28. Heidi - Herbst/Winter 2022/2023
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Fliegenpilz
Krause Glucke
welche im Volksmund auch einfach
Maronen genannt werden. Dies mag
auch daran liegen, weil der halbkugelige
bis gewölbte, dunkelbraune Hut
der Fruchtkörper an große Esskastanien
erinnert. Dementsprechend
werden diese lecker schmeckenden
Pilze auch Braunkappen genannt. Besonders
markant für diesen Pilz sind
die bei jungen Pilzen weißlichen und
im Alter olivgelblichen Röhren an
der Unterseite, welche sich bei Druck
bläulich einfärben.
Besonders beliebt und daher auch
der Star im Heidepilzwald ist der
Steinpilz. Der gemeine Steinpilz (Boletus
edulis), auch Fichten-Steinpilz,
Herrenpilz oder Edelpilz genannt, ist
ganz besonders schmackhaft und
findet sich nicht umsonst auf den
Speisekarten zahlreicher edler Restaurants.
Die Fruchtkörper haben
meist einen hellbraunen Hut und
weiße bis hellgelbe Poren an der Unterseite.
Auffällig sind zudem ein sehr
breiter und deutlich größer ausgeprägter
Stil. Der Steinpilz findet sich
meist in der Nähe von großen Laubund
Nadelbäumen und bildet insbesondere
mit Fichten eine gute Symbiose.
Eine wirkliche Besonderheit und
echt lecker ist zudem die sogenannte
Krause Glucke oder Fette Henne
(Sprassis crispa). Der große, ockergelbe
Fruchtkörper mit seinen krausen
Verzweigungen erinnert vom Aussehen
auch an einen Badeschwamm.
Exemplare dieser Art verstecken sich
meistens im Unterholz von Kieferwäldern
und wegen dem Licht gern am
Wegesrand. Das besonders Schöne an
dieser Sorte: Oft reicht hier ein einzelner
Pilz für eine leckere Mahlzeit. Bei
der Zubereitung sollte man auf eine
ordentliche Ausspülung von Sand und
Erde im Fruchtkörper achten und diesen
dann in der Pfanne mit frischen
Eiern und heimischen Kräutern anbraten.
Weitere gut verbreitete Speisepilze
in der Dübener Heide sind Riesenschirmpilze,
welche auch gemeine
Riesenschirmlinge genannt werden.
Es handelt sich hierbei übrigens um
Verwandte der allseits bekannten
Champignons, welche auf den Wiesen
unserer Heidelandschaft ebenfalls zu
finden sind. Auch die allseits beliebten
Pfifferlinge, besonders in Bayern auch
Eierschwammerl genannt, lassen sich
in unseren Wäldern durchaus finden.
Ich will es aber ganz bewusst bei
dieser Aufzählung belassen. Denn
nicht alle Pilze unserer Gegend sind
wirklich genießbar, manche sogar
auch giftig. Und leider sind derartige
Pilzsorten, abgesehen vielleicht vom
sehr bekannten roten Fliegenpilz mit
seinen weißen Punkten, nicht immer
sofort zu erkennen. Sammeln Sie daher
nur die Pilze, die Sie auch wirklich
kennen. Wer sich unschlüssig ist,
Steinpilz
kann sich auch gern an einen der wenigen
Pilzberater in der Region wenden.
Zudem informiert der Naturpark
Dübener Heide auch bei seiner jährlichen
Heidemesse oder ganzjährig im
beliebten Waldhaus am Bergwitzsee
über das Thema Pilze und Früchte des
Waldes. Und manchmal wachsen Pilze
auch ganz kurios wie auf dem linken
Foto direkt aus dem Baum.
Sollte jetzt die Lust fürs Pilzesammeln
geweckt sein, probieren Sie es doch
einfach mal. Denken Sie an passendes
Schuhwerk, einen offenen Korb und
ein kleines Messer. Gehen Sie zudem
bitte sorgsam mit unseren geschützten
Wäldern um und hinterlassen Sie bitte
keinen Müll. Zudem ist bei Anfängern
auch Geduld gefordert. Aber meine Erfahrung
ist, wo sich ein Pilz versteckt,
sind meist noch mehr. Und sollten
Sie doch mal etwas leerer ausgehen,
haben Sie sich zumindest in gesunder
Umgebung bewegt und frische
Waldluft getankt. Und für den Hunger
gibt es gute Pilze auch im Fachhandel
oder bekannten Ausflugslokalen unserer
Gegend. Erwähnen möchte ich
in diesem Zusammenhang auch die
neue Mushroom Park GmbH in Torgau,
wo mit koreanischem Know-how
Kräuterseitlinge gezüchtet werden.
Also dann: In die Pilze, fertig, los!
Text und Fotos: Michael Seidel
nützliche Links zum Thema
www.naturpark-duebener-heide.de
www.waldhaus-am-bergwitzsee.de
www.pilzberater-scholz.de
MS Consult
Reinharzer Straße 22 A
04849 Bad Düben
Tel.: 034243 / 34 25 56
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