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In der HIV-Therapie galt lange Jahre<br />

„Never change a running system“.<br />

Das haben viele HIV-Positive auch<br />

sehr stark verinnerlicht. Ist das<br />

noch zeitgemäß?<br />

Wenn ich auf einer – ich sage mal so ein<br />

bisschen älteren Kombinationen bin und<br />

darauf wie mit meinem alten Golf super<br />

fahre, dann gibt es nicht unbedingt einen<br />

Grund, etwas zu ändern. Aber man sollte<br />

immer überlegen, ob nicht trotzdem noch<br />

etwas angepasst werden kann, um mehr<br />

raus zu holen.<br />

Welche Parameter bei der Bewertung<br />

eines Regimes machen einen<br />

wirklichen Unterschied? Welche<br />

Daten brauchen Sie als Behandler,<br />

um einem Regime Vertrauen<br />

entgegenzubringen?<br />

Die Behandlerinnen und Behandler hatten<br />

immer eins vor Augen: Was wir fürchten<br />

wie der Teufel das Weihwasser ist das virologische<br />

Versagen. Also dass die Viruslast<br />

wieder ansteigt oder es zu Resistenzentwicklungen<br />

kommt. Das steht bei allem<br />

immer im Vordergrund. Und dann gibt es<br />

einen Übergang: Natürlich wollen wir auch<br />

Therapien, die einfach sind. Die kompatibel<br />

sind zu Begleittherapien und so weiter.<br />

Da kommt dann mehr und mehr in den<br />

Vordergrund, wie der Patient eine Therapie<br />

erlebt. Das kann mit verschiedenen<br />

Aspekten zusammenhängen: Modalitäten,<br />

wann die Medikamente eingenommen<br />

werden, oder auch Ängste. ‚Wenn ich da<br />

mal eine vergesse. Muss ich abends<br />

eine Tablette einnehmen, wenn<br />

ich sie morgens nicht<br />

genommen habe? Bin<br />

ich dann trotzdem<br />

sicher?’ Auch subtile<br />

Nebenwirkungen<br />

gehören mit zu<br />

diesen Parametern.<br />

Die kann der<br />

Behandler auch<br />

indirekt einschätzen.<br />

Ein typisches<br />

Beispiel, das ich einfach<br />

immer wieder bei<br />

Patienten erlebe, die lange<br />

zum Beispiel auf so einem<br />

Proteaseinhibitor sind, ist: Die sagen‚<br />

ab und zu habe ich Bauchgrummeln oder<br />

plötzlich Durchfall irgendwie. Nicht oft,<br />

aber es ist total unangenehm.’ Manchmal<br />

sind sie auch überrascht, wenn ich das<br />

direkt abfrage, weil ich ja bei den Kombinationen<br />

weiß, dass so was auftreten kann.<br />

Die Patienten sind dann erleichtert, wenn<br />

ich sage, dass wir einfach etwas anderes<br />

Gesundheit<br />

probieren können. Es ist heute nicht mehr<br />

wie vor zehn Jahren. Wir riskieren damit<br />

nichts. Wir können heute ohne die Angst<br />

vor einem Therapieversagen verschiedene<br />

Kombinationen ausprobieren und auch<br />

wieder zu einer zurückgehen, wenn es<br />

sein muss. Es ist egal, ob ich<br />

mit dem Mercedes oder<br />

dem Daimler fahre, es<br />

sind beides gute<br />

Fahrzeuge. Wer am<br />

Ende was haben<br />

will oder sich<br />

womit am wohlsten<br />

fühlt, muss<br />

man im Dialog mit<br />

den Patienten herausbekommen.<br />

Für<br />

ihn geht es immerhin<br />

um eine lebenslange<br />

Therapie.<br />

FOTO: SANDER SAMMY / UNSPLASH.COM / CO0<br />

Das heißt?<br />

Dass wir eine Therapie brauchen, die er<br />

ein Leben lang ohne Nebenwirkungen und<br />

Einschränkungen einnehmen kann. Die<br />

HIV-Therapie muss nicht mehr nur in den<br />

Körper, sondern flexibel in das Leben des<br />

Patienten passen.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Kann man Kondome<br />

besser machen ?<br />

Die neuen FAIR SQUARED-Kondome sind<br />

in Kooperation mit der Deutschen Aidshilfe<br />

entstanden. Ein Teil der Erlöse unterstützt<br />

die Arbeit der Deutschen Aidshilfe.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind aus fair<br />

produziertem Naturkautschuk hergestellt.<br />

Für jedes Kilogramm Naturlatex, das wir<br />

verarbeiten, zahlen wir eine Fair-Trade-<br />

Prämie. Die Gummiproduzent:innen,<br />

Kooperativen oder Arbeiter:innen auf den<br />

Plantagen entscheiden selbst, wie sie die<br />

Fair-Trade-Prämie zur Verbesserung ihrer<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen verwenden<br />

wollen.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind 100% vegan.<br />

Es werden keine tierischen Inhaltsstoffe,<br />

z. B. Casein bei der Herstellung der Kondome<br />

benutzt und keine Tiere bei der Ernte des<br />

Naturkautschuks eingesetzt.<br />

FAIR SQUARED-Kondome sind flexibel und<br />

passen sich dem Penis rundum sicher an.<br />

Sie sind nahezu geruchsneutral, lassen sich<br />

schnell aus der Papierfolie entnehmen und<br />

leicht abrollen.<br />

FAIR SQUARED Smooth<br />

extra feucht<br />

Wandstärke: ca. 0,075 mm<br />

nominale Weite: ca. 54 mm<br />

Eine Kooperation mit der<br />

Deutschen Aidshilfe

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