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BS 07-2017

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Nachrichten<br />

VERSCHLICKUNG<br />

Neue Tidesteuerung an der Ems wird geprüft<br />

Am Emssperrwerk in Gandersum soll<br />

eine neue Tidesteuerung entwickelt werden,<br />

die Einschränkungen für die Schifffahrt<br />

minimiert. Mit neuem Input aus<br />

den Niederlanden setzen WSV, Schifffahrtstreibende<br />

und Häfen nun den Dialogprozess<br />

fort.<br />

Reinhard de Boer, Leiter des Wasserstraßen-<br />

und Schifffahrtsamtes Emden:<br />

»Um die Auswirkungen der verschiedenen<br />

Varianten der ›Flexiblen Tidesteuerung‹<br />

auf die Schifffahrt zu ermitteln,<br />

simulieren wir derzeit den Einsatz<br />

des Sperrwerks als ›Schlickbremse‹.« Berechnet<br />

werden zudem Varianten mit<br />

Sperrzeiten im Zeitraum von 20:00 bis<br />

06:00 Uhr. In die Simulationen fließt darüber<br />

hinaus auch ein, dass bei einem<br />

hohem Oberwasserzufluss<br />

der<br />

Ebbstrom bereits<br />

ausreichend Kraft<br />

hat, um den mit<br />

der Flut eingetragenen<br />

Schlick wieder<br />

aus der Ems<br />

hinauszudrücken.<br />

Die Erkenntnisse werden dann in den<br />

Modellierungen der Bundesanstalt für<br />

Wasserbau und der Forschungsstelle<br />

Küste des NLWKN zur Wirksamkeit der<br />

Tidesteuerung berücksichtigt. Es geht darum<br />

zu ermitteln, wie sich eine vertretbare<br />

Beeinträchtigung der Schifffahrt und<br />

eine möglichst hohe Wirksamkeit der Tidesteuerung<br />

verbinden lassen.<br />

Emssperrwerk in Gandersum<br />

Erste Ergebnisse sollen Ende dieses<br />

Jahres Vorliegen. Auf Anregung aus<br />

den Niederlanden wird der Arbeitskreis<br />

um einen Vertreter des Hafenbetreibers<br />

Groningen Seaports erweitert. Im Vordergrund<br />

steht dabei insbesondere der<br />

Schiffsverkehr aus den Häfen Delfzijl<br />

und Eemshaven emsaufwärts ins deutsche<br />

Binnenland.<br />

M<br />

Foto: WSV<br />

HAFEN DORTMUND<br />

Niedrigwasser drückt Güterumschlag<br />

Der Dortmunder Hafen hat im vergangenen<br />

Jahr insgesamt 2,73 Mio.t Güter<br />

und damit 4% weniger umgeschlagen als<br />

2015. Hafenvorstand Uwe Büscher führt<br />

die Einbußen auf fehlende Sonderaufträge<br />

zurück sowie auf das Niedrigwasser<br />

des Rhein im vierten Quartal 2016. Dennoch<br />

liege man über der 2,6 Mio.-t-Marke,<br />

dem durchschnittlichen Umschlagniveau<br />

der zurückliegenden zehn Jahre.<br />

Der Umschlag von Eisen und Stahl<br />

(-32%) und die Abfertigung von Baustoffen<br />

(-8%) ging besonders stark zurück.<br />

Auch der Schrottumschlag (-8%) konnte<br />

das Vorjahresniveau nicht halten. Bei der<br />

Importkohle konnte indes ein Zuwachs<br />

von 16% erzielt werden. Auch bei Containern<br />

(+7%) und Mineralölen (+6%) gab<br />

es ein Wachstum.<br />

Prokurist Rainer Pubanz geht davon<br />

aus, dass der positive Trend anhalten<br />

wird. Der Bau des zweiten Terminals für<br />

den Kombinierten Verkehr werde sich<br />

positiv auf den Umschlag auswirken,<br />

sagt er. Die neue Umschlaganlage etabliere<br />

sich zunehmend im Markt. Zwar<br />

habe das Container Terminal Dortmund<br />

als Betreiber der beiden KV-Terminals im<br />

vergangenen Jahr mit den umgeschlagenen<br />

202.000 Ladeeinheiten keine Mengensteigerung<br />

erzielen können, die drohende<br />

Abwanderung von Kunden wegen<br />

fehlender Expansionsmöglichkeiten im<br />

Dortmunder Hafen habe aber abgewendet<br />

werden können, so Büscher.<br />

Vielmehr hätten Kundenbeziehungen<br />

intensiviert und zusätzliche Kunden akquiriert<br />

werden können. Man sehe der<br />

Entwicklung des KV im Bereich Dortmund<br />

positiv entgegen, denn man sei<br />

jetzt gut aufgestellt.<br />

Bezüglich der per Eisenbahn transportierten<br />

Waren mussten die Dortmunder<br />

jedoch einen Einbruch um 19 % auf<br />

2,1 Mio t. verkraften. »Die Schließung<br />

von Hoesch Spundwand und Profil und<br />

die weltweite Stahlkrise haben 2016 leider<br />

zu Transportverlusten per Bahn geführt.<br />

Dies zu kompensieren, ist schwierig, aber<br />

machbar«, sagt der Hafenvorstand.<br />

In das laufende Geschäftsjahr blickt er<br />

dennoch optimistisch, denn: »Der Umschlag<br />

entwickelt sich erwartungsgemäß,<br />

das 2. KV – Terminal fasst Fuß im Markt,<br />

der Liegenschaftsbereich ist nach wie vor<br />

stabil und die städtebauliche Neuordnung<br />

nimmt konkrete Formen an.« M<br />

6 Binnenschifffahrt – ZfB – <strong>2017</strong> – Nr. 7

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