BS 07-2018
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Schifffahrt<br />
Mehr Personal für Schifffahrtsverwaltung<br />
Knapp 80 zusätzliche Stellen wurden vom Haushaltsausschuss im Bundestag für die im<br />
Bereich des Planungspersonals unterbesetzte Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung<br />
(WSV) bewilligt. Die Branche hofft nun auf schnelle Umsetzung wichtiger Projekte<br />
Das Ergebnis der Bereinigungssitzung<br />
zum Bundeshaushalt<br />
<strong>2018</strong> am 27. Juni ist für die Binnenschifffahrt<br />
erfreulich. 34,5 Stellen entfallen<br />
auf das Gesamtkonzept Elbe, davon<br />
je zwei für die Bundesanstalt für<br />
Wasserbau (BAW) und die Bundesanstalt<br />
für Gewässerkunde (BfG). CDU/<br />
CSU und SPD reagieren zudem auf<br />
den Mangel an Planungspersonal und<br />
verstärken die WSV um 15 Ingenieurstellen.<br />
Für Instandhaltungs- und Investitionsmaßnahmen<br />
im gesamten<br />
deutschen Wasserstraßennetz gibt es<br />
30 neue Stellen, je zehn bei der WSV,<br />
der BAW und der BfG. Außerdem wurden<br />
21 Stellen für Kooperationsprojekte<br />
mit dem Bundesumweltministerium,<br />
unter anderem zum Hochwasserschutz,<br />
bewilligt, jeweils auf die Dauer der Aufgabe<br />
befristet.<br />
»Unser Werben für mehr Fachplaner<br />
in der WSV zeigt endlich Wirkung. Die<br />
Haushälter haben verstanden, dass im<br />
Bereich systemkritischer Bauwerke an<br />
den Bundeswasserstraßen allerhöchster<br />
Handlungsbedarf besteht. Die maroden<br />
Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal, wo<br />
20 Mio.t Güter pro Jahr geschleust werden<br />
und die sich seit Anfang des Jahres<br />
zum echten Nadelöhr entwickelt haben,<br />
sind ein prominentes Beispiel für<br />
den Handlungsbedarf, der sich auch im<br />
sog. Infrastrukturzustandsbericht des<br />
Bundes nachlesen lässt«, erklärt Martin<br />
Staats (MSG, Würzburg), Präsident<br />
des Bundesverbandes der Deutschen<br />
Binnenschifffahrt (BDB). Nun müsse<br />
geschaut werden, wo das zusätzliche<br />
Personal zum Einsatz gebracht werde:<br />
»Die in dieser Woche bewilligten Stellen<br />
können bei einem Bedarf von rund<br />
500 Ingenieuren nur der Anfang sein«,<br />
so Staats.<br />
Elbe-Konzept rückt näher<br />
Begrüßt wird der Haushaltsplan insbesondere<br />
an der Elbe, wo die Umsetzung<br />
des »Gesamtkonzeptes Elbe« bisher<br />
durch fehlende Ingenieure bei der<br />
WSV verzögert wurde. Das Konzept<br />
Für Bauten, beispielsweise an Schleusen, fehlte bisher Personal. Das soll sich künfitg ändern<br />
sieht Maßnahmen für die Nutzung der<br />
Elbe vor, um Interessen von Binnenschifffahrt,<br />
Wasserwirtschaft und Naturschutz<br />
in Einklang zu bringen. Der<br />
Schifffahrt soll eine zuverlässigere und<br />
wirtschaftlicher zu nutzende Wasserstraße<br />
zur Verfügung stehen als das bisher<br />
der Fall ist.<br />
Mit der Bewilligung der Stellen sei ein<br />
wichtiger Schritt für die weiteren Planungen<br />
und dann auch Baumaßnahmen erfolgt,<br />
stellen Boris Kluge vom Bundesverband<br />
Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB),<br />
Karl-Heinz Ehrhardt, BDB, Stefan Kunze,<br />
Elbe Allianz, und Siegfried Zander,<br />
Kammerunion Elbe-Oder, fest, die im<br />
Beratergremium und im designierten<br />
Beirat des GK Elbe als Vertreter der Wirtschaftsverbände<br />
agieren.<br />
Nach Besetzung der Stellen können<br />
die ersten Projekte in Angriff genommen<br />
werden, neben der Fortführung der Planungen<br />
für das Pilotprojekt Klöden in<br />
der Erosionsstrecke können nunmehr<br />
auch die Vorbereitungen einer Machbarkeitsstudie<br />
für die Reststrecke im<br />
Bereich Dömitz-Hitzacker sowie mehrere<br />
kleinteilige Maßnahmen angegangen<br />
werden.<br />
Seehäfen profitieren<br />
Auch der Zentralverband der deutschen<br />
Seehafenbetriebe (ZDS) begrüßt das Ergebnis.<br />
In den Seehäfen will der Haushaltsausschuss<br />
des Deutschen Bundestages<br />
mit weiteren Haushaltsmitteln Innovation<br />
und Nachhaltigkeit fördern. Für Digitale<br />
Testfelder in Häfen sollen 3,5 Mio. € zur<br />
Verfügung stehen. Auf den Testfeldern<br />
sollen Innovationen der »Logistik 4.0«,<br />
des Güterumschlags und -transports unter<br />
Realbedingungen erprobt werden. Für das<br />
Förderprogramm »Innovative Hafentechnologien«<br />
(IHATEC) gibt es angesichts<br />
der der regen Nachfrage und des Anliegens<br />
nach mehr Planungssicherheit weitere<br />
Mittel in Höhe von 22 Mio. € bis 2025.<br />
Der ZDS begrüßt außerdem die Absenkung<br />
der Trassenpreise bei der Bahn<br />
und den Ausbau der Breitbandnetze.<br />
Diese und weitere Maßnahmen seien<br />
erforderlich, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der deutschen Hafenwirtschaft<br />
zu steigern, heißt es. Durch den Bund<br />
gefördert werden sollen auch die umweltfreundliche<br />
bordseitige und mobile<br />
Landstromversorgung von See- und<br />
Binnenschiffen. fs<br />
Foto: WSA Trier<br />
12 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2018</strong> – Nr. 7