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BS 09-2022

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SCHIFFFAHRT<br />

Stapellauf eines von der BfS finanzierten Neubaus. Erstmals seit Jahren wurden wieder Trockenfrachter in Auftrag gegeben<br />

© BfS / Schneider<br />

Bank für Schiffahrt finanziert erste Lok<br />

Der Einstieg in die neue Geschäftssparte ist gelungen, weitere Abschlüsse sollen folgen. Aber<br />

auch im Kernmarkt Binnenschifffahrt sind die Zahlen erfreulich: Das Kreditvolumen wächst,<br />

die Aussichten bleiben angesichts einer guten Nachfrage positiv. Von Krischan Förster<br />

Der Bank für Schiffahrt ist der geplante<br />

Einstieg in ein neues Geschäftsfeld<br />

gelungen. Jüngst wurde die Finanzierung<br />

einer ersten Lokomotive für<br />

eine private Güterbahn abgeschlossen,<br />

berichtet Dieter Schneider, Leiter der BfS.<br />

»Das ist für uns ein Meilenstein«, sagt er.<br />

Künftig soll die neue Sparte weiter ausgebaut<br />

werden, die Bank peilt ein jährliches<br />

Finanzierungsvolumen von 10 Mio. € bis<br />

15 Mio. € an.<br />

Die Pläne waren erstmals Anfang des<br />

Jahres angekündigt worden. Ein Grund:<br />

Erstmals seit vielen Jahren lang war das<br />

Kreditvolumen in der Binnenschifffahrt<br />

nicht gewachsen, sondern leicht geschrumpft.<br />

Um knapp 13 Mio. € hatte der<br />

Forderungsbestand abgenommen. Zudem<br />

hatte sich mit der UniCredit Leasing<br />

aus München ein wichtiger Finanzierer<br />

nicht nur aus der Schifffahrt, sondern<br />

auch aus dem Bahnsektor zurückgezogen.<br />

In diese Lücke stößt nun die BfS<br />

hinein und rechnet sich gute Wachstumsperspektiven<br />

aus. »Zwei weitere Abschlüsse<br />

stehen kurz bevor«, sagt Schneider,<br />

»zudem sind wir mit weiteren Kunden<br />

in Gesprächen.«<br />

Ein neues Feld, aber keine grundlegend<br />

andere Herangehensweise: Schiffe und<br />

Schienenfahrzeuge seien hinsichtlich der<br />

Kreditvolumina und der Finanzierungsmodalitäten<br />

durchaus vergleichbar.<br />

Finanzierung von Loks – ein neues Geschäftsfeld<br />

© RheinCargo<br />

Eine moderne Lok kostet mit etwa<br />

6 Mio. € in etwa so viel wie ein Tankmotorschiff.<br />

Sollten, und das sei nicht<br />

ausgeschlossen, künftig ganze Züge einschließlich<br />

Waggons (Stückpreis etwa<br />

200.000 €) finanziert werden, geht die<br />

Kredithöhe allerdings über den sonst in<br />

der Schifffahrt üblichen Rahmen hinaus.<br />

»In solchen Fällen können wir aber auf<br />

Konsortialpartner zurückgreifen«, so<br />

Schneider.<br />

Die Bank habe insgesamt noch »Luft<br />

nach oben.« Die Konzernmutter Ostfriesische<br />

Volksbank (OVB) begrenzt das<br />

maximal mögliche Finanzierungsvolumen<br />

auf 20 % aller Forderungen.<br />

Derzeit liegt die BfS bei etwa 12 %. »Wir<br />

haben also längst noch nicht alle Möglichkeiten<br />

ausgeschöpft«, sagt Schneider.<br />

In der Binnenschifffahrt umfasst das<br />

Portfolio aktuell Forderungen über<br />

285 Mio. € für mehr als 440 Schiffe. Zählt<br />

man das Konsortialgeschäft mit anderen<br />

Banken hinzu, sind es 372 Mio. €<br />

16 Binnenschifffahrt <strong>09</strong> | <strong>2022</strong>

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