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PROMAGAZIN September 2022

Unsere Themen der September-Ausgabe: 25 Jahre pro Region, Neues aus Hohenlohe

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WIRTSCHAFT | Titel<br />

Titel | WIRTSCHAFT<br />

Mehr rein in die Kartons: BTI-Chef Wolfgang Zahner weiß, wie ein Unternehmen alle Verkaufschancen nutzen kann.<br />

Vertrieb auf allen Kanälen<br />

Wie verdoppelt man innerhalb kurzer Zeit den Umsatz? Wolfgang<br />

Zahner, seit Jahresbeginn Geschäftsführer bei BTI Befestigungstechnik,<br />

ist dieses Kunststück schon einmal gelungen. Jetzt startet er<br />

auch beim Ingelfinger Traditionsunternehmen eine Umsatzoffensive.<br />

Die Geschäfte laufen jetzt schon<br />

gut für BTI. Der Spezialist für das<br />

Bauhandwerk hat von der stabilen,<br />

teils boomenden Geschäftslage im<br />

Bauwesen in den vergangenen Pandemiejahren<br />

profitiert. Selbst jetzt, wo<br />

die Rede davon ist, dass sich die Konjunktur<br />

auch im Bau weiter eintrüben<br />

könnte, ist Wolfgang Zahner zufrieden.<br />

„Wir können keinen spürbaren Einbruch<br />

feststellen“, sagt der Geschäftsführer<br />

des Ingelfinger Traditionsunternehmens,<br />

das zur Berner Group<br />

gehört.<br />

Bei BTI hat er die Geschäfte erst<br />

zum Jahresanfang übernommen. Und<br />

trotz Energiekrise, trotz Inflation, trotz<br />

drohendem Konjunktureinbruch verfolgt<br />

er ein klares Ziel: Der Umsatz bei<br />

BTI soll sich in den nächsten acht Jahren<br />

verdoppeln. „Das geht“, ist der Diplom-Kaufmann<br />

überzeugt, denn es sei<br />

ihm in seiner vorherigen Position bei<br />

Hilti bereits gelungen. „Als ich dort als<br />

Mitglied des Leitungsteams vor gut<br />

acht Jahren begonnen habe, war der<br />

Bereich am Ende doppelt so groß. Ich<br />

habe also gesehen, dass es funktioniert.<br />

Es ist mein persönlicher Anspruch,<br />

diese Erfolgsstory bei BTI zu<br />

wiederholen“, erklärt Zahner.<br />

Eine strikt umgesetzte Omnikanalstrategie<br />

soll den Weg zum ambitionierten<br />

Ziel ebnen. Die Zuwächse, die<br />

BTI im Onlinehandel verzeichnet,<br />

stimmen ihn schon einmal zuversicht-<br />

Fotos: Nicole Schielberg<br />

lich. „Die Kunden werden immer digitaler“,<br />

sagt Zahner. „Bei den Bestellungen<br />

über unsere App beispielsweise<br />

haben wir im vergangenen Jahr zweistellige<br />

Zuwachsraten gehabt. Auch<br />

insgesamt sind wir über die Entwicklung<br />

im E-Commerce zufrieden.“<br />

Das heißt übersetzt aber auch:<br />

Da geht noch was. „Wir wollen die Umsätze<br />

in diesem Bereich weiter steigern.<br />

Unser Ziel ist, dass wir mit allen<br />

alternativen Kanälen zum klassischen<br />

Direktvertrieb per Außendienst einen<br />

Umsatzanteil von 50 Prozent in der nahen<br />

Zukunft erreichen.“<br />

Derzeit werde etwa ein Drittel<br />

des Gesamtumsatzes über digitale Kanäle<br />

erzielt und zwei Drittel über die<br />

klassischen Vertriebswege. „Was den<br />

Onlineanteil am Umsatz anbetrifft,<br />

sind wir innerhalb der Berner-Gruppe<br />

bereits führend und setzen die Benchmark“,<br />

sagt Zahner.<br />

APP VOLLER FEATURES<br />

Wichtiger Treiber dieser Entwicklung<br />

ist insbesondere die BTI-App, die den<br />

Bestellprozess für Kunden so einfach<br />

wie möglich gestalten soll. „Wir bieten<br />

hier verschiedene Features, etwa eine<br />

Scanfunktion, mit der Produktetiketten<br />

einfach erfasst werden können“, erläutert<br />

Zahner. „Zudem verknüpfen<br />

wir die digitale mit der analogen Welt,<br />

beispielsweise mit unserem Regalsystem<br />

,OBTI-Sys‘, das der Lagerhaltung<br />

beim Kunden dient und das wir gemeinsam<br />

mit ihm bestücken. So stellen<br />

wir sicher, dass er die richtige Ware<br />

in der richtigen Menge hat. Nachbestellungen<br />

erfolgen dann bequem per<br />

App.“<br />

Auch der etwa 2500 Seiten starke<br />

Blätterkatalog diene als Sprungbrett<br />

ins Digitale – über QR-Codes, die den<br />

Bestellvorgang per App ermöglichen.<br />

„Unser Anspruch ist, unseren Kunden<br />

die Arbeit zu erleichtern und die Anwendung<br />

der Produkte möglichst<br />

leicht und einfach zu machen. Das am<br />

besten durch eine Kombination aus<br />

Produkten, Service und Software, um<br />

eine umfassende Systemlösung anzubieten“,<br />

sagt Zahner. Daher biete BTI<br />

auch digitale Planungstools für verschiedene<br />

Gewerke. Noch dienen diese<br />

Services vor allem zur Unterstützung<br />

des Produktverkaufs. Doch darin<br />

liegt nach Ansicht von Zahner auch<br />

Potenzial für neue digitale Geschäftsmodelle<br />

„Für die Zukunft denken wir<br />

da über mehr nach.“<br />

KUNDE ENTSCHEIDET<br />

In der BTI-Strategie sind die digitalen<br />

Möglichkeiten letztlich nur eine Vereinfachung<br />

der Bestellprozesse: „Wenn<br />

der Kunde weiß, was er braucht, kann<br />

er den für sich schnellsten Kanal nutzen,<br />

um Ware nachzubestellen. Sei es<br />

telefonisch, via Katalog oder Onlineshop.<br />

Er kann auch auf der Baustelle<br />

das Smartphone zücken, ein Etikett<br />

abscannen und die Bestellung rausschicken“,<br />

erklärt der BTI-Chef.<br />

„Oder der Kunde geht in seine<br />

Kaufhistorie und bestellt nach. Das<br />

kennen wir ja aus dem B2C-Kontext.<br />

Der Anspruch ist, Bestellen für Kunden<br />

im Bauhandwerk genauso einfach zu<br />

machen“, erläutert Zahner. Und auch<br />

Bestellungen über einen weiteren Kanal<br />

werden noch entgegengenommen:<br />

„Selbst das Fax ist in deutschen Betrieben<br />

noch nicht tot.“<br />

Zur Ominkanal-Strategie gehört<br />

auch, dass es weiterhin einen Außendienst<br />

geben wird. „Die Historie von<br />

BTI hat vor 50 Jahren mit Direktvertrieb<br />

begonnen. Der direkte Draht und<br />

persönliche Kontakt zum Kunden bleiben<br />

für uns unverzichtbar. Wir zeichnen<br />

uns dadurch aus, dass wir das<br />

Handwerk verstehen und kompetent<br />

beraten. Unsere Mitarbeitenden im<br />

Außendienst sind die Spielmacher in<br />

unserem Omnikanal-Vertrieb. Sie sind<br />

wichtig für die Kundengewinnung und<br />

-bindung“, erklärt Zahner. „Digitalisierung<br />

ist wesentlicher Bestandteil unserer<br />

Strategie, aber unser klassisches<br />

Modell des Direktvertriebs wird weiterhin<br />

Bestand haben. Es wird immer<br />

eine Kombination geben aus digitaler<br />

und direkter Kundenansprache.“<br />

Teil der Vertriebsstrategie ist daher<br />

auch der stationäre Handel. BTI<br />

betreibt in Deutschland neun Handwerkercenter.<br />

Das jüngste wurde dieses<br />

Jahr in Stuttgart eröffnet. „Wir stellen<br />

in allen Bereichen die Zeichen auf<br />

Wachstum“, kündigt Zahner an – und<br />

wird die selbst definierten acht Jahre<br />

bis zur Umsatzverdoppelung sicher<br />

gut nutzen.<br />

Dirk Täuber<br />

Auf Lager: jede Menge Produkte fürs Bauhandwerk, die schnell beim Kunden sind<br />

und über jeden Kanal bestellt werden können.<br />

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<strong>September</strong> <strong>2022</strong><br />

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