08.09.2022 Aufrufe

BS 07-2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wasserstraßen | Häfen<br />

viadonau hält die Donau instand<br />

Foto: viadonau<br />

Mehr Güter auf österreichischer Donau<br />

Das Güteraufkommen auf dem österreichischen Donauabschnitt hat 2016 zugelegt,<br />

doch die Schiffe waren durchschnittlich nur zu 62 % ausgelastet<br />

Von Josef Müller<br />

Auf dem 351 km langen österreichischen<br />

Donauabschnitt sind im vergangenen<br />

Jahr gut als 9 Mio.t Güter transportiert<br />

worden. Das waren rund 6% mehr<br />

als im Jahr zuvor. Der Zuwachs sei vor allem<br />

auf den steigenden Export (+12%)<br />

und den Transitverkehr zurückzuführen,<br />

der im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum<br />

von 19,5% verzeichnet habe. Dagegen<br />

habe es beim Transport von Importgütern<br />

auf der Donau einen leichten Rückgang<br />

von etwa 1% gegeben. Die Transportleistung<br />

insgesamt habe bei 9,3 Mrd.Tonnenkilometer<br />

(tkm) und sei daher gegenüber<br />

2015 um 11% angestiegen.<br />

Diese Zahlen gehen aus dem kürzlich<br />

erschienenen Jahresbericht 2016 der österreichischen<br />

Wasserstraßengesellschaft<br />

viadonau hervor, in dem ein aktuelles Bild<br />

der österreichischen Donauschifffahrt gezeichnet<br />

wird. viadonau ist für die professionelle<br />

Instandhaltung der Donau<br />

verantwortlich und wendete nach eigenen<br />

Angaben im Vorjahr allein für das<br />

Verkehrsmanagement 5,4 Mio.€, für den<br />

Hochwasserschutz 3,5 Mio.€ und für das<br />

Infrastrukturmanagement 16 Mio.€ auf.<br />

Immerhin werden auf der Donau jährlich<br />

an die 90.000 Schleusungen bewerkstelligt,<br />

hunderte Kilometer von Treppelwegen<br />

und 15.000 m2 Liegenschaften<br />

administriert. Hinzu kommt der Hochwasserschutz<br />

für 600.000 Bewohner im<br />

Donau-Einzugsgebiet und der Betrieb des<br />

Schifffahrtsinformationssystems DoRIS<br />

(Donau River Information Services) mit<br />

23 Basisstationen entlang der gesamten<br />

Wasserstraße samt Zentrale. viadonau<br />

hat im Vorjahr eigenen Angaben zufolge<br />

aber auch mehr als 3 Mio.€ in Forschung<br />

und Entwicklung investiert.<br />

Potenzial bei der Auslastung<br />

Das gestiegene Gütervolumen mit 24.000 t<br />

Fracht pro Tag auf der gesamten österreichischen<br />

Wegstrecke erklärt sich mit den<br />

besseren Fahrwasserbedingungen auf<br />

dem Strom. Das gesamte vergangenen<br />

Jahr über sei die Schifffahrt möglich gewesen,<br />

denn es habe keine eis- und hochwasserbedingten<br />

Sperren gegeben. Im<br />

Jahresbericht wird von guten Rahmenbedingungen<br />

für die Schifffahrt gesprochen.<br />

Dennoch lag die wasserbedingte monatliche<br />

durchschnittliche Auslastung<br />

bei den Güterschiffen bei verhältnismäßig<br />

geringen 61,7%. Freilich wäre eine<br />

bessere Auslastung im Sinne der Binnenschiffer,<br />

doch der Strom, bzw. die Natur<br />

gibt in diesem Fall die Rahmenbedingungen<br />

vor.<br />

Blickt man auf die beförderten Güterarten<br />

so fällt auf, dass die Binnenschifffahrt<br />

in Österreich nach wie vor das Transportmittel<br />

für Massengüter ist. Erze- und Metallabfälle<br />

bilden mit 27% den Löwenanteil<br />

des Transportvolumens. Land- und<br />

forstwirtschaftliche Produkte folgen mit<br />

19% sowie Erdölprodukte mit 15% und<br />

Düngemittel und Metallerzeugnisse mit<br />

10 und 11%. Immer wieder haben verschiedene<br />

Akteure aus der Logistikbranche<br />

versucht, einen regelmäßigen Containerverkehr<br />

auf der Donau zu etablieren,<br />

beispielsweise zwischen Konstanza und<br />

Budapest und Österreichs Donauhäfen,<br />

doch den ambitionierten Versuchen folgte<br />

meist bald der wirtschaftliche Untergang<br />

und das Einstellen des Verkehrs.<br />

Unterschiede bei Umschlagleistung<br />

Nicht alle der österreichischen Donauhäfen<br />

Linz, Enns, Krems und Wien haben<br />

im Vorjahr vom steigenden Donauvolumen<br />

profitiert. So ging der wasserseitige<br />

Umschlag im Mierka Donauhafen Krems<br />

um 13% auf 467.000 t zurück. Noch stärker<br />

verloren hat der Hafen Enns mit einem<br />

Minus von 17% auf 596.000 t. Deutlich<br />

geringer fiel der Rückgang im Hafen<br />

Linz aus (-2%) auf 719.000 t. Der größte<br />

Donauhafen in Österreich ist jener<br />

des Stahlkonzerns Voestalpine in Linz.<br />

Im Werkshafen dieses Industrieunternehmens<br />

wurden im Vorjahr 3,2 Mio.t<br />

umgeschlagen, ein Anstieg von 6% im<br />

Vergleich zu 2015. Der Werkshafen beansprucht<br />

43% des gesamten österreichischen<br />

Umschlagsvolumens in den Donauhäfen.<br />

Profitiert hat im Vorjahr auch<br />

der Wiener Hafen mit einem Plus von<br />

48 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!