Hier beim Stapellauf des Tankers »Piz Bever« der<br />

Gausch Tankschifffahrt<br />

28 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

sungen anzubieten. Zudem setzten<br />

Hochbein und Gausch auf Zulieferer<br />

und Subunternehmer, die sich<br />

längst als feste Partner etabliert<br />

haben und bei jedem Schiff, was<br />

in Waterhuizen vom Stapel läuft<br />

oder getauft wird, absolute Qualität<br />

liefern. Das gilt im Ausbaubereich<br />

für die Firmen Tischlerei &<br />

Alubau Wessels und die Tischlerei<br />

Markus Leder, die sich, je nach<br />

Kundenwunsch, um die Tischlergewerke<br />

kümmern. Im Bereich der<br />

Schiffsverrohrung ist Deymann<br />

Rohrbau aus Haren stetiger Partner.<br />

Für Elektrik und Elektronik ist<br />

Kadlec & Brödlin sozusagen abonniert.<br />

Die Liste ließe sich weiter verlängern.<br />

Entscheidend ist, dass die<br />

beteiligten Firmen aufeinander eingespielt<br />

sind und so für Rekordzeiten<br />

von 21 Wochen für ein fertiges<br />

Schiff sorgen.<br />

Klausdorfer Weg 163, Aus 24 Partnern 148 Kiel wurden - Germany Freunde: Daniel Gausch (l.) und Christian Hochbein<br />

Tel.: +49 (0) 431 66 111-0, Fax: +49 beim (0) 431 Stapellauf 66 111-28 des Kaskos des Flusskreuzers »SS Catherine«<br />

E-mail: info@podszuck.eu, Internet: www.podszuck.eu<br />

Foto: Garrelmann<br />

Neubaugeschäft boomt<br />

Die bisherige Taktung, jährlich<br />

mehr als zehn Schiffe ins Wasser<br />

zu bringen, soll auch für die Zukunft<br />

gelten. Knapp 100 Anfragen<br />

für Schiffsneubauten lägen bei<br />

der Werft vor, hat Hochbein jüngst<br />

verraten. Natürlich werden daraus<br />

nicht ebenso viele Aufträge,<br />

aber um die Zukunft ist den beiden<br />

deutschen Werftchefs nicht bange.<br />

Jedenfalls nicht, was die Nachfrageseite<br />

betrifft. Aktuell im Auftragsbuch<br />

stehen sechs Tanker und der<br />

Bau eines Passagierschiffes. Eher<br />

liegen mögliche Engpässe im Bereich<br />

von zusätzlichen qualifizierten<br />

Mitarbeitern. Da unterscheidet<br />

sich die Szene in den Niederlanden<br />

nicht von der in Deutschland.<br />

Ein wenig deutsches Flair, besser<br />

gesagt, fränkische Atmosphäre, importierte<br />

die GS-Yard-Verantwortlichen<br />

auch zum Jubiläums-Sommerfest.<br />

Bei Haxen, Bier und<br />

unterhaltender Musik einige Stunden<br />

zu feiern, war auch zum Jubiläum<br />

angesagt. Für die beiden Werftchefs<br />

hatte die Belegschaft eine<br />

besondere Überraschung parat: Sie<br />

hatten die zehn Jahre Firmengeschichte<br />

in einem Buch dokumentiert.<br />

Darin können Daniel Gausch<br />

und Christian Hochbein nun nachlesen,<br />

womit sie einen großen Teil<br />

ihrer Zeit in den letzten zehn Jahren<br />

verbracht haben.<br />

n<br />

Klausdorfer Weg 163 | 24148 Kiel | Germany<br />

Tel. +49 (0) 431 6 6111-0 | Fax -28<br />

info@podszuck.eu | www.podszuck.eu<br />

Podszuck 1<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 29


Schiffstechnik<br />

Die »Grand Bohemia« bereits unterwegs mit Fahrgästen vor Kirche und Burg Vysehrad, dem ersten Prager Königssitz<br />

Ein Blickfang auf den Flüssen Europas<br />

Ein neues, hochmodernes Fahrgastschiff ist als Groß-AquaCabrio in Prag im Beisein<br />

von etwa 500 VIP-Gästen feierlich auf den Namen »Grand Bohemia« getauft worden. Es stellt<br />

eine neue Entwicklungsstufe in der Schiffbaugeschichte der Schiffswerft Bolle dar<br />

Von Christian Knoll<br />

Auftraggeber ist die Evropská vodní<br />

doprava (EVD), zu deutsch »Europäischer<br />

Wassertransport«, welche das<br />

Schiff dem Betreiber PragueBoats zur<br />

Verfügung stellt. Der Geschäftsführer<br />

der PragueBoats, Jan Hamza, war voll<br />

des Lobes über das von der Schiffswerft<br />

Bolle erbaute Luxus-Cabrio und bezeichnete<br />

es als »gegenwärtig eines der schönsten<br />

Fahrgastschiffe Europas.«<br />

Als die Verantwortlichen bei Prague-<br />

Boats vor fünf Jahren, so Hamza, erstmals<br />

die AquaCabrios der Werft in Aktion<br />

sahen, waren sie von der Vielseitigkeit<br />

der Schiffe überzeugt und orderten ein<br />

erstes Schiff, welches den Namen »Agnes<br />

Bohemia« erhielt. Die »Agnes« war<br />

seinerzeit für den Linieneinsatz gedacht,<br />

wurde aber auch im Charter- und Eventbereich<br />

so stark nachgefragt, dass bereits<br />

wenige Monate später ein zweites, größeres<br />

AquaCabrio beauftragt wurde.<br />

Das zweite Schiff, welches den Namen<br />

»Bohemia Rhapsody«, in Anlehnung an<br />

den Queen-Kulthit »Bohemian Rhapsody«<br />

trägt, sollte noch mehr Fahrgästen<br />

Platz bieten, noch komfortabler sein und<br />

konnte nun auch als HybridCabrio erstmals<br />

rein elektrisch über Akkus fahren.<br />

Sowohl die »Agnes« als auch die »Rhapsody«<br />

werden für Linie-, Buffet-, Dinner-,<br />

Brunch-, Charter- und sonstige Eventfahrten<br />

genutzt und sind das »Schweizer<br />

Taschenmesser« der Reederei. Einzig der<br />

navalis<br />

Der neue<br />

navalis-Kalender<br />

enthält farbige Fotos von<br />

Motorgüterschiffen in<br />

Mitteldeutschland.<br />

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Mitteldeutschland<br />

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Der Kalender ist erhältlich<br />

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30 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

Fotos: Knoll<br />

Foto: Mario Bolle<br />

»Wir bedanken uns für das Vertrauen,<br />

das die EVD in uns gesetzt hat,<br />

wir waren uns der hohen<br />

Verantwortung stets bewusst«<br />

Mario Bolle,<br />

Kaufmännischer Leiter, Schiffswerft Bolle<br />

»Die Schiffswerft Bolle<br />

hat uns eines der schönsten<br />

Fahrgastschiff gebaut, das es<br />

derzeit in Europa gibt«<br />

Jan Hamza,<br />

Geschäftsführer PragueBoats<br />

Bedarf an Großveranstaltungen konnte<br />

mit den beiden Schiffen nicht gedeckt werden.<br />

Und genau dafür wurde die »Grand<br />

Bohemia« entwickelt und jetzt in Dienst<br />

gestellt. »In einer der schönsten Städte Europas<br />

sollte auch eines der schönsten Fahrgastschiffe<br />

Europas betrieben werden«, so<br />

Hamza. Und das treffe für das neue Schiff<br />

und auch die beiden Vorgängerbauten<br />

der Schiffswerft Bolle auf jeden Fall zu.<br />

Die Einheiten dieser Werft heben sich in<br />

Prag von allen anderen Schiffen eindeutig<br />

mit einer vorher nicht gekannten Qualität<br />

ab. »Unsere Schifffahrtsgesellschaft«,<br />

so Hamza weiter, »legt sowohl Wert auf<br />

Tradition wie auch auf das Moderne. Und<br />

mit dem modernen und luxuriös ausgestatteten<br />

neuen Schiff kann sich Prag als<br />

Hauptstadt auch auf dem Wasser mit allen<br />

anderen Hauptstätten Europas messen<br />

und bietet inländischen wie ausländischen<br />

Gästen ein einmaliges Erlebnis auf<br />

der Moldau.«<br />

Luxuriöse Ausstattung<br />

Der kaufmännische Leiter der Schiffswerft<br />

Bolle, Mario Bolle, bedankte sich<br />

bei der EVD für das entgegengebrachte<br />

Vertrauen. »Ich weiß, dass es seit langer<br />

Zeit der Traum der Reederei ist, ein solches<br />

Schiff neu zu bauen, wir sind uns der<br />

Verantwortung jederzeit bewusst gewesen,<br />

diesen Traum verwirklichen zu dürfen«,<br />

so Bolle.<br />

Als erstes AquaCabrio besitzt die<br />

»Grand Bohemia« ein Verdeck aus isoliertem<br />

Sonnenschutz-Echtglas. Dafür<br />

wurde eigens ein Elektroantriebs- und Sicherungskonzept<br />

entwickelt. Eine Großraumküche,<br />

eine Garderobe sowie der<br />

Sanitärbereich befinden sich unter dem<br />

Hauptdeck des Cabrios.<br />

Der Innenraum wurde nach Designervorgaben<br />

gefertigt und ist mit einer gediegenen<br />

indirekten Ambientebeleuchtung<br />

ausgestattet. Im gesamten<br />

Innenraum wurde auf eine optisch<br />

und haptisch qualitativ<br />

hochwertige Materialauswahl<br />

Wert gelegt.<br />

Das Hauptdeck, bestehend<br />

aus dem Cabrio-Salon sowie<br />

dem überdachten VIP-Salon,<br />

ist hell und lichtdurchflutet<br />

gestaltet. Die bis auf den Boden<br />

gezogenen Fenster des Salons<br />

schaffen eine freie und<br />

wasserverbundene Atmosphäre.<br />

Im Eingangsbereich mittschiffs<br />

gibt es eine Lounge, in<br />

der die Gäste begrüßt werden,<br />

sowie eine Servicestation. Der<br />

gesamte Heckbereich beinhaltet<br />

eine exklusive Bar. Die Beschallung<br />

aller Räume erfolgt<br />

über ein glasklar abgestimmtes<br />

Bose Soundsystem.<br />

Die Reederei habe mit dem<br />

Auftrag zum Bau der »Grand<br />

Bohemia« der Schiffswerft Bolle<br />

eine Aufgabe gestellt, in der<br />

»wir unter Beweis stellen konnten,<br />

wie sich schiffbauliche<br />

Schönheit und technische Zweckmäßigkeit<br />

miteinander vereinen lassen«, so Mario<br />

Bolle.<br />

Er bedankte sich besonders bei der Prager<br />

Innenarchitektin Vera Hampl. Die<br />

Planung und die Umsetzung ihrer schöpferischen<br />

Entwürfe habe ihm und seine<br />

Kollegen die eine oder andere schlaflose<br />

Nacht bereitet.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 31


Schiffstechnik<br />

Auch der Hauptsalon ist vielseitig<br />

für Essen und Trinken, zum Tanzen und<br />

für Veranstaltungen aller Art geeignet<br />

Volksfest mit Schiffstaufe<br />

Die elegante Konstruktion des Schiffes<br />

wurde vom Konstruktionsbüro Innoship<br />

erstellt. In seiner Größe ist es den Maßen<br />

der Schleusen auf der Moldau zwischen<br />

Slapy nach oberhalb und Melnik an der<br />

Mündung in die Elbe optimal angepasst.<br />

Mit 73 m Länge, 9,60 m Breite und einem<br />

Tiefgang von 0,95 m ist es bei 550 Fahrgästen<br />

auf die Schifffahrtsbedingungen<br />

in diesem Wasserstraßenbereich allen<br />

Ansprüchen gewachsen.<br />

Das Hauptterminal der PragueBoats<br />

liegt am rechten Moldau-Ufer an der<br />

Rasinovo-Uferstraße zwischen den Brücken<br />

Jiraskuv und Palackeho, etwa 1 km<br />

die Moldau aufwärts von der berühmten<br />

Karlsbrücke und oberhalb der Schleuse<br />

Komory am Moldau-km 54,5. Es ist<br />

der verkehrsreichste Teil der Prager Innenstadt<br />

mit Bus-, Straßenbahn- und U-<br />

Bahnverbindungen.<br />

Der Cabrio-Salon einen Tag vor<br />

der Festveranstaltung bereits voll eingedeckt<br />

für die zahlreichen Gäste<br />

Würdigung früherer Kollegen<br />

Direkt am Ufer ist ein Dauer-Anlege-<br />

Ponton stationiert, an dem der Zugang<br />

ohne Höhenunterschied geregelt ist und<br />

an dem die Schiffe der Reederei an- und<br />

ablegen.<br />

Jan Hamza betonte in seiner Festansprache,<br />

dass die EVD nicht nur eine erfolgreiche<br />

Schifffahrtsgesellschaft sei,<br />

sondern auch großen Wert auf Traditionspflege<br />

lege, weshalb sie die Personenseitenraddampfer<br />

»Vysehrad« und »Vltava«<br />

nicht den Martinsöfen preisgab, wie<br />

es die Heckradschlepper bis auf einen betraf,<br />

den die EVD ebenfalls erhielt und<br />

für Schleppdienste auf starken Gefällestrecken<br />

der Elbe einsetze. Aus diesem<br />

Grund hatte sie auch den Dampfer »Vysehrad«<br />

eingesetzt, um aus der Stadtmitte<br />

eine große Delegation an früheren Kapitänen<br />

und Stewardessen zu holen, die<br />

während seiner Festansprache eine besondere<br />

Würdigung für ihr Lebenswerk<br />

erhielten.<br />

Für ein musikalisches Highlight<br />

sorgte eine Rockband, die ebenfalls<br />

auf dem Ponton spielte, diese war<br />

noch in 500 m Reichweite zu hören<br />

und lockte viele Menschen auf die<br />

ohnehin schon belebte Uferstraße,<br />

die für diesen Tag zwischen den beiden<br />

genannten Brücken für jedweden<br />

außer für Fußgänger gesperrt war. Am<br />

Ponton war die »Grand Bohemia« so angebunden,<br />

dass sie und die nach 80 Jahren<br />

neu aufgearbeitete »Vysehrad« gemeinsam<br />

präsentiert werden konnten.<br />

Mit großem Beifall wurden sie begrüßt.<br />

Nach den Ausführungen von Jan Hamza<br />

und Mario Bolle bedankte sich auch<br />

die Innendesignerin Vera Hampl bei der<br />

Schiffswerft Bolle für die außerordentlich<br />

gute Zusammenarbeit in allen Phasen des<br />

Baufortschrittes.<br />

Eine etwas andere Taufe<br />

Die Schiffstaufe vollzog sich anders als<br />

in Deutschland: Am Geländer des Pontons,<br />

an dem die künftige »Grand Bohemia«<br />

getauft werden sollte, legten Bootsleute<br />

der PPS, welche ebenfalls zur EVD<br />

gehört und die Raddampfer in Prag betreibt,<br />

eine Leine mit Schleife an der obligatorischen<br />

Sektflasche an, während<br />

Stewardessen am Oberdeckgeländer den<br />

künftigen Namen des Schiffes verhüllt<br />

hatten und die Verhüllung in dem Moment<br />

entfernten, in dem die Sektflasche<br />

beim ersten Versuch am neuen Schiff<br />

zerschellte. Weil dieser 7. Juni gleichzeitig<br />

auch der 153. Gründungstag der PPS<br />

war, stiegen vom aufgefahrenen Cabriodeck<br />

der »Grand Bohemia« 153 bunte<br />

Luftballons in den sonnigen Prager<br />

Himmel auf und das Fest konnten seinen<br />

Lauf nehmen.<br />

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32 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Manoeuvring<br />

Competence<br />

Schiffstechnik<br />

Das AquaCabrio<br />

Bereits vor der »Sanssouci« entwickelten<br />

die Ingenieure der<br />

Werft das »AquaCabrio«, hielten<br />

sich aber bescheiden mit<br />

großer Werbung zurück, die<br />

Schiffe sprachen für sich selbst.<br />

Es sind die Schiffe mit den verschiebbaren<br />

Dächern, sodass<br />

die Fahrgäste bei schönem Wetter<br />

im Freien sitzen, aber auch bei<br />

schlechtem Wetter eine freie Rundumsicht<br />

haben. Auch diese Schiffe<br />

werden ständig technisch und optisch<br />

weiterentwickelt und optimiert.<br />

»Ich denke, neben den Cabrios ist es<br />

eine unserer Stärken, individuell auf<br />

die Kundenwünsche eingehen zu können<br />

und unsere Kunden von unserer<br />

Erfahrung profitieren zulassen. Wir<br />

sind jederzeit in der Lage, ein maßgeschneidertes<br />

Konzept und Design zu<br />

erarbeiten«, sagte Mario Bolle. Neben<br />

traditionellen Fahrgastschiffen stünden<br />

auch Arbeitsschiffe und Prahme<br />

im Portfolio der Werft.<br />

Der Auftrag für die »Grand Bohemia«<br />

stellt für die Schiffswerft Bolle<br />

den derzeitigen Höhepunkt ihres<br />

Schiffbaues dar. Das Neubau hat einen<br />

von der Firma Jastram neu entwickelten<br />

Ruder-Propeller-Antrieb,<br />

den sie so beschreibt: »Wir lieferten<br />

zwei elastisch gelagerte Ruderpropeller<br />

als Hauptantrieb und das zugehörige<br />

hydraulische Steueraggregat. Die<br />

Bedienelemente befinden sich auf der<br />

Über die EVD<br />

Zum 153. Jubiläum stiegen unmittelbar<br />

nach dem erfolgreichen Taufakt 153<br />

Luftballons in den Farben der<br />

Tschechischen Republik auf<br />

Brücke. Die Antriebe überzeugten auf<br />

der Probefahrt durch ihre Leistung,<br />

ihre hervorragende Manövrierfähigkeit<br />

und extreme Laufruhe und erfüllten<br />

somit alle Erwartungen.« In allen<br />

Räumen – dem Großen Salon, dem<br />

Sonnendeck, der Bar und der Lounge<br />

– haben insgesamt 550 Personen Platz.<br />

Die Schiffsbreite sei den Schleusenmaßen<br />

der oberen Moldau angepasst.<br />

Die Installation der gesamten Bordelektrik<br />

und -elektronik erfolgte durch<br />

die Roßdorfer Firma IEA. Die Konstruktion<br />

und das Design wurden von<br />

Innoship, das heißt von Marcel Bolle<br />

und Gordon Ringwelski, entwickelt.<br />

Den gesamten Innenausbau bewerkstelligte<br />

die ortsansässige Schiffs- und<br />

Bautischlerei Derben.<br />

n<br />

Die EVD ist die Rechtsnachfolgerin der Prager Dampfschifffahrtsgesellschaft<br />

(Pražská paroplavební společnost) (PPS), einer 1865 vom Prager<br />

Bürgermeister František Dittrich ins Leben gerufenen Schifffahrtsgesellschaft,<br />

und betreibt heute in Prag 31 Fahrgastschiffe in drei Beteiligungsgesellschaften,<br />

zwei Drittel der Schiffe sind die bereits erwähnten ehemals<br />

deutschen Schiffe. Die Evropska vodni doprava (Europäischer Wasserstransport<br />

– EVD) als größte Beteiligungsgesellschaft betreibt mehrere<br />

solcher Fahrgastschiffe in Prag unter der Unternehmensbezeichnung<br />

»Prague Boats« und eine eigene Frachtschifffahrts-GmbH – EVD – mit<br />

Schub- und Koppelverbänden auf den Relationen zwischen Prag und<br />

Hamburg und von tschechischen Häfen zu den ARA-Häfen (siehe auch<br />

www.paroplavba.de). Die Schiffe der PPS verkehren hauptsächlich auf der<br />

Moldau in Prag sowie nach oberhalb bis Slapy (Mkm 91,7) und nach unterhalb<br />

bis Melnik (Mkm 0,00). Neben den Motorschiffen besitzt die PPS<br />

die zwei Fahrgastdampfer »Vltava« (Moldau) und »Vysehrad« (»Hohe Burg«<br />

oder »Hochburg«): Sie ist der Stammsitz der ersten böhmischen Königs-<br />

Dynastie, der Přemysliden, ab 1065 – Vratislav II, vorher Herzöge, als<br />

solche ab 882 auf dem Vysehrad. Ab 895 Teil des römisch-deutschen Kaiserreiches).<br />

Fotos: Knoll<br />

Jastram wünscht<br />

Allzeit Gute Fahrt<br />

für die Grand Bohemia<br />

von der Schiffswerft Bolle<br />

www.jastram-group.com<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 33


Schiffstechnik<br />

Weniger ist mehr: Neue Regelwerke<br />

In der Binnenschifffahrt gibt es viele Richtlinien und Verordnungen. Bald soll es aber<br />

zumindest eine gewisse Entspannung geben, wie auf dem Duisburger Symposium »Das<br />

Schiff im Spannungsfeld von Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit« deutlich wurde<br />

Von Hermann Garrelmann<br />

Die Rechtsvorschriften regeln in den<br />

Bau, die Ausrüstung und den Betrieb<br />

von Schiffen. Regelwerke wie die Rheinschiffsuntersuchungsordnung<br />

(Rhein-<br />

SchUO) mit den zugehörigen Richtlinien<br />

der EU, die Rheinschifffahrtspolizeiverordnung<br />

(RheinSchPV) und die Verordnung<br />

über das Schiffspersonal auf dem<br />

Rhein (RheinSchPersV) sind hinlänglich<br />

bekannt. Für den Transport von gefährlichen<br />

Gütern gibt es entsprechende<br />

Sondervorschriften, insbesondere das<br />

Europäische Übereinkommen über die internationale<br />

Beförderung von gefährlichen<br />

Gütern auf Binnenwasserstraßen (ADN).<br />

Alle Regelwerke einschließlich ihrer<br />

häufigen Fortschreibungen beeinflussen<br />

die Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

der Binnenschiffs-Unternehmen.<br />

Daher ist es für Schiffbauer und<br />

Schiffseigner unverzichtbar, sich ständig<br />

mit den aktuellen technischen Anforderungen<br />

auseinander zu setzen. Inzwischen<br />

können sie auch Einfluss auf deren<br />

Fortentwicklung nehmen.<br />

»Historisch, wirtschaftlich und nautisch<br />

bedingt waren die technischen Anforderungen<br />

der ZKR an die Rheinschiffe<br />

stets anspruchsvoller als andere Anforderungen<br />

in Europa und anderswo«, so Gernot<br />

Pauli von der Zentralkomission der<br />

Rheinschifffahrt (ZKR) über den Stellenwert<br />

der ZKR-Vorgaben. Seit einigen Jahrzehnten<br />

und spätestens mit der Richtlinie<br />

2006/87/EG über die technischen Vorschriften<br />

für Binnenschiffe bemühe sich<br />

die EU, so Pauli, mit tatkräftiger Unterstützung<br />

der ZKR, die technischen Anforderungen<br />

an Binnenschiffe in Europa auf<br />

ein einheitliches Niveau zu bringen und<br />

denen der ZKR anzugleichen.<br />

»Diese Bemühungen werden demnächst<br />

zu einem erfolgreichen Abschluss<br />

gebracht: Ab dem 7. Oktober <strong>2018</strong> werden<br />

die RheinSchUO und die Richtlinie<br />

(EU) 2016/1629 zur Festlegung technischer<br />

Vorschriften für Binnenschiffe<br />

durch Verweis auf einen gemeinsamen<br />

Standard, den Europäischen Standard der<br />

technischen Vorschriften für Binnenschiffe<br />

(ES-TRIN), über harmonisierte technische<br />

Anforderungen verfügen«, verkündete<br />

der Experte. Der Standard stehe in<br />

vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch<br />

und Niederländisch) zur Verfügung<br />

und beinhalte die Vorschriften der Richtlinie<br />

2006/87/EG und der Rheinschiffsuntersuchung<br />

in harmonisierter Form. Er<br />

enthalte Bestimmungen über den Bau, die<br />

Einrichtung und die Ausrüstung von Binnenschiffen,<br />

Sonderbestimmungen für bestimmte<br />

Schiffsarten wie Fahrgastschiffe,<br />

Schubverbände und Containerschiffe sowie<br />

Anweisungen für die Anwendung des<br />

technischen Standards.<br />

Um zu dieser harmonisierten Version<br />

der Regelungen zu kommen, war 2015 der<br />

Europäische Ausschuss zur Ausarbeitung<br />

von Standards im Bereich der Binnenschifffahrt<br />

(»CESNI«) eingerichtet worden.<br />

Seine Aufgaben waren die Annahme technischer<br />

Standards, vor allem in den Bereichen<br />

Binnenschiffe, Besatzung und neuerdings<br />

auch der Informationstechnologie.<br />

Darauf können nun die europäischen und<br />

internationalen Regelwerke mit dem Ziel<br />

ihrer Anwendung konkret verweisen. »Erst<br />

dadurch werden die technischen Anforderungen<br />

des ES-TRlN bindend«, so Pauli.<br />

Es mangelt nicht an Regelwerken: Gernot Pauli von der ZKR<br />

gab auf dem Duisburger Kolloquium eine Übersicht<br />

Foto: Garrelmann<br />

CESNI solle so den gemeinsamen Willen<br />

von ZKR und EU widerspiegeln und<br />

auf europäischer Ebene die Fäden der<br />

politischen Steuerung, insbesondere im<br />

Bereich der Binnenschifffahrtsgesetzgebung,<br />

enger zusammenlaufen lassen.<br />

Die im Juli 2017 verabschiedete Ausgabe<br />

2017/1 des ES-TRlN, die im Oktober<br />

dieses Jahres in Kraft tritt, enthält verschiedene<br />

Änderungen und Ergänzungen,<br />

insbesondere in folgenden Bereichen:<br />

••<br />

in der Höhe verstellbare Steuerhäuser,<br />

••<br />

Verweise auf bestimmte EN/ISO-Normen<br />

und den Internationalen Code für<br />

die Anwendung von Brandprüfverfahren<br />

(FTP-Code),<br />

••<br />

Emission von gasförmigen Schadstoffen<br />

und luftverunreinigenden Partikeln von<br />

Verbrennungsmotoren (Anpassung an<br />

die NRMM-Verordnung der EU),<br />

••<br />

elektrische Geräte und Anlagen,<br />

••<br />

Feuerlöschanlagen mit Wasser als<br />

Löschmittel,<br />

••<br />

Traditionsfahrzeuge,<br />

••<br />

Schutz vor Sturz und Absturz,<br />

••<br />

Navigations- und lnformationsgeräte,<br />

einschließlich des Verweises auf den<br />

vom CESNI angenommenen Inland<br />

AIS Test Standard 2017/2.0,<br />

34 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

••<br />

Übergangsbestimmungen und<br />

••<br />

redaktionelle Korrekturen in den<br />

verschiedenen Sprachfassungen.<br />

Zudem sind die neuen Vorschriften für<br />

die Nutzung von Flüssigerdgas (LNG)<br />

als Kraftstoff im Werk enthalten und<br />

somit standardisiert.<br />

Die noch in diesem Jahr zu erwartende<br />

Ausgabe 2019/1 befinde sich, so<br />

Pauli, im formellen Verfahren, deren<br />

Annahme stehe im November <strong>2018</strong> auf<br />

der Agenda. Sie sehe insbesondere Änderungen<br />

und Ergänzungen zu den<br />

folgenden Bereichen vor:<br />

••<br />

automatisierte externe Defibrillatoren,<br />

••<br />

Feuerlöschanlagen - K2CO3,<br />

••<br />

Sonderbestimmungen für elektrische<br />

Antriebe,<br />

••<br />

Übergangsbestimmung (Geräuschgrenzen,<br />

Motoren, elektrische Geräte<br />

und Anlagen, Beiboote, Fluchtwege<br />

von Fahrgastschiffen, Antriebssystem<br />

für Fahrgastschiffe und Sicherheitseinrichtungen<br />

hinter dem Achterpiekschott)<br />

und wiederum<br />

••<br />

redaktionelle Korrekturen in den<br />

verschiedenen Sprachfassungen.<br />

Bei den bisherigen Ansätzen soll es<br />

nicht bleiben. Für sein nächstes Arbeitsprogramm<br />

für die Jahre 2019 bis<br />

2021 habe CESNI die Staaten, internationalen<br />

Organisationen und anerkannten<br />

Verbände eingeladen, ihre<br />

Themenvorschläge einzureichen. Dazu<br />

bestünde noch ein kleines Zeitfenster.<br />

Bislang lägen für die technischen Vorschriften<br />

Vorschläge unter anderem<br />

für die folgenden Bereiche vor:<br />

••<br />

fest installierte Feuerlöschanlagen<br />

für den Objektschutz,<br />

••<br />

Schulschiffe und<br />

••<br />

Regulierung aller Antriebsarten von<br />

Binnenschiffen, z.B. Antriebe mit<br />

Brennstoffzellen.<br />

••<br />

Vermeidung von Brückenanfahrungen<br />

••<br />

Datenerhebung von gravierenden<br />

Unfällen<br />

Auch Vorgaben für die elektronischen<br />

Systeme stünden auf der Agenda.<br />

Ein großes Thema sind derzeit auch<br />

die Emissionsvorschriften für Antriebsmotoren.<br />

Pauli erläuterte: Die ZKR werde<br />

in den nächsten beiden Jahren die in<br />

der RheinSchUO enthaltenen eigenen<br />

Emissionsvorschriften (ZKR Stufe ll)<br />

aufgeben. Dann würden allein die Emissionsvorschriften<br />

der EU, nämlich die<br />

der Verordnung 2016/16281 (NRMM-<br />

Verordnung) in der Binnenschifffahrt<br />

gelten. Diese Verordnung regele den<br />

Marktzugang und könne daher nicht<br />

zu den technischen Vorschriften im engeren<br />

Sinne gezählt werden.<br />

Die Installation der Antriebsmotoren<br />

und deren regelmäßige Prüfung im<br />

Hinblick auf die Einhaltung der Emissionsvorschriften<br />

seien allerdings im<br />

ES-TRIN geregelt. »Diese hohen Anforderungen<br />

führen jedoch auch zu<br />

erheblichen Mehrkosten und lassen<br />

erwarten, dass das Angebot an Binnenschiffsmotoren<br />

deutlich zurückgehen<br />

wird«, fürchtet Pauli. Allerdings habe<br />

man eine Vision: Null-Emissionsschiffe<br />

im Jahr 2050.<br />

CESNI könnte voraussichtlich<br />

2019 auch eine Arbeitsgruppe lnformationstechnologie<br />

einsetzen. Damit<br />

würde man in die Lage versetzt, alle<br />

technischen Standards für eine Binnenschifffahrt,<br />

die elektrisch, digital<br />

und vernetzt ist, zu bearbeiten.<br />

Pauli rief die Branchenvertreter zu einer<br />

vermehrten Rückkopplung aus der<br />

Praxis auf. Nur so sei eine praxisgerechte<br />

Regelung möglich. Dazu hätten Schiffbauer<br />

und Schiffseigner sowie Unternehmen<br />

und Berufsgruppen im CESNI entsprechende<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten.<br />

Auch könnten Organisationen den Status<br />

eines von CESNI anerkannten nichtstaatlichen<br />

Verbandes erhalten. Die anerkannten<br />

Verbände könnten an den<br />

Arbeiten im Ausschuss und in den Arbeitsgruppen<br />

aktiv teilnehmen und hätten<br />

Zugang zu den Arbeitsdokumenten<br />

des CESNI und zudem die Möglichkeit,<br />

zweckdienlich erscheinende Informationen<br />

und Vorschläge zu unterbreiten.<br />

Folgende bedeutende Verbände sind bereits<br />

anerkannt:<br />

••<br />

CEMT Confederation of European<br />

Maritime Technology Societies<br />

••<br />

EBU Europäische Binnenschifffahrtsunion<br />

••<br />

ESO Europäische Schifferorganisation<br />

••<br />

EUROMOT European Association<br />

of Internal Combustion Engine Manufacturers<br />

••<br />

GERC Gruppe der anerkannten<br />

Klassifikationsgesellschaften für die<br />

Binnenschifffahrt<br />

••<br />

IVR Internationale Vereinigung zur<br />

Wahrnehmung der gemeinsamen<br />

••<br />

Interessen der Binnenschifffahrt und<br />

der Versicherung und zur Führung<br />

des Binnenschiffsregisters in Europa<br />

••<br />

SEA EUROPE European Ships and<br />

Maritime Equipment Association<br />

••<br />

VBW Verein für europäische Binnenschifffahrt<br />

und Wasserstraßen n<br />

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Binnenschifffahrt<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 35


Schiffstechnik<br />

In den Frachter »Enyo« war Wasser gelaufen, was den Bugbereich zum Sinken brachte<br />

An dem Tanker »Manouk« gab es durch die Kollision<br />

Kollision in Königswinter<br />

Auf dem Rhein bei Königswinter sind der Frachter »Enyo« und der Doppelhüllentanker<br />

»Manouk« frontal zusammengestoßen. Bei dem Unglück Ende Juni dieses Jahres gab es<br />

zwei Leichtverletzte<br />

Von Klaus Ridder<br />

Kersten Klophaus von der Wasserschutzpolizei<br />

Köln sah die Ursache<br />

für den Zusammenstoß in einem Maschinenausfall<br />

des Gütermotorschiffs<br />

»Enyo«. Der Bug des mit Tonerde beladenen<br />

Frachters wurde etwas abgeknickt<br />

und das Schiff schlug daraufhin leck. Bei<br />

dem Aufprall wurde die »Enyo« gedreht<br />

und es kam zu einem Wassereinbruch.<br />

Der Frachter sank, konnte vom Schiffsführer<br />

aber noch ans seichte Ufer gesteuert<br />

werden, sodass das Schiff nur im<br />

Bereich des Bugs unterging – mit einer<br />

Schräglage an der Backbordseite.<br />

Der Tanker »Manouk« trug ebenfalls<br />

ein Leck am Bug davon, auch hier<br />

trat Wasser ein. Bedingt durch die Doppelhülle<br />

wurde der Tank jedoch nicht<br />

beschädigt, sodass das mit Xylol (UN<br />

13<strong>07</strong>) beladene Schiff schwimmfähig<br />

blieb. Durch den Aufprall wurden zwei<br />

Besatzungsmitglieder verletzt, die rettungsdienstlich<br />

betreut werden mussten.<br />

Insgesamt waren rund 70 Kräfte von<br />

Feuerwehr, Polizei, Wasser- und Schiff-<br />

Der Bug der »Enyo« bekam durch den Aufprall eine Delle<br />

Durch Abpumpen des Wassers wurde das Güter schiff<br />

36 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

ebenfalls Schäden im Bugbereich<br />

Zwei Besatzzungsmitglieder des Tankers wurden leicht verletzt<br />

fahrtsverwaltung, DLRG und ein kreisender<br />

Hubschrauber im Einsatz. Die<br />

großen Feuerlöschboote von Bonn und<br />

Remagen waren ebenso vor Ort wie kleinere<br />

Einheiten der Feuerwehr Königswinter<br />

sowie Rettungsboote der DLRG.<br />

Auch zwei Boote der Wasserschutzpolizei<br />

(WSP) Köln und Bonn und später<br />

noch ein Arbeitsschiff des WSA Köln waren<br />

im Einsatz. DLRG und Hubschrauber<br />

suchten den Rhein nach Vermissten ab,<br />

denn es konnte nicht ausgeschlossen werden,<br />

dass Personen bei dem Zusammenstoß<br />

über Bord gegangen waren. Doch es<br />

konnte schnell Entwarnung gegeben werden.<br />

Relativ schnell war auch ein Schiffssachverständiger<br />

aus Duisburg angereist,<br />

zwecks Begutachtung der Schäden<br />

und Absprache von Maßnahmen zur Hebung<br />

der »Enyo«.<br />

Aufgrund des Unglücks wurde die<br />

Schifffahrt sofort gesperrt und später<br />

nach Absicherung der Unfallstelle durch<br />

das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA)<br />

Köln wieder freigegeben. Die Unfallstelle<br />

durfte mit verminderter Geschwindigkeit<br />

passiert werden. Glücklicherweise<br />

hatte der Schiffsführer der »Enyo« den<br />

Frachter noch außerhalb der Fahrrinne<br />

auf Grund setzen können.<br />

Es wurde beschlossen, den Frachter zu<br />

leichtern, dazu wurde die Tonerde mit einem<br />

auf einem Schiff positionierten Bagger<br />

auf ein anderes Schiff umgeladen.<br />

Gleichzeitig wurde Wasser abgepumpt,<br />

sodass die »Enyo« so viel Auftrieb bekam,<br />

dass sie wieder schwimmfähig war.<br />

Kurz darauf konnte der Havarist in eine<br />

Werft nach Köln-Mülheim zur Reparatur<br />

geschleppt werden. Auch der Tanker<br />

setzte wenig später seine Fahrt stromaufwärts<br />

fort.<br />

Es zeigte sich, dass bei einem Zusammenstoß<br />

die Doppelhülle einen Tanker<br />

schützen kann. Das Zusammenspiel<br />

zwischen Polizei, Feuerwehr, DLRG und<br />

WSA hat vorbildlich funktioniert. Schäden<br />

für die Umwelt hat es nicht gegeben.<br />

Unterm Strich ist der Zusammenstoß<br />

also relativ glimpflich verlaufen,<br />

es hätte auch deutlich schlimmer kommen<br />

können. Die genaue Unglücksursache<br />

ist noch Gegenstand der Untersuchungen.<br />

n<br />

wieder schwimmfähig<br />

Nachdem der Frachter stabilisiert werden konnte, wurde er geleichtert<br />

Fotos: Ridder<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 37


Schiffstechnik<br />

Alternative Antriebe für kleine Schiffe<br />

Wie sich emissionärmere Techniken in der Sport- und Freizeitschifffahrt nutzen lassen,<br />

wurde auf einer Konferenz zum Thema »Alternative Antriebe auf schiffbaren Gewässern«<br />

in Leipzig diskutiert. Brennstoffzellen werden große Chancen eingeräumt<br />

Von Christian Knoll<br />

Rund 70 Teilnehmer, darunter Vertreter<br />

von Landkreisen, Städten und<br />

Gemeinden, der Landesdirektion Leipzig,<br />

der Fahrgastschifffahrt, Verkehrsbetriebe,<br />

Reedereien, Charterfirmen,<br />

Boots- und Motorenhersteller, Zulieferer,<br />

Behörden, Fördermittelgeber, Vereine,<br />

Verbände sowie Universitäts- und<br />

Forschungseinrichtungen waren nach<br />

Leipzig gekommen.<br />

Veranstalter der Fachtagung war der<br />

Grüne Ring Leipzig, AG Umwelttechnik,<br />

zu der auch der 1999 gegründete »Wasser-Stadt-Leipzig<br />

e.V.« (WSL) gehört, der<br />

im Juni 2001 eine Konferenz einberufen<br />

hatte, wie die Stadt Leipzig an das europäische<br />

Binnenwasserstraßennetz angeschlossen<br />

werden könnte (siehe <strong>BS</strong><br />

<strong>07</strong>/2001, S. 55 und 57-63).<br />

Das Gründungsmitglied des WSL, Angela<br />

Zabojnik, berichtete, was sich seitdem<br />

getan hat: Zwischen dem ehemaligen Goitzsche-Tagebau<br />

bei Bitterfeld im Norden<br />

und Altenburg im Süden Sachsens sei das<br />

Leipziger Neuseenland aus zahlreichen<br />

ausgekohlten Tagebauen in einer umweltgerecht<br />

rekultivierten Landschaft entstanden.<br />

Zahlreiche Seen seien untereinander<br />

durch Kanäle verbunden, deren Höhenunterschiede<br />

durch drei Schleusen ausgeglichen<br />

würden. Die Seen können vom Stadthafen<br />

Leipzig aus über Pleiße und Elster<br />

für Fahrgastschiffe und die Sportschifffahrt<br />

befahren werden.<br />

Das von Ostseestaal für das VW-Werk Wolfsburg<br />

gebaute solargetriebene Fahrgastschiff »Sünje« –<br />

ein schnellfahrender Katamaran, der gleichzeitig<br />

von einer neuen, geräuschlosen und emissions freien<br />

Antriebsart auf dem Mittellandkanal kündet<br />

Foto: Ostseestaal<br />

38 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Schiffstechnik<br />

Fotos: Knoll<br />

»Lithium und Wasserstoff werden die<br />

künftigen Antriebsenergien liefern,<br />

Hartmut Ginnow-Merkert,<br />

Solarbootpionier und –enthusiast<br />

»Der Elektromobilität gehört die<br />

Zukunft – wir bieten die Lösungen«<br />

Ingo Schillinger,<br />

Verkaufsmanager von Ostseestaal<br />

Die 650 m vom Karl-Heine-Kanal bis<br />

zum Hafen Leipzig-Lindenau am Elster-<br />

Saale-Kanal, den die Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS)<br />

jetzt Saale-Leipzig-Kanal nennt, seien<br />

zwischen 2013 und 2015 aufgegraben<br />

worden. Zum Teil würden sich mehr als<br />

500 motor- und handgetriebene Boote an<br />

Wochenenden auf diesem 12 km langen<br />

Kanalabschnitt tummeln, so Zabojnik. An<br />

dem Wunsch der Stadt Leipzig, den Anschluss<br />

an das europäische Wasserstraßensystem<br />

zu erlangen, habe sich bis heute<br />

nichts geändert.<br />

Alternative Antriebssysteme gäbe es bereits<br />

auf einigen selbstfahrenden Booten,<br />

und die Stadt Leipzig sei sehr daran interessiert,<br />

dass die Konferenz dazu beitragen<br />

möge, den Anteil an der Nutzung alternativer<br />

Antriebssysteme, egal ob elektro-,<br />

hybrid- oder andere zu erhöhen, um auf<br />

den Leipziger Wasserwegen abgasfrei verkehren<br />

zu können.<br />

Pionier der Solarbootschifffahrt<br />

In einem Impulsvortrag mit Filmvorführung<br />

zeigte der als Solarbootpionier<br />

bezeichnete Vorsitzende von N:DW<br />

(Netzwerk Deutsche Wasserstraßen) und<br />

»Unser Finowkanal«, Hartmut Ginnow-<br />

Merkert, der seit 1988 Solarboote selbst<br />

entwickelt und fährt, was sich national<br />

wie international alles im Solarschiffsbetrieb<br />

aufgebaut hat.<br />

In Anbetracht des Klimawandels wachse<br />

in den entwickelten Industrieländern<br />

zunehmend die Erkenntnis, so Ginnow-<br />

Merkert, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe<br />

zur Energiegewinnung über kurz<br />

oder lang durch alternative schadstofffreie<br />

Energieträger abgelöst werden müsse.<br />

Wie er das an Hand von Kurzfilmeinblendungen<br />

über die Entwicklung bei<br />

Solarbooten und -schiffen veranschaulichte,<br />

war für alle Teilnehmer sehr beeindruckend.<br />

Er zeigte zum Beispiel eine<br />

»Raketa«, ein bis zu 150 Personen fassendes<br />

Tragflügelschiff auf der Ostsee bei St.<br />

Petersburg, wie es mit 70 km/h, elektrisch<br />

getrieben, die Wellen durchritt.<br />

Solche Einheiten werden auf russischen<br />

Wasserstraßen eingesetzt, vornehmlich<br />

an Orten die auf Bahn- und Landtransportwegen<br />

schlechter erreicht werden<br />

können als auf dem Wasser. Dieses Tragflügelprinzip<br />

wurde in den 1930er-Jahren<br />

durch die Sachsenberg Maschinenfabrik<br />

und Schiffswerft Roßlau (heute<br />

Roßlauer Schiffswerft) zum Patent entwickelt<br />

und 1945 beim Einmarsch der<br />

Roten Armee als Kriegsbeute requiriert<br />

und seitdem auf russischen Wasserwegen<br />

erfolgreich in großer Breite angewendet.<br />

Ginnow-Merkert ist außerdem fest davon<br />

überzeugt, dass in 20 Jahren der Antrieb<br />

auf Straße, Schiene und Wasserweg<br />

nur noch auf elektrische Weise erfolgen<br />

wird. Es komme aber darauf an, dass die<br />

Elektroenergie nur mit schadstofffreien<br />

Energieträgern erzeugt werde, unabhängig<br />

ob mit Solarmodulen, Windstrom,<br />

Wasserkraft oder Wasserstoff.<br />

Forschung in mehrere Richtungen<br />

Über Vorteile elektromobiler Schiffsantriebe<br />

und Energiespeicher auf Schiffen<br />

in der Praxis am Beispiel der »Korona«<br />

und der »Solgenia« berichteten Christian<br />

Schaffrin (em.) und Richard Leiner,<br />

HTWG Konstanz, Fakultät Elektro- und<br />

Informationstechnik, Labor für Photovoltaik-<br />

und Wasserstoff-Boote. Beide<br />

Einheiten sind privatwirtschaftlich<br />

betriebene Wasserfahrzeuge, die durch<br />

die HTWG für Versuchszwecke mit der<br />

Verwendung verschiedener Energieträger<br />

und deren Speicherfähigkeit getestet<br />

werden. Die Lithium-Polymer-Batterie<br />

sei derzeit gegenüber dem Blei-Akku das<br />

gängigste Modell, da es leichter sei, erläuterten<br />

die beiden Experten.<br />

An der Komprimierung der Energiedichte<br />

arbeiten alle Hersteller, die Preise<br />

würden fallen, weil mehr produziert<br />

als abgerufen werde. Die Autoindustrie<br />

werde noch einige Zeit mit der Umrüstung<br />

von der flüssigen Antriebstechnik<br />

Energiedichte = (in kwh/kg)<br />

begrenzte Reichweite<br />

(im Vergleich nach Wikipedia 2017)<br />

LithiumO-Batterie .................. 0,2<br />

Diesel .................................... 12<br />

Methanol ............................... 5,5<br />

Wasserstoff (gasförmig) ............ 37<br />

Redox-Flow ........................... 0,1<br />

Erforderliche Ladeinfrastruktur:<br />

Ladesäulen => .......... wo, wie viele<br />

Leistung verfügbar => .. verfügbar?<br />

Investition nur für Saisonbetrieb<br />

fraglich<br />

Lange Ladezeiten bei normaler<br />

Infrastruktur, als Steckdose<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 39


Schiffstechnik<br />

Rund 70 Interessierte und Anwender von elektromobilen Schiffsantrieben, unter ihnen Angela Zabojnik vom Wasser-Stadt-Leipzig e.V., Mitinitiatorin des<br />

Leipziger Neuseenlandes und des Anschlusses des Karl-Heine-Kanals an den Elster-Saale-Kanal (im Vordergrund), diskutierten über alternative Antriebe<br />

Foto: Knoll<br />

auf die elektrische beschäftigt sein. Aufzuhalten<br />

sei der Trend jedoch nicht. Alle<br />

hätten verstanden, bekräftigten Schaffrin<br />

und Leiner.<br />

Den Jockel (Hilfsdiesel) zur Energieaufladung<br />

der Batterien zu verwenden,<br />

verbiete sich aus Umweltgründen. Methanol<br />

empfehle sich, wo es zur Nutzung<br />

anfalle, weil zwei Drittel CO² vermieden<br />

würden. Wasserstoff sei der Kraftstoff der<br />

Zukunft, weil er die größte Energiedichte<br />

aufweise. Gelöst werden müsse allerdings<br />

das Problem der leichten Explosionsgefahr.<br />

Mit 1 l Wasserstoff könnte ein Mittelklassewagen<br />

etwa 500 km fahren ohne<br />

nachzutanken oder Akkus nachzuladen,<br />

gaben sie ein Beispiel.<br />

Elektromobilität wird kommen<br />

Auch Schaffrin und Leiner waren sich<br />

einig, dass an der Elektromobilität kein<br />

Weg mehr vorbeiführt. Verantwortungsbewusste<br />

Regierungen seien aufgefordert,<br />

die Elektromobilität zu intensivieren und<br />

zu fördern.<br />

In einem zweiten Themenblock berichtete<br />

Sven Richter, Geschäftsführer<br />

des 20 km östlich der Elbe beheimateten<br />

Falkenberger Unternehmens RiPower,<br />

dass sich seine Firma seit sieben<br />

Jahren die Herstellung alternativer Antriebe,<br />

hauptsächlich Elektro, auf die<br />

Fahnen geschrieben habe. Auch im Leipziger<br />

und Lausitzer Neuseenland habe<br />

man einige Wasserfahrzeuge auf abgasfreie<br />

Antriebe umgerüstet, so Richter.<br />

Das habe Zukunft, weil in der Breite erkannt<br />

worden ist, dass Dieseltechnik nur<br />

eine Übergangslösung zur Elektromobilität<br />

sei – der Umwelt und der Gesundheit<br />

der Menschen zuliebe.<br />

Perspektiven für Brennstoffzellen<br />

Henning Joswig von Innogy machte am<br />

Beispiel der »Innogy« deutlich, dass der<br />

Brennstoffzellenantrieb die Zukunft für<br />

alle Antriebssysteme darstellen werde,<br />

egal, ob durch die Verwendung von<br />

Wasserstoff, Methanol, Butan oder Erdgas,<br />

die Wärmeenergie werde direkt in<br />

Elektroenergie umgewandelt.<br />

Bootsbesitzer und Reeder des Neuseenlandes<br />

zeigten sich überzeugt davon,<br />

auch in Zukunft auf diese Technologien<br />

zu setzen, wenn von den zuständigen Obrigkeiten<br />

dafür auch Fördergelder zugesichert<br />

würden.<br />

Ostseestaal ist der große Macher<br />

Ingo Schillinger, Verkaufsmanager bei<br />

Ostseestaal in Stralsund, stellte nicht nur<br />

sein Unternehmen vor, das im Schiffbau<br />

wie in der Offshoretechnik und anderen<br />

schifffahrtsverbundenen Gewerken sein<br />

Metier besitzt. Es hat sich auf den Bau<br />

von mit Solarenergie betriebenen Schiffen<br />

spezialisiert, vornehmlich Fahrgastschiffe,<br />

Autofähren, Personenfähren,<br />

Seminarschiffe und selbstfahrende<br />

Wohnboote.<br />

Alle Schiffe wie Boote sind mit Solarmodulen<br />

bestückt, die ihre Energie außerhalb<br />

und während des Fahrbetriebes<br />

in Lithium-Polymer-Batterien (LPB)<br />

speichern, ansonsten die Schiffe in Fahrt<br />

betreiben oder die LPB über Nacht aus<br />

dem öffentlichen Stromnetz laden.<br />

Zehn solcher Schiffe – Boote nicht mitgerechne<br />

– seien erfolgreich im Raum<br />

Berlin, Stralsund (Weiße Flotte) und<br />

im Saarland störungsfrei unterwegs, so<br />

Schillinger. Mit farbigen Risszeichnungen<br />

dokumentierte er zudem, dass Ostseestaal<br />

den Bau von mehr als zehn weiteren<br />

Einheiten vorbereitet. Bestimmt sind<br />

sie für verschiedene in- und ausländische<br />

Reeder, beispielsweise aus Skandinavien.<br />

Es handelt sich um Solar-Fahrgastschiffe,<br />

die bis zu 300 Personen Platz bieten sowie<br />

um Fähren und Arbeitsschiffe.<br />

Der Geschäftsführer der Weiße Flotte<br />

Stralsund, Knut Schäfer, schilderte<br />

seine guten Erfahrungen mit mehreren<br />

von Ostseesaal gebauten Solarfähren,<br />

die sein Unternehmen in Berlin betreibt.<br />

Auch er ist der Ansicht, dass die Elektromobilität<br />

den Schiffsantrieb revolutionieren<br />

wird. Er woll mit seinem Unternehmen<br />

weiterhin daran teilhaben,<br />

kündigte Schäfer an.<br />

Harald Arndt, Head R&D Neptun Ship<br />

Design, Rostock, führte aus, dass auch<br />

sein Unternehmen an der Emissionsreduzierung<br />

durch Elektroantriebe für die<br />

Binnenschifffahrt gemeinsam mit der<br />

Neptun-Werft arbeite.<br />

Abschließend zeigten sich Ginnow-Merkert<br />

und Schaffrin in kurzen Schlussworten<br />

überzeugt, dass sich der Elektroantrieb<br />

von Schiffen, unabhängig ob in der Freizeit-<br />

oder der Berufsschifffahrt, über kurz<br />

oder lang durchsetzen werde. Die Bereitschaft<br />

der zahlreichen Sportschifffahrtsunternehmen<br />

im Leipziger Neuseenland, die<br />

sich ebenfalls dem Elektroantrieb zuwenden<br />

zu wollen, zeige, dass man sich auf einem<br />

guten Weg befinde.<br />

n<br />

40 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


BG <strong>BS</strong> 18<strong>07</strong><br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 43


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44 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 6 5


BG <strong>BS</strong> 18<strong>07</strong><br />

Buyer’s Guide<br />

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6 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 6<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 45


Wasserstraßen | Häfen<br />

Containerterminal<br />

in Lauterbourg eröffnet<br />

In Lauterbourg ist das neue Containerterminal<br />

des PAS (Port Autonome de Strasbourg)<br />

eingeweiht worden. Gleichzeitig ging die Logistikplattform<br />

R3FLEX ans Netz. Das Containerterminal<br />

ist trimodal über den Rhein,<br />

die Straße und die Schiene zu erreichen<br />

Foto: PAS<br />

46 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

Bei der feierlichen Eröffnung des gegenüber<br />

von Karlsruhe auf der französischen<br />

Rheinseite gelegenen Standorts<br />

waren zahlreiche hochrangige Vertreter<br />

aus Politik und Wirtschaft anwesend:<br />

Chantal Ambroise (Französischer Staat),<br />

Evelyne Isinger, (Région Grand Est),<br />

Frédéric Bierry (Präsident des, Départements<br />

Bas-Rhin), Bernard Hentsch, Vorsitzender<br />

des Gemeindeverbandes Plaine<br />

du Rhin, Jean-Michel Fetsch, Bürgermeister<br />

von Lauterbourg, und Catherine<br />

Trautmann, Präsidentin des PAS.<br />

Das bisher letzte trimodale Terminal<br />

am Oberrhein wurde vor fast 15 Jahren<br />

(Container-Terminal Nord in Straßburg)<br />

eingeweiht, denn die Verfügbarkeit von<br />

Baugrund entlang des Rheinufers sei sehr<br />

begrenzt, heißt es.<br />

Die Eröffnung des neuen Standorts, der<br />

auf den Containerverkehr spezialisiert<br />

ist, ist die Folge einer steigenden Nachfrage<br />

verbunden mit der Zunahme des Containerverkehrs<br />

in Straßburg. Die Zahl der<br />

umgeschlagenen Container habe sich seit<br />

2004 beinahe verdreifacht und im Jahr<br />

2017 die Gesamtzahl von 420.000 TEU<br />

überschritten, so PAS.<br />

Mehr Flächen verfügbar<br />

Das neue Terminal mit einer Fläche<br />

von 4 ha hat eine trimodale Umschlagkapazität<br />

von 80.000 TEU pro Jahr. Je<br />

nach Verkehrsentwicklung abgeschlossen werden : könnte seine<br />

Fläche noch verdoppelt werden, so<br />

die Franzosen. Im November 2017 wurde<br />

bereits der Portalkran geliefert, der<br />

vom Unternehmen Künz aus Österreich<br />

stammt. Seither wurde das Terminal<br />

durch zwei 400 m lange Gleise,<br />

ein Verwaltungsgebäude und zwei Reachstacker<br />

2) Infrastruktur der - Marke SNCF Réseau<br />

Ferrari, Modell<br />

F500 RS8 ergänzt. Außerdem ist es mit<br />

BEHÖRDLICHE VORAUSSETZUNGEN<br />

Im Vorlauf zur Einfahrt in dasTerminal in Lauterbourg müssen vom EVU bei<br />

folgenden drei Behörden Antragsverfahren durchlaufen bzw Verträge<br />

1) Sicherheit - EPSF ( Établissement Publique de Sécurité Ferroviaire )<br />

- Antrag auf eine Kompatibilitätsbescheinigung der Lokomotive für den Grenzabschnitt<br />

- Antrag auf ein Sicherheitszertifikat B für den Grenzabschnitt<br />

Informationen auf http://www.securite-ferroviaire.fr<br />

- Nutzungsvertrag mit SNCF-Réseau für Infrastruktur und Informationssysteme<br />

- Begründeter Ausnahmeantrag für die Zulassung von deutschen Zugschluss-Signalen,<br />

sowie von Zugpersonal, das nicht über ein Sprachniveau B1 in Französisch verfügt,<br />

aber sich hinreichend verständigen kann<br />

Skizze des Terminals und der umliegenden Infrastruktur<br />

24 Reefer-Container-Greifern für Kühlcontainer<br />

ausgestattet.<br />

Mit der Gesamtinvestition von 14 Mio.€<br />

wird das Logistikangebot des PAS für die<br />

Industrie- und Logistikunternehmen im<br />

nördlichen Elsass gestärkt. Der Containerkran<br />

ergänzt die bereits bestehenden<br />

Hafenanlagen in Lauterbourg, das über einen<br />

Schüttgutkai, eine RoRo-Rampe und<br />

einen Portalkran für Schwergut mit einer<br />

Tragfähigkeit von 200 t verfügt.<br />

Das neue Terminal, das insgesamt dritte<br />

der PAS-Gruppe, konnte durch Kofinanzierungen<br />

(21,9% Französischer Staat,<br />

20,7% EU – EFRE und CEF (Connecting<br />

Europe Facility), 4,2% Region Grand<br />

Est, 4,2% Departement Bas-Rhin, 0,75%<br />

Gemeinschaft von Gemeinden Plaine du<br />

Rhin, 48,25% PAS) realisiert werden. Es<br />

können bis zu 29 Container pro Stunde<br />

(Container bis zu 40 t) umgeschlagen und<br />

zwei Schiffe gleichzeitig gelöscht werden.<br />

Neue Perspektiven durch R3FLEX<br />

Die trimodale Plattform R3FLEX, deren<br />

Bau im Jahr 2016 begonnen wurde,<br />

wurde ebenfalls mit einem Festakt für<br />

Mitarbeiter, Kunden, Partner und die<br />

am Bauprojekt beteiligten Dienstleister<br />

eröffnet. Im Zuge dessen wurde die<br />

herausragende Bedeutung der deutschfranzösischen<br />

Beziehungen Betriebsvorschriften und die trimodale<br />

Anbindung der neuen Plattform<br />

gewürdigt.<br />

R3FLEX bietet Industrie- und Logistikflächen<br />

von insgesamt 48 ha, die<br />

nach den Wünschen der Bauträger und<br />

der Unternehmen angelegt werden können.<br />

Die erschlossenen Flächen seien sofort<br />

verfügbar und direkt an das Wasser<br />

oder das Hafenbahnnetz angeschlossen,<br />

Bertriebsvorschriften<br />

so die Franzosen. Weitere 25 ha könnten<br />

auf Anfrage erschlossen werden.<br />

- Schulung des Personals bzgl. der Kenntnis der<br />

Eigenschaften des Strecke und der<br />

Kontakt : Guichet unique de la Direction<br />

Marketing et Commerciale de SNCF Réseau<br />

Email : guichetunique@reseau.sncf.fr<br />

Informationen auf www.sncf-reseau.fr<br />

3 ) Infrastruktur - Port autonome de Strasbourg<br />

- Nutzungsvertrag für das Hafenbahnnetz<br />

- Schulung des Personals bzgl. der Kenntnis der<br />

Eigenschaften des Hafenbahnetzes und der<br />

Kontakt : Fabrice CARENOU, Leiter Hafenbahn<br />

Tel : +33 (0)3 88 21 78 32<br />

Email : f.carenou@strasbourg.port.fr<br />

Informationen auf<br />

http://www.strasbourg.port.fr/outil/mediatheque<br />

Der PAS beteiligt sich auch an der laufenden<br />

Studie des Departements Bas-Rhin<br />

zur Erdwärme-Nutzung in unmittelbarer<br />

Umgebung. Die Anbindung des R3FLEX<br />

an eine Erdwärmegewinnungsanlage<br />

würde die Versorgung mit erneuerbarer<br />

Energie langfristig sicherstellen, heißt es.<br />

Der Industrie- und Logistikstandort<br />

R3FLEX biete neue Perspektiven für<br />

grenzüberschreitend agierende Unternehmen,<br />

die für den Transport ihrer Waren<br />

auf verschiedene Transportmittel zurückgreifen<br />

möchten, so PAS. »Lauterbourg<br />

ist ein strategischer Standort am Ufer des<br />

Rheins, der größten europäischen Wasserstraße<br />

und auf dem wichtigsten Güterverkehrskorridor<br />

in Europa. Außerdem handelt<br />

es sich um eine trimodale Plattform,<br />

die den wachsenden Bedarf an flexibler<br />

Nutzung verschiedener Verkehrsträger<br />

optimal abdeckt; diese Flexibilität ist ein<br />

immer entscheidenderes Kriterium für<br />

Logistikunternehmen. Ein Flächenangebot<br />

mit dieser Service-Qualität ist entlang<br />

des Rheins selten geworden«, erklärt PAS-<br />

Präsidentin Trautmann.<br />

Partnerschaften für die Nutzung<br />

Das dritte Containerterminal des Hafens<br />

von Straßburg steht vorübergehend unter<br />

Für die Schulung kann der<br />

der Leitung von Rhine Europe Terminal,<br />

Fortbildungstäger frei gewählt<br />

einer hundertprozentigen werden Tochterfirma<br />

des PAS. Im kommenden Herbst wollen<br />

die Straßburger eine Ausschreibung für<br />

Vor Ort<br />

den operativen Betrieb des Terminals<br />

und optional die Für das Nutzung Rangieren eines benötigt Teils das EVU<br />

des<br />

- Einen Mitarbeiter, der sich<br />

zu erschließenden hinreichend Baugrunds auf Französisch starten. in<br />

Die Vergabe einer Routine-, Konzession sowie Gefahrensituationen<br />

ist für den<br />

verständigen kann.<br />

französischen Hafen eine Premiere. Damit<br />

sollen spezialisierte Kontakt : William Privatunternehmen<br />

in die Schaffung des multimodalen<br />

LAVAL,<br />

SNCF Réseau, Leiter des Standorts<br />

Lauterbourg<br />

Logistikangebots Email im : william.laval@reseau.sncf.fr<br />

Hafengebiet eingebunden<br />

werden. RD<br />

BAHNHOF<br />

LAUTERBOURG<br />

POSTE 2<br />

750m<br />

POSTE 1<br />

RICHTUNG WÖRTH<br />

400m<br />

x2<br />

Gleise<br />

Bahnhof<br />

Lauterbourg<br />

Rangiergleise<br />

750m<br />

400m<br />

Gleislänge<br />

im Bahnhof<br />

Gleislänge<br />

im Terminal<br />

HAFEN LAUTERBOURG<br />

Gleise<br />

Stellwerk<br />

Erschlossene<br />

Fläche<br />

Erschließbare<br />

Fläche<br />

Quelle: PAS<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 47


Wasserstraßen | Häfen<br />

Basel erzielt Rekord im Containerumschlag<br />

Die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) haben im vergangenen Jahr erneut einen Rekord<br />

im Containerumschlag vermeldet. Der Gesamtumschlag ging jedoch zurück. Positiv wirkte<br />

sich der trimodale Anschluss des Terminals Gateway Basel Nord aus<br />

Nach einem schwachen ersten<br />

Halbjahr 2017 konnten<br />

die SRH den Rückstand<br />

bis Ende des Jahres beinahe<br />

aufholen. Insgesamt<br />

gingen 5,8 Mio.t Güter<br />

über die Kaikanten<br />

und damit 1,8%<br />

weniger als im Vorjahr<br />

(5,9 Mio.t). Die<br />

vor allem auf Mineralölverkehre<br />

und<br />

Schüttgüter spezialisierten<br />

Häfen Muttenz-Au<br />

(1,80 Mio.t,<br />

–2,7%) und Birsfelden<br />

(1,95 Mio.t,<br />

–5,7%) mussten dementsprechend<br />

leichte<br />

Rückgänge hinnehmen.<br />

Flüssige Kraft- und<br />

Brennstoffe sind weiterhin<br />

die wichtigste Warengruppe<br />

in den SRH. Insgesamt wurden<br />

2,46 Mio.t Güter dieser Art umgeschlagen,<br />

was eine leichte Steigerung<br />

von 0,8% bedeutet (2016: 2,44 Mio.t).<br />

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Der Containerumschlag in Basel boomt<br />

Ihr Anteil am Gesamtumschlag in<br />

den SRH ist damit von 44,9% im<br />

Jahr 2016 auf 45,2% geringfügig<br />

gestiegen. Allerdings<br />

war vor allem für das<br />

letzte Quartal 2017 ein<br />

deutlich stärkerer Umschlag<br />

erwartet worden,<br />

da der Bundesrat<br />

mit Wirkung zum 1.<br />

Januar <strong>2018</strong> eine Erhöhung<br />

der CO2-<br />

Abgaben auf Heizöl<br />

beschlossen hatte.<br />

Deshalb sei man davon<br />

ausgegangen,<br />

dass die Kunden vor<br />

Jahresende die Lager<br />

füllen würden, was aber<br />

nicht passiert sei, so der<br />

Hafenverbund. Einen großen<br />

Rückgang von 18% gegenüber<br />

dem Vorjahr gab es<br />

beim Umschlag der Warengruppe<br />

landwirtschaftliche Erzeugnisse/<br />

Nahrungs- und Futtermittel.<br />

In den ersten drei Monaten machte den<br />

Schweizern das anhaltende Niedrigwasser<br />

zu schaffen, wodurch deutliche Ladungsmengen<br />

verloren gegangen waren.<br />

Als glücklicher Umstand für die Schweizer<br />

sollte sich dann die Unterbrechung<br />

der Rheintalbahnstrecke bei Rastatt ab<br />

Mitte August erweisen. Für rund sieben<br />

Wochen musste die wichtige Nord-<br />

Süd-Eisenbahnverbindung gesperrt werden,<br />

da sich beim Bau eines Tunnels bei<br />

Rastatt die Schienen abgesenkt hatten.<br />

Normalerweise verkehren auf der Strecke<br />

täglich rund 200 Güterzüge.<br />

Foto: SRH<br />

Temporäre Verkehrsverlagerung<br />

Die Rheinschifffahrt reagierte rasch und<br />

flexibel auf diesen logistischen GAU in<br />

dem Verkehre, die sonst über andere Verkehrsträger<br />

geführt werden, durch die<br />

Schifffahrt übernommen wurden. Auch<br />

die SRH profitierten davon, sodass im<br />

zweiten Halbjahr eine Steigerung des Güterumschlags<br />

vermeldet werden konnte,<br />

wenngleich die Verluste der ersten sechs<br />

48 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Strasse 2 252 486<br />

Wasserstraßen | Häfen<br />

Total 5 760 437<br />

Zu- und Abfuhr nach Verkehrsträger<br />

Zu- und Abfuhr nach Verkehrsträger<br />

Tonnen 2013 2014 2015 2016 2017<br />

8 000 000<br />

6 000 000<br />

4 000 000<br />

2 000 000<br />

Bahn 4 679 945 3 948 306 4 314 538 3 812 506 3 5<strong>07</strong> 951<br />

Strasse 2 852 591 2 804 354 2 538 168 2 287 355 2 252 486<br />

Schiff 6 829 684 5 982 090 6 333 838 5 896 503 5 790 154<br />

Monate dadurch nicht gänzlich ausgeglichen<br />

werden konnten.<br />

Im Containerumschlag verzeichneten<br />

die SRH indes bereits im zweiten Jahr in<br />

Folge einen Rekord. 2017 wurden insgesamt<br />

mehr als 137.500 TEU bewegt. Dies<br />

entspricht einer Steigerung von 4,4% im<br />

Vergleich zum Vorjahr, davon wurden<br />

wasserseitig 120.000 TEU umgeschlagen<br />

(+4,1%), somit konnte auch hier ein neues<br />

Altzeithoch erzielt werden.<br />

Auch beim bahnseitigen Containerumschlag<br />

von und zu den Seehäfen gab<br />

es eine Steigerung. Mehr als 18.000 der<br />

genormten Stahlbehälter wurden auf diese<br />

Weise umgeschlagen. Im Vergleich zu<br />

2016 entspricht dies einer Steigerung von<br />

6,3%.<br />

Beim Boxentransport kam die Sperrung<br />

der Rheintalbahnstrecke noch deutlicher<br />

als bei den anderen Umschlaggütern<br />

zum Tragen, sagen die Schweizer.<br />

Allein im September 2017 seien 36% mehr<br />

Behälter umgeschlagen worden als im<br />

selben Monat des Vorjahres. Doch auch<br />

nach der Wiederaufnahme der Bahnstrecke<br />

sei die Nachfrage hoch geblieben. Im<br />

Oktober sei ein Plus von 31%, im November<br />

eines von fast 34% verbucht worden.<br />

Im Dezember verbesserte sich der Warenumschlag<br />

gar um 70% im Vergleich<br />

zu 2016. »Auch wenn die Sonderfaktoren<br />

Niedrigwasser und Rastatt außen vor gelassen<br />

werden, kann als Fazit resümiert<br />

werden, dass der Containerverkehr weiterhin<br />

ein stark ansteigender Bereich ist«,<br />

Quelle: SRH<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 49


Wasserstraßen | Häfen<br />

Landor hat 2017 eine neue Verladebrücke in Betrieb genommen<br />

heißt es seitens der SRH. Er sei aber zu<br />

einem entscheidenden Teil abhängig von<br />

der Performance der Schweizer Exportindustrie<br />

und nicht zuletzt auch von der<br />

Inlandsnachfrage. Dennoch dürfe mit<br />

»berechtigtem Optimismus« davon ausgegangen<br />

werden, dass weitere Rekordwerte<br />

in den kommenden Jahren absehbar<br />

seien, glauben die Schweizer.<br />

Da die bestehende Infrastruktur in<br />

Kleinhüningen in der Zeit der Bahnsperre<br />

an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen<br />

sei, sei augenfällig geworden, dass<br />

dringend neue leistungsfähige und vor<br />

allem vernetzte Umschlaganlagen notwendig<br />

seien, »um das künftige Wachstum<br />

bewältigen zu können und das Potenzial<br />

der Schifffahrt voll zu nutzen<br />

– künftig auch im Korridor-Transitverkehr<br />

Seehäfen/Ruhrgebiet–Italien.« Darüber<br />

hinaus hoffen die Schweizer, dass<br />

<strong>2018</strong> zumindest einige nach den Rastatt-<br />

Erfahrungen nicht mehr ausschließlich<br />

auf die Bahn setzen und zumindest einen<br />

Teil ihrer Transporte über den Rhein<br />

durchführen werden.<br />

Der Start in dieses Jahr verlief bisher<br />

verheißungsvoll. In den ersten fünf Monaten<br />

dieses Jahres sind haben die SRH<br />

insgesamt mehr als 2.378.000 Mio.t Güter<br />

umgeschlagen. Das entspricht einer<br />

Steigerung von 12,2% im Vergleich<br />

zum selben Zeitraum des Vorjahres. Alle<br />

Häfen konnten zulegen. Das prozentual<br />

größte Wachstum gab es in Kleinhüningen<br />

(+16,5%), aber auch Birsfelden<br />

(+11,7%) und der Auhafen (+9,4%) verzeichneten<br />

bis einschließlich Mai deutliche<br />

Zuwächse beim Umschlag.<br />

Auch Basel profitiert vom allgemeinen<br />

Boom in der Flusskreuzschifffahrt.<br />

120 verschiedene Einheiten machten<br />

2017 fest. Es wurden 956 Ankünfte verbucht,<br />

27,6% mehr als 2016. Die Zahl<br />

der Liegetage ging währenddessen von<br />

445 auf 415 zurück (-6,7%). Die Nachfrage<br />

nach Liegeplätzen sei unverändert<br />

groß und ein Ende nicht abzusehen, so<br />

die SRH. Die Folge seien Engpässe. Zur<br />

Erhöhung der Liegekapazitäten wollen<br />

die Schweizer in diesem Jahr die Planung<br />

und Projektierung des Ausbaus der provisorischen<br />

Anlegestelle am Klybeckquai<br />

beginnen.<br />

Bauarbeiten im Hafenbereich<br />

Foto: SRH<br />

In Kleinhüningen erhielt Satram Huiles<br />

2017 die Baubewilligung für den Rückbau<br />

des Tanklagers und für die Bodensanierung,<br />

wobei der Rückbau in diesem Jahr<br />

erfolgen soll. In den Hafenregion Birsfelden<br />

wurde ein gemeinsames Projekt der<br />

Gemeinde Birsfelden, des Kantons Basel-<br />

Landschaft und der SRH-»Entwicklung<br />

Industrie- und Gewerbezone Birsfelden«<br />

als Absichtserklärung unterzeichnet.<br />

Dadurch wurde die Grundlage für die<br />

mittel- bis langfristigen Entwicklungspotenziale.<br />

Ein Schlüssel zur Hafenentwicklung<br />

werde der künftige Kapazitätsbedarf<br />

der Tanklager sein, so die SRH.<br />

Landor, der größte Düngeimporteur<br />

der Schweiz, investierte im vergangenen<br />

Jahr in neues Kranportal von Brunnhuber,<br />

einem zur Teichmann Gruppe gehörenden<br />

Unternehmen. Die neue Umschlageinrichtung<br />

im Auhafen Muttenz<br />

besteht aus zwei 53 m langen und 73 t<br />

schweren Brückenträgern. Zusätzlich fertigte<br />

der Kranspezialist zwei Portalstützen<br />

mit Fahrwerken sowie diverse Laufstege,<br />

Aufstiege und Anbauteile. Durch<br />

die neue Anlage sei die Zukunft von Landor<br />

langfristig gesichert, so die SRH.<br />

In Kleinhüningen erhielt Satram Huiles<br />

die Baubewilligung für den Rückbau<br />

des Tanklagers und für die Bodensanierung,<br />

wobei der Rückbau in diesem Jahr<br />

erfolgen soll. In den Hafenregion Birsfelden<br />

wurde ein gemeinsames Projekt der<br />

Gemeinde Birsfelden, des Kantons Basel-<br />

Landschaft und der SRH-»Entwicklung<br />

Industrie- und Gewerbezone Birsfelden«<br />

als Absichtserklärung unterzeichnet.<br />

Dadurch wurde die Grundlage für die<br />

mittel- bis langfristigen Entwicklungspotenziale.<br />

Ein Schlüssel zur Hafenentwicklung<br />

werdender künftige Kapazitätsbedarf<br />

der Tanklager sein, so die SRH.<br />

Landor, der größte Düngeimporteur<br />

der Schweiz, investierte in neues Kranportal<br />

von Brunnhuber, einem zur Teichmann<br />

Gruppe gehörenden Unternehmen.<br />

Die neue Umschlageinrichtung<br />

besteht aus zwei 53 m langen und 73 t<br />

schweren Brückenträgern. Neben den<br />

neuen Trägern wurden noch zwei Portalstützen<br />

mit Fahrwerken sowie diverse<br />

Laufstege, Aufstiege und Anbauteile von<br />

dem Kranspezialisten gefertigt.<br />

Ebenfalls im Muttenzer Auhafen hat<br />

die fenaco Genossenschaft jüngst ihre<br />

Umschlagplattform und Getreidestelle<br />

in Betrieb genommen. Für die Anlage<br />

wurden bestehende, ehemalige Sandsilos<br />

zu Getreidesilos umgebaut sowie ein<br />

neues, über 70 m hohes Silo mit einer Lagerkapazität<br />

von rund 40.000 t für die Lagerung<br />

von Getreide und Ölsaaten und<br />

Futtermitte-Rohprodukten errichtet. Zudem<br />

wurde auch in eine spezifische Lagerung<br />

für anspruchsvolle Eiweißprodukte,<br />

wie zum Beispiel Sojaschrot, investiert.<br />

Die Rohprodukte können künftig per<br />

Traktor, Lastwagen, Bahn und Schiff angenommen<br />

und wiederum auf Bahn und<br />

Lastwagen verladen werden. Ein Schwerlastkran<br />

für den Umschlag auf Schiffe<br />

und den Containerumschlag steht ebenfalls<br />

zur Verfügung. »Die fenaco hat rund<br />

40 Mio. Franken in eine leistungsstarke<br />

Anlage investiert, die eine optimale Abwicklung<br />

der Inlandernte in der Region<br />

und den Umschlag von notwendigen Ergänzungsimporten<br />

zulässt», sagt Heinz<br />

Mollet, Mitglied der Geschäftsleitung<br />

der fenaco.<br />

Die Anlieferung von Getreide der regionalen<br />

Produzenten erfolgte zuvor am<br />

Standort im Dreispitz der Landi Reba,<br />

was verkehrs- und emmissionstechnisch<br />

unbefriedigend gewesen sei. Durch die<br />

Integration der Sammelstelle in den Neubau<br />

im Auhafen könne die Ernte der Region<br />

Basel nun rasch und kosteneffizient<br />

übernommen werden. Dank der erweiterten<br />

Kapazitäten in Aufaßen würden<br />

keine Auslagerungen während der Ernte<br />

nötig sein, wie dies früher regelmäßig<br />

der Fall gewesen sei, so Christian Banga,<br />

Präsident der Landi Reba. TWG<br />

50 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

KARLSRUHE<br />

Bestes Ergebnis seit fast 25 Jahren<br />

Insgesamt rund 7,3 Mio. t Güter sind<br />

im vergangenen Jahr in den Rheinhäfen<br />

Karlsruhe umgeschlagen worden. Nach<br />

Angaben des Hafens war es das beste Ergebnis<br />

seit 1994. Gegenüber dem Vorjahr,<br />

als 6,7 Mio. t Güter über die Kaikanten<br />

gegangen waren, entspricht dies einem<br />

Anstieg von 8,9 %.<br />

Als Grund nannten die Karlsruher die<br />

weitestgehend gleichbleibenden Wasserstände<br />

sowie die Entwicklung der Konjunktur.<br />

Im vergangenen Jahr haben sich<br />

drei neue Unternehmen am Standort<br />

Rheinhafen Karlsruhe niedergelassen:<br />

Craiss Generation Logistik Karlsruhe,<br />

die Baugesellschaft Schleith sowie Knettenbrech<br />

+ Gurdulic Service, ein Entsorgungs-<br />

und Recyclingunternehmen.<br />

Derzeit gebe es keine Freiflächen mehr<br />

auf dem Rheinhafengelände, weshalb aktuell<br />

auch keine Ausbaumaßnahmen geplant<br />

seien, heißt es aus der Hafenverwaltung.<br />

Kontinuierlich arbeite man aber an<br />

der Verbesserung der Infrastruktur. In<br />

diesem Jahr sollen<br />

beispielsweise<br />

unbeschrankte<br />

Bahnübergänge<br />

mit Schranken<br />

versehen werden.<br />

Mittelfristig sei<br />

geplant, schräg<br />

geböschte Ufer<br />

mit senkrechten<br />

Spundwänden zu<br />

versehen.<br />

In den Rheinhäfen Karlsruhe gibt es keine Freiflächen mehr<br />

Anfang dieses<br />

Jahres fand die<br />

Abschlussveranstaltung des RPIS-Projektes<br />

auf dem Fahrgastschiff »Karlsruhe«<br />

statt. RPIS steht für die Entwicklung<br />

und Einführung eines elektronischen<br />

Verkehrsmanagementsystems zur effizienten<br />

Abwicklung der Containerverkehre<br />

auf dem Rhein. Das Vorhaben wurde<br />

von der Europäischen Kommission im<br />

Rahmen des laufenden CEF-Programms<br />

Die Rheinhäfen Karlsruhe gehörten<br />

zu den federführenden Projektpartnern.<br />

Die Vertreterin der EU Behörde<br />

INEA, Exekutivagentur für Innovation<br />

und Netze, Vassilia Argyraki, betonte<br />

die Vorreiterrolle, die die Rheinhäfen<br />

durch die Realisation dieses Projektes<br />

einnimmt. Das Ziel besteht darin, diese<br />

weiter auszubauen, so die Rheinhäfen<br />

gefördert (siehe S. 8).<br />

Karlsruhe.<br />

n<br />

Foto: Christian Ernst<br />

MANNHEIM<br />

Herausforderungen für den Hafen<br />

In den Mannheimer Häfen sind im Mai dieses Jahres gut<br />

589.000 Mio. t Güter wasserseitig umgeschlagen worden.<br />

Das sind rund 27,3 % weniger als im Vorjahresmonat in<br />

dem mehr als 810.000 t über die Kaikanten gegangen waren.<br />

Der Start zu Beginn des Jahres war noch verheissungsvoll,<br />

denn für den Januar hattedete der Hafen einen Güterzuwachs<br />

von 2,7% vermeldet.<br />

Nach Angaben der Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft<br />

Mannheim (HGM) wurde im Mai am stärksten<br />

der Umschlag in den Gütergruppen Erdöl, Mineralöl, -erzeugnisse<br />

und Gase beeinträchtigt, denn hier ging die Gütermenge<br />

um 90.137 t (-64%). Feste mineralische Brennstoffe<br />

(-45,3%/-83.384 t) sowie Chemische Erzeugnisse<br />

(- 45,1%/-60.975 t) verfehlten das Vorjahresergebnis ebenfalls<br />

deutlich. Der Umschlag der Gütergruppe Land-, Forstwirtschaftliche<br />

und andere Erzeugnisse konnte indes um<br />

15.152 t/+ 223,6% auf fast 22.000 t gesteigert werden. Auch<br />

die Gütergruppe Eisen, Stahl und NE-Metalle konnte einen<br />

Zuwachs von 10.303 t/+42,10% verbuchen.<br />

Der wasserseitige Containerumschlag sank derweil von<br />

13.311 TEU im Mai 2017 um 2.203 TEU auf 11.108 TEU. Das<br />

entspricht einem Rückgang von fast 16,6%. Die Tonnage fiel<br />

von etwa 118.000 t auf 1<strong>07</strong>.754 t (-8,8 %).<br />

Der durchschnittliche Wasserstand lag im Monat Mai am<br />

Pegel Mannheim Rhein bei 3,09 m und auf dem Niveau vom<br />

Mai 2017. Insgesamt machten in Mai dieses Jahres 495 Schiffe<br />

in den Mannheimer Häfen fest, 164 Einheiten weniger als<br />

im Vorjahr.<br />

n<br />

Trimodal im Quadrat<br />

Die Schnittstelle zwischen Wasser, Straße und<br />

Schiene in der Quadratestadt Mannheim.<br />

HafenMannheim<br />

weltweit für die Region<br />

Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH<br />

www.hafen-mannheim.de<br />

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18.01.2012 17:19:39 Uhr<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 51


Wasserstraßen | Häfen<br />

CHINAVERKEHR<br />

Duisport und Chongqing kooperieren<br />

Die Duisburger Hafen AG (duisport) und<br />

die chinesische 30-Millionen-Metropole<br />

Chongqing verstärken ihre Zusammenarbeit.<br />

Die Partner wollen zukünftig<br />

vor allem bei gemeinsamen Projekten<br />

im Rahmen von »Belt & Road« kooperieren.<br />

Insbesondere sollen die Fahrzeiten<br />

der Güterzüge von bislang 12 bis 13 Tagen<br />

weiter reduziert werden.<br />

»Chongqing ist ein herausragender Partner<br />

in unserem Chinageschäft, mit dem<br />

wir gemeinsam mit unseren Partnern aus<br />

der Industrie und Logistik einen permanenten<br />

Dialog führen werden. Durch diese<br />

Kooperation mit der wichtigsten Logistikdrehscheibe<br />

Chinas stellen wir sicher, dass<br />

der Chinahandel weiterhin einer unserer<br />

Wachstumstreiber bleibt«, so duisports-<br />

Vorstandsvorsitzender Erich Staake, der<br />

Chongqings Bürgermeister Liu Guiping<br />

und den chinesischen Generalkonsul Feng<br />

Haiyang in Duisburg empfing.<br />

Erich Staake, Vorstandsvorsitzender von duisport (r.), empfing Chongqings Bürgermeister Liu<br />

Guiping (mitte) und Chinas Generalkonsul Feng Haiyang<br />

Von den derzeit wöchentlich 30 zwischen<br />

duisport und verschiedenen Zielen<br />

in China verkehrenden Güterzügen<br />

ist die 2011 aufgenommene Verbindung<br />

zwischen Duisburg und Chongqing die<br />

älteste im Rahmen der Seidenstraßeninitiative<br />

»Belt & Road«. Seitdem ist<br />

der weltweit größte Binnenhafen Startund<br />

Zielpunkt der Chinazüge. Aus<br />

Chongqing, einem der größten Industriestandorte<br />

der Welt, werden vor allem<br />

Elektrogeräte und Bauteile von dort<br />

ansässigen weltweit operierenden Elektronikkonzernen<br />

importiert. Bürgermeister<br />

Liu Guiping wies darauf hin,<br />

dass seit 2011 über 2.000 Züge zwischen<br />

Chongqing und duisport gefahren seien.<br />

Der ökonomischen Bedeutung dieser<br />

Güterzugverbindung trug der chinesische<br />

Staatspräsident Xi Jinping Rechnung,<br />

als er 2014 den Duisburger Hafen<br />

als einziges Wirtschaftsunternehmen<br />

während seiner Europareise besuchte.n<br />

Foto: duisport<br />

JAHRESBILANZ<br />

HGK fährt Rekordergebnis ein<br />

Die Häfen Güterverkehr Köln AG<br />

(HGK) hat das vergangene Geschäftsjahr<br />

trotz anhaltender Wettbewerbsnachteile<br />

für Schienengüterverkehr und<br />

Binnenschifffahrt mit einem Rekordergebnis<br />

von 8,5 Mio. € abgeschlossen.<br />

Damit konnte der Gewinn im Vergleich<br />

zum Vorjahr noch einmal gesteigert<br />

werden. Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender<br />

der HGK, war mit dem erwirtschafteten<br />

Ergebnis »außerordentlich<br />

zufrieden.« Zu dem Resultat hätten<br />

gleichermaßen die Tochtergesellschaften<br />

sowie die Immobiliengesellschaft<br />

beigetragen.<br />

Im operativen Geschäft konnte die<br />

100-prozentige HGK-Tochter neska den<br />

konventionellen Umschlag und Transport<br />

von Gütern auf 10,7 Mio. t gegenüber<br />

dem Vorjahr deutlich steigern, als<br />

6,7 Mio. t umgeschlagen worden waren.<br />

Das Containeraufkommen ist währenddessen<br />

auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.<br />

Die HTAG Häfen und Transport AG,<br />

ebenfalls eine 100-prozentige HGK-<br />

Tochter, musste derweil einen Rückgang<br />

des Transportaufkommens um 5,4<br />

% auf 9.9 Mio. t hinnehmen. Die Umschlagleistung<br />

verringerte sich um 9,5<br />

% auf 2,35 Mio. t. Als Grund nannte die<br />

HGK die lang anhaltende Niedrigwasserperiode.<br />

RheinCargo, das Gemeinschaftsunternehmen<br />

der HKG und der Neuss<br />

Düsseldorfer Häfen, konnte den Umschlag<br />

in den sieben betriebenen Rheinhäfen<br />

unterdessen um 1 % auf 28 Mio.<br />

t steigern. Die Transportmange im Bereich<br />

Eisenbahn ging auf 19 Mio. t zurück,<br />

habe aber dennoch über Plan gelegen,<br />

hieß es. Das Gesamtvolumen der in<br />

den Häfen und auf der Schiene bewegten<br />

Güter betrug im vergangenen Jahr<br />

47,2 Mio. t<br />

Die HGK-Gruppe erwartet nach eigenen<br />

Angaben in diesem und den kommenden<br />

Jahren »vielfältige Herausforderungen«.<br />

Knappe Ressourcen,<br />

Digitalisierung, Klimaveränderungen,<br />

zunehmende Normen und Reglements<br />

würden den Unternehmen der Branche<br />

zu schaffen machen. Man wolle den »anspruchsvollen<br />

Aufgaben daher mit belastbaren<br />

Konzepten begegnen.«<br />

Mit der Verlagerung der Lkw-Verkehre<br />

auf Bahn und Schiff leiste man einen effizienten<br />

und umweltfreundlichen Beitrag.<br />

»Gerade in Zeiten, in denen über Dieselfahrverbote<br />

diskutiert wird, bietet die<br />

HGK über ihre Töchter und Beteiligungen<br />

zeitgemäße Alternativen zum Straßenverkehr<br />

an«, betont Wedig. n<br />

52 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

Neuer Verladebagger in Andernach<br />

Die Stadtwerke Andernach setzen einen neuen Verladebagger im Hafen Andernach ein.<br />

Das Umschlaggerät wird vor allem für den Umschlag von Streusalz und anderen<br />

Schüttgütern verwendet<br />

Nach eigenen Angaben haben die<br />

Stadtwerke für den Verladebagger<br />

mit der Bezeichnung »870 m« von Sennebogen<br />

über 800.000 € investiert. Angesichts<br />

einer jährlichen Umschlagmenge<br />

von insgesamt rund 2 Mio.t lohne<br />

sich die Investition aber, sind die Andernacher<br />

überzeugt. Im Hafen werden<br />

hauptsächlich Basalt, Lava sowie Streusalz<br />

und anderen Schüttgütern umgeschlagen.<br />

Die Neuerwerbung wird im Stromhafen<br />

eingesetzt. Dadurch soll das Laden<br />

und Löschen eines Schiffes künftig<br />

schneller gehen. Durch den Verladebagger,<br />

durch den der Umschlag effizienter<br />

werden soll, könnten mehrere Geräte ersetzt<br />

werden, welche bei Beladevorgängen<br />

von Schiffen benötigt würden, heißt es.<br />

Bei der Beschaffung sei darauf geachtet<br />

worden, Geräusch- und Schadstoffemission<br />

zu verringern. Nach Angaben der<br />

Stadtwerke Andernach verfügt der Verladebagger<br />

über modernste Abgasreinigungstechnik<br />

und ist besonders schallgedämmt.<br />

Der »Sennebogen 870 M« wurde Anfang<br />

April dieses Jahres per Schwerlasttransport<br />

in mehreren Bauteilen angeliefert<br />

und dann zu seiner vollen Größe<br />

durch die Firma Jungbluth Baumaschinen<br />

zusammengebaut. Die Mitarbeiter<br />

der Stadtwerke seien für die Anwendung<br />

des 96 t schweren Helfers ausgebildet<br />

und in die Arbeit eingewiesen worden,<br />

heißt es. Nach einer Übungsphase<br />

seien sie nun bereit, den Verladebagger<br />

mit einer Motorleistung von 261kW sowie<br />

einer Reichweite von 25 m effizient<br />

zu bedienen.<br />

»Die Mitarbeiter freuen sich über die<br />

neue Herausforderung. Ebenfalls sind<br />

wir froh, dass wir die Übungsphase gut<br />

und schnell gemeistert haben und der<br />

Das Schüttgutgeschäft soll durch den<br />

Verladebagger wettbewebsfähiger werden<br />

Verladebagger sich nun mit unseren Mitarbeitern<br />

gemeinsam kümmern kann«,<br />

sagt Hafenbetriebsleiter Jens Lauermann.<br />

Das Geschäftsfeld »Schüttgut« werde<br />

mit der Investition in den neuen Verladebagger<br />

wettbewerbsfähiger. Ebenfalls<br />

sei er eine Absicherung für die Zukunft,<br />

so Lauermann weiter.<br />

Die Firma Jungbluth Baumaschinen<br />

hat nun den m Verladebagger bei einer<br />

symbolischen Schlüsselübergabe an die<br />

Stadtwerke Andernach übergeben. n<br />

Foto: Meta Welling<br />

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Stadtwerke Andernach GmbH | Läufstraße 4 | 56626 Andernach<br />

Telefon 02632 298-300 | hafen@stadtwerke-andernach.de<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 53


Wasserstraßen | Häfen<br />

Linzer Hafen baut auf die Zukunft<br />

Im Hafenviertel der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz wird das »Projekt<br />

Neuland« entwickelt. Der Ausbau des Containerterminals für den land- und wasserseitigen<br />

Umschlag und Modernisierung des Verschiebebahnhofs wird die Zukunft gesichert<br />

Von Josef Müller<br />

Zu diesem Projekt gehört u. a. der Ausbau<br />

des Containerterminals für den<br />

land- und wasserseitigen Umschlag sowie<br />

die Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs<br />

Stadthafen mit Zeithorizont 2022.<br />

Mit der Investition in die Modernisierung<br />

des Verschiebebahnhofs Stadthafen<br />

leisten die Österreichischen Bundesbahnen<br />

(ÖBB) eigenen Angaben zufolge einen<br />

weiteren Beitrag zur raschen und effizienten<br />

Versorgung des Industriestandortes<br />

Linz mit Gütern. Der Um- und Ausbau<br />

ermöglicht künftig eine einfachere<br />

und schnellere Betriebsabwicklung, was<br />

nicht nur dem stetig wachsenden hafenseitigen<br />

Containerumschlag entgegenkommt,<br />

sondern auch einen Beitrag zu<br />

mehr Sicherheit im Betrieb ermöglicht.<br />

Das Geschäft im Linzer Hafen entwickelte<br />

sich 2017 gut, wobei das Geschäftsfeld<br />

Transportlogistik mit einem<br />

Umsatzanteil von 10% zum Gesamtumsatz<br />

von 45 Mio. € einen »hervorragenden<br />

Beitrag« geleistet hat, wie Erich Haider,<br />

CEO der Linz AG und Eigentümer<br />

des Hafens bei der Projektpräsentation<br />

in Linz erklärte. Beim wasserseitigen<br />

Umschlag legte der Hafenim Vorjahr um<br />

knapp mehr als 2% auf 717.000 t Fracht<br />

zu. Beim Container-Handling gab es ein<br />

Minus von beinahe 7% auf 209.000 TEU.<br />

Zwischen dem Hafen und dem Adria-<br />

Hafen Koper gibt es wöchentlich acht<br />

Züge mit maritimer Fracht.<br />

Linz ist die Heimatstadt des österreichischen<br />

Stahlkonzerns voestalpine und<br />

der Transport von Rohstoffen für dieses<br />

Unternehmen zwischen Koper und Linz<br />

spielt eine wichtige Rolle. Die Transporte<br />

rollen primär auf der Schiene und daher<br />

ist der Ausbau des Containerterminals<br />

ein Projekt der Zukunft, wie Haider<br />

betonte. Der Ausbau des Containerterminals<br />

beginnt 2019 und wird 2021 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Auf der Bestandsfläche entlang der<br />

Industriezeile werden drei alte Leichtbau-Lagerhallen<br />

abgetragen, um die bestehende<br />

Kranbahn zu verlängern und<br />

einen zweiten Containerportalkran zu<br />

errichten. Durch diesen zweiten Containerportalkran<br />

reduziert sich die Gefahr<br />

eines Betriebsstillstandes im Falle eines<br />

Kranausfalls. Dadurch braucht es keine<br />

dieselbetriebene Reachstacker mehr und<br />

es entsteht eine zusätzliche Lagerfläche<br />

für rund 1.700 TEU.<br />

Verlängerung der Gleise<br />

Im Terminalbereich werden die Gleise<br />

verlängert und zwei weitere Ganzzugsgleise<br />

werden neu errichtet. Damit stehen<br />

insgesamt vier Ganzzugsgleise am<br />

Terminal zur Verfügung. Dadurch ist<br />

der parallele Umschlag Schiene und Straße<br />

möglich. Am Ende der verlängerten<br />

Kranbahn ist eine zusätzliche Containerreparaturhalle<br />

geplant.<br />

Nach der Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs<br />

erfolgt im Anschluss<br />

die Elektrifizierung des Containerterminals.<br />

Damit verringern sich die Kosten<br />

der Eisenbahnverkehrsunternehmen<br />

für den Verschub erheblich. »Mit<br />

dieser neuen Serviceleistung kann sich<br />

das Containerterminal am Markt deutlich<br />

konkurrenzfähiger präsentieren«,<br />

ist Haider überzeugt. Derzeit fahren die<br />

Übersicht über die Baumaßnahmen<br />

Lkw unkontrolliert direkt auf das Gelände<br />

des Containerterminals. Im Rahmen<br />

der AEO-Zertifizierung sind die Frachtpapiere<br />

der betreffenden Container aber<br />

vor einem Zutritt zu prüfen. Daher wird<br />

ein asphaltierter, beleuchteter sowie abgesperrter<br />

Bereich außerhalb des Terminals<br />

geschaffen.<br />

Stadt erwirbt Grundstücke<br />

Im derzeitigen Einfahrtsbereich werden<br />

Grundstücke von der Stadt Linz erworben<br />

um diesen notwendigen Vorstaubereich<br />

inkl. Sanitäranlagen für die Fahrer<br />

zu errichten. Der Ausbau des Containerterminals<br />

kostet 21 Mio. €. Zu diesem Investment<br />

gibt es von Seiten der EU eine<br />

Förderzusage: Der EU-Förderantrag im<br />

Rahmen der »Connecting Europe Facility<br />

(CEF)« mit einer Förderhöhe von 20<br />

% wurde bereits genehmigt und es werden<br />

definitiv 3,5 Mio. € aus der EU-Kasse<br />

zugeschossen. Neben der Expansion des<br />

Linzer Handelshafens in Richtung Logistik<br />

& Dienstleistung ist auch eine architektonische<br />

Aufwertung des Hafenviertels<br />

mit verschiedenen Neubauten<br />

geplant. <br />

n<br />

Quelle: Nina Leittner<br />

54 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

Wien steigert wasserseitigen Umschlag<br />

Der Wiener Hafen hat 2017 gegenüber dem Jahr zuvor neuerlich bei Gewinn und<br />

Umsatz zugelegt. Der Wasserseitige Umschlag verzeichnet einen klaren Aufwärtstrend.<br />

Es wird weiter in die verschiedenen Bereiche investiert<br />

Von Josef Müller<br />

Mit 58 Mio. € hat die Wiener Hafen-<br />

Gruppe ihren Umsatz um 2,3%<br />

gesteigert; das Ergebnis vor Steuern lag<br />

im Jahr 2017 bei rund 15 Mio. € und erhöhte<br />

sich um 16%. Die Stadt Wien als<br />

Eigentümer des Hafens mit seinen drei<br />

Teilen Freudenau, Albern und Lobau<br />

ist mit der Performance zufrieden. Der<br />

Hafen ist nationale und internationale<br />

trimodale Logistikdrehscheibe für die<br />

Wasser, Schiene und Straße und zugleich<br />

ein wichtiger Wirtschaftsstandort für<br />

den Großraum Wien. »Wir bauen den<br />

Hafen Wien in beiden Bereichen weiter<br />

aus, um seine Position als verlässlicher<br />

und schlagkräftiger Partner für die<br />

Wirtschaft nachhaltig zu stärken und investieren<br />

in diesem Jahr 11 Mio. €«, betonte<br />

Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter<br />

Hanke bei der Bilanzpräsentation Ende<br />

Juni in Wien.<br />

Neben dem Unternehmen der Hafen<br />

Wien-Gruppe haben auf dem über<br />

3 Mio. m2 großen Hafenareal mehr als<br />

100 Unternehmen der Speditions- und<br />

Transportbranche sowie anderer Wirtschaftszweige<br />

ihren Firmensitz und beschäftigen<br />

rund 5.000 Mitarbeiter. Klar<br />

im Aufwärtstrend liegt die Entwicklung<br />

des wasserseitigen Umschlags. In den<br />

Häfen Freudenau, Albern und Lobau<br />

kam um sieben Prozent mehr Ladung<br />

wasserseitig in die Häfen. Insgesamt<br />

wurden rund 1.050.000 t zwischen Wasser<br />

und Land umgeschlagen, um 66.000 t<br />

mehr als im Jahr zuvor. 1.156 Schiffe wurden<br />

abgefertigt, um fünf Prozent mehr<br />

als 2016.<br />

Der Hafenteil Freudenau spielt für den<br />

Intermodal-Verkehr eine wichtige Rolle.<br />

Hier agiert der Terminalbetreiber Wiencont<br />

als Teil der Wiener Hafen-Gruppe.<br />

Seit Anfang Mai ist Harald Jony neben Georg<br />

Wurz als zweiter Geschäftsführer bei<br />

Wiencont an Bord. Er konzentriert sich in<br />

seiner Tätigkeit auf den Vertrieb und Betrieb,<br />

während Wurz weiterhin als kaufmännischer<br />

Geschäftsführer fungiert.<br />

WienCont als Betreiber des Intermodal-Terminals<br />

im Wiener Hafen bietet<br />

v. l.: Fritz Lehr, GF Wiener Hafen-Gruppe, Doris Rechberg-Missbichler, Interim-GF Holding Wien,<br />

Doris Pulker-Rohrhofer, GF Wiener Hafen-Gruppe und Peter Hanke, Wirtschaftsstadrat der Stadt Wien<br />

neben dem Umschlagsgeschäft ergänzende<br />

Dienstleistungen wie Container-Reparatur<br />

in eigener Werkstätte, Containerhandel,<br />

Zoll- und Trucking-Leistungen<br />

sowie ein Container-Depot für Reedereien<br />

an.<br />

Jony, 35, kommt aus dem Logistik-Geschäft.<br />

Er war zuletzt Leiter des Bereichs<br />

Automotive im ÖBB-Güterkonzern Rail<br />

Cargo Group und zuvor Leiter des Energiemanagements<br />

für den Geschäftsbereich<br />

Bahnsysteme der ÖBB-Infrastruktur<br />

AG. Als ausbaufähiges Geschäft hat<br />

Jony das Trailerumschlagsgeschäft identifiziert:<br />

Wöchentlich kommen rund<br />

20 Züge mit Trailern beladen aus Herne<br />

in Deutschland in den WienCont-Terminal<br />

und werden hier vorübergehend abgestellt.<br />

»Derzeit finden bis zu 145 Trailer Platz.<br />

Die Flächen sollen für diesen Zweck zukünftig<br />

auf bis zu 220 Stellplätze erweitert<br />

werden«, kündigt Doris Pulker-Rohrhofer,<br />

Geschäftsführerin des Wiener Hafens, an.<br />

Derzeit rollen wöchentlich rund<br />

90 Züge von den Häfen Bremerhaven,<br />

Hamburg und Antwerpen sowie aus<br />

dem Ruhrgebiet, Budapest und Istanbul<br />

in den WienCont-Terminal im Wiener<br />

Hafen, der sich als Österreichs größtes<br />

Güterverteilzentrum profiliert und im<br />

Vorjahr rund 405.000 TEU umgeschlagen<br />

hat. Dazu kommen Binnenschiffer<br />

aus West und Ost nach Wien und bringen<br />

vor allem Breakbulk-Ladung in<br />

den Hafen. Der Rückgang beim Container-Handling<br />

überrascht Pulker-<br />

Rohrhofer nicht sehr: Er hängt zusammen<br />

mit dem »Konkurrenzkampf« mit<br />

dem neuen Mitspieler Terminal Wien<br />

Süd, wo die Österreichischen Bundesbahnen<br />

ebenfalls einen Intermodal-<br />

Terminal betreiben. WienCont und<br />

Terminal Wien Süd wollten gemeinsam<br />

ihre Kapazitäten vermarkten und<br />

planten im Vorjahr für diesen Zweck<br />

die Gründung eines Joint-Venture-Unternehmens.<br />

Die österreichische Wettbewerbsbehörde<br />

machte dem allerdings<br />

einen dicken Strich durch die Rechnung<br />

und will nicht, dass beide zusammen<br />

ein Monopol schaffen. »Die jetzigen<br />

Rahmenbedingungen sind zwar<br />

nicht erfreulich, aber zu akzeptieren«,<br />

war anlässlich der Bilanzpräsentation<br />

der Wiener Hafen-Gruppe zu hören. n<br />

Foto: Wiener Hafen/Wien Holding<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 55


Wasserstraßen | Häfen<br />

Ein Motorgüterschiff übernimmt ein 75 t<br />

schweres Rotorblatt. Beide mobilen<br />

Schwerlastkrane am Magdeburger Hanse-<br />

Terminal benötigen etwa 15 Minuten pro Hub<br />

Osthaltung für Mittellandkanal eröffnet<br />

Die Bauarbeiten an der rund 80 km langen Osthaltung des Mittellandkanals (MLK) sind<br />

beendet. Im Magdeburger Hanse-Hafen wurde die gesamte Strecke jetzt wieder für den<br />

Schiffsverkehr freigegeben. Auch Großmotorgüterschiffe (GMS) können nun verkehren<br />

Von Christian Knoll<br />

Hans-Heinrich Witte, Präsident der<br />

Generaldirektion Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt (GDWS), betonte, dass<br />

während der mehrjährigen Bauzeit zwischen<br />

Sülfeld und dem Magdeburger Elbekreuz<br />

der Schiffsverkehr zum Teil im<br />

Einrichtungsverkehr auf der 80 km langen<br />

Ausbaustrecke aufrechterhalten worden<br />

ist. Nach Abschluss der Bauarbeiten<br />

können nun GMS mit einer Länge von<br />

110 m und Schubverbände bis 185 m Länge<br />

ungehindert mit einem Tiefgang von<br />

bis zu 2,80 m vom Rhein bis zur Elbe fahren.<br />

Bis nach Berlin sei das noch nicht mit<br />

2,80 m Tiefgang möglich, weil der Weiterbau<br />

der Schleuse Wusterwitz des Elbe-Havel-Kanals<br />

noch nicht fortgesetzt<br />

werden könne. »Leistungsfähige Wasserwege«,<br />

so Witte, »kombiniert mit Eisenbahn<br />

und modernen Straßen, das bedeutet<br />

beste Voraussetzungen für einen<br />

ökonomischen, ökologischen und sicheren<br />

Gütertransport in Deutschland. Die<br />

Verkehrsfreigabe der Osthaltung trägt<br />

entscheidend dazu bei.«<br />

Die Osthaltung des MLK mit seinen<br />

Bauwerken und der Anschluss des Magdeburger<br />

Hafens über die Schleuse Rothensee<br />

seien Teile des Projektes 17, mit<br />

dem die Häfen und Wirtschaftsstandorte<br />

im Raum Berlin, Brandenburg und<br />

Magdeburg an das westliche Wasserstraßennetz<br />

über den MLK mit dem Ziel einer<br />

stärkeren Vernetzung von Wirtschaftsräumen<br />

angeschlossen werden<br />

sollen.<br />

Leistungssteigerung möglich<br />

»Mit dem Ausbau des Mittellandkanals<br />

steigern wir die Leistungs- und die Zukunftsfähigkeit<br />

der Binnenschifffahrt<br />

deutlich«, sagte Enak Ferlemann, Parlamentarischer<br />

Staatssekretär beim Bundesminister<br />

für Verkehr und digitale<br />

Infrastruktur (BMVI). Aufgrund der<br />

Bedeutung dieser Wasserstraße gelte dies<br />

nicht nur für die Region, sondern für das<br />

gesamte Wasserstraßennetz. »Durch den<br />

Ausbau verlagern wir den Güterverkehr<br />

von der Straße auf die Wasserstraße. Ein<br />

Schubverband kann dabei eine bis zu<br />

8,5 km lange Lkw-Kolonne auf der Autobahn<br />

A2 ersetzen. Deshalb sind die Investitionen<br />

des Bundes mehr als gerechtfertigt.«<br />

Über die Binnenschifffahrt als Verkehrsträger<br />

werde relativ wenig geschrieben<br />

und geredet, obwohl sie große Reserven<br />

habe. Bahn und Straße seien dagegen<br />

überlastet. Dabei könnte die Wasserstraße<br />

besser zum Zuge kommen. Was den<br />

Wasserweg nach Berlin betreffe, sei es<br />

wichtig, das Problem der Schleuse Wusterwitz<br />

schnell zu lösen, nachdem die<br />

Schleuse Zerben bereits in Betrieb gegangen<br />

sei. Ferlemann sprach sich dafür<br />

aus, im Anschluss an das Projekt 17 auch<br />

die Ertüchtigung von Elbe-Seiten-Kanal,<br />

Elbe-Lübeck-Kanal und der Elbe anzugehen.<br />

Das BMVI sei auch zu der Überzeugung<br />

gelangt, das Projekt 17 über Berlin<br />

hinaus bis zur Oder weiterzuführen, um<br />

vom Rhein bis nach Polen eine durchgängige<br />

und leistungsfähige Wasserstraße<br />

anzubieten.<br />

EU bietet Fördermittel<br />

Andreas Boschen, Leiter Innovative<br />

and Networks Executive Agency bei der<br />

EU-Kommission, ging auf Ferlemanns<br />

Ausführungen ein: Über seine Agentur<br />

würden 650 Verkehrsprojekte in der EU<br />

gefördert. Wenn bis 2030 die Wasserstraßen<br />

von Berlin zur Oder nach den<br />

Parametern des Projektes 17 ertüchtigt<br />

werden sollen, könnten dafür erhebliche<br />

Fördermittel beantragt werden. Der<br />

Bau der neuen Schleuse Zerben sei auch<br />

durch die EU gefördert worden. Auch<br />

56 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

Fotos: Knoll<br />

»Tiefes Wasser macht die<br />

Binnenschifffahrt rentabel.<br />

Die Magdeburger<br />

Hafengesellschaft schreibt seit<br />

zehn Jahren schwarze Zahlen«<br />

Karl-Heinz Ehrhardt,<br />

Magdeburgs Hafenchef<br />

»Die Osthaltung des<br />

Mittellandkanals ist 80 km lang<br />

und hat 800 Mio. € gekostet. Eine<br />

aufstrebende Binnenschifffahrt<br />

kann sie wieder amortisieren«<br />

Enak Ferlemann,<br />

Staatssekretär<br />

für die umweltfreundliche Umrüstung<br />

von Antriebssystemen von Binnenschiffen<br />

auf Flüssiggas- oder Hybridantriebe<br />

stünden umfangreiche Fördermittel zur<br />

Verfügung, sie müssten nur beantragt<br />

werden.<br />

Gesamtkonzept Elbe umsetzen<br />

Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas<br />

Webel hob hervor, dass der Ausbau<br />

der Osthaltung des MLK für die Häfen<br />

in Haldensleben, Bülstringen und Vahldorf<br />

sowie des Magdeburger Hafens einen<br />

enormen Aufschwung an Güterumschlägen<br />

und eine große Steigerung an<br />

logistischen Dienstleistungen der Binnenschifffahrt<br />

gebracht hätten. Schwerlast-<br />

und Projekt- sowie Anlagentransporte<br />

bewiesen, dass gut ausgebaute<br />

Wasserstraßen auch von der Wirtschaft<br />

effektiv genutzt werden wollen. Das solle<br />

auch für die Elbe gelten, weshalb man<br />

sich keine Zeit bei der Umsetzung des<br />

Gesamtkonzeptes Elbe lassen dürfe. Der<br />

Reden seien genug gehalten worden,<br />

jetzt sei Handeln gefragt. Deshalb sollten<br />

die Aufgaben zur Ertüchtigung der<br />

Elbe auf der 3. Seehafenhinterland-Konferenz<br />

am 6. und 7. September <strong>2018</strong> besprochen<br />

werden.<br />

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz<br />

Trümper führte aus, dass im und um das<br />

Magdeburger Hafengebiet das nunmehr<br />

größte Industriegebiet Magdeburgs entstanden<br />

sei und das Innerstadtgebiet davon<br />

weitgehend befreit sei und dem Tourismus<br />

diene. Der Magdeburger Hafen<br />

zeige, dass die Binnenschifffahrt sich auszahle,<br />

wenn die Wasserstraße genügend<br />

Tauchtiefe biete. Das bereits seit Wochen<br />

wieder anhaltende Niedrigwasser verdeutliche,<br />

dass es dringendst erforderlich<br />

sei, am Beispiel des erfolgreichen Projektes<br />

17 auch die Elbe als Wasserstraße zu<br />

ertüchtigen, damit Transporte aus den<br />

Kanalgebieten nach Sachsen oder Tschechien<br />

ebenfalls rentabel erfolgen könnten.<br />

»Es liegt an uns, wie wir das Projekt<br />

17 nutzen wollen und können. Jetzt dient<br />

es in erster Linie dem Verkehr von West<br />

nach Ost und umgekehrt. Aber das Wasserstraßenkreuz<br />

Magdeburg ist auch dafür<br />

errichtet worden, wirtschaftlich auf<br />

dem Wasser von Nord nach Süd und umgekehrt«,<br />

so Trümper.<br />

Investitionen zahlen sich aus<br />

Magdeburgs Hafengeschäftsführer Karl-<br />

Heinz Ehrhardt erklärte, dass neben<br />

dem traditionellen Hafengeschäft in den<br />

Hafenteilen Industriehafen und Trennungsdamm<br />

sich besonders die Investition<br />

in den Hanse-Terminal ausgezahlt<br />

hätten, vor allem für Container- und<br />

Schwerlastverkehre. Die logistischen<br />

Dienstleistungen am Hanse-Terminal<br />

seien im Steigen begriffen. Die Kranbrücke<br />

sei bei Schwerlasten und Anlagentransporten<br />

bereits überlastet. Deshalb<br />

müssten mobile Schwerlastkräne eingesetzt<br />

werden. Gleichzeitig würden durch<br />

eine Windkraftanlage im Hafengebiet<br />

Krane und Brücken sowie die Hafenbahn<br />

mit Ökostrom betrieben.<br />

Der Bau der Niedrigwasserschleuse<br />

habe seinem Hafengebiet eine konstante<br />

Tauchtiefe von 4 m gebracht, weshalb<br />

alle Schiffe aus und zum Kanalgebiet<br />

voll ausgelastet verkehren könnten.<br />

Auch dies habe sich für den Hafen auszahlt.<br />

Mit mehr als 3 Mio.t Gütern, die<br />

der Hafen jährlich umschlägt, schreibe<br />

Magdeburg seit zehn Jahren schwarze<br />

Zahlen. Bei den Ansiedlern im Hafengebiet<br />

seien mehr als 1.000 Arbeitsplätze<br />

entstanden.<br />

Schiffstransporte steigen stark an<br />

Hendrik Peterburs, Leiter Logistics bei<br />

Enercon PLM, einem wichtigen Ansiedler<br />

im Magdeburger Hafengebiet und einer<br />

der größten Windkraftanlagenbauer<br />

Europas, bekräftigte, dass die Binnenschifffahrt<br />

der ideale Verkehrsträger für<br />

den Transport von Komponenten seiner<br />

Windkraftanlagen sei, sofern man per<br />

Schiff vom Hersteller bis zur Baustelle<br />

transportieren könne. So habe Enercon<br />

im vorigen Jahr 6.000 Anlagenteile,<br />

Flügel, Maschinengehäuse und Turmteile<br />

über die Wasserstraße transportieren<br />

können. Das seien 30% der Gesamtproduktion<br />

seines Unternehmens. Gegenüber<br />

2016 sei dies eine Steigerung von<br />

rund 50%. Die Rotoren der Windkraftanlagen<br />

hätten Durchmesser von 115 m,<br />

entsprechend habe ein Flügel eine Länge<br />

von 57,5 m. Wenn das Binnenschiff<br />

über einen durchgehenden Laderaum<br />

verfüge, sei es daher das ideale Transportmittel.<br />

Die Windkraftanlagen von Enercon<br />

erzeugen derzeit weltweit 3.700 MW<br />

Strom. <br />

n<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 57


Wasserstraßen | Häfen<br />

Königs Wusterhausen:<br />

Erfolgreicher Umbruch<br />

Ein Hauptgeschäftsfeld in Königs Wusterhausen war<br />

lange der Kohleumschlag. Da die zu beliefernden<br />

Kraftwerke jedoch stillgelegt wurden, richtet sich der<br />

Hafen neu aus. Helfen soll ein Eisenbahnterminal<br />

Von Christian Knoll<br />

Bereits als feststand, dass Vattenfall<br />

die Kohle auslaufen lassen und dadurch<br />

das Hauptgeschäftsfeld in Königs<br />

Wusterhausen wegfallen würde, hatte der<br />

Hafen angekündigt, sich zu einem Güterverkehrszentrum<br />

Schönefelder Kreuz<br />

umgestalten zu wollen. Mehr als ein Jahr<br />

ist inzwischen vergangen als die letzte<br />

Schubeinheit mit Rohbraunkohle den<br />

Hafen in Richtung Berlin verlassen hat.<br />

»Ja, wir sind gut vorangekommen<br />

und haben im vergangenen Jahr vor allem<br />

unser Gelände grundlegend vorbereitet,<br />

um für Ansiedler Flächen zu<br />

schaffen, die trimodal genutzt werden<br />

können. Dabei werden wir auch noch<br />

die beiden Waggonkippen abbauen und<br />

hoffen, diese noch verkaufen zu können,<br />

um sie nicht verschrotten zu müssen«,<br />

sagt Michael Fiedler, Geschäftsführer<br />

bei der Königs Wusterhausener Hafengesellschaft<br />

LUTRA.<br />

Im östlichen Hafenteil habe sich<br />

das Werft-Unternehmen »Nautilus«<br />

angesiedelt und eine Schiffbauhalle<br />

errichtet, in welcher selbstfahrende<br />

Wohnboote gehobener Ausstattung<br />

gefertigt würden, die<br />

als verkaufsfertige Boote von einem<br />

Kran ins Wasser gelassen<br />

werden, berichtet Fiedler. Vor<br />

sich hat er ein Papier liegen,<br />

auf dem alle für Ansiedlungen<br />

in Frage kommenden<br />

Flächen in<br />

verschiedenen Farben<br />

ausgewiesen<br />

sind. Sechs Flächen<br />

von insgesamt<br />

rund 110 000 m² sind<br />

in Gelb unterlegt, was<br />

bedeutet, dass sie bereits ver-<br />

Straßenbahnwagen für Rumänien mit einem<br />

Gewicht von 23 t pro Stück werden per<br />

Sattelauflieger in den LUTRA-Nordhafen<br />

gebracht und mit dem Schwerlast-Portalkran<br />

auf die Eisenbahngleise gesetzt<br />

Foto: Knoll<br />

58 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

traglich untersetzt sind und für Ansiedler<br />

als vergeben gelten. Drei grüne Flächen<br />

von insgesamt 44 000 m² sind noch frei.<br />

Eine rote Fläche von 14 000 m² ist für einen<br />

Kunden reserviert, mit dem der Hafen<br />

noch verhandelt.<br />

Niederländischer Großinvestor<br />

Im Mai dieses Jahres waren niederländische<br />

Unternehmer zu Gast in Königs<br />

Wusterhausen. Mit der Ansiedlung ihres<br />

innovativen Projekts zur Verladung von<br />

Sattelaufliegern auf die Bahn, sogenannte<br />

Multiflex-Waggons, wird das Kapitel des<br />

Umschlags der Rohbraunkohle im Hafen<br />

von Königs Wusterhausen endgültig<br />

abgeschlossen. Insgesamt mussten dafür<br />

55.000 m² Industrieflächen im Südhafen<br />

seit letztem Jahr neu strukturiert werden.<br />

Mit der jetzigen Ansiedlung werden die<br />

noch verbliebenen 30.000 m² komplett einer<br />

neuen Nutzung zugeführt, wie es in<br />

einer offiziellen Verlautbarung der Stadtverwaltung<br />

hieß.<br />

Geplant sei, dass in den nächsten drei<br />

Jahren ein zukunftsorientiertes Eisenbahnterminal<br />

als das erste seiner Art in<br />

Deutschland entstehen werde. Die Gesamtinvestitionssumme<br />

belaufe sich<br />

auf zirka 16 Mio. € hieß es. 15 Arbeitsplätze<br />

sollen dadurch entstehen. Das Eisenbahnbundesamt<br />

begrüßt das Vorhaben<br />

als aktiven Beitrag zur Entlastung<br />

der Autobahnen und unterstützt das<br />

Projekt mit Fördermitteln aus dem Programm<br />

»Kombinierter Verkehr« mit etwa<br />

10 Mio. €. »Wir sind dem Bund zu großem<br />

Dank verpflichtet. Aus eigener Kraft<br />

hätten wir die Umstrukturierung dieses<br />

Hafenabschnittes nicht umsetzen können«,<br />

kommentierte Bürgermeister Swen<br />

Ennullat die Hilfeleistung.<br />

Zielstellung sei die Abfertigung von je<br />

einem Zug pro Werktag im Hafen, der im<br />

Nachtsprung Fracht aus Holland, wie Lebensmittel<br />

oder Blumen, anliefern wird.<br />

Die verkehrliche Zusatzbelastung für die<br />

Stadt, auch in puncto Lärm, wurde im Vorfeld<br />

im Auftrag des Aufsichtsrates gutachterlich<br />

geprüft. Entsprechende Bedenken<br />

konnten ausgeräumt werden, da der Hafen<br />

über eine direkte Autobahnauffahrt zum<br />

Berliner Ring verfüge und damit die Berliner<br />

Abnehmer zügig erreiche, so Ennullat.<br />

So unterzeichneten die Investoren und<br />

der Geschäftsführer der städtischen Hafengesellschaft<br />

LUTRA, Michael Fiedler,<br />

nach monatelangen Vorbereitungen<br />

kürzlich die notwendigen Verträge. Damit<br />

machten sie den Weg zur neuen »Terminalgesellschaft<br />

Süd mbH« frei, »die ihren<br />

Sitz bei uns in Königs Wusterhausen<br />

haben wird«, ergänzt der Bürgermeister.<br />

Schwerlastumschläge steigen stark<br />

Die anderen gelb eingefärbten Flächen<br />

sind für eine Holzrecyclinganlage, einen<br />

Schwerlastbereich, einen Baustoffhändler<br />

und eine Bodenrecyclinganlage vorgesehen.<br />

Die unverwertbaren Reste der recycelten<br />

Böden werden per Schiff zu einer<br />

Sonderdeponie zur Entsorgung gebracht.<br />

Darüber hinaus wird eine 6.000 m² große<br />

Halle von einem Investor errichtet und für<br />

Dienstleistungen aller Art vermietet. Der<br />

Baustoffhändler soll etwa 200.000 t per<br />

Schiff und Bahn angeliefert bekommen.<br />

Im Schwerlastbereich, so Fiedler, habe<br />

sich innerhalb des vergangenen Jahres<br />

eine Verdreifachung der Umschläge ergeben.<br />

So würden gegenwärtig Straßenbahnwagen<br />

für Rumänien verladen, die<br />

per Sattelauflieger vom Berliner Lieferanten<br />

zum Hafen kommen, 25 t wiegen, wofür<br />

der neue Schwerlastkran ausgelegt ist,<br />

der die Straßenbahnwagen verlädt. Turbinenhäuser<br />

von Siemens mit Gewichten<br />

von 115 t werden ebenfalls über den Hafen<br />

umgeschlagen, gleiches gilt für Teile<br />

von Windkraftanlagen.<br />

Arbeitskräfte werden benötigt<br />

»Als die Kohle voriges Jahr früher als vorausgesagt<br />

wegfiel, mussten wir knapp ein<br />

Drittel unseres Personals sozialverträglich<br />

freisetzen, weil keine Kohleganzzüge mehr<br />

kamen und es für die Kippen keine Verwendung<br />

mehr gab. Jetzt suchen wir wieder<br />

händeringend neues Personal, aber der<br />

Arbeitsmarkt gibt wenig her«, sagt Fiedler,<br />

der noch einen Punkt anspricht, der ihm<br />

seit Jahren auf der Seele liegt: Der Zulauf<br />

zu seinem Hafen aus und in Richtung Westen<br />

erfolge überwiegend über den Teltowkanal,<br />

dessen Schleuse Kleinmachnow zu<br />

häufig wegen Reparaturen ausfalle. Die<br />

Schiffer großer Einheiten würden in den<br />

Sommermonaten ungern durch Berlin fahren,<br />

wenn die Schleuse Kleinmachnow gesperrt<br />

sei, weil der Fahrgastschiffsverkehr<br />

dann eine Dichte erreiche, die das Durchfahren<br />

der Innenstadt für größere Frachtschiffe<br />

zunehmend gefährlicher mache.<br />

Eine neue und leistungsfähigere Schleuse<br />

werde immer dingender erforderlich.<br />

Und schließlich, so Fiedler, sei der Kanal<br />

ja mal zu dem Zweck gebaut worden, die<br />

Berliner Innenstadt für die Verkehre von<br />

West nach Ost und umgekehrt, südlich um<br />

die Stadt herumzulenken. Vor dem Hintergrund,<br />

dass seit geraumer Zeit darüber diskutiert<br />

werde, dass die vielen Schiffe in der<br />

Berliner Innenstadt die Luft mit Abgasen<br />

belasten, könne der Teltowkanal auch diesbezüglich<br />

eine Entlastung bewirken, nennt<br />

Fiedler einen zusätzlichen Vorteil. n<br />

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Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 59


Wasserstraßen | Häfen<br />

Industriehafen Roßlau droht Schließung<br />

Auf den Industriehafen Roßlau (IHR) kommt während des Ausbaus möglicherweise<br />

eine Schließung für ein gesamtes Jahr zu. Rangier- und Hafenumschlagbetrieb sollen<br />

voraussichtlich vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2019 eingestellt werden<br />

Vor rund einem Jahr wurde mit dem<br />

Ausbau des Industriehafens Roßlau<br />

begonnen. Kern des zweiten Abschnitt<br />

war die Errichtung einer Gleiszuführung<br />

zum Hafen. Nun ist jedoch<br />

eine neue Situation eingetreten, denn die<br />

Hafenbahngleise seien derart marode,<br />

dass IHR-Geschäftsführer Gunto Mörer<br />

den Ansiedlern zunächst persönlich und<br />

dann auch schriftlich mitteilen musste,<br />

dass der Hafen vermutlich zum Beginn<br />

kommenden Jahres für zwölf Monate seinen<br />

Betrieb einstellen müsse.<br />

Im Vorfeld sei den Unternehmen noch<br />

ein Weiterbetrieb der Rangierleistungen<br />

während des Hafenumbaus zugesichert<br />

worden, sagt Fred Hofmann, Betriebsleiter<br />

von Schrott Wetzel.<br />

Mehrere Unternehmen befroffen<br />

Die Roßlauer Niederlassung des Mannheimer<br />

Unternehmens zur Schrottaufbereitung<br />

ist zum Großteil auf die Schiene<br />

angewiesen. »Wenn monatlich etwa<br />

60 Waggons ausfallen, sind das im Monat<br />

120 Lkw-Ladungen zusätzlich auf der<br />

Straße«, so Schrott Wetzel über die Folgen.<br />

Der Wasserweg sei wegen häufigen<br />

Niedrigwassers zu vernachlässigen. Entscheidend<br />

seien die Waggonverladungen.<br />

Fallen diese weg, spricht Hofmann<br />

gar von einer Bedrohung der Existenz<br />

und der Gefährdung von Arbeitsplätzen.<br />

Als einzige Alternative bei einer Schließung<br />

sieht das Unternehmen Lkw-Verkehre<br />

über die Straße. Dann müssten<br />

jedoch schnellstmöglich Speditionen gesucht<br />

und Absprachen mit Lieferanten<br />

und Partnern getätigt werden, so Schrott<br />

Wetzel, das in Roßlau jährlich 6.000 t<br />

Schrott für verschiedene Stahlwerke aufbereitet.<br />

Auch der Agrarhandel Geltinger wäre<br />

bei einem Stillstand des Rangier- und<br />

Hafenumschlagbetriebs betroffen. Das<br />

Unternehmen schlägt im Hafen jährlich<br />

etwa 15.000 t Getreide, Dünger oder Sojaschrot<br />

aus 15 Ganzzügen um. Das seien<br />

10 % vom Gesamtumschlag, sagt Firmenchef<br />

Josef Geltinger. Man sei daher nicht<br />

ganz so hart betroffen wie Schrott Wetzel.<br />

Bei Niedrigwasser müssen Binnenschiffe in Roßlau ihre Fracht teilweise auf die Schiene umladen,<br />

während die Arbeit im Hafen beim Schrottumschlag in Ganzzügen weitergeht<br />

Nach seinen Angaben werden 85 % per<br />

Lkw und 5 % per Schiff umgeschlagen.<br />

Der Industriehafen selbst wäre ebenfalls<br />

ein Leidtragender einer Schließung.<br />

Die sechs Mitarbeiter sollen im kommenden<br />

Jahr in anderen Häfen des Hafenverbunds<br />

Sächsische Binnenhäfen Oberelbe<br />

(SBO) eingesetzt werden, zu dem der Hafen<br />

zählt.<br />

Stadtsprecher Carsten Sauer bekräftigte,<br />

die Entscheidung der SBO über<br />

die Stilllegung des Hafenbetriebs zu<br />

kennen und sie mitzutragen. Die technischen<br />

und betriebswirtschaftlichen<br />

Vor- und Nachteile seien abgewogen<br />

worden, hieß es.<br />

IHR-Geschäftsführer Mörer bedauerte<br />

die vermutlich unvermeidbare Maßnahme<br />

für die Ansiedler. Das Problem liege<br />

darin, dass bereits lange bekannt war,<br />

dass vor allem das Zuführungsgleis zum<br />

Hafen und die Gleise der Hafenbahn extrem<br />

verschlissen gewesen seien. Das Einhalten<br />

der Planungs- und Vergabevorgaben<br />

benötige jedoch viel Zeit. Außerdem<br />

sei das verpflichtete Planungsunternehmen<br />

dem geforderten Zeitrahmen nicht<br />

nachgekommen. Dies habe zu derartigen<br />

Verzögerungen geführt, dass dass der Hafen<br />

ein neues Planungsunternehmen habe<br />

verpflichten müssen, berichtet Mörer.<br />

Im Hafen steht der dritte Bauabschnitt<br />

bei der Modernisierung der Infrastruktur<br />

bevor. Dieser beinhaltet den Ersatzneubau<br />

der Kaimauer, den Neubau zweier<br />

Gleise und einer Gleiswaage. Darüber<br />

hinaus steht die Erneuerung des Gleisbogens<br />

in einer Kurve bei dem oben erwähnten<br />

Agrarhändler an sowie die Verlängerung<br />

der Kranbahn.<br />

Der Verschleißgrad der Gleise sei derart<br />

fortgeschritten, dass ein Weiterbetrieb<br />

aus Sicherheitsgründen nicht mehr<br />

vertretbar sei, so Mörer. Deshalb seien<br />

Stadt, Planer und der Hafen zu der Überzeugung<br />

gekommen, schnell komplette<br />

Baufreiheit zu schaffen, um den dritten<br />

Abschnitt in einem Jahr fertigzustellen.<br />

Bei einem frühreren Abschluss der Arbeiten<br />

könne auch der Hafen entsprechend<br />

früher wieder in Betrieb gehen,<br />

bekräftigt der IHR-Chef.<br />

Das Vorhaben kostet die Stadt Dessau-<br />

Roßlau den Angaben zufolge 10,5 Mio. €,<br />

es gilt als größtes Infrastrukturprojekt<br />

der Region. <br />

ck<br />

Foto: Knoll<br />

60 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

Die Elbe – wichtig für das Hinterland<br />

Die Umschlagmengen im Containerverkehr und bei Schwerlasten in den Sächsischen<br />

Binnenhäfen Oberelbe (SBO) nehmen stetig zu. Ein Grund ist der Handel mit dem<br />

Hamburger Hafen. Ein Problem sind jedoch weiterhin häufige Niedrigwassersituationen<br />

Von Christian Knoll<br />

Der Leiter der Repräsentanz der Hafen<br />

Hamburg Marketing (HHM),<br />

Stefan Kunze, begrüßte bei einer von SBO<br />

und HHM ausgerichteten Kundenfahrt in<br />

Dresden über 100 Gäste aus Verkehrspolitik,<br />

Logistikunternehmen, der maritimen<br />

und verladenden Wirtschaft. Er gab<br />

einen Überblick über die Ergebnisse des<br />

Elbschifffahrtstages (EST) in Wittenberge,<br />

der im Mai stattgefunden hatte. »Genau<br />

am heutigen Tag«, so Kunze, »hat die<br />

Elbe bereits extremes Niedrigwasser mit<br />

zeitweiligen Schifffahrtseinstellungen.«<br />

Aufgrund solcher Situationen hätten die<br />

Teilnehmer des EST im Auftrag von sieben<br />

mit der Elbe-Allianz verbündeten<br />

Vereinen und Verbänden in einer Resolution<br />

an die deutsche Verkehrspolitik die<br />

dringende Ertüchtigung des Schifffahrtsweges<br />

Elbe gefordert. Hauptforderungen<br />

seien die Ertüchtigung der sogenannten<br />

Reststrecke zwischen Dömitz und Hitzacker<br />

mit dem Beginn von Voruntersuchungen<br />

zu Möglichkeiten der Sanierung<br />

der Reststrecke unter weitgehender Beseitigung<br />

von Geschiebe bei gleichzeitigen<br />

ökologischen Kompensationen. Die<br />

Planungen und deren zügige Umsetzung<br />

für die Erosionsstrecken in den Bereichen<br />

Klöden und Coswig/Anhalt und angrenzenden<br />

Strecken seien fortzusetzen.<br />

Kunze gab auch bekannt, dass der Elbschifffahrtstag<br />

die Festlegungen des BVWP<br />

2030 zum Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals<br />

und einer neuen Schleuse am Elbe-Seitenkanal<br />

bei Lüneburg begrüßt habe.<br />

SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff<br />

pflichtete ihm bei. »Die sechs Häfen der<br />

SBO leisten eine hervorragende Arbeit.<br />

Doch viele Güter, die prädestiniert für<br />

die Binnenschifffahrt wären, müssten mit<br />

der Bahn gefahren werden.« Dabei konnten<br />

die Leistungen im Containerdienst<br />

gesteigert und die Schwerlastumschläge<br />

am neuen Schwerlastkran in Dresden<br />

von 2016 zu 2017 verdoppelt werden. Die<br />

SBO schreiben schwarze Zahlen. Aber die<br />

Leistungen der Binnenschifffahrt können<br />

bei den derzeitigen Niedrigwasserverhältnissen<br />

nicht verbessert werden. Deshalb<br />

müsse das Gesamtkonzept Elbe dringend<br />

umgesetzt werden.<br />

HHM-Vorstandsmitglied Ingo Egloff<br />

hob die gute Zusammengehörigkeit im<br />

gesamten Elbstromgebiet hervor, denn<br />

»ein Seehafen ohne Hinterlandanbindung,<br />

sei es über den Fluss, die Bahn<br />

oder den Lkw ist gar nichts.« Deshalb sei<br />

Hamburg froh, über gute Hinterlandanbindungen<br />

zu verfügen.<br />

»Einerseits«, stellte Egloff heraus,<br />

»sind wir als Eisenbahnhafen die<br />

Nr. 1 in Europa und froh über<br />

unsere 1.300 Zugverbindungen,<br />

die wöchentlich real<br />

operiert werden. Andererseits<br />

setzen wir uns<br />

seit vielen Jahren dafür<br />

ein, die Elbe schiffbarer<br />

zu machen.«<br />

Dabei spiele natürlich das Elbstromgebiet<br />

eine große Rolle. 75% des Containerverkehrs<br />

seien in Richtung Sachsen<br />

auf Bahn und Binnenschiff unterwegs,<br />

so Egloff. Aber insbesondere für Massengüter<br />

wie Mineralstoffe, Futtermittel<br />

und Agrarprodukte und besonders für<br />

schwere Stückgüter spiele die Elbe eine<br />

große Rolle. »Hier gilt es, die Infrastruktur<br />

nicht nur zu erhalten sondern auszubauen<br />

und für bessere Fahrwasserverhältnisse<br />

zu sorgen.« Hamburg begrüße<br />

es außerordentlich, dass die acht Vereine<br />

und Verbände die gemeinsame Erklärung<br />

des Elbschifffahrtstages zur Ertüchtigung<br />

der Wasserstraßen im Elbe-Oder-Stromgebiet<br />

beschlossen hätten.<br />

»Bei der Wasserstraße haben wir uns<br />

nachhaltig für den Bau des neuen Schiffshebewerkes<br />

Scharnebeck eingesetzt, sind<br />

dem Bündnis für den Elbe-Seitenkanal<br />

beigetreten und haben mit anderen dafür<br />

gesorgt, dass die Maßnahme nicht auf<br />

den Sankt-Nimmerleinstag verschob en<br />

wird. Wir brauchen beides – den Elbeseitenkanal<br />

und die Schiffbarkeit der Elbe«,<br />

machte Egloff deutlich.<br />

Der Beifall der Teilnehmer bestätigte<br />

den Inhalt der drei Ausführenden mit<br />

den Forderungen nach schnellem Umsatz<br />

des Gesamtkonzeptes Elbe. Anschließend<br />

ging es an Bord der »Bastei« der Personenschifffahrt<br />

Oberelbe Pirna, auf dem<br />

noch eifrig weiter diskutiert wurde. n<br />

<br />

Unterwegs etwa auf der Höhe von Dresden Laubegast<br />

begegnet die »Bastei« einem Bagger des WSA Dresden<br />

beim Geschiebemanagement im Niedrigwasserbereich<br />

Foto: Knoll<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 61


Wasserstraßen | Häfen<br />

Wird der Osten abgehängt?<br />

Die Binnenschifffahrt gilt als einer der umweltfreundlichsten Verkehrsträger, doch fahren<br />

noch viele ältere Einheiten auf den Flüssen. Dies und die Beutung der östlichen Landesteile<br />

wurden auf dem 22. Internationalen Oder/Havel-Colloquium in Potsdam diskutiert<br />

Von Christian Knoll<br />

Wolfram Obermann von Wagner<br />

und Herbst Consulting forderte<br />

eine Modernisierung der Binnenschiffsflotte.<br />

Dies scheitere derzeit an den finanziellen<br />

Mitteln der Partikuliere und<br />

Reedereien und an fehlenden Anreizprogrammen<br />

der Bundesregierung, kritisierte<br />

er. Der Anteil der Binnenschifffahrt<br />

an den Gesamttransportleistungen<br />

weise eine sinkende Tendenz auf.<br />

Przemyslaw Zukowski vom Maritimen<br />

Ministerium in Warschau erläuterte die<br />

Vorhaben der polnischen Regierung über<br />

die Ertüchtigung und Ausbau der Wasserstraßen<br />

in Polen. Diese habe sehr hohe<br />

Ziele und sei sehr entschlossen, anders als<br />

ihre Vorgängerregierungen, diese konsequent<br />

zu verfolgen. In Polen habe man<br />

begriffen, dass, nachdem 40 Jahre nichts<br />

passiert sei, man nun ohne den Ausbau<br />

der Wasserstraßen den zu erwartenden<br />

Verkehr nicht mehr bewältigen werden<br />

werde. Es solle daher mit<br />

dem Ausbau der Oder<br />

für die Wasserstraßenklasse<br />

IV<br />

begonnen<br />

werden.<br />

Das Motorschiff »Island« auf dem Oder-Havel-Kanal.<br />

An dieser Stelle war der Ausbau in Richtung Eberswalde eingestellt<br />

worden. Nun soll er demnächst wieder aufgenommen werden<br />

Die EU habe sehr große Förderzusagen<br />

gemacht, so Zukowski.<br />

Ron Gerlach als Vertreter der Stena<br />

Line Rostock, stellte vor, wie sein Unternehmen<br />

die Modernisierung der Flotte<br />

auf umweltverträgliche Antriebe verfolge.<br />

Schließlich habe man nun auch im Ostseeraum<br />

verstanden, dass auch die Tourismus-<br />

und Fährschifffahrt die Pflicht habe,<br />

die Klimaschutzziele mit zu tragen.<br />

Gerd Holbach, TU Berlin, informierte<br />

über den Stand der Entwicklung des<br />

Hybrid-Schubbootes »Elektra«, welches<br />

in Zusammenarbeit mit der BEHALA<br />

gebaut werden soll (siehe auch <strong>BS</strong>6/18,<br />

Seite 19). Christian Masilge, Leiter der<br />

Schiffsbau-Versuchsanstalt Potsdam,<br />

sprach über die Entwicklung moderner<br />

Schiffsmotoren. Eigentlich sei man nicht<br />

so weit, wie es die Gesetze ab 2020 verlangen.<br />

Man wolle zwar viel für den Umweltschutz<br />

tun, aber die technischen Voraussetzungen<br />

hinkten weit hinterher.<br />

LUTRA-Geschäftsführer Michael Fiedler<br />

erläuterte am Beispiel des Hafens Königs<br />

Wusterhausen welche Auswirkungen<br />

Umweltanforderungen an seinen Hafen<br />

stellen. Es würden Kosten veranschlagt,<br />

die in der Realisierung nicht einzuhalten<br />

seien, weil die Parameter nach oben verändert<br />

würden. Kostensteigerungen bis<br />

zum 10-fachen wären in Königs Wusterhausen<br />

die Realität. Dies betreffe<br />

besonders die Ausgaben<br />

für Ausgleichsmaßnahmen,<br />

welche die Häfen allein<br />

nicht tragen könnten.<br />

Wirtschaftlichkeit ist entscheidend<br />

In einer Podiumsdiskussion wurde die<br />

Frage diskutiert, welchen Stellenwert die<br />

Binnenschifffahrt für die verladende Wirtschaft<br />

hat und zukünftig haben wird. Felix<br />

Lösch von der Firma Leipa aus Schwedt<br />

und Detlef Wruck, der Berliner Vertreter<br />

der Hamburger Logistik-Firma Zippel, betonten,<br />

dass die Branche zum Portfolio der<br />

verladenden Wirtschaft und der Spediteure<br />

gehört. Das entscheidende Kriterium sei<br />

letztendlich die Wirtschaftlichkeit. Beide<br />

wiesen darauf hin, dass ein wirtschaftlicher<br />

Betrieb der Binnenschifffahrt nur<br />

dann gegeben sei, wenn die infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen zur Verfügung<br />

stünden. Dies sei bisher für das ostdeutsche<br />

Fahrtgebiet immer noch nicht gegeben.<br />

Denn gerade im Oder-Havel-Bereich<br />

rund um Berlin und in Brandenburg bestehe<br />

dringender Bedarf, die Infrastruktur<br />

der Wasserstraßen anzupassen.<br />

Gerhard Ostwald, Vorsitzender des<br />

Oder/Havel-Vereins (OHV), befand,<br />

dass das 22. Oder/Havel-Colloquium<br />

eine gute, mit vielen vorteilhaftigen inhaltlichen<br />

Aussagen und Vorträgen gestaltete<br />

Veranstaltung gewesen sei. Leider<br />

waren zu wenige Akteure der exekutiven<br />

Verkehrspolitik anwesend, was auch sein<br />

Stellvertreter Horst Linde kritisierte.<br />

Die Inhalte der Veranstaltung sind auf<br />

der Internetseite des Vereins abrufbar.n<br />

Foto: Knoll<br />

62 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Wasserstraßen | Häfen<br />

Westerman verdoppelt Kapazität in Hasselt<br />

Das Logistikunternehmen Westerman Multimodal Logistics aus Hasselt in den<br />

Niederlanden hat einen 45 t Containerportalkran von Teichmann Krane erhalten.<br />

Dadurch erhöht sich die Kapazität des Inlandterminals um 100%<br />

Der gebrauchte, modernisierte und<br />

kundenspezifisch umgebaute Containerportalkran<br />

in Stahlrohrkonstruktion<br />

wurde zunächst an seinem bisherigen<br />

Standort in Niederhassli bei<br />

Zürich demontiert, wo auch der Stahlbau<br />

des Containerkrans direkt komplett<br />

überholt wurde. Darüber hinaus<br />

erhielt die Umschlageinrichtung einen<br />

neuen Anstrich. Im Anschluss daran<br />

wurde die 85 m lange Kranbrücke<br />

per Binnenschiff und Lkw zu seinem<br />

Bestimmungsort ins niederländische<br />

Hasselt transportiert. Dort, nördlich<br />

von Zwolle, hat das Logistikunternehmen<br />

Westerman seinen Sitz.<br />

Alle mechanischen Teile des Kranes<br />

wurden währenddessen nach Essen<br />

zum Standort von Teichmann gebracht<br />

und vor Ort überholt. Alle Kranantriebe<br />

sowie Hubgetriebe wurden generalüberholt<br />

sowie neue Katzantriebe und<br />

Hubmotoren eingebaut. Um die Spannweite<br />

des vorhandenen Kranes auf 50 m<br />

zu verlängern wurde in Essen ein etwa<br />

10 m langes Brückenstück neu gefertigt,<br />

was dann vor Ort in Hasselt mit den<br />

bereits überholten Brückenteilen verschweißt<br />

worden ist.<br />

Nachdem alle überholten Komponenten<br />

des Kranes nach Hasselt transportiert<br />

worden waren, begann die Montage<br />

und Inbetriebnahme des Kranes, die<br />

rund drei Wochen dauerte.<br />

Nach Angaben von Teichmann ist der<br />

Kran mit der neuesten SPS-Technik ausgestattet<br />

und hat zudem eine mitfahrende<br />

Kabinensteuerung sowie einen VDL-<br />

Spreader für die Aufnahme von 20-,<br />

40- und 45-Fuß-Containern. Unter dem<br />

Spreader habe der Kran eine Traglast von<br />

32 t, unter den Seilen könne er bis zu 45 t<br />

heben.<br />

Von der deutsch-niederländischen Zusammenarbeit<br />

war Tim van der Roest,<br />

Geschäftsführer des Terminals in Hasselt<br />

sehr begeistert: »Die Zusammenarbeit<br />

mit Teichmann Krane war offen, effektiv,<br />

professionell und angenehm. Die<br />

Mitarbeiter sowie die Projekt- und Geschäftsleitung<br />

von Teichmann haben das<br />

Projekt von Anfang bis Ende sehr gut<br />

begleitet.« Auch bei zwischenzeitlichen<br />

Planänderungen seien sie sehr flexibel<br />

gewesen und dies sei gerade in einer dynamischen<br />

Umgebung wie Logistik, sehr<br />

willkommen, unterstrich van der Roest.<br />

Mit dem neuen Kran erwartet der Terminalbetreiber<br />

Westerman Multimodal<br />

Logistics eine Verdopplung der Kapazitäten<br />

auf bis zu 80.000 TEU jährlich. Außerdem<br />

erhöht sich dadurch die Lagerkapazität<br />

am Standort Hasselt von momentan<br />

1.800 Containern, die gleichzeitig gelagert<br />

werden können, auf rund 3.000 Boxen.<br />

»Mit dem neuen Kran sind wir jetzt<br />

bestens gerüstet für die Zukunft und<br />

können unsere Container umweltschonender<br />

per Schiff transportieren«, sagt<br />

der Terminalchef. Die Zahl der wöchentlichen<br />

Schiffsabfahrten wolle man<br />

langfristig von momentan vier auf bis zu<br />

zwölf steigern. »Der neue Kran hilft uns<br />

dabei«, betont van der Roest, der darauf<br />

hinweist, das einzige Inlandterminal in<br />

Hassel zu betreiben. Besonders in dieser<br />

Region gebe es viel Industrie u.a. Automobil-<br />

und Teppichwerke mit weltweitem<br />

Import- und Export Volumen. Ohne den<br />

neuen Kran wäre man früher oder später<br />

an die Kapazitätsgrenzen gestoßen,<br />

sagt der Manager. Ohne den neuen Kran<br />

hätte es in der Industrie steigende Lkw-<br />

Transporte gegeben, was höhere Kosten<br />

und negative Auswirkungen auf die Umwelt<br />

gehabt hätte – nicht zuletzt durch einen<br />

stärkeren CO2-Austoß.RD<br />

Mit dem neue Portalkran<br />

will Westermann mehr<br />

Boxen umschlagen<br />

Foto: Tecihmann Krane<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – 6r. 7 63


HTG Kongress 2019<br />

11.–13.09.2019 in Lübeck<br />

Veranstaltungsübersicht <strong>2018</strong><br />

16.<strong>07</strong>. Junge HTG Working Group<br />

Hamburg<br />

16.08. Exkursion Junge HTG,<br />

Brunsbüttel<br />

06.09. Workshop<br />

FA Hafen planung u. Logistik<br />

Bremen<br />

18.09. Forum HTG<br />

Hamburg<br />

17.10. Workshop BIM in Hamburg<br />

24.10. Junge HTG Working Group<br />

Hamburg<br />

24.10. Workshop Korrosionsschutz<br />

Hamburg<br />

08.11. Kaimauer-Workshop<br />

Hamburg<br />

29.11. 7. Workshop Junge HTG<br />

Hannover<br />

Weitere interessante Veranstaltungen<br />

(wie z.B. PIANC, BfG, BAW etc.) welche die<br />

Aufgabenfelder der HTG berühren, finden Sie<br />

auf unserer Internetseite unter<br />

www.htg-online.de/Veranstaltungen<br />

i<br />

HTG Workshop<br />

06. 09. <strong>2018</strong><br />

HTG Workshop am 06.09.<strong>2018</strong><br />

Thema: »Chinesische One Belt – One Road<br />

Strategie«<br />

Industrie-Club e.V., Am Markt 1,<br />

28195 Bremen<br />

Der diesjährige Workshop des Fachausschusses<br />

Hafenplanung und Logistik<br />

befasst sich mit der chinesischen One Belt<br />

– One Road Strategie.<br />

Welche Bedeutung hat die »neue Seidenstraße«<br />

für die deutsche Hafenlogistik<br />

und den trimodalen Umschlag in den<br />

deutschen Häfen, an Nord- und Ostsee,<br />

Elbe, Weser und Rhein?<br />

Diese und weitere Fragestellungen sollen<br />

aus verschiedenen Sichtweisen, zusammen<br />

mit Vortragenden aus Wirtschaft<br />

und Wissenschaft, erörtert werden.<br />

Weitere Infos und Anmeldung unter<br />

www.htg-online.de/veranstaltungen/<br />

Es sind noch Plätze frei – wir freuen<br />

uns auf Ihre Teilnahme!<br />

HTG Workshop<br />

17. 10. <strong>2018</strong><br />

HTG Workshop am 17.10.<strong>2018</strong> in Hamburg<br />

»BIM – Vom Einzelkämpfer zum Mannschaftssport«<br />

Building Information Modeling (BIM)<br />

hat mittlerweile Einzug in die Praxis<br />

gehalten. Deutlich wird, dass BIM<br />

die Planung, den Bau und Betrieb von<br />

Gebäuden und Infrastrukturobjekten<br />

grundlegend verändert. Die erfolgreiche<br />

Marktimplementierung in Deutschland<br />

erfordert eine neue objektorientierte<br />

Arbeits-, Denk- und Kommunikationsweise.<br />

Wie ist der gegenwärtige Stand im<br />

Wasserbau?<br />

Der HTG Fachausschuss Consulting<br />

(FAC) hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt.<br />

Zielstellung des Workshops<br />

ist, über konkrete Projekterfahrungen zu<br />

berichten, Probleme und Lösungsansätze<br />

aufzuzeigen sowie über Themen wie<br />

Schnittstellen, Zusammenarbeit und Vereinheitlichung<br />

zu diskutieren.<br />

Merken Sie sich schon jetzt diesen Termin<br />

vor. Wir informieren Sie zu gegebener<br />

Zeit über weitere Einzelheiten in der<br />

kommenden Ausgabe sowie auf unserer<br />

Homepage unter www.htg-online.de/<br />

Veranstaltungen.<br />

Anmeldemodalitäten<br />

Die angegebenen Preise gelten bei Onlineanmeldung. Bei schriftlicher Anmeldung über die HTG-Geschäftsstelle wird eine<br />

Bearbeitungsgebühr von 10,00 € berechnet. Jede Anmeldung gilt als verbindlich. Schriftliche Abmeldungen sind kostenfrei möglich<br />

bis zum Datum des Anmeldeschlusses. Danach wird die Gebühr vollständig fällig. Jeder Teilnehmer erhält nach Anmeldung<br />

eine Rechnung die gleichzeitig Anmeldebestätigung ist. Zahlungsfrist und Bankverbindung entnehmen Sie Ihrer Rechnung.<br />

Bitte melden Sie sich rechtzeitig an. Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl schließt das Anmeldeportal automatisch. Für<br />

HTG-Jungmitglieder kann eine Förderung aus dem Spendenfonds Goedhart erfolgen. Das Antragsformular kann über die HTG-<br />

Geschäftsstelle angefordert werden. Bettina Blaume, Ansprechpartnerin, Telefon: 040/428 47-21 78, E-Mail: service@htg-online.de<br />

64 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Konferenz »Dialog zur<br />

Beschleunigung von<br />

großen Bauprojekten«<br />

Am 19. September <strong>2018</strong> findet in Berlin<br />

im Bundesministerium für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur die Konferenz<br />

»Dialog zur Beschleunigung von großen<br />

Bauprojekten« statt.<br />

Zentrale Fragestellung dieser Veranstaltung<br />

ist, wie die Leistungsfähigkeit,<br />

Sicherheit und Zuverlässigkeit der Wasserstraßeninfrastruktur<br />

der nächsten<br />

Jahrzehnte gewährleistet werden kann und<br />

wie die hierfür erforderlichen Bauprojekte<br />

schneller umsetzt werden können.<br />

Durch den Dialog mit allen an Planung<br />

und Bau Beteiligten sollen Rollen<br />

verstanden, Transparenz gestärkt und<br />

Veränderungspotenziale ausgelotet werden.<br />

Des Weiteren soll der Austausch<br />

über bewährte und neue Vorgehensweisen<br />

unterstützt werden, um so eine produktive<br />

und konstruktive Zusammenarbeit<br />

zu fördern.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Frau Carolin Moritz<br />

Bundesministerium für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur<br />

Tel.: 0228 / 99-300-4229<br />

E-Mail: Ref-WS12@bmvi.bund.de<br />

HTG Workshop Korrosionsschutz am 24.10.<strong>2018</strong><br />

Junge HTG Working Group –<br />

Sommertreffen am 16.<strong>07</strong>.<strong>2018</strong> in Hamburg<br />

Das kommende Gruppentreffen findet<br />

am Montag, den 16. Juli <strong>2018</strong> um 18 Uhr,<br />

in den Räumen der Firma Ramboll,<br />

Stadtdeich 7, 20097 Hamburg, statt.<br />

Für alle, die anschließend Lust und Zeit<br />

haben, ist in einem nahegelegenes Restaurant<br />

(Selbstzahler) ein Abschluss zum<br />

Klönschnack geplant.<br />

Der Fachausschuss für Korrosionsfragen<br />

(FA KOR) der HTG führt auch in diesem<br />

Jahr in Hamburg wieder seinen Workshop<br />

zur Korrosion und zum Korrosionsschutz<br />

von Meerwasserbauwerken fort.<br />

Es werden Möglichkeiten zur Nachrüstung<br />

(retrofit) von kathodischen Korrosionsschutzanlagen<br />

an Stahlwasserbau-<br />

und Offshore-Windenergieanlagen<br />

vorgestellt sowie Möglichkeiten der Reparatur<br />

von Korrosionsschutzbeschichtungen<br />

aufgezeigt. Die derzeit als innovative<br />

Korrosionsschutzsysteme für den<br />

Unterwasserbereich propagierten Metallüberzüge<br />

werden bezüglich ihrer technischen<br />

Leistungsfähigkeit bewertet. Was<br />

die ZTV-ING <strong>2018</strong> an Änderungen und<br />

Neuerungen mit sich bringt, wird ebenfalls<br />

aufgezeigt. Die vom Korrosionsschutz<br />

her schwierig beherrschbaren<br />

Krananlagen für Stahlwasserbauwerke<br />

sind ein weiteres Thema des Workshops.<br />

Trifft man im Stahlwasserbau auf Altanlagen<br />

und bedürfen diese einer Teiloder<br />

gar Vollerneuerung, kommt der<br />

Betreiber und Unternehmer um eine<br />

sachgerechte und umweltgerechte Entschichtung<br />

nicht herum. Eine praxisnahe<br />

Vorgehensweise wird von einem Experten<br />

auf diesem Gebiet vorgetragen.<br />

Ausführung von Beschichtungen gemäß<br />

Blatt 87 anhand von praktischen Beispielen<br />

sollen den Teilnehmern in einem weiteren<br />

Vortrag Ideen für die Praxis vermitteln.<br />

Dass Spritzmetallisierungen<br />

durchaus sehr leistungsfähig sind, welche<br />

Voraussetzungen dafür geschaffen werden<br />

müssen und an welchen Konstruktionen<br />

diese sinnvoll angewendet werden<br />

können, wird den Gästen ebenfalls vorgetragen.<br />

Eine unsachgemäße Planung sowie<br />

eine mangelhafte Ausführung des Korrosionsschutzes<br />

für Schraub- oder Bolzenverbindungen<br />

können schon nach<br />

kurzer Betriebszeit die Instandhaltungskosten<br />

erheblich in die Höhe treiben, daher<br />

widmet sich ein Vortrag allein diesem<br />

Thema. Ein weiteres Kostenthema<br />

sind die sogenannten »Wiederkehrenden<br />

Prüfungen« (WKP) an Stahlwasserbauwerken,<br />

für die speziell im Korrosionsschutzbereich<br />

kostenreduzierende Vorgehensweisen<br />

vorgestellt werden. Aus<br />

dem breiten Erfahrungsschatz seines<br />

jahrzehntelangen Wirkens möchten der<br />

FA KOR und seine Gastreferenten fachlich<br />

basierte und umfassende Beiträge<br />

für Planer, Hersteller und Betreiber von<br />

Windenergieanlagen, wie auch für Stahlwasserbauwerke<br />

des küstennahen Wasserbaus<br />

liefern.<br />

Über das ausführliche Programm informieren<br />

wir Sie in der kommenden<br />

Ausgabe sowie auf unserer Homepage unter<br />

www.htg-online.de/Veranstaltungen<br />

Die Arbeitsgruppen freuen sich auf<br />

weitere neue Gesichter und Perspektiven!<br />

Schauen Sie doch einfach vorbei!<br />

Wenn Sie dabei sein wollten, erhalten<br />

Sie nähere Informationen und Kontakte<br />

unter JungeHTG@htg-online.de oder<br />

im Forum der XING-Gruppe JungeHTG.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 65


7. Workshop der Jungen HTG »In unbekannten Gewässern«<br />

Die Vernetzung junger Nachwuchsmitglieder<br />

mit erfahrenen Mitgliedern aktiv<br />

zu unterstützen, ist eines der wichtigsten<br />

Ziele der Jungen HTG. Der Workshop<br />

soll allen Teilnehmern einen Austausch<br />

zwischen Nachwuchsingenieuren, Firmen,<br />

Ingenieurbüros, Wissenschaft und<br />

öffentlichen Verwaltungen bieten und die<br />

Gelegenheit geben, Kontakte zu knüpfen.<br />

Der interessante Mix aus jüngeren und<br />

erfahrenen Vortragenden zum Thema<br />

»In unbekannten Gewässern«, soll zudem<br />

den fachlichen Austausch fördern.<br />

Der Workshop wird sich aus folgenden<br />

Blöcken zusammensetzen:<br />

1. Podiumsdiskussion<br />

Klar zum Ablegen<br />

Im ersten Themenblock werden Jungingenieure<br />

aus den Bereichen Planung, Verwaltung,<br />

Hochschule und Bauindustrie<br />

von ihrem Einstieg in den Beruf berichten<br />

und darstellen, warum sie den eingeschlagenen<br />

Weg gewählt haben. Dabei<br />

sollen auf dem Podium und gerne auch<br />

im Publikum, Wünsche und Anforderungen<br />

an den Beruf diskutiert werden.<br />

Die Diskussion wird durch Herrn Dipl.-<br />

Ing. Johannes Herbort (Geschäftsführender<br />

Gesellschafter für das Geschäftsfeld<br />

»Ingenieurwasserbau und Spezialtiefbau«<br />

der grbv Ingenieure im Bauwesen<br />

GmbH & Co. KG) moderiert. Außerdem<br />

wird der Preis der Stiftung Küstenschutz<br />

innerhalb des ersten Blockes verliehen.<br />

2. Postersession<br />

Leinen los<br />

Im zweiten Themenblock werden Ihnen<br />

im Rahmen einer Postersession sieben<br />

verschiedene Stände zur Auswahl stehen.<br />

An den Ständen erwarten Sie kurzweilige<br />

Vorträge von Jungingenieuren, die ihre<br />

Aufgaben und Erfahrungen innerhalb einer<br />

ihrer ersten großen Projekte aus dem<br />

Hafenbau, Wasserbau oder Küstenwasserbau<br />

vorstellen werden. Die Postersession<br />

wird durch einen einleitenden Vortrag<br />

mit dem Titel »Das Studium als Hilfsmittel<br />

zur Erkundung unbekannter Gewässer«<br />

durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Arndt<br />

Hildebrandt (Ludwig-Franzius-Institut<br />

für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen,<br />

Leibniz Universität Hannover)<br />

eröffnet.<br />

3. Vortragsblock<br />

Manövrieren auf offener See<br />

Im dritten Themenblock werden Ihnen<br />

ein Vortrag von Georg Zinßer (Projektleiter<br />

Wasserbau, Ramboll GmbH) über<br />

seinen persönlichen Werdegang und<br />

eine Podiumsdiskussion zum Thema Bewerbung<br />

interessante Einblicke in das<br />

»Abenteuer Karriere« geben. Der Vortragende<br />

schildert seinen persönlichen<br />

Werdegang während der ersten Berufsjahre<br />

bis zur Position des Projektleiters<br />

Wasserbau einschließlich seiner Erfahrungen<br />

aus Bewerbungsgesprächen und<br />

Gesprächen mit Vorgesetzten. Die abschließende<br />

Podiumsdiskussion mit berufserfahrenen<br />

Ingenieuren setzt sich mit<br />

dem richtigen Verhalten in Vorstellungsgesprächen<br />

sowie Gehaltsverhandlungen,<br />

Tipps für die Bewerbung und Konzepten<br />

von Unternehmen zur Integration und<br />

Ausbildung junger Ingenieure auseinander.<br />

Durch die Diskussionsrunde moderiert<br />

Herr Dipl.-Ing. Frederik Treuel<br />

(Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie).<br />

Fachbesichtigung<br />

Am Vortag (Mittwoch, den 28.11.<strong>2018</strong>,<br />

ab ca. 14 Uhr) findet eine Fachbesichtigung<br />

der Versuchsanlagen Marienwerder<br />

des Ludwig-Franzius-Instituts für<br />

Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen<br />

statt. Dort wird unter anderem<br />

der große Wellenkanal besichtigt und es<br />

werden Versuche u.a. aus dem Fachgebiet<br />

der Strömungs- und Wellentheorie<br />

gezeigt.<br />

Begrüßungsabend<br />

Im Anschluss an die Fachbesichtigung<br />

wird es einen Begrüßungsabend geben.<br />

Sie haben dort wie immer die Möglichkeit,<br />

mit werdenden und jungen Ingenieuren<br />

in Kontakt zu kommen und Erfahrung<br />

mit frischen Ideen zu spiegeln.<br />

Der Begrüßungsabend findet im »Ernst-<br />

August-Brauhaus« in der Altstadt auf<br />

Selbstzahler-Basis statt. Bitte vermerken<br />

Sie Ihre Teilnahme bei der Anmeldung.<br />

Geschäftsstelle: Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg, www.htg-online.de Vorsitzender: Reinhard Klingen, service@htg-online.de<br />

Geschäfts führung: Dipl.-Ing. oec. Michael Ströh, Tel. 040/428 47- 52 66, michael.stroeh@htg-online.de<br />

Schriftleitung: Dr.-Ing. Manuela Oster thun, General direktion Wasser straßen u. Schifffahrt Standort Hannover, Tel. 0511/ 91 15-31 88,<br />

manuela.osterthun@wsv.bund.de Sekretariat: Bettina Blaume, Tel. 040/428 47-21 78, service@htg-online.de<br />

66 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Regelmäßig aktualisierte Informationen<br />

zum Programm sowie zu den genauen<br />

Zeiten und Orten finden Sie in<br />

den kommenden Ausgaben, im Newsletter<br />

HTG KOMPAKT sowie unter www.<br />

htg-online.de. Für Rückfragen wenden<br />

Sie sich gern auch an unser Postfach: JungeHTG@htg-online.de<br />

Anmeldung<br />

Um eine Anmeldung über das Internetportal<br />

der HTG (http://com.htg-online.de<br />

) wird bis zum 15.11.<strong>2018</strong> gebeten,<br />

bei gleichzeitiger Überweisung der<br />

entsprechenden Teilnahmegebühr<br />

auf das Sonderkonto der HTG, IBAN<br />

DE17 2001 0020 0008 0672 08 und BIC<br />

PBNKDEFFXXX unter dem Stichwort<br />

»WS JHTG <strong>2018</strong>« sowie dem Namen des<br />

Teilnehmers. Das Anmeldeportal wird<br />

demnächst freigeschaltet.<br />

Bei Erreichen der maximalen Teilnehmerzahl,<br />

spätestens am 15.11.<strong>2018</strong>,<br />

schließt das Online-Portal.<br />

Kostenbeitrag bei Online-Anmeldung:<br />

10,00 € für HTG-Jungmitglied<br />

30,00 € für Student, Nicht-Mitglied<br />

65,00 € Mitglied<br />

80,00 € Nicht-Mitglied<br />

Bei Anmeldung über die HTG-Geschäftsstelle<br />

fallen 10,00 € Bearbeitungsgebühr<br />

an.<br />

Abmeldung<br />

Abmeldungen sind bis zum 15.11.<strong>2018</strong> gegen<br />

Erstattung der Gebühr möglich. Bei<br />

späterer Abmeldung wird die Gebühr<br />

vollständig fällig.<br />

Goedhart-Förderung<br />

Für HTG-Mitglieder, die derzeit studieren<br />

oder sich anderweitig in einer Ausbildung<br />

befinden (Jungmitglieder), erfolgt<br />

eine Förderung der Teilnahme aus<br />

dem Spendenfonds Goedhart (www.htgonline.de/leistungen/foerderungen/foerderungen-juengerer-mitglieder).<br />

Die Anmeldung<br />

ist erst wirksam, wenn der HTG<br />

eine schriftliche Anmeldung über das Internetportal<br />

der HTG ein Nachweis über<br />

die Ausbildung oder die Beitrittserklärung<br />

vorliegt.<br />

Die HTG gewährt Jungmitgliedern auf<br />

Nachweis einen Zuschuss für Hotelkosten<br />

bis zu 50,00 € sowie auf Nachweis einen<br />

Zuschuss bis zu 70 % der Bahnfahrtkosten<br />

2. Klasse.<br />

7. Workshop der Jungen HTG<br />

Werden Sie<br />

Sponsor!<br />

Leistungen<br />

Paket Workshop<br />

Visualisierung Ihres Firmenlogos (in Farbe)<br />

••<br />

auf dem Einladungsflyer<br />

••<br />

auf der Workshop-Website<br />

••<br />

auf der Teilnehmerliste<br />

••<br />

auf dem Programm<br />

••<br />

auf der PowerPoint-Präsentation in den Pausen<br />

Inkl. einer Freikarte für eine Person<br />

Ihres Unternehmens<br />

verfügbare<br />

Anzahl<br />

Preise in EUR<br />

zzgl. 19 % USt<br />

10 Pakete 750 €<br />

noch<br />

5 Pakete<br />

frei!<br />

Bei Interesse lassen wir Ihnen gern ausführliche Informationen zum Sponsoring sowie zu den<br />

Veranstaltungsdetails zukommen. Zur Buchung der Pakete oder bei Rückfragen kontaktieren<br />

Sie uns bitte unter: JungeHTG@htg-online.de<br />

Weitere fortlaufend aktualisierte Informationen finden Sie auch unter: https://www.htg-online.<br />

de/junge-htg/htg-workshop/<br />

Wir würden uns freuen, Sie auf dem Workshop willkommen zu heißen und Sie bei der Kontaktaufnahme<br />

mit werdenden Ingenieurinnen und Ingenieuren unterstützen zu können.<br />

Ihre Junge HTG<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 67


HTG-Fachausschüsse und Arbeitskreise –<br />

Jahresbericht 2017, Teil 2<br />

Fachausschuss<br />

Binnenwasserstraßen und Häfen<br />

Vorsitzender:<br />

Dipl.-Ing. Michael Heinz, Abteilungsdirektor<br />

der Abteilung Umwelt, Technik,<br />

Wassertourismus, Generaldirektion<br />

Wasserstraßen und Schifffahrt, Bonn.<br />

1. Zielsetzung (Aufgabenstellung)<br />

Der Fachausschuss »Binnenwasserstraßen<br />

und Häfen« arbeitet als gemeinsamer<br />

Ausschuss des Vereins für europäische<br />

Binnenschifffahrt und Wasserstraßen<br />

e. V. (VBW) und der Hafentechnischen<br />

Gesellschaft (HTG). Der Fachausschuss<br />

greift aktuelle Fragestellungen aus der<br />

Praxis ebenso auf, wie er generelle neue<br />

Entwicklungen selbst anstößt oder verfolgt.<br />

Die Ergebnisse der Arbeit des<br />

Fachausschusses werden in kurzen Jahresberichten,<br />

in Veranstaltungen, zu<br />

besonderen Themen und in Veröffentlichungen<br />

der Fachwelt und der interessierten<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Aufgaben des Fachausschusses sind:<br />

••<br />

Erfassung der Leistungsmerkmale aller<br />

Wasserstraßen und Binnenhäfen<br />

••<br />

Darstellung der Nutzungsmöglichkeiten<br />

und der Bedeutung von Wasserstraßen<br />

und Häfen für die Verkehrswirtschaft<br />

••<br />

Darstellung der volkswirtschaftlichen<br />

Bedeutung<br />

••<br />

Beschreibung der Mehrzweckfunktionen<br />

der Wasserstraßen über ihre verkehrspolitische<br />

Bedeutung hinaus für<br />

Ökologie, Wasser- und Energiewirtschaft<br />

sowie für Tourismus und Freizeit<br />

••<br />

Analyse und Vorschläge zur Behebung<br />

von Schwachstellen der Infrastruktur<br />

••<br />

Anregungen zur Weiterentwicklung<br />

der Infrastruktur von Wasserstraßen<br />

und Häfen<br />

••<br />

Anregungen zur Beschleunigung der<br />

Verkehrsabläufe<br />

••<br />

Vorschläge zur Entwicklung der Binnenwasserstraßen<br />

in ihrer Netzfunktion<br />

2. Angaben zur Arbeitsgruppe<br />

Die Mitglieder des Fachausschusses repräsentieren<br />

unterschiedliche Bereiche,<br />

z. B.:<br />

••<br />

Binnenschifffahrtsgewerbe<br />

••<br />

Verladerschaft<br />

••<br />

Verwaltung und Wissenschaft<br />

••<br />

Binnenhäfen<br />

2.1 Mitgliederveränderungen<br />

Im Berichtszeitraum wurden folgende<br />

neue Mitglieder (teilweise wieder) in den<br />

Fachausschuss berufen:<br />

••<br />

Herr Erik L. Schultz, Koninklijke BLN-<br />

Schuttevaer, Zwijndrecht (Niederlande)<br />

••<br />

Herr Martin Strack, RMD-Consult<br />

GmbH, München<br />

••<br />

Herr Gerhard Straub, Neckarhafen<br />

Plochingen GmbH, Plochingen<br />

Aus dem Fachausschuss ist im Berichtszeitraum<br />

ausgeschieden:<br />

••<br />

Herr Detlef Aster<br />

••<br />

Herr Immo Conring, GDWS Standort<br />

Magdeburg<br />

••<br />

Herr Martin van Dijk, Koninklijke<br />

BLN-Schuttevaer<br />

2.2 Kooperation mit Dritten<br />

Die Arbeit des Fachausschusses erfolgt<br />

fachbezogen, teilweise im Dialog mit<br />

anderen Fachausschüssen des VBW –<br />

insbesondere mit den Fachausschüssen<br />

»Binnenschiffe« und »Verkehrswirtschaft«.<br />

Teilweise erarbeiten fachausschussübergreifende<br />

Arbeitsgruppen<br />

Themen, Stellungnahmen oder Positionspapiere.<br />

Mit dem Bundesverband öffentlicher<br />

Binnenhäfen e. V. (BÖB) werden<br />

aktuelle technische Fragestellungen<br />

erörtert.<br />

3. Ergebnisse der Ausschussarbeit<br />

3.1 Sitzungen des Fachausschusses<br />

im Berichtszeitraum<br />

Im Jahr 2017 hat der Fachausschuss zweimal<br />

getagt:<br />

••<br />

16. März 2017 in Duisburg<br />

••<br />

18. Oktober 2017 in Basel<br />

3.2 Arbeitsergebnisse<br />

Landstrom für die<br />

Fahrgastkabinenschifffahrt<br />

Der im vergangenen Jahr vorgelegte Statusbericht<br />

der Arbeitsgruppe »Landstrom<br />

für die Fahrgast-kabinenschifffahrt«<br />

wurde finalisiert und im VBW-Magazin<br />

1/2017 veröffentlicht.<br />

Initiative »Beschleunigung<br />

von Infrastrukturvorhaben«<br />

Eine der Kernforderungen des Runden<br />

Tisches zur Beschleunigung von Infrastrukturprojekten<br />

des VBW ist die Beschleunigung<br />

von Nachtragsverfahren<br />

und Vergaben. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

hat der Runde Tisch vorgeschlagen,<br />

die Bearbeitung von Nachtrags- und<br />

Vergabeverfahren wieder stärker auf der<br />

Amtsebene anzusiedeln und Entscheidungskompetenzen<br />

wieder an die Basis<br />

zu verlagern.<br />

Bislang ist es so gewesen, dass die Wasserstraßen-<br />

und Schifffahrtsämter jeden<br />

Nachtrag zur Prüfung an die Außenstellen<br />

weiterleiten mussten, wenn die Gesamtsumme<br />

der Nachträge einen bestimmten<br />

Grenzwert erreicht hatte. Das führte dazu,<br />

dass auch Nachträge mit kaum ins Gewicht<br />

fallenden Summen aufwendig nachgeprüft<br />

werden mussten. Bauunternehmer<br />

am Runden Tisch haben diese Praxis kritisiert,<br />

da Nachträge häufig auch Jahre nach<br />

Abschluss und Abnahme des Bauwerkes<br />

noch nicht bearbeitet worden seien.<br />

In Abstimmung mit dem Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

nahm die Generaldirektion Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt diese Kritik auf<br />

und startete einen Pilotversuch zur Beschleunigung<br />

von Vergaben und Nachträgen.<br />

Der Pilotversuch wurde im Juli<br />

2017 begonnen und und wird zwei Jahre<br />

andauern.<br />

Für diesen Zeitraum sind die für den<br />

Bereich der Wasserstraßenneubauämter<br />

(WNA) geltenden Vergabegrenzen<br />

und Nachtragswertgrenzen für<br />

Bauleistungen(VOB/VOL) und freiberufliche<br />

Leistungen (VGV – früher als VOF<br />

bezeichnet) deutlich angehoben worden.<br />

Nach zwei Jahren sollen die Erfahrungen<br />

mit den neuen Wertgrenzen evaluiert<br />

werden, bei positivem Ergebnis könnte<br />

das Modell auch auf die Wasserstraßenämter<br />

übertragen werden. Dies ist aus<br />

Sicht der Experten auch zwingend notwendig,<br />

da das Gros der Bauleistungen<br />

in diesen Bereichen anfällt.<br />

Der Fachausschuss »Binnenwasserstraßen<br />

und Häfen« sieht in diesem Modellversuch<br />

einen positiven Schritt auf dem<br />

Weg zur Beschleunigung von Planungsund<br />

Vergabeverfahren.<br />

68 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


Um jedoch signifikante Zeitersparnisse<br />

bei der Bereitstellung von Verkehrsinfrastrukturen<br />

zu erzielen, müssten weitere<br />

Schritte erfolgen. Daher mahnten<br />

der Hauptverband der deutschen Bauindustrie<br />

(HDB) und der VBW die Umsetzung<br />

weiterer Schritte aus dem Handlungskonzept<br />

des Runden Tisches an. Als<br />

vordringliche Maßnahmen wurden u. a.<br />

funktionale Ausschreibungen, wie die<br />

Vergabe von »Planungs- und Bauleistungen«,<br />

aber auch die stärkere Einbindung<br />

der Vorplaner in die Bauplanung genannt.<br />

Gemeinsam wollen HDB und VBW den<br />

Runden Tisch im kommenden Jahr fortsetzen,<br />

bisher Erreichtes evaluieren, neue,<br />

bislang nicht bearbeitete Themenfelder<br />

erschließen und gemeinsame Initiativen<br />

zu diesen ergreifen.<br />

Studie »Infrastrukturpolitik<br />

im internationalen Vergleich«<br />

Der VBW gab im Herbst 2016 am Lehrstuhl<br />

für europäische Planungskulturen<br />

der Fakultät Raumplanung der Technischen<br />

Universität Dortmund eine vergleichende<br />

Studie zu Infrastrukturplanungsprozessen<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und den Niederlanden in Auftrag. Autor<br />

ist Christoph Vennemann, der durch die<br />

Arbeit inzwischen seinen Master of Science<br />

im Fach Raumplanung erworben<br />

hat. Die Studie mit dem Titel »Infrastrukturpolitik<br />

im internationalen Vergleich<br />

– eine Analyse der drei Länder Niederlande,<br />

Österreich und Deutschland unter<br />

Berücksichtigung der Wasserstraßeninfrastruktur«<br />

wurde nun veröffentlicht<br />

und ist auf der VBW-Homepage kostenfrei<br />

abrufbar. Die Studie untersuchte die<br />

Organisation der Öffentlichkeitsbeteiligung<br />

bei Infrastrukturprojekten, wie die<br />

jeweiligen Länder Infrastrukturprojekte<br />

finanzieren, die Rolle des Verkehrsministeriums<br />

im Planungsprozess sowie die<br />

Planungsprozesse selbst.<br />

Die Ergebnisse liegen seit Jahresanfang<br />

vor. Die Studie wurde mit gut bewertet<br />

und Anfang 2017 zur Veröffentlichung<br />

aufbereitet. Eine Zusammenfassung der<br />

Studienergebnisse ist im VBW-Magazin<br />

1/2017 erschienen. Das Gesamtwerk<br />

kann im internen Teil der VBW-Webseite<br />

heruntergeladen werden.<br />

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und<br />

Perspektiven für die nächsten Jahre<br />

Im aktuellen Jahr stehen als Schwerpunktarbeiten<br />

auf dem Programm:<br />

••<br />

Fortsetzung des Dialoges zur Initiative<br />

»Beschleunigung von Infrastrukturvorhaben«.<br />

••<br />

Weitere Vernetzungen mit den anderen<br />

VBW Fachausschüssen zum Querschnittsthema<br />

Umwelt.<br />

••<br />

Weitere Begleitung der aktuellen Erkenntnisse<br />

zum Klimawandel.<br />

3.4 Veröffentlichungen<br />

des Fachausschusses<br />

Die Ergebnisse des runden Tisches zur<br />

Initiative von Beschleunigung und die<br />

Kurzfassung Studie »Infrastrukturpolitik<br />

im internationalen Vergleich« wurden<br />

im VBW-Magazin veröffentlicht.<br />

Fachausschuss Consulting<br />

Vorsitzender: Dipl.-Ing. Uwe Lemcke<br />

Kontaktadresse: INROS LACKNER SE<br />

Rosa-Luxemburg-Straße 16<br />

18055 Rostock<br />

Tel.: 0381-4567 870, Fax: -899<br />

e-Mail: uwe.lemcke@inros-lackner.de<br />

Internet: www.inros-lackner.de<br />

1. Zielsetzung<br />

1.1 Der Fachausschuss versteht sich primär<br />

als Gesprächs- und Diskussionskreis,<br />

der sich regelmäßig mit wesentlichen das<br />

Thema »Consulting« betreffenden Anliegen<br />

im Gesamtinteresse der HTG-Mitglieder<br />

befasst.<br />

Die Zusammensetzung des Fachausschusses<br />

mit Mitgliedern aus der Wasser- und<br />

Schifffahrtsverwaltung, von Hochschulen<br />

und Universitäten, der öffentlichen<br />

Hafenverwaltung, dem Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) und aus Consultingunternehmen,<br />

ermöglicht insbesondere zu<br />

übergreifenden Themen interessante Diskussionen<br />

und komplexe Lösungsansätze.<br />

Wegen seiner bereichsübergreifenden Zusammensetzung<br />

verfolgt der Ausschuss<br />

nicht die Interessen einer Standesorganisation,<br />

eines bestimmten Berufszweiges<br />

oder von Verbänden.<br />

1.2 Der Fachausschuss befasst sich vorrangig<br />

mit folgenden Themen:<br />

••<br />

Änderungen im Dienstleistungsbedarf<br />

im In- und Ausland<br />

••<br />

Fragen des Verhältnisses AG/Consultant<br />

••<br />

Anforderungen und Förderungen des<br />

Nachwuchses für das Consultingwesen<br />

••<br />

Herausragende Consultingleistungen<br />

2. Angaben zum Ausschuss<br />

Dem Fachausschuss gehören zurzeit<br />

23 Mitglieder an.<br />

Im Betrachtungszeitraum wurden als<br />

neue Mitglieder aufgenommen:<br />

••<br />

Herr Dr. Bergen, Hamburg Port Authority<br />

••<br />

Herr Weiß, Niedersachsen Ports<br />

••<br />

Herr Behrendt, Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

••<br />

Herr Prof. Carstensen, Technische<br />

Hochschule Nürnberg<br />

Mit Gaststatus gehören aus dem Kreis der<br />

»Jungen HTG« Frau Emken und Herr Dr.<br />

Albers zum Ausschuss.<br />

3. Ergebnisse der Ausschussarbeit<br />

3.1 Sitzungen des Fachausschusses<br />

Im Jahr 2017 fanden zwei Ausschusssitzungen<br />

statt:<br />

30.03.2017, Bremenports GmbH & Co. KG,<br />

Bremerhaven<br />

Wesentlicher Inhalt:<br />

••<br />

Vorstellung Bremenports<br />

••<br />

Einführung BIM in der Wasser- und<br />

Schifffahrtsverwaltung<br />

••<br />

EU-Klageverfahren gegen HOAI – Bedeutung<br />

für Vergabeverfahren<br />

••<br />

Besichtigung der Schleusen- und Hafenanlagen<br />

in Bremerhaven<br />

15.11.2017, WTM Engineers GmbH,<br />

Hamburg<br />

Wesentlicher Inhalt:<br />

••<br />

Vorstellung WTM<br />

••<br />

Auswertung HTG-Kongress Duisburg<br />

••<br />

Vorbereitung FAC-Workshop zum<br />

Thema »BIM« am 17.10.<strong>2018</strong> in Hamburg<br />

••<br />

neues Bauvertragsrecht ab 01.01.<strong>2018</strong><br />

••<br />

Entfall HOAI – Bedeutung für das Vergaberecht<br />

••<br />

Besichtigung Baustelle Überseequartier<br />

Hafencity Hamburg<br />

3.2 Arbeitsergebnisse<br />

Inhaltliche Auseinandersetzung mit dem<br />

Gesetz zur Reform des Bauvertragsrechtes<br />

••<br />

wesentliche Änderungen im Werkvertragsrecht<br />

••<br />

Bedeutung für den Architekten- und<br />

Ingenieurvertrag<br />

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm<br />

••<br />

Vorbereitung des FAC-Workshops zum<br />

Thema »BIM«<br />

••<br />

Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen,<br />

insbesondere vor dem<br />

Hintergrund der Klage der EU-Kommission<br />

gegen Deutschland, mit dem<br />

Ziel, die gesetzliche Verordnung über<br />

Honorare für Architekten- und Ingenieure<br />

(HOAI) abzuschaffen<br />

Uwe Lemcke<br />

Fachausschussvorsitzender<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 69


Fachausschuss Baggergut<br />

Berichtszeitraum: 01.01.2017–31.12.2017<br />

Vorsitzender: Dr. Henrich Röper c/o<br />

Hamburg Port Authority<br />

Neuer Wandrahm 4, 20457 Hamburg<br />

Tel. 040 / 428 47-2481<br />

E-mail: Henrich.Roeper@hpa.hamburg.de<br />

1. Zielsetzung<br />

Aufgrund der gesetzlichen Umweltanforderungen<br />

ebenso wie im Hinblick<br />

auf die öffentliche Diskussion sind<br />

Unterhaltung und Ausbau von schifffahrtlich<br />

genutzten Gewässern ohne<br />

ein ausgereiftes und weitsichtiges Sediment-<br />

und Baggergutmanagement<br />

nicht möglich.<br />

2. Arbeitsgruppe<br />

Der Fachausschuss hat Mitglieder aus<br />

Bundes- und Länderbehörden, Hafenverwaltungen,<br />

Hochschulen sowie der<br />

Industrie. Die Arbeit des Fachausschusses<br />

führt Erfahrungen zusammen, um<br />

diese in die nationale und internationale<br />

Diskussion einzubringen. Zu den<br />

Themen gehört die gesamte Palette im<br />

Umgang mit Sedimenten. Aufgrund der<br />

durch die Mitglieder repräsentierten Institutionen<br />

liegt der Schwerpunkt im Küstenbereich.<br />

3. Ausschussarbeit<br />

3.1 Sitzungen und Veranstaltungen<br />

Im Jahr 2017 wurden zwei Sitzungen<br />

durchgeführt:<br />

14.-15. März 2017 in Bremen Seehausen,<br />

bremenports<br />

27.-28. September 2017 in Schwerin, Ministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern<br />

3.2 Bearbeitete Themen<br />

Als wesentliche Themen wurden im Jahr<br />

2017 u.a. behandelt:<br />

••<br />

Stand der Fortschreibung von HA-<br />

BAB-WSV und GÜBAK<br />

••<br />

Referentenentwurf der Mantelverordnung<br />

••<br />

EG-Abfallrahmenrichtlinie: EU-VO zu<br />

ökotoxikologischen Bewertung HP14 -<br />

Kriterium<br />

••<br />

Adaptives Management – Diskussion<br />

über Anwendungsfälle in Deutschland<br />

••<br />

Sedimentmanagement Tideems<br />

••<br />

Sedimentqualitätsindex als Bewertungstool<br />

zur Trenderkennung<br />

••<br />

Fachberichte zu den verschiedenen<br />

Wasserstraßen und Häfen<br />

••<br />

Informationen aus den internationalen<br />

Gremien<br />

••<br />

Überarbeitung und Aktualisierung der<br />

vom Fachausschuss veröffentlichten<br />

Papiere<br />

••<br />

Entwurf einer Position zur WRRL<br />

3.3 Weiteres Arbeitsprogramm und<br />

Perspektiven<br />

Im Jahr <strong>2018</strong> sind zwei Sitzungen vorgesehen.<br />

Das überarbeitete Positionspapier<br />

und eine ausführliche Ausarbeitung<br />

zur Verwertung von Baggergut soll<br />

in <strong>2018</strong> veröffentlicht werden. Zusätzlich<br />

ist die Positionserarbeitung zu aktuellen<br />

Themen der WRRL und zur Nutzung<br />

von Baggergut im Deichbau angedacht.<br />

Ebenso steht die Unterstützung und Mitorganisation<br />

des 10. Rostocker Baggergutseminars<br />

auf dem Jahresplan.<br />

Fachausschuss Nassbaggertechnik<br />

Vorsitz: Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth<br />

Tel. 0421-520 20-20, Fax 0421-54 79 60<br />

E-Mail: klaus.wassmuth@boskalis.com<br />

Berichtszeitraum 01.01.2017–31.12.2017<br />

1. Zielsetzung<br />

Der Fachausschuss beobachtet und analysiert<br />

die Entwicklungen um das Thema<br />

Nassbaggerei und Nassbaggertechnik.<br />

Die Schwerpunkte reichen von der<br />

Geräteentwicklung bis zu der besonderen<br />

Ausführung und Ausschreibung von<br />

Nassbaggerarbeiten. Die Aufgabenfelder<br />

wurden durch den Fachausschuss folgendermaßen<br />

aufgeteilt:<br />

••<br />

Entwicklung der Nassbaggergerätetechnik<br />

••<br />

Baggerverfahren<br />

••<br />

Anforderungen an die Nassbaggertechnik<br />

im Offshorebereich<br />

••<br />

Ausschreibungs-, Vertragsgestaltung<br />

und Abrechnungsfragen<br />

••<br />

Aufmaßverfahren<br />

Durch die personelle Gliederung des<br />

Fachausschusses ist gewährleistet, dass<br />

die einzelnen Aufgabenfelder kompetent<br />

vertreten sind.<br />

2. Angaben zum Fachausschuss<br />

Der Fachausschuss besteht zurzeit aus<br />

neun Mitgliedern, die sich aus Mitarbeitern<br />

der Bundeswasserstraßenverwaltung,<br />

Ingenieurbüros, Hafenverwaltungen,<br />

Offshoreindustrie und der<br />

Nassbaggerindustrie zusammensetzen.<br />

Im Berichtszeitraum ist Herr Dipl.-Ing.<br />

Guido Kaschel aus dem Ausschuss ausgeschieden,<br />

so dass im Moment die Hamburg<br />

Port Authority im Ausschuss nicht<br />

vertreten ist.<br />

3. Ergebnisse des Fachausschusses<br />

3.1 Sitzungen des Fachausschusses<br />

In dem Berichtszeitraum fanden drei<br />

Ausschusssitzungen statt, am 03.02.2017,<br />

05.05.2017 und am 22.09.2017. Außerdem<br />

wurden verschiedene Vorbereitungstreffen<br />

für den Sprechtag durchgeführt.<br />

Am 02.03.2017 fand der Sprechtag<br />

im Congress Centrum Bremen statt. Am<br />

09.11.2017 wurde von dem Fachausschuss<br />

eine Sitzung mit geladenen Teilnehmern<br />

durchgeführt, bei der das Thema Toleranzen,<br />

welches beim Sprechtag thematisiert<br />

wurde, weiter vertieft wurde.<br />

3.2 Arbeitsergebnisse des<br />

Fachausschusses<br />

3.2.1 Sprechtag des Fachausschusses<br />

Wie zuvor erwähnt, wurde von dem<br />

Fachausschuss Nassbaggertechnik am 02.<br />

März 2017 ein Sprechtag mit den Themen<br />

– Entwicklungen, Herausforderungen<br />

und Vertragliches – im Congress Centrum<br />

Bremen durchgeführt. Hierzu hatten<br />

sich 119 Teilnehmer angemeldet. Bemerkenswert<br />

war auch, dass ein Großteil<br />

der Teilnehmer aus Nichtmitgliedern der<br />

HTG bestand, so dass dieser Sprechtag<br />

auch außerhalb der HTG eine große Resonanz<br />

fand.<br />

Nach dem Einführungsvortrag von<br />

Herrn Prof. Dr. Wanninger, in dem das<br />

Spannungsfeld zwischen Planung und<br />

Ausführung bei Nassbaggerprojekten<br />

beleuchtet wurde, gliederte sich das Programm<br />

in drei Blöcke:<br />

Block A – Technik und<br />

Entwicklungen<br />

Block B – Herausforderungen<br />

der Nassbaggerei<br />

Block C – Vertragliches und Risiken<br />

Auf die einzelnen Vorträge in diesem<br />

Sprechtag wird hier nicht näher eingegangen,<br />

da die Power-Point-Präsentationen<br />

auf der Internetseite der HTG / Fachausschuss<br />

Nassbaggertechnik eingesehen<br />

werden können. Zwei Themen, die jedoch<br />

hervorzuheben sind, waren die Themen<br />

Toleranzen und Risiken. Hier wurden<br />

insbesondere die Toleranzen bei Deckwerken<br />

im Nachgang zu dem Workshop<br />

diskutiert, sowie das Thema, »wie werden<br />

Risiken bei Ausschreibungen ermittelt<br />

und wie schlagen sich diese Risiken<br />

in der Kalkulation nieder.«<br />

Außerdem wurde ein Beispiel präsentiert,<br />

bei dem der Bauherr die Risiken<br />

zum Großteil übernommen hat und gerade<br />

deswegen das Projekt für den AG wirtschaftlich<br />

durchgeführt wurde.<br />

Zu dem Thema Toleranzen im Wasserbau<br />

und hier im Speziellen bei Deck-<br />

70 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


werken bzw. Buhnenbauten trafen sich<br />

Mitglieder des Ausschusses, der Wasserschifffahrtsverwaltung,<br />

der VdN<br />

und Ingenieurbüros zu einem Gedankenaustausch.<br />

Im Wesentlichen wurde<br />

hier festgehalten, dass die Regelungen,<br />

die zurzeit in der ZTV-W LB210 getroffen<br />

sind, viele Ausführungsmöglichkeiten<br />

nicht berücksichtigen und hier bei<br />

der Festlegung von Toleranzen auch<br />

andere Regelwerke hinzugezogen werden<br />

sollten. Im Speziellen wurde hier<br />

an das – Rock Manuel – gedacht, das<br />

im europäischen Bereich, wie z.B. Holland,<br />

Belgien und England mit Erfolg<br />

angewendet wird. In Zusammenarbeit<br />

mit der VdN und anderen Anwendern<br />

beabsichtigt der Fachausschuss hierzu<br />

weitere Informationen auf seiner Internetseite<br />

im Laufe des Jahres einzustellen.<br />

3.2.2 Projektinformationen<br />

Der Ausschuss versucht in seiner Arbeit<br />

auch aktuelle Themen und Herausforderungen<br />

durch anspruchsvolle Baumaßnahmen<br />

aufzugreifen. Hierzu wurde<br />

Herr Jörn Kück (DEGES) vom Ausschuss<br />

eingeladen, um auf der Herbstsitzung einen<br />

Überblick über den Planungsstand<br />

des Wesertunnels im Bereich A 281 in<br />

Bremen zu geben. Dieses Projekt stellt<br />

insbesondere durch das Absenkverfahren<br />

von Fertigteilen besondere Herausforderungen<br />

an die Genauigkeit bei den<br />

Nassbaggerarbeiten dar.<br />

4. Weiteres Arbeitsprogramm und<br />

Perspektiven für die nächsten Jahre<br />

Durch die besondere Resonanz des Themas<br />

Toleranzen beim Sprechtag in Bremen<br />

wird der Ausschuss die Diskussion<br />

über die aktuellen und ggfs. weiteren<br />

Möglichkeiten der Toleranz-ermittlung<br />

weiter forcieren, um hier mittelfristig<br />

angemessene Werte und Ausführungsbeschreibungen<br />

in den Planungs- und<br />

Ausführungstexten zu erreichen.<br />

Dipl.-Ing. Klaus Waßmuth<br />

Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers<br />

Allianz Esa EuroShip GmbH ............................................ 3<br />

Alphatron .................................................................. 25<br />

ATLAS Schiffahrt GmbH ................................................ 6<br />

Bautischelerei Derben ...................................................30<br />

RAUER Maschinentechnik AG ........................................ 32<br />

DTG Deutsche Transport-Genossenschaft ............................ 5<br />

E&M Engel & Meier Schiffselektronik Duisburg GmbH ........... 59<br />

Hafenbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH ....................... 9<br />

Hegemann GmbH – Werft .............................................. 59<br />

Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ............................... 27<br />

Hyster-Yale Deutschland GmbH ...................................... U2<br />

IEA Industrieelektronik und -automation GmbH ................... 32<br />

Jastram GmbH & CO. KG ............................................... 33<br />

Messe Kalkar Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH . ...... 49<br />

navalis ..................................................................... 30<br />

Ostfriesische Volksbank eG OVB. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Podszuck GmbH ......................................................... 29<br />

PV Technik GmbH . ...................................................... 11<br />

Ralf Teichmann GmbH . ................................................. 48<br />

Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG ........................ 35<br />

SEIL-BECKER GmbH ................................................... 31<br />

Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH ..... 51<br />

Stadtwerke Andernach GmbH ......................................... 53<br />

Werft Malz GmbH ........................................................ 7<br />

Wittig GmbH .............................................................. 7<br />

Maximilian Verlag GmbH & Co. KG ................................. U4<br />

Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung. Es ist kein Bestandteil des An zeigen auftrags. Der Verlag übernimmt keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 71


Recht<br />

Beweisaufnahme im<br />

Verklarungsverfahren<br />

»Revidirte Rheinschifffahrts-Acte« von 1868, Foto: ZKR<br />

Anfang und Ende des Verklarungsverfahrens stehen zur Disposition des Antragstellers. Erklärt der Antragsteller, dass das Verklarungsverfahren<br />

ohne weitere Beweisaufnahme beendet werden soll, hat das Gericht der Dispositionsbefugnis des Antragstellers zu folgen,<br />

soweit nicht schützenswerte Interessen weitere Verfahrensbeteiligter entgegenstehen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Beweiserhebungen,<br />

die von weiteren Verfahrensbeteiligten angeregt wurden, beziehungsweise in deren Interesse liegen, vereitelt werden.<br />

Das Verklarungsverfahren folgt dem Grundsatz der Offizialmaxime. Das betrifft die Art und Weise, das »wie« der Beweisaufnahme. Dem<br />

ist die Frage vorgelagert, ob eine Beweisaufnahme erforderlich ist, dies unterliegt der Disposition des Antragstellers in den oben aufgezeigten<br />

Grenzen.<br />

Der Gegenstandswert des Verklarungsverfahrens entspricht in der Regel der Summe der vermögensrechtlichen Interessen der Beteiligten.<br />

Ein wesentlicher Anhaltspunkt ist dabei die Schilderung des tatsächlichen Herganges des Unfalles im Verklarungsantrag durch<br />

den Antragsteller.<br />

Verfügung vom 2. März 2017 und Beschluss<br />

vom 28. Mai <strong>2018</strong> des Schiffahrtsgerichtes<br />

Mannheim, Az.: 30 UR II 1/16<br />

Verfügung vom 2. März 2017<br />

Das Gericht beabsichtigt, das Verklarungsverfahren<br />

zu schließen.<br />

I. Auf Antrag des Schiffsführers des TMS<br />

»Endeavour« eröffnete das Amtsgericht<br />

– Schifffahrtsgericht – Mannheim<br />

am 20.10.2016 ein Verklarungsverfahren<br />

über den tatsächlichen Hergang eines<br />

Schiffsunfalls im Nordhafen der BASF<br />

in Ludwigshafen, bei dem das TMS »Endeavour«<br />

schwer beschädigt wurde und<br />

beauftragte einen Sachverständigen mit<br />

der sofortigen Aufklärung des Unfallhergangs<br />

vor Ort. Der Sachverständige war<br />

in der Folge an vier Tagen an der Unfallstelle<br />

tätig. Das Gericht bestimmte Termin<br />

zur Vernehmung von Zeugen auf den<br />

04.11.2016.<br />

Mit Schriftsatz vom 02.11.2016 erklärte der<br />

Antragsteller, er verzichte auf die Einvernahme<br />

der Zeugen sowie die weitere Ermittlung<br />

der Havarieursache durch den<br />

gerichtlich bestellten Sachverständigen.<br />

Auch werde er für weitere entstehende<br />

Kosten nicht einstehen. Hintergrund war<br />

das Anerkenntnis des Beteiligten Ziff. 2 für<br />

alle am TMS »Endeavour« und dessen Ladung<br />

eingetretenen Schäden. Der Termin<br />

zur Vernehmung der Zeugen wurde aufgehoben.<br />

Der Sachverständige stellte seine<br />

Tätigkeit ein. In weiteren Schriftsätzen<br />

erklärte der Antragsteller, dass für ihn der<br />

Grund für das Verklarungsverfahren entfallen<br />

sei, er kein Interesse an der Weiterführung<br />

des Verklarungsverfahrens habe<br />

und er keine weitere Notwendigkeit für das<br />

Verfahren sehe. Sobald der Verklarungswert<br />

festgesetzt sei, sei das Verklarungsverfahren<br />

zu schließen.<br />

Auch der Beteiligte Ziff. 5 erklärt, dass sich<br />

eine weitere Beweisaufnahme zur Schadensursache<br />

durch das Anerkenntnis des<br />

Beteiligten Ziff. 2 erübrige. Gleichwohl<br />

könne es noch nicht geschlossen werden,<br />

um es ggf. zur Frage der Schadenshöhe<br />

fortzusetzen.<br />

Der Beteiligte Ziff. 2 weist darauf hin, dass<br />

das Verklarungsverfahren ohne Beweisaufnahme<br />

nicht geschlossen werden könne.<br />

Wenn der Antragsteller das Verfahren<br />

beenden wolle, möge er den Antrag zurücknehmen.<br />

II. Bei dem Verklarungsverfahren handelt<br />

es sich um ein reines Antragsverfahren<br />

der freiwilligen Gerichtsbarkeit. Als solches<br />

unterliegt es in besonderem Maße<br />

der Dispositionsbefugnis des Antragstellers.<br />

Das ergibt sich aus § 22 FamFG, der<br />

der begrenzten Dispositionsbefugnis der<br />

übrigen Beteiligten Ausdruck verleiht. Die<br />

Hoheit über die Durchführung des Verfahrens<br />

behält der Antragsteller. Er soll<br />

möglichst lange die Gelegenheit haben,<br />

das Verfahren zu beenden (MüKoFamFG-<br />

Pabst, 2. Aufl. 2013, § 22 Rz. 1).<br />

Diese allgemeinen Grundsätze gelten ausgeprägter<br />

noch im Verklarungsverfahren.<br />

Das Verklarungsverfahren beginnt mit<br />

dem Antrag auf gerichtliche Verklarung<br />

und wird im Regelfall auf Antrag geschlossen<br />

(v. Waldstein, Das Verklarungsverfahren<br />

im Binnenschiffahrtsrecht, S. 98). Anfang<br />

und Ende des Verfahrens stehen zur<br />

Disposition des Antragstellers. Innerhalb<br />

dieses Rahmens befindet das Gericht über<br />

die beantragte Beweiserhebung, führt<br />

sie ggf. durch und entscheidet über die<br />

Schließung des Verfahrens.<br />

Vorliegend hat der Antragsteller wiederholt<br />

und unmissverständlich zum Ausdruck<br />

gebracht, dass das Verklarungsverfahren<br />

beendet werden solle. Dem hat das<br />

Gericht als Ausfluss der Dispositionsmaxime<br />

zu folgen, soweit nicht schützenswerte<br />

Interessen weiterer Verfahrensbeteiligter<br />

entgegenstehen. Dies wird in der Literatur<br />

angenommen, wenn die Schließung zu<br />

»Unzeit« erfolgt, weil beispielsweise Beweiserhebungen,<br />

die von weiterer Verfahrensbeteiligten<br />

angeregt wurden bzw. in<br />

deren Interesse liegen, vereitelt werden (v.<br />

Waldstein, a.a.O., S. 98).<br />

Solche entgegenstehende schützenswerte<br />

Interessen sind indes nicht erkennbar. Der<br />

Beteiligte Ziff. 2 hat durch sein Anerkenntnis<br />

das Verklarungsverfahren in der Sache<br />

obsolet werden lassen. Zweck der Verklarung<br />

ist die Sicherung von Beweisen zur<br />

späteren Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen<br />

(v. Waldstein/Holland Binnenschiffahrtsrecht,<br />

5. Auflage, § 11 Bin-<br />

SchG Rz. 4). Dessen bedarf es erkennbar<br />

nicht, wenn die Haftung dem Grunde nach<br />

uneingeschränkt anerkannt wurde.<br />

Soweit der Beteiligte Ziff. 2 gleichwohl auf<br />

der Durchführung weiterer Beweisaufnahmen<br />

besteht, weil er der Ansicht ist, das<br />

Verfahren könne nur durch Antragsrücknahme<br />

beendet werden, da es eine Schließung<br />

des Verklarungsverfahrens ohne<br />

Verklarung nicht geben kön-ne, liegt ein<br />

schutzwürdiges Interesse nicht vor. Ungeachtet<br />

der Tatsache, dass er sich damit in<br />

der Sache auch nicht gegen die Beendigung<br />

des Verfahrens ausspricht, setzt er<br />

sich in Widerspruch zu seinem eigenen<br />

rechtlichen Vorgehen. Denn durch sein<br />

Anerkenntnis hat er ge-rade jede Beweisaufnahme<br />

überflüssig gemacht und dem<br />

Verfahren den Boden entzogen. Allein in<br />

der von ihm vertretenen formalen Rechtsposition,<br />

das Verfahren könne nur durch<br />

Antragsrücknahme beendet werden, ist<br />

ein schutzwürdiges Interesse nicht erkennbar.<br />

Zumal diese Ansicht auch keine<br />

Stütze im Gesetz findet.<br />

Nach derzeitiger Bewertung dürfte auch<br />

in der vom Beteiligten Ziff. 5 vorgetragene<br />

Interesse an einer möglichen Fortführung<br />

des Verklarungsverfahrens zur Höhe des<br />

Schadens keine schützenswerte Position<br />

zu sehen sein. Denn die Frage der Schadenshöhe<br />

ist ausdrücklich nicht Gegenstand<br />

dieses Verklarungsverfahrens, das<br />

insoweit im Verklarungsbeschluss gegenüber<br />

dem Antrag beschränkt wurde.<br />

Schließlich steht auch die Offizialmaxime<br />

einer Schließung nicht entgegen. Zwar<br />

trifft es zu, dass die Durchführung der Beweisaufnahme<br />

von Amts wegen durch das<br />

Gericht erfolgt und der freien Disposition<br />

der Beteiligten und insbesondere des Antragstellers<br />

insoweit entzogen ist. Das betrifft<br />

aber die Art und Weise, das »wie« der<br />

Beweisaufnahme und ergibt sich aus dem<br />

Zweck der Verklarung. Die Beweisaufnahme<br />

soll, damit sie später gerichtlich ver-<br />

72 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7<br />

(Sammlung Seite 2542)


Recht<br />

wertbar ist, unabhängig durch das Gericht<br />

erfolgen. Die vorgelagerte Frage der Erforderlichkeit<br />

der Beweisaufnahme ist davon<br />

aber losgelöst. Sie unterliegt in den oben<br />

aufgezeigten Grenzen der Disposition des<br />

Antragstellers.<br />

Unabhängig davon stünde vorliegend<br />

selbst einer Schließung von Amts wegen<br />

nichts entgegen. Anerkannt ist dies in der<br />

Literatur für den Fall, das nach erfolgter Beweisaufnahme<br />

der Antragteller trotz Aufforderung<br />

keinen entsprechenden Antrag<br />

stellt (v. Waldstein, a.a.O., S. 98). Maßgeblich<br />

ist damit, dass der Zweck des Verfahrens<br />

(durch die erfolgte Beweisaufnahme)<br />

entfallen ist. Dann soll das Gericht nicht<br />

gezwungen sein ein materiell beendetes<br />

Verfahren formell nicht abschließen zu<br />

können. Nicht anders verhält es sich aber,<br />

wenn sich der Verfahrenszweck anderweit<br />

erledigt hat, etwa, weil er nicht mehr erreicht<br />

werden kann. Auch dann muss eine<br />

Schließung des Verfahrens möglich sein.<br />

Dies ist in jeder Phase des Verfahrens<br />

durch das Gericht zu berücksichtigen.<br />

Das Gericht beabsichtigt für den Verklarungswert<br />

den voraussichtlichen Umfang<br />

des Schadens am TMS »Endeavour« anzusetzen.<br />

Der Antragsteller wird gebeten auf<br />

Grundlage der nach seinem Vortrag laufenden<br />

bzw. erfolgten kontradiktorischen<br />

Schadenstaxe dazu vorzutragen. Dazu besteht<br />

Gelegenheit bis zum 01.04.2017.<br />

Beschluss vom 28. Mai <strong>2018</strong><br />

hat das Amtsgericht Mannheim durch …<br />

am 22.05.20 18 beschlossen:<br />

Nach Rücknahme des Verklarungsantrags<br />

durch den Antragsteller mit Schriftsatz<br />

vom 16.05.<strong>2018</strong> wird der Streitwert auf<br />

1.499.<strong>07</strong>8,54 Euro festgesetzt.<br />

Gründe:<br />

Bei der Festsetzung des Streitwertes<br />

waren die Schäden der drei durch den<br />

Schiffsunfall am 17.10.2016 betroffenen<br />

Tankmotorschiffe zusammenzurechnen.<br />

Das Verklarungsverfahren ist eine Angelegenheit<br />

der freiwilligen Gerichtsbarkeit<br />

und unterliegt demgemäß dem Untersuchungsgrundsatz<br />

nach § 26 FamFG. Für<br />

die Gestaltung des Verfahrens sowie Art<br />

und Umfang der Beweisaufnahme ist allein<br />

das Gesamtinteresse an einer möglichen<br />

Aufklärung des vollständigen Sachverhalts<br />

eines Schiffsunfalls als Voraussetzung<br />

für die spätere Regelung aller irgend<br />

möglichen Anspruche der Beteiligten daran<br />

maßgeblich (vgl. OLG Köln, Beschluss<br />

vom 30.04.2014, 3 W 19/14 <strong>BS</strong>ch, ZfB 2014,<br />

Sammlung Seite 2278 ff; Beschluss vom<br />

15.10.1999, 3 W 31/99 <strong>BS</strong>ch, zitiert nach juris<br />

Rn. 6). Dies ist auch für die Bemessung<br />

des Gegenstandswertes von Bedeutung,<br />

bei der alle für den Wert irgendwie erheblichen<br />

Umstände einbezogen werden können.<br />

Nicht das Interesse einzelner Beteilig-ter<br />

bestimmt den Wert des Geschäftes,<br />

sondern dessen objektiver Wert (OLG Köln<br />

aaO). Demgemäß wird in bisheriger Übung<br />

der Schifffahrtsgerichte der Geschäftswert<br />

nach der Summe der vermögensrechtlichen<br />

Interessen bestimmt, die Gegenstand<br />

der Prüfung im Verklarungsverfahren<br />

sind (OLG Köln aaO; von Waldstein/<br />

Holland, Binnenschifffahrtsrecht, 5. Aufl.,<br />

§ 14 Rn. 1 BinSchG). Dies bedeutet aber<br />

nicht, dass zur Ermittlung des Geschäftswertes<br />

die vermögensrechtlichen Interessen<br />

der Beteiligten immer schematisch<br />

zu addieren sind. Hiermit ist lediglich zum<br />

Ausdruck gebracht, dass bei der Ausübung<br />

des Ermessens gemäß § 36 Abs. 1 GNot-<br />

KG die betroffenen vermögensrechtlichen<br />

Interessen der Beteiligten für den objektiven<br />

Geschäftswert wesentliche Anhaltspunkte<br />

sind (OLG Köln aaO). Vorliegend<br />

hatte der Antragsteller im Schriftsatz vom<br />

20.10.2016 die Beweiserhebung über den<br />

tatsächlichen Hergang des Unfalles sowie<br />

über den Umfang der dabei entstandenen<br />

Schäden beantragt. Zwar hat das Gericht<br />

im Beschluss vom 20.10.2016 die Beweisaufnahme<br />

über den tatsächlichen Hergang<br />

des Schiffsunfalles vom 17.10.2016 angeordnet,<br />

nicht über den Umfang der entstandenen<br />

Schäden. Im Beschluss ist jedoch<br />

ausdrücklich die Rede davon, dass nicht<br />

nur das TMS Endeavour, sondern auch das<br />

TMS Wervelwind und TMS Symphonie von<br />

dem Schiffsunfall betroffen seien. Alle drei<br />

Schiffe seien durch die Explosion im Nordhafen<br />

in Ludwigshafen schwer beschädigt<br />

worden. Die Schäden am TMS Endeavour<br />

belaufen sich auf 1.366.318,44 Euro, am<br />

TMS Symphonie auf 103.760,10 Euro und<br />

am TMS Wervelwind auf 29.000,00 Euro,<br />

somit insgesamt auf 1.499.<strong>07</strong>8,54 Euro.<br />

Anmerkung der Redaktion:<br />

Die beiden vorstehend wiedergegebenen<br />

Entscheidungen, die beide das gleiche<br />

Verklarungsverfahren betreffen, sind für<br />

die Grundsätze der Beweisaufnahme im<br />

Verklarungsverfahren einerseits und für<br />

die Ermittlung des Gegenstandswertes andererseits<br />

interessant, da sie auf einer besonderen<br />

Konstellation beruhen:<br />

Das Verklarungsverfahren betrifft ein<br />

schweres Explosionsunglück, das sich an<br />

Land in Ludwigshafen ereignet hat. Die<br />

an Land entstandenen Sachschäden waren<br />

um ein Vielfaches höher als die Schäden<br />

der drei betroffenen Tankschiffe, die<br />

im Hafen direkt vor der Unfallstelle lagen,<br />

von denen eines sehr schwer beschädigt<br />

wurde.<br />

Gegenstand des Verklarungsverfahrens<br />

kann nach dem Wortlaut des § 11 BinSchG<br />

nur ein Unfall sein, von dem das Schiff oder<br />

die Ladung betroffen ist. Der eigentliche<br />

Unfall hatte sich zwar an Land ereignet, hatte<br />

aber zu Schäden an drei Schiffen geführt,<br />

also waren Schiffe im Sinne des § 11 Bin-<br />

SchG betroffen, wie das Verklarungsgericht<br />

zu Recht angenommen hat. Der antragstellende<br />

Schiffsführer hatte im Verklarungsantrag<br />

angegeben, dass sich die Explosion an<br />

Land ereignet hatte, dabei aber genau beschrieben,<br />

welche Schiffe durch diesen Unfall<br />

betroffen waren. Aus diesem Grund hat<br />

der Verklarungsrichter das Verklarungsverfahren<br />

auf die Aufklärung der Ursache für<br />

die Schäden an den Schiffen beschränkt.<br />

Zur Erstattung des in Auftrag gegebenen<br />

Gutachten und zur Anhörung verschiedener<br />

benannter Zeugen kam es aber nicht<br />

mehr, da ein Beteiligter des Verklarungsverfahrens<br />

seine Haftung dem Grunde nach<br />

gegenüber allen betroffenen Schiffsinteressenten<br />

anerkannt hatte.<br />

Die Ausführungen des Verklarungsrichters<br />

zum Verhältnis von Offizialmaxime einerseits<br />

und Dispositionsbefugnis des Antragstellers<br />

andererseits sind grundlegend<br />

und zutreffend. Der Antragsteller kann<br />

durch die Formulierung oder auch durch<br />

Rücknahme des Antrages Einfluss nehmen<br />

auf den Umfang der Beweisaufnahme.<br />

In aller Regel folgt das Verklarungsgericht<br />

den Beweisanträgen aller Beteiligter,<br />

soweit sie vom Verklarungszweck gedeckt<br />

sind und soweit ein schützenswertes Interesse<br />

des Beteiligten besteht. Der Umfang<br />

der Havarieaufklärung hängt daher ganz<br />

entscheidend von der aktiven Mitwirkung<br />

des Antragstellers und der Beteiligten ab,<br />

die Durchführung der Beweisaufnahme<br />

selbst, das »wie«, aber erfolgt nach den<br />

Regeln über eine Beweisaufnahme vor Gericht,<br />

was dazu führt, dass die Verklarungsprotokolle<br />

in der Regel als Urkundsbeweis<br />

in eventuell folgende Streitverfahren eingebracht<br />

werden können, ohne dass eine<br />

erneute Einvernahme der Zeugen erforderlich<br />

ist.<br />

Von Bedeutung ist auch der Beschluss<br />

über den Streitwert des Verfahrens (richtiger:<br />

»Gegenstandswert«). Zwar war die Betreiberin<br />

der havarierten Landanlage Beteiligte<br />

des Verklarungsverfahrens, nach dem<br />

Antrag des Antragstellers richtete sich das<br />

Verklarungsverfahren aber ausschließlich<br />

auf die Ermittlung der Ursache der an den<br />

Schiffen entstandenen Schäden. Obwohl<br />

regelmäßig die Summe aller Vermögensinteressen<br />

aller Beteiligten den Gegenstandswert<br />

des Verklarungsverfahrens ausmacht,<br />

hat im vorliegenden Fall das Schiffahrtsgericht<br />

Mannheim zutreffend und mit richtiger<br />

Begründung nur die Summe der an den<br />

Schiffen entstandenen Schäden zuzüglich<br />

Nebenkosten zum Gegenstandswert gemacht,<br />

ohne den Umfang der landseitig<br />

entstandenen Schäden mit zu berücksichtigen.<br />

Der Grund dafür ist, dass der Antragsteller<br />

schon im Antrag deutlich gemacht<br />

hatte, dass ausschließlich die Auswirkung<br />

des Unfalles auf die Schiffe Gegenstand der<br />

Verklarung sein sollten und nicht die Auswirkungen<br />

an Land.<br />

Der Antragsteller hat es also durch die Formulierung<br />

seines Antrages in gewissem<br />

Umfange in der Hand, den Gegenstand<br />

des Verklarungsverfahrens zu definieren<br />

und damit Einfluss auf den Umfang der<br />

Beweisaufnahme sowie auf die Höhe des<br />

Gegenstandswertes des Verklarungsverfahrens<br />

zu nehmen. Auch die landseitige<br />

Beteiligte hatte im Verklarungsverfahren<br />

niemals Beweisanträge gestellt, die sich<br />

auf die Verursachung landseitiger Schäden<br />

richtete; anderenfalls wäre auch der<br />

Betrag der landseitig entstandenen Schäden<br />

in den Gegenstandswert eingegangen,<br />

wie es bei vielen zurückliegenden Fällen<br />

im Zusammenhang mit Havarien beim<br />

zum Beispiel Laden und Löschen von Tankschiffen<br />

bereits der Fall war.<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,<br />

Frankfurt am Main<br />

(Sammlung Seite 2543)<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 73


BDS<br />

Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e.V.<br />

Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz und die stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Nikolaus Hohenbild, MS »Catharina«; Detlef Maiwald, TMS »Cascade« und Klaus Wolz<br />

Geschäftsstelle und Schriftleitung: Andrea Beckschäfer, Sekretariat Birgit Kühn<br />

August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228/746-377 | Fax -569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de<br />

Gespräch mit der GDWS zum Zustand der Infrastruktur<br />

Am 20. Juni <strong>2018</strong> trafen BDB und BDS<br />

sich zu einer ausführlichen Besprechung<br />

mit der GDWS in Bonn. Seitens<br />

der GDWS waren neben dem Präsidenten<br />

Prof. Dr. Hans-Heinrich Witte die<br />

Abteilungsleiter Heinz-Josef Joeris, Dr.<br />

Marcus Erdmann, Michael Heinz sowie<br />

Unterabteilungsleiter Hermann Poppen<br />

vertreten. Das Gespräch fand in einer<br />

ausgesprochen offenen und konstruktiven<br />

Atmosphäre statt.<br />

Ausgangspunkt war das immer größer<br />

werdende Unverständnis des Gewerbes<br />

über den Zustand der Wasserstraßeninfrastruktur.<br />

Marode Schleusen, die immer<br />

häufiger und länger ausfallen, kosten das<br />

Gewerbe enorme Summen und beschädigen<br />

die Zuverlässigkeit und Planbarkeit<br />

der Binnenschifffahrt. Hinzu kommt<br />

Personalmangel, der Planung und Vergabe<br />

verzögert.<br />

Nicht nur dem Gewerbe ist bewusst,<br />

dass es bei der Instandhaltung der Infrastruktur<br />

in den letzten 20 Jahren<br />

schwere Versäumnisse gegeben hat. Allerdings<br />

sind allein die Unternehmen<br />

diejenigen, die die Folgen dieser Versäumnisse<br />

jetzt ausbaden müssen, obwohl<br />

sie keinerlei Schuld an der Misere<br />

trifft. Immer wieder hatten die Verbände<br />

auf die Folgen mangelnder Instandhaltung<br />

und fehlenden Ersatzes hingewiesen.<br />

Passiert ist wenig, aus den<br />

verschiedensten Gründen.<br />

Die Verantwortlichkeit für den Stellenabbau<br />

sieht die GDWS vor allem<br />

beim Bundestag, ebenso wie für die<br />

Folgen der Kategorisierung der Wasserstraßen.<br />

Es werden aber auch eigene<br />

Versäumnisse eingeräumt. Jetzt gilt<br />

es jedoch mit der vorhandenen Situation<br />

irgendwie fertig zu werden. Da hilft<br />

es leider wenig, Vergangenheitsbewältigung<br />

zu treiben.<br />

Erhalt vor Ersatz, vor Ausbau<br />

Das ist jetzt zunächst der Grundsatz,<br />

um die Wasserstraßen und ihre Bauwerke<br />

funktionstüchtig zu halten. Ähnliches<br />

gilt für die Liegestellen. Instandhaltung<br />

geht vor Neubau, Quantität vor<br />

Qualität – traurig, aber wahr! Es sind<br />

keine Ingenieure für Neuplanungen<br />

vorhanden.<br />

Priorität sollen die Bauwerke mit<br />

dem kritischsten Zustand haben. Für<br />

<strong>2018</strong>/2019 wurden im Haushalt 48 zusätzliche<br />

Ingenieurstellen beantragt.<br />

Bitte Termin vormerken:<br />

Mitgliederversammlung des BDS-<br />

Binnenschiffahrt<br />

am Freitag, 26. Oktober <strong>2018</strong><br />

um 10.30 Uhr<br />

in der Friedenskirche Datteln<br />

Die Einladungen an die Mitglieder<br />

erfolgen mit der Post<br />

Nach Auffassung des BDS muss dringend<br />

auch über Erhalt und Instandsetzung<br />

alter Schleusen nachgedacht werden,<br />

wo neue Schleusen offenkundig<br />

nicht betriebssicher funktionieren.<br />

Hinsichtlich der Schleuse Uelzen<br />

1 wurde bestätigt, dass diese nicht<br />

mehr instand zu setzen ist. Anders ist es<br />

bei den Schleusen Minden und Dörverden,<br />

die allerdings dem Haushaltsrecht<br />

zum Opfer fallen, da eine Instandsetzung<br />

nicht wirtschaftlich sei. Zur Zeit<br />

werde mit dem Bundesministerium<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur<br />

(BMVI) erörtert, wie grundsätzlich mit<br />

der Instandsetzung vorhandener Bauwerke<br />

verfahren werden soll.<br />

Schnellere Reparaturen<br />

Ein von der Schifffahrt oft bemängelter<br />

Umstand ist die Dauer von Reparaturarbeiten<br />

und die mangelnde Kommunikation<br />

über Grund und Dauer einer Sperre.<br />

Die Generaldirektion Wasserstraßen<br />

und Schifffahrt (DWS) sicherte zu, dass<br />

man schneller werden wolle. Dies sei zum<br />

Teil regional sehr unterschiedlich. Auch<br />

auf eine bessere Kommunikation soll geachtet<br />

werden.<br />

WDK Nischenpoller:<br />

Zur Problematik der Nischenpoller im<br />

WDK stellte die GDWS heraus, dass das<br />

Problem die nicht haltende Rückverankerung<br />

sei. Würde man die Poller »nach alter<br />

Väter Sitte« ersetzen, wäre die Schleuse<br />

ein halbes Jahr gesperrt. Daher soll ein<br />

Bauverfahren gefunden werden, das eine<br />

Instandsetzung mit möglichst wenig Sperre<br />

möglich macht. Bis dahin wird es den<br />

Festmacherdienst geben. Auf eine Ausschreibung<br />

habe man deshalb nicht verzichtet,<br />

weil andernfalls Beschwerden<br />

und Klagen nicht berücksichtigter Firmen<br />

gedroht hätten. Dies sei ein Problem<br />

auch bei anderen Projekten, weshalb unter<br />

dem Strich eine Ausschreibung oft der<br />

schnellste und wirtschaftlichste Weg sei.<br />

Alle Firmen, die sich für den Festmacherdienst<br />

beworben haben, brauchen bei<br />

Auftragsvergabe zwei Monate Zeit, um<br />

Personal zu rekrutieren. Die GDWS geht<br />

davon aus, dass der Festmacherdienst im<br />

November starten kann. Parallel wird das<br />

Sanierungskonzept für die Nischenpoller<br />

geplant.<br />

Schleusen und Liegestellen<br />

BDS schlägt einen »Masterplan« Schleusen<br />

und Liegestellen vor, in den als erstes<br />

die besonders kritischen Bauwerke eingehen<br />

müssen mit konkreten Aussagen zu<br />

den entsprechenden Planungen.<br />

Das gleiche muss für die Liegestellen<br />

gelten, sowohl hinsichtlich ihres Zustandes<br />

als auch ihrer Anzahl. Wie im Infrastrukturbericht<br />

muss auch für Schleusen<br />

und Liegestellen der Zustand schonungslos<br />

dargelegt werden. Soweit eine Sicherung<br />

der Funktionstüchtigkeit der Infrastruktur<br />

an einigen Stellen nicht anders<br />

möglich ist, muss auch über eigentlich unwirtschaftliche<br />

Projekte nachgedacht werden.<br />

Alles ist wirtschaftlicher, als der Ausfall!<br />

Angesichts der vielen Versäumnisse<br />

darf es jetzt keine Denkverbote geben!<br />

Der BDS führt zur Zeit eine Umfrage<br />

zu Liegestellen durch. Das Formular<br />

finden Sie auf unserer website.<br />

74 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7


TV-Programm<br />

Impressum<br />

Binnenschifffahrt<br />

DAS MAGAZIN FÜR TECHNIK UND LOGISTIK<br />

Herausgeber<br />

Prof. Peter Tamm †<br />

Heinz-Josef Joeris (Präsident), Verein für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,<br />

Reinhard Klingen (1. Vorsitzender),<br />

Hafentechnische Gesellschaft e.V.,<br />

Geschäftsführung<br />

Peter Tamm, Thomas Bantle<br />

Redaktion<br />

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Redakteur: Thomas Wägener (TWG)<br />

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Christian Knoll (ck, Berlin, Ostdeutschland)<br />

Martin Schwarzott (mas, Main, MDK, Donau)<br />

Ulrich Pfaffenberger (upf, süddeutsche Seen, Schweiz)<br />

Josef Müller (jom, Österreich)<br />

Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)<br />

Redaktionsbeirat<br />

Heinz-Josef Joeris, Präsident des Vereins für europäische<br />

Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;<br />

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische<br />

Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V., Duisburg;<br />

Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe;<br />

Reinhard Klingen, 1. Vorsitzender der Hafentechnischen<br />

Gesellschaft e.V., Hamburg;<br />

Dr.-Ing. Manuela Osterthun, Hafentechnische Gesellschaft e.V.;<br />

Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der<br />

Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen<br />

Binnenschiffahrt e.V.;<br />

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für Schiffstechnik und Transport systeme e.V. Duisburg<br />

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sowie der Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift<br />

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wieder. Die Redaktion behält sich Änderungen an den Manuskripten<br />

vor. Die Redaktion lehnt jede Verantwortung für unverlangt<br />

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Fortführung der<br />

Binnenschiffahrt<br />

und Wasserstraßen<br />

Zeitsch rift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen<br />

(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang<br />

Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:<br />

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Ausgewählte Programm-Tipps für August <strong>2018</strong><br />

die nordstory – Elbvertiefung ohne Ende<br />

NDR Fernsehen, Mittwoch, 1. August, 14.15–15.00 Uhr<br />

Lothringen – Neu entdeckt<br />

Dem Industriezeitalter verdankt Lothringen ein weites Netz von Schifffahrtskanälen.<br />

Der Rhein-Marne-Kanal besitzt technische Attraktionen<br />

wie das Schiffshebewerk von Arzviller und die Schleuse von Réchicourt-le-Château,<br />

eine der höchsten Schleusen Frankreichs.<br />

arte, Mittwoch, 1. August, 18.35–19.20 Uhr<br />

mareTV. Von Amsterdam zur Nordsee<br />

NDR Fernsehen, Donnerstag, 2. August, 20.15–21.00 Uhr<br />

Der Mega-Diesel – Mit 13.600 PS übers Wasser<br />

WELT, Freitag, 3. August, 23.05–0.00 Uhr<br />

Die Elbe von oben. Von Schnackenburg bis Hamburg<br />

NDR Fernsehen, Samstag, 4. August, 12.45–13.30 Uhr<br />

Der Rhein (1)<br />

hr-fernsehen, Samstag, 4. August, 21.45–22.30 Uhr<br />

Land im Gezeitenstrom. Von der Ems zu den friesischen Seen<br />

NDR Fernsehen, Sonntag, 5. August, 13.30–14.30 Uhr<br />

Land im Gezeitenstrom. Von der Waddenzee zum Ijsselmeer<br />

NDR Fernsehen, Sonntag, 5. August, 14.30–15.30 Uhr<br />

Norddeutschland von oben (1/2). Von der Nordsee an die Ems<br />

3sat, Montag, 6. August, 14.00–15.30 Uhr<br />

Deichen oder weichen? – Die Niederlande und das Wasser<br />

ARD-alpha, Montag, 6. August, 18.15–19.15 Uhr<br />

Die Seenotretter – Einsatz bei Wind und Wellen<br />

N24 DOKU, Dienstag, 7. August, 6.15–7.00 Uhr<br />

die nordstory – Rostocks Hafen im Winterstress<br />

NDR Fernsehen, Dienstag, 7. August, 14.15–15.00<br />

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.<br />

Legendäre Raddampfer (1/3). »Waverley« an der Schottischen Westküste<br />

3sat, Mittwoch, 8. August, 14.05–14.50 Uhr<br />

Fährpassagen (1/4). Philippinen – Mit Banca-Booten von Insel zu Insel<br />

3sat, Mittwoch, 8. August, 16.15–16.45 Uhr<br />

Die Megaschiff-Bauer: Hinaus auf hohe See<br />

N24 DOKU, Donnerstag, 9. August, 0.05–1.00 Uhr)<br />

North Sea Giant – Montageschiff im Nordmeer<br />

N24 DOKU, Freitag, 10. August, 18.15–19.00 Uhr<br />

Die Elbe von oben. Von Hamburg bis Cuxhaven<br />

NDR Fernsehen, Samstag, 11. August, 12.45–13.30 Uhr<br />

Rhein in Flammen von Konstanz bis Koblenz (live)<br />

SWR Fernsehen, Samstag, 11. August, 20.15–23.30 Uhr<br />

Land im Gezeitenstrom. Von Amsterdam nach Zeeland<br />

NDR Fernsehen, Sonntag, 12. August, 13.30–14.30 Uhr<br />

Monster-Schwimmkran<br />

Discovery Channel, Montag, 13. August, 19.05–19.50 Uhr<br />

Flutbarrieren-Schaufler<br />

Discovery Channel, Dienstag, 14. August, 19.05–19.50 Uhr<br />

die nordstory – 24 Stunden Landungsbrücken<br />

NDR Fernsehen, Donnerstag, 16. August, 14.15–15.15 Uhr<br />

Belle France. Languedoc-Roussillon<br />

Jean-Marc begeistert sich für die Flussschifferei und kämpft für die<br />

Wiederaufnahme der Frachtschifffahrt auf dem Canal du Midi.<br />

arte, Donnerstag, 16. August, 15.50–16.40 Uhr<br />

die nordstory – Strandgut. Zwischen Övelgönne und Blankenese<br />

NDR Fernsehen, Freitag, 17. August, 20.15–21.15 Uhr<br />

Das unbekannte China. Von Binnenschiffern und Drachenbooten<br />

3sat, Mittwoch, 29. August, 16.15–17.00 Uhr<br />

Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7 75


Michael Batz<br />

SPEICHERSTADT STORY<br />

Geschichten von Menschen und Handel<br />

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Hardcover • 24 x 28 cm • 288 Seiten<br />

zahlr. Farbfotos und historische Aufnahmen<br />

H (D) 29,95 • H (A) 30,80 • SFr* 41,90<br />

ISBN 978-3-7822-1277-9<br />

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HAMBURG • GENUSS • GESCHICHTE • KUNST • REISE • WERFTEN • REEDER • TECHNIK • KALENDER • REDUZIERTE AUSGABEN • E-BOOKS<br />

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